Anfrage einer Gastroplastik-Patientin

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  • Anfrage einer Gastroplastik-Patientin

    Anfrage einer Userin (mir persönlich bekannt). Ich habe die Anfrage deshalb öffentlich ins Forum gestellt, weil ich vermute, dass diese Userin nicht die Einzige ist und die Antworten für alle wichtig sind. Ich bitte um Verständnis, dass ich die Anfrage (verkürzte Form) der Userin anonym behandle. Nachdem ich nicht wirklich helfen kann/darf (bin kein Arzt) habe ich die Anfrage an mehrere Chirurgen geschickt.


    Ich habe im Jahr 2004 eine Gastroplastik bekommen. Nun habe ich im Jahr 2006 von 120 Kg bis auf 83 Kg abgenommen, im Jahr 2007 wieder 10 kg zugenommen. Jetzt kämpfe ich um wenigstens dieses Gewicht zu halten wobei die Tendenz immer wieder nach oben ist. Obwohl ich nicht wirklich große Portionen essen kann - dann erbreche ich, geht es eigentlich immer nach oben. Jetzt habe ich immer öfter den Gedanken ob ein Bypass oder Schlauchmagen nicht die bessere Lösung wäre. Weil wirklich essen kann ich nicht wegen des erbrechens, daher sehr oft der Griff zum süssen. Ich habe hier mal gelesen, das die Gastroplastik einen zu Sweeteater erzieht, das kann ich nur unterstreichen.

    Liebe Grüsse
  • Die Gastroplastik hat einige Nachteile, wie wir wissen. Wenn jetzt tatsächlich die Süssigkeiten auch ernährungstechnisch im Vordergrund stehen, ist der Bypass die bessere Lösung. Das Sweet-Eater-Syndrom lässt sich mit dem Schlauchmagen nicht beeinflussen.

    Dr. Jonas, Frankfurt
  • Zuerst sollte die Gastroplastik mittels Magenspiegelung kontrolliert werden. Die Gastroplastik zeigt häufig ein Aufreissen der Klammernaht, dies muss ausgeschlossen sein. Ich würde nach einem Versagen einer Gastroplastik nicht nochmal zu einem restriktivem Verfahren, wie dem Magenschlauch, raten. Wenn man das Risiko einer Revisions-, bzw. Umwandlungsoperation eingeht, sollte man auf alle Fälle ein kombiniert restriktiv-malabsoptives Verfahren, wie z.B. den Roux-Y-Magenbypass, wählen.

    Dr. Shang, Mannheim
  • Bei der geschilderten Situtation würde ich ohne den Pat. jetz näher zu kennen sicherlich zu einem Bypass raten. Eine Sleeve Resektion mit fehlenden Langzeitdaten wäre aus meiner Sicht die schlechtere Wahl. Auf alle Fälle sollte bei der geschilderten Problematik ein Ergänzungseingriff durchgeführt werden.

    Dr. Vogt, Hanau
  • Ein leichter Gewichtsanstieg ist nach allen restriktiven Verfahren normal (etwa 10 % des verlorenen Gewichts). Das trifft auf Gastroplastik, Magenbypass, Schlauchmagen und andere auch zu. Der Magenbypass und der BPD verhindern das extreme "Süssessen". Wenn man sich nicht wieder alle paar Jahre operieren lassen möchte, dann ist der BPD die einzige finale Lösung.

    Prof. Weiner, Frankfurt/Sachsenhausen
  • Wenn keine Staple line Disruption (Klammernahtbruch) oder Pouchdilatation mit Stomastenose(Vormagenerweiterung mit Enge im fixen Bagenbandbereich) vorliegt so empfehle ich eine Reoperation mit einem Magenbypass. Eine Schlauchmagenbildung (Sleeve) ist nach Gastroplastik eine extrem schwierige Operation. Insgesamt ist die Reoperation mit einem erhoehten operativen Risiko verbunden.

    Dr. Miller, Hallein