Essen als Problembehandlung?

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    • Essen als Problembehandlung?

      Hallo!

      Ihr müsst das alles nicht lesen!
      Ich werd mir mal alles von der Seele schreiben. Wenn das "too much" ist dann möchte ich mich entschuldigen! Würde mich aber über die ein oder andere Antwort freuen.


      Ich hatte ein Gespräch mit einen Psychologen, damit meine Eignung für eine OP geprüft wird. Ich war ehrlich. Jetzt sehe ich mich mit anderen Augen und bin durcheinander.

      Ich wurde von frühster Kindheit an mit Gewalt von meiner Mutter zum aufessen gezwungen. Ich bekam somit gar kein Gefühl für ein natürliches Sättigungsgefühl.

      Mit 14 kam ich endlich ist Heim. Ich nahm in Rekordzeit 25 Kilo ab.
      Plötzlich interessierten sich auch Jungs für mich. Ich bekam das Gefühl der Bewunderung und das Gefühl geliebt zu werden.

      Ich fand das toll und wollte immer mehr abnehmen. Ich wurde magersüchtig. Das habe ich selber gar nicht bemerkte. Ich habe alle für bekloppt erklärt, die mir das weiß machen wollten. Schließlich wog meine beste Freundin nur 55Kg und ich 70Kg.

      Jetzt weiß ich das ich starke Knochen habe. Komischerweise fing ich Zeitgleich mit dem Hungern auch mit Ritzen an. Wenn es mir schlecht ging schnitt ich mich und es war alles vergessen. Mir ging es super, ich war regelrecht high.

      Mit fast 17 wurde ich vergewaltigt. Bis dahin war ich noch jungfräulich.
      Ich wurde schwanger. Die Frage behalten oder nicht,gab es nicht. Ich war bereits in der 16. SSW. Ich wollte alles tun um eine Fehlgeburt zu bekommen.Ich rauchte,kiffte und trank und hungerte weiter. Es war eine Risikoschwangerschaft. Um ein Haar hätte ich das Baby verloren. Doch mein Baby war stark. Irgendwann war der Punkt da... Ich wollte dieses Baby um jeden Preis.
      Ich dachte, wenn das Baby da ist wird alles besser. Jemand der immer da ist, mich einfach liebt wie ich bin und mir meine Fehler verzeiht. Ich war noch gar nicht reif um Mutter zu werden, weiß ich jetzt. Sechs Jahre später.

      Der Arzt sagte, ich muss essen und alles lassen, was dem Baby schadet. Ich hörte mit dem Rauchen, Kiffen, trinken sofort auf. Und ich begann zu essen. Oder besser Fressen. Zwei Dönner nacheinander waren nichts für mich. Meinem Baby ging es zunehmend besser und ich fraß immer mehr.
      Ich ritzte mich auch nicht mehr. Ich wollte eine gute Mutter werden und meinem Kind außerdem nicht erklären müssen, warum ich blutige Wunden habe.
      Komischerweise fehlte mir das Ritzen gar nicht.

      Nach der Entbindung (ich habe dem Herrn sei Dank trotz allem eine gesunde Tochter) nahm ich jedes Jahr ca. 15 Kilo zu.

      Bis zum Psychologengespräch dachte ich es geht mir gut. Meine Vergangenheit hätte ich bewältigt. Ich bin doch glüklich mit meinem Mann und mittlerweile zwei Kindern. Und ich habe einen tollen Job mit super Kollegen.Nur das Fettsein macht mich fertig.

      Nun die Diagnosse vom Psychologen:

      Mein Essverhalten zeigt, dass ich vorwiegend abends und am Wochenende zu viel esse.
      Das ist die Zeit, in der Ruhe einkehrt und ich nachdenken könnte. Damit ich aber nicht nachdenken muss, beschäfftige ich mich lieber mit dem essen. Trotz das ich deshalb nochmehr Probleme habe. Da ich nicht mehr ritze habe ich mir das essen als neue Sucht gesucht.
      Er befürchtet nun, wenn ich meine Probleme nicht in einer Psychotheraphie verarbeite, könnte ich mir nach der Op eine neue Sucht suchen.
      Er hält zum Beispiel den Alkoholismus am wahrscheinlichsten, denn dass geht auch trotz Band oder Bypass.

      Könnte er recht haben? Fresse ich um nicht über meine Sorgen nachdenken zu müssen?

      Ich meine, er hat ja in einer Sache recht ich habe viele Sorgen. Ich habe zum Beispiel einen Haufen Schuldgefühle im Bezug auf meine Tochter.

      Destefora
      <a href="http://lilypie.com"><img src="http://bd.lilypie.com/7aLfp2.png" alt="Lilypie Ich erwarte ein Baby Ticker" border="0" /></a>
    • Hallo Destefora

      Hab deine "Geschichte" gelesen und das erste was mir in den Sinn kommt ist die Bestätigung meiner eigenen Meinung ;) ; Hinter JEDEM dicken Menschen steht eine geschichte!

      Und JA dein Psychologe könnte recht haben damit das du dir eine neue Sucht suchen wirst! Die Frage ist nun was tun? Eine Therapie würde ich dir auf jeden Fall empfehlen und zwar möglichst schnell denn das muss nicht zwingend gegen die OP sprechen! DU willst ja etwas verändern und auch andere die eine OP machen/gemacht haben müssen sich mit sich selbst, dem Körper und ihrem Essverhalten auseinandersetzen. Das kann hart sein wenn man plötzlich überlegen muss was man anderes tun könnte als zu essen!

      Ich habe meinen Weg gefunden mit mir und glaub mir das hat einige Zwiegespräche mit mir selbst gebraucht.... Aber ich analysiere gerne und setze mich mit mir auseinander... Das ist der erste Schritt und den bist du auch gegangen! Mach weiter, such dir Hilfe und nimm sie an! Es wird manchmal vielleicht "unbequem" werden aber nimm einfach eine Stufe um die Andere! Ich wünsch dir viel Erfolg!
      Höchstgewicht; 146 kg im Mai 2005
      Heutiges Gewicht; 70 kg bei 170 cm


      vorher-nachher-Bodylift

      vorher-nachher Oberschenkelstraffung

      OP-Bericht Oberschenkelstraffung



      "Was juckt`s die Eiche wenn sich ein Wildschwein an ihr kratzt..." ;)
    • :welcome: :welcome:hllo destefora
      schön das du hier bist-deine geschichte interessiert uns alle,schreib es dir nur von deinem herzen,wir werden antworten.
      mfg tom :freu: :freu:
      Mfg Tom




      SHG Rottweil am 2. Mittwoch des Monats um 19 Uhr in Rottweil , Johanniterstrasse 35 , genügend kostenlose Parkplätze.
    • Liebe Destefora, :knuddel: :knuddel:

      es tut mir wahnsinnig leid, was Du in Deinen jungen Jahren alles druchmachen musstest. Jetzt hast Du Dein Glück gefunden, aber die Vergangenheit lässt nicht locker.

      Wie Mary auch gesagt hat, hinter jedem Dicken Menschen steckt eine Geschichte. Wir Menschen sind leider gezwungen immer Freude oder Leid zu erfahren. Nicht jeder Mensch auf dieser Welt wird in eine glückliche Familie geboren. Wie soll ein kleiner Mensch das verstehen oder gar damit umgehen. Wir können noch so hart kämpfen, aber wer schon in den jüngsten Jahren so schlimme Erfahrungen mit dem Leben machen musste, muss seinen Frust entladen. Wir adipösen machen das eindeutig mit fressen :D

      Ich hoffe für Dein weiteres Leben, dass Du mit Deinem alten Leben abschließen kannst und Dich ein noch besseres Leben erwartet.

      LG Ferda
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      März 2003 Magenband Gewicht 125 kg
      Gewichtsabnahme bis 2006 waren 63 kg Endgewicht war 62 kg
      April 2006 Slippage und Neuversetzung
      Mai 2006 Bodylift nach Lockwood
      November 2006 erneutes Slippage
      Januar 2007 RNY Bypass
      Beinstraffung vorraussichtlich Herbst 2007 und hoffentlich die letzte OP.....

      Wer gewinnt den Kampf???
    • :499:Destefora
      Ob und welche OP für Dich die richtige ist kann ich nicht sagen, da ich Dich nicht kenne. Ich glaube aber dass eine begleitende Therapie bei Deiner Vorgeschichte sicher angebracht ist, aber auch dass kann man ohne jemanden zu kennen nicht sagen .Vielleicht kannst Du den Therapeuten überzeugen, dass Du die OP willst und brauchst, aber nur mit begleitender Therapie. Ich denke das wäre ein guter Konsens mit dem Du und auch der Therapeut leben könnte ( es sei den er ist Gegner dieser OP's) - ob es aber Deine Kasse kann weiß ich nicht ;)
      Tschüß Christine


      Die Summe aller Laster ist immer gleich