Hi an alle,
ich möchte Euch gerne schreiben, wie das mit meiner Bauchstraffung im Florence-Nightingale-Krankenhaus in Düsseldorf Kaiserswerth nun gelaufen ist. Erst einmal, ich bin froh, dass alles soweit in Ordnung ist und ich - zwar mit Schmerzen - wieder zu Hause bin.
27.11.2006 - 12.00 Uhr
Ich bekomme von meiner plastischen Chirurgin einen Laufzettel in die Hand gedrückt, werde über die Riskien aufgeklärt und dem zweiten Chirurgen vorgestellt. Erste Ernüchterung: Der Schambereich wird mit diesem Op zwar mit gestrafft, aber er wird nicht perfekt sein, da dieser mit der Oberschenkel/Po-Operation noch einmal in Angriff genommen wird. Naja, nun ist es auch zu spät. Leider ist kein Zimmer frei, sonst hätte man mich bestimmt unter Drogen gesetzt, so aufgeregt wie ich war. Ich bekomme Blut abgenommen, muss zur Patientenverwaltung, zum Anästhesysten und auf die Station um mich "einzuchecken".
Um 15.00 Uhr gehts wieder nach Hause mit der Erklärung, ab 22.00 Uhr nichts mehr zu Essen und ab 4.00 Uhr nichts mehr zu trinken oder auch zu rauchen. Das mit dem Essen ist kein Problem, auch das mit dem Rauchen geht später gut vonstatten. Allerdings das Trinken wird sich noch als Problem rausstellen.
28.11.2006 - 7.00 Uhr
Ab ins Krankenzimmer und die Visite. Ich liege im vierten Bett eines Dreibettzimmers. Der OP soll um 11.00 Uhr stattfinden. Der behandelnde Arzt gibt der Schwester weiter, dass sie mir ruhig beruhigende Mittel geben könnte. Aber sie weigert sich später strikt. Gegen 13.00 Uhr (nunmehr 15 Stunden ohne Wasser, Essen und Zigaretten) bekomme ich fast einen Heulkrampf und zweifel, ob ich das richtige tue.
Um 14.00 Uhr ist es dann soweit, ich werde in den Operationssaal gefahren, ohne "Egalpille" und ohne Beruhigungspille. Ich mache meine Atemübungen um mich zu beruhigen. Die Anästesistin wundert sich und fragt, ob ich immer so schwer atme und eventuell keine Luft bekäme. Ich kläre sie auf, dass ich Atemübungen mache, um mich zu beruhigen, da ich keinerlei Medikamente bekommen hätte und füge hinzu "Eigentlich wie immer, bei keiner OP habe ich bisher welche bekommen und das ist die Dritte. Ich frage mich langsam, warum man mir das antut." Sie versucht mich zu beruhigen und legt die "Leitungen". Dann schlafe ich ein.
Gegen 18.00 Uhr komme ich ins Zimmer, bin völlig dehydriert und fühle mich schlapp. Meine Mutter steht an meinem Bett. Ich werde an einen Tropf angeschlossen, mir wird übel und ich klingel nach der Schwester. Ich weiss nicht wie lange es dauert, aber plötzlich ist ein Pfleger da und misst meinen Blutdruck: 80 zu 50. Kein Schreibfehler. Panik breitet sich aus und ein Arzt nimmt mir Blut ab. In den Tropf (Kochsalzlösung) wird was gespritzt, ich schlafe immer wieder ein. Meines Erachtens liegt das an dem Wasserentzug. Schliesslich habe ich mir selbst beigebracht 3 bis 5 Liter täglich zu trinken und nun auf einmal nichts.
29.11.2006
Ich muss auf Toilette, kann aber nicht aufstehen, da mein Kreislauf immer wieder schlapp macht. In dieses Ding kann ich nicht, da ich dass Gefühl habe, dann ins Bett zu machen. Die Pfleger und Schwestern wollen mir nicht helfen, da ich "zu schwer sei und sie mich nicht halten könnten" Tolle Aussage. Wie kann denn sowas. Die Schwestern und Pfleger sind auch maximal nur 1,70 groß und wiegen 55/60 kg. Muss ein Einstellungskriterium gewesen sein. Das hätte ich mir besser vorher angesehen. Ich heule vor Schmerz in der Blase, bis sich eine Schwester erweicht und mich wenigstens im Bett aufsetzt. Ich kann endlich Wasser lassen.
Schmerzen habe ich keine, komisch. Ich kann auf Schmerzmittel gänzlich verzichten und lasse sie "auf Bedarf" umschreiben, da ich bei Einnahme jedesmal wieder einen niedrigen Kreislauf bekomme. Eine Freundin findet raus, dass sie mir Novalgin geben und dies senkt den Kreislauf. Also frage ich nach was anderem (außer Novalgin und den Wirkstoff von Voltaren, da ich diesen auch nicht vertrage. Ich werde auf Ibuprofen umgestellt.
Der Bauchgurt schneidet ein und jedesmal, wenn die Visite kommt, machen sie ihn auf und ich habe das Gefühl mein Bauch reisst. Sie stellen fest, dass die Gurte zu schmal sind, aber sie haben keine breiteren. Mein Mieder können sie mir auch nicht anziehen, da es an den Oberschenkeln zu schmal ist. Die Dame, die es hergestellt hat, schaut vorbei und vermisst mich neu. Sie wird ein neues machen. Dabei sieht sie mein Bett und die Gurte und schlägt die Hände über den Kopf. Zu schmaler Gurt und alles ist blutig. Mittlerweile liege ich 4 Tage im gleichen Bett. Aufstehen um meinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen, veranlasse ich selbst. Die Drainagen fördern fleissig. Es sind fünf Stück und fördern zusammen bis zu 2 Liter täglich. Die Dame sorgt dafür, dass ich ein frisches Bett bekomme und "spendet" einen breiteren Gurt. Ich bin ihr dafür sehr dankbar.
Erst am 7 Post-OP-Tag bekomme ich Schmerzen, sodass ich mich nicht mehr rühren kann. Dieses Mal werde ich von der Krankenschwester mit Recht ausgeschimpft. "Hätten Sie mal Schmerztabletten genommen und sich nicht so "mannhaft" verhalten. Es ist doch nichts dabei Schmerzmittel zu nehmen nach einer solchen OP". Sie hat Recht. Ich bekomme Ibuprofen 600 soviel und oft ich sie denn benötige. Die Ärzte sind zufrieden mit der OP. Ich nicht. Ich fühle mich fett und unförmig. Alles ist geschwollen und schmerzt als hätte ich eine Brandwunde. Aber es ist erträglich. Die Drainagen fördern noch immer. Zwei sind noch da. Ich bekomme einen Krankenhauskoller, da ich das Ende nicht absehen kann.
Am 11. Tag (10. Post-OP-Tag) kommt die Visite und sieht mich "dahinsiechen". Der Arzt hat ein einsehen und verordnet, eine Drainage, die nur noch 30ml fördert zu ziehen und die andere zu "lupfen", also zu versetzen. Am Abend fällt die gelupfte auf der Toilette raus. Ich war geschockt und panisch. Die Schwester beruhigt mich und meint nur "na, dann gehts ja bald nach Hause".
Am nächsten Tag werde ich entlassen. Ganz regulär. Endlich kann ich nach Hause. Am selben Abend bekomme ich noch Schüttelfrost. Die ganze Anspannung löst sich.
Schmerzen habe ich noch immer, vorallem im Schambereich, wo alles geschwollen ist. Ich hoffe, dass klingt bald ab. Die Ärzte rechnen mit zwei bis drei Wochen. Schmerzmittel benötige ich momentan kaum.
Also von den Schmerzen her, war die OP wirklich erträglich. Aber macht Euch schlau, dass die Schwestern/Pfleger Euch auch stützen könnten. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Ihr glaubt gar nicht welche Macht im Krankenhaus Schwestern und Pfleger haben. Sie entscheiden, nicht der Arzt, was man an Tabletten bekommt.
Tja und das mit dem Ergebnis, weiss ich noch nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ich zufrieden bin. Vielleicht muss ich mir selbst noch ein wenig Zeit geben. Fünf Kilo sind weggeschnitten, mein Bauch hat nun eine Kuhle. Das ist schon ungewohnt. Meine Anziehsachen fallen mir vom Körper. Aber das finde ich positiv.
Sorry, dass der Bericht so lang und nicht nur positiv ist, aber ich dachte, ich schreibe mir das mal von der Seele. Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille und was mir passiert ist, muss ja nicht zwangsläufig anderen auch passieren.
Ich möchte noch einmal bei Euch allen hier danken für die lieben Grüße. Nicole hat sie mir immer ausgedruckt und mitgebracht. Ihr seid klasse. Auch Nicole danke ich wirklich sehr sehr herzlich. Du hast mir durch deine Anwesenheit und Ruhe immens geholfen. Ich weiss gar nicht, wie ich Dir jemals danken kann. Barbara-Alice, danke, dass ich mich bei Dir immer ausheulen durfte. Ramona, danke für dieses Forum. Meine Mama: Danke, dass Du täglich da warst. Allen meinen Freunden für ihre Besuche, die mir die Zeit vergehen lassen haben.
Schön, dass es Euch alle gibt.
ich möchte Euch gerne schreiben, wie das mit meiner Bauchstraffung im Florence-Nightingale-Krankenhaus in Düsseldorf Kaiserswerth nun gelaufen ist. Erst einmal, ich bin froh, dass alles soweit in Ordnung ist und ich - zwar mit Schmerzen - wieder zu Hause bin.
27.11.2006 - 12.00 Uhr
Ich bekomme von meiner plastischen Chirurgin einen Laufzettel in die Hand gedrückt, werde über die Riskien aufgeklärt und dem zweiten Chirurgen vorgestellt. Erste Ernüchterung: Der Schambereich wird mit diesem Op zwar mit gestrafft, aber er wird nicht perfekt sein, da dieser mit der Oberschenkel/Po-Operation noch einmal in Angriff genommen wird. Naja, nun ist es auch zu spät. Leider ist kein Zimmer frei, sonst hätte man mich bestimmt unter Drogen gesetzt, so aufgeregt wie ich war. Ich bekomme Blut abgenommen, muss zur Patientenverwaltung, zum Anästhesysten und auf die Station um mich "einzuchecken".
Um 15.00 Uhr gehts wieder nach Hause mit der Erklärung, ab 22.00 Uhr nichts mehr zu Essen und ab 4.00 Uhr nichts mehr zu trinken oder auch zu rauchen. Das mit dem Essen ist kein Problem, auch das mit dem Rauchen geht später gut vonstatten. Allerdings das Trinken wird sich noch als Problem rausstellen.
28.11.2006 - 7.00 Uhr
Ab ins Krankenzimmer und die Visite. Ich liege im vierten Bett eines Dreibettzimmers. Der OP soll um 11.00 Uhr stattfinden. Der behandelnde Arzt gibt der Schwester weiter, dass sie mir ruhig beruhigende Mittel geben könnte. Aber sie weigert sich später strikt. Gegen 13.00 Uhr (nunmehr 15 Stunden ohne Wasser, Essen und Zigaretten) bekomme ich fast einen Heulkrampf und zweifel, ob ich das richtige tue.
Um 14.00 Uhr ist es dann soweit, ich werde in den Operationssaal gefahren, ohne "Egalpille" und ohne Beruhigungspille. Ich mache meine Atemübungen um mich zu beruhigen. Die Anästesistin wundert sich und fragt, ob ich immer so schwer atme und eventuell keine Luft bekäme. Ich kläre sie auf, dass ich Atemübungen mache, um mich zu beruhigen, da ich keinerlei Medikamente bekommen hätte und füge hinzu "Eigentlich wie immer, bei keiner OP habe ich bisher welche bekommen und das ist die Dritte. Ich frage mich langsam, warum man mir das antut." Sie versucht mich zu beruhigen und legt die "Leitungen". Dann schlafe ich ein.
Gegen 18.00 Uhr komme ich ins Zimmer, bin völlig dehydriert und fühle mich schlapp. Meine Mutter steht an meinem Bett. Ich werde an einen Tropf angeschlossen, mir wird übel und ich klingel nach der Schwester. Ich weiss nicht wie lange es dauert, aber plötzlich ist ein Pfleger da und misst meinen Blutdruck: 80 zu 50. Kein Schreibfehler. Panik breitet sich aus und ein Arzt nimmt mir Blut ab. In den Tropf (Kochsalzlösung) wird was gespritzt, ich schlafe immer wieder ein. Meines Erachtens liegt das an dem Wasserentzug. Schliesslich habe ich mir selbst beigebracht 3 bis 5 Liter täglich zu trinken und nun auf einmal nichts.
29.11.2006
Ich muss auf Toilette, kann aber nicht aufstehen, da mein Kreislauf immer wieder schlapp macht. In dieses Ding kann ich nicht, da ich dass Gefühl habe, dann ins Bett zu machen. Die Pfleger und Schwestern wollen mir nicht helfen, da ich "zu schwer sei und sie mich nicht halten könnten" Tolle Aussage. Wie kann denn sowas. Die Schwestern und Pfleger sind auch maximal nur 1,70 groß und wiegen 55/60 kg. Muss ein Einstellungskriterium gewesen sein. Das hätte ich mir besser vorher angesehen. Ich heule vor Schmerz in der Blase, bis sich eine Schwester erweicht und mich wenigstens im Bett aufsetzt. Ich kann endlich Wasser lassen.
Schmerzen habe ich keine, komisch. Ich kann auf Schmerzmittel gänzlich verzichten und lasse sie "auf Bedarf" umschreiben, da ich bei Einnahme jedesmal wieder einen niedrigen Kreislauf bekomme. Eine Freundin findet raus, dass sie mir Novalgin geben und dies senkt den Kreislauf. Also frage ich nach was anderem (außer Novalgin und den Wirkstoff von Voltaren, da ich diesen auch nicht vertrage. Ich werde auf Ibuprofen umgestellt.
Der Bauchgurt schneidet ein und jedesmal, wenn die Visite kommt, machen sie ihn auf und ich habe das Gefühl mein Bauch reisst. Sie stellen fest, dass die Gurte zu schmal sind, aber sie haben keine breiteren. Mein Mieder können sie mir auch nicht anziehen, da es an den Oberschenkeln zu schmal ist. Die Dame, die es hergestellt hat, schaut vorbei und vermisst mich neu. Sie wird ein neues machen. Dabei sieht sie mein Bett und die Gurte und schlägt die Hände über den Kopf. Zu schmaler Gurt und alles ist blutig. Mittlerweile liege ich 4 Tage im gleichen Bett. Aufstehen um meinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen, veranlasse ich selbst. Die Drainagen fördern fleissig. Es sind fünf Stück und fördern zusammen bis zu 2 Liter täglich. Die Dame sorgt dafür, dass ich ein frisches Bett bekomme und "spendet" einen breiteren Gurt. Ich bin ihr dafür sehr dankbar.
Erst am 7 Post-OP-Tag bekomme ich Schmerzen, sodass ich mich nicht mehr rühren kann. Dieses Mal werde ich von der Krankenschwester mit Recht ausgeschimpft. "Hätten Sie mal Schmerztabletten genommen und sich nicht so "mannhaft" verhalten. Es ist doch nichts dabei Schmerzmittel zu nehmen nach einer solchen OP". Sie hat Recht. Ich bekomme Ibuprofen 600 soviel und oft ich sie denn benötige. Die Ärzte sind zufrieden mit der OP. Ich nicht. Ich fühle mich fett und unförmig. Alles ist geschwollen und schmerzt als hätte ich eine Brandwunde. Aber es ist erträglich. Die Drainagen fördern noch immer. Zwei sind noch da. Ich bekomme einen Krankenhauskoller, da ich das Ende nicht absehen kann.
Am 11. Tag (10. Post-OP-Tag) kommt die Visite und sieht mich "dahinsiechen". Der Arzt hat ein einsehen und verordnet, eine Drainage, die nur noch 30ml fördert zu ziehen und die andere zu "lupfen", also zu versetzen. Am Abend fällt die gelupfte auf der Toilette raus. Ich war geschockt und panisch. Die Schwester beruhigt mich und meint nur "na, dann gehts ja bald nach Hause".
Am nächsten Tag werde ich entlassen. Ganz regulär. Endlich kann ich nach Hause. Am selben Abend bekomme ich noch Schüttelfrost. Die ganze Anspannung löst sich.
Schmerzen habe ich noch immer, vorallem im Schambereich, wo alles geschwollen ist. Ich hoffe, dass klingt bald ab. Die Ärzte rechnen mit zwei bis drei Wochen. Schmerzmittel benötige ich momentan kaum.
Also von den Schmerzen her, war die OP wirklich erträglich. Aber macht Euch schlau, dass die Schwestern/Pfleger Euch auch stützen könnten. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Ihr glaubt gar nicht welche Macht im Krankenhaus Schwestern und Pfleger haben. Sie entscheiden, nicht der Arzt, was man an Tabletten bekommt.
Tja und das mit dem Ergebnis, weiss ich noch nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ich zufrieden bin. Vielleicht muss ich mir selbst noch ein wenig Zeit geben. Fünf Kilo sind weggeschnitten, mein Bauch hat nun eine Kuhle. Das ist schon ungewohnt. Meine Anziehsachen fallen mir vom Körper. Aber das finde ich positiv.
Sorry, dass der Bericht so lang und nicht nur positiv ist, aber ich dachte, ich schreibe mir das mal von der Seele. Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille und was mir passiert ist, muss ja nicht zwangsläufig anderen auch passieren.
Ich möchte noch einmal bei Euch allen hier danken für die lieben Grüße. Nicole hat sie mir immer ausgedruckt und mitgebracht. Ihr seid klasse. Auch Nicole danke ich wirklich sehr sehr herzlich. Du hast mir durch deine Anwesenheit und Ruhe immens geholfen. Ich weiss gar nicht, wie ich Dir jemals danken kann. Barbara-Alice, danke, dass ich mich bei Dir immer ausheulen durfte. Ramona, danke für dieses Forum. Meine Mama: Danke, dass Du täglich da warst. Allen meinen Freunden für ihre Besuche, die mir die Zeit vergehen lassen haben.
Schön, dass es Euch alle gibt.