Angepinnt Würde Ihr Euch wieder operieren lassen #

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    • Ich würde mich definitiv wieder operieren lassen.
      Meine Lebensqualität ist Dank der großen Gewichtsabnahme sehr viel besser.
      Ich bin beweglich und hab Power.
      Gesundheitlich geht es mir auch viel besser.
      Lange brauchte ich von meinen 5 Blutdruckmedikamenten keines mehr, jetzt eins mit halber Dosis.
      Die Mahlzeiten sind weiter klein und ich esse 6-8 x tgl. um nicht weiter abzunehmen, auch mal Kuchen oder Eis.
      Trinken und Essen muss ich trennen, das nervt.
      Im Restaurant bestelle ich Seniorenteller und lasse dann drauf was nicht mehr geht oder nehme eine Vorspeise.
      Auch nervig, aber ich wollte es so. Die Operation hat ihren Zweck erfüllt und ich bin glücklich damit.
      Startgewicht 113,6 kg im Juli 2017- Op-Gewicht 104 kg am 30.8.17 und aktuell 62 kg

      Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. (Oscar Wilde )

    • A. rumsfeldi schrieb:

      @Glücksbringer : mensch da bist du echt in einen riesen Misthaufen gefallen! Ich hoffe es ist nur eine Phase und die Dinge bessern sich bald!

      Was mich immer wieder ärgert ist, dass von den Ärzten, Ernährungsberatern etc. im bariatrischen Bereich solche weniger häufigen Komplikationen typischerweise verschwiegen werden. Bei uns z.B. wurde man im Grunde nur auf die unmittelbaren Komplikationen bei der OP (Verletzung Milz o.ä.) und Komplikationen direkt danach (Leckage o.ä.) hingewiesen. Als einzige Spätkomplikationen wurden genannt Reflux (Schlauchmagen) oder "gelegentliche" Dumpings (Bypass). Auch wenn man sich selber informieren möchte stößt man im Grunde immer nur auf dieselben 2+x Komplikationen. Das gilt sogar für wissenschaftliche Studien. Man muss schon ganz gezielt suchen um zu finden, was so alles schiefgehen kann und wer macht oder kann das schon.

      Na egal, gib jedenfalls nicht auf! :sonnenblumen:
      @*Heike* und @A. rumsfeldi

      Danke euch beiden. Das soll kein Jammern sein. Ich finde es aber wichtig, daß die Öffentlichkeit endlich sieht, daß es nicht so läuft.. Heute operiert und morgen schlank.

      Das Forum ist sehr wichtig und mir tut es gut zu schreiben, denn im realen Umfeld versteht es kaum einer. Im Gegenteil. Man wurd noch rund gemacht.

      Auch die Empathie des medizinischen Personals lässt zu wünschen übrig. Als erstes wird man verurteilt, dann ist man an allem selbst schuld und genau das bringt einen nicht weiter.

      Ich hoffe auch, daß es besser wird. Wobei riesen Angst da ist das es schlimmer wird.
      Niemand darf mir das Gefühl von Minderwertigkeit geben ohne mein Einverständnis.

      Elenore Rossevelt
    • *Heike* schrieb:

      rumsfeldi, bei mir wurde nur auf das Narkoserisiko hingewiesen und dass man besser operieren kann, wenn die Leber schön klein ist.
      Ich glaub das sagen sie bei allen OPs. Im Anästhesiebogen stehen ja auch nur die normalen Risiken drin. Und mir wurde vorm Bypass keine einzige Komplikation erläutert. Nicht mal das mit Gallenreflux beim omega loop.. Das las ich hier. Auch nicht das es sein kann, das die Galle raus muss nach den OPs. Auch hier gelesen. Gesagt wurde nur.. Essen und trinken trennen, auf ew achten und gut kauen. Auf dumpings wurde mündlich nie eingegangen. Ich denke die hoffen das es keine Komplikationen gibt, wenn man sie nicht anspricht. Im Grunde hab ich alles aus dem forum. Es wurde auch gesagt man sei verstopft nach Bypass. Verstopft war ich nach sleeve.. War für alle auch ungewöhnlich. War kurz vorm darmverschluss. Man spürt die Überfoderung richtig bei Komplikationen. Aber resignieren ist einfach nur mies.
      Niemand darf mir das Gefühl von Minderwertigkeit geben ohne mein Einverständnis.

      Elenore Rossevelt
    • Na ja, ich war ja informiert hier durch das Forum. Ich habe auch gelesen, dass man einen Lop erst ab 40 machen soll, weil ein Krebsrisiko im Raum steht, was aber nicht bewiesen ist Das hat mich dann auch nicht geschockt.

      Also ich Grunde hatte ich ein Anliegen und das ist mein nächtliches Zwacken und da gab es nach Diagnostik keine Erklärung und alles andere kann man prima nachlesen.

      Na ja, hab ja keine Probleme. Ganz interessant. Ich esse ja mal ganz gerne Fladenbrot mit Tsatziki oder Hirtenkäse und davon bekam ich Spätdumpings. Ich habe das ignoriert und munter weiter gegessen und jetzt ist es weg.

      Trinken ging beim Schlauchmagen nur eine Stunde vor und nach dem Essen sonst kam es wieder raus und beim Loop kann ich essen und trinken zusammen und habe auch die ausdrückliche Erlaubnis.

      Wäre mein GU nicht unter 1.000 kcal. gerutscht würde ich sagen: rundum gelungen insgesamt, aber so habe ich auch eine kleine Arschkarte. ;)
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • @*Heike* @A. rumsfeldi @Glücksbringer Find ich schade, dass Ihr nicht über die Komplikationen informiert wurdet. Ich wurde von den Ärzten auf die typischen Komplikationen (wie z.B. Reflux usw.) hingewiesen und 1-2mal im Jahr gibt es einen öffentlichen Vortrag von den verschiedenen Fachärzten zu "nach bariatrischer OP" ... da wird ALLES erläutert. Jedes Problem was auftauchen kann und wie es operativ behoben werden kann, Re-Operationen wenn die Abnahme zu früh stoppt, es geht auch um die WHOs, die Ernährungsberatung und die Sportmedizin gibt Informationen und Tipps usw.
      Finde ich schade, dass dies anscheinend nicht überall so ist.

      Natürlich denkt und hofft man immer, dass man NICHT zu dem doch eher geringen Prozentsatz gehört, den so etwas betrifft, aber ich finde es wichtig schon mal gehört zu haben was alles sein kann.
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      Gewicht 06.04.2018: 168 kg (Erstgespräch)
      Gewicht 18.07.2018: 166 kg (Beginn Flüssigphase)
      Gewicht 01.08.2018: 160 kg (OP-Tag)
    • Ich denke manchmal, dass die Ärzte oft garnicht wissen was alles passieren kann. Anders kann ich mir die Ohnmacht oder das resignieren oder das Patienten sind selber schuld dran, nicht vorstellen.

      Irgendwann wird das Gewicht egal. Es geht nur noch ums Überleben
      Niemand darf mir das Gefühl von Minderwertigkeit geben ohne mein Einverständnis.

      Elenore Rossevelt
    • Bei uns wurde auch sehr gut über Risiken und Komplikationen aufgeklärt UND vor allem wurde der Besuch einer SHG dringend angeraten. Ich finde es auch sehr wichtig, sich selber ausreichend und umfassend zu informieren. Schließlich ist niemandem das eigene Leben so wichtig, wie einem selbst. Drum kann ich auch den laxen Umgang mit dieser doch sehr einschneidenden OP in vielen Krankenhäusern und bei vielen Patienten so garnicht nachvollziehen.

      Nichts desto trotz - die Risiken sind prozentual betrachtet nicht besonders groß bei diesen OPs. Und dass JEDE OP ein Risiko birgt, dass Erkrankungen ja auch ganz OHNE OPs auftreten, das ist ja auch klar. Es ist also tatsächlich einfach richtig, richtig tragisch, dass es jemanden so trifft wie Dich Glücksbringer - und das tut mir auch von Herzen leid, aber wer weiss, wo Du ohne die OP stehen würdest.

      Aber trotzdem finde ich es sehr gut, dass auch die negativen OP-Verläufe benannt werden, weil es hilft, die eigene Risikobereitschaft einzuschätzen.

      Und was lerne ICH wieder mal daraus ? Jeden Tag dankbar zu sein, dass es mir so gut geht und immer ging. Es als Geschenk und nicht als Selbstverständlichkeit anzusehen !!!!
      Liebe Grüße von Gaugele


      Erstgespräch 19.07.2012 mit 186 kg >>> Schlauchi-OP 20.02.2013 mit 169,5 kg >>> BDS 23.01.2015 mit 90 kg
      Mein OP-Bericht Mein OP Bericht Schlauchi am 20.02.2013
    • gaugele schrieb:

      Es ist also tatsächlich einfach richtig, richtig tragisch, dass es jemanden so trifft wie Dich Glücksbringer - und das tut mir auch von Herzen leid, aber wer weiss, wo Du ohne die OP stehen würdest.

      Aber trotzdem finde ich es sehr gut, dass auch die negativen OP-Verläufe benannt werden, weil es hilft, die eigene Risikobereitschaft einzuschätzen.
      Ohne OP damals 2012 wäre ich über 200kg, Pflegefall oder schon gestorben. Ich hatte einfach nach dem Schlauch aufhören sollen und mich nicht zu weiteren OPs drängen und überreden lassen sollen. Nach dem Schlauch ging abnehmen zwar auch nicht leichter, aber ich war kurz vorm Arbeiten, keine Schmerzen und eine relativ gute Verdauung. Hätte, hätte Fahrradkette.

      Ich hab aber auch hier Im Forum und bei den Rehas gesehen, das egal wie schlecht es geht, es gibt immer jemand dem es schlechter geht. Oft anders schlecht, aber schlechter.

      Ich hoffe die Medien und überhaupt Öffentlichkeit macht die OP in Zukunft nicht weiterhin zu einem Spaziergang. Egal welcher Bericht zum Thema.. Es wird in silberglanz gehüllt.
      Niemand darf mir das Gefühl von Minderwertigkeit geben ohne mein Einverständnis.

      Elenore Rossevelt
    • du sprichst mir aus dem Herzen @gaugele Ich finde eine SHG auch ungemein wichtig ! Und das VOR und NACH der OP ! Hier sind die Leute, die die Probleme haben bzw. keine Probleme haben aber doch über das Leben mit Bypass, Sleeve oder was auch immer berichten können und oft findet man hier einen Hinweis was man etwas anders machen könnte, damit man sich wohler fühlt.

      Und auch das wurde und wird in den Vorträgen immer gesagt, dass die Risiken und die Probleme prozentual sehr gering sind (bei unter 5%) - nur das nützt einem natürlich nichts wenn man genau zu denen gehört, die es betrifft. Leider.
      Mir wurde gesagt, dass es bei 3-4% Komplikationen gibt während oder auch nach der OP und bei 3-4 % auch nach der OP und einer gewissen Zeit zu einer Zunahme und weitere 2-3 % die Abnahme nur schwer stoppen können.
      Ich bin dann in die OP mit der Überzeugung, dass ich eben zu den ca. 90% gehören werde, bei denen das alles NICHT zutreffen wird.
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      Gewicht 06.04.2018: 168 kg (Erstgespräch)
      Gewicht 18.07.2018: 166 kg (Beginn Flüssigphase)
      Gewicht 01.08.2018: 160 kg (OP-Tag)
    • @gaugele

      Ja sicher sollte man sich eigenständig informieren, nur leider findet man - außerhalb von diesem einen Forum hier - absolut nichts über weniger populäre Komplikationen !
      Ich habe mir vor der OP sogar ein medizinisches Fachbuch zu dem Thema besorgt, welches das umfangreichste im deutschsprachigen Raum ist zu diesem Thema und dort war nur ein Bruchteil der Komplikationen beschrieben, die man hier so nachlesen kann und die tatsächlich auftreten. Fakt ist nunmal dieses Thema ist nur im Ansatz erforscht und sicherlich besteht tendenziell eher ein geringes Interesse die Schattenseiten dieser OPs zu beleuchten.

      Auf dieses Forum bin ich nur durch Zufall gestoßen, wie wohl die meisten. Vor der OP war ich mindestens 12 x in zwei verschiedenen SHGs. Dort wurde selten und wenn dann nur über die Standardkomplikationen gesprochen, d.h. gelegentliche Dumpings oder Reflux. Meist wurden nur die Erfolge beschrieben bzw. über Probleme beim Abnehmen gesprochen. Ich war im Rahmen der SHG auf 2 Fachvorträgen, in keinem einzigen wurden Komplikationen erwähnt.

      Natürlich weiß man in der Regel, dass es Komplikationen geben kann, aber die Dimensionen dürften kaum jemandem, Ärzte eingeschlossen, bewusst sein. Dies wird ja auch immer wieder von nicht-bariatrischen Medizinern bemängelt und ist m.E. nach ein Systemfehler. Ich freue mich für jeden, der es anders erlebt hat weil er mit seinem AZ Glück hatte, selbstverständlich ist dies leider nicht.
    • Ich war 2012 2x in einer shg, da der Sleeve ja auch von Anfang bis ca 1 Jahr danach Komplikationen machte. Es hat mir nix genutzt, da es keinen selbst betraf. Außerdem wäre ich danach nimmer heim gekommen. Bus und Land am Abend. Unmöglich. Die shg im 2. AZ ist richtig groß und bekannt. Leider gleiches Problem. Bus und Land. Aber ein Gang dahin hatte wohl auch keine Komplikationen verbessert oder vermieden. Im Endeffekt ist man immer alleine und muss alleine durch.

      Aufs forum bin ich auch auf Zufall gestoßen. Es tut unheimlich gut zuwissen, das es Menschen gibt, die einen verstehen und zuhören und oft auch helfen können.
      Niemand darf mir das Gefühl von Minderwertigkeit geben ohne mein Einverständnis.

      Elenore Rossevelt
    • @Glücksbringer deine Geschichte is wirklich heftig und mir tut das wahnsinnig leid!

      Ich würde mich immer wieder operieren lassen. Die einzigen „Probleme“ die ich mit dem Bypass habe, sind bis jetzt 3 Magengeschwüre, die Eisenmangelanämie und gelegentliche Dumpings, die aber selbst verschuldet sind.

      Diese OP war ein absoluter Spaziergang für mich. 75kg in 13 Monaten abgenommen und währenddessen keine Probleme.

      Im Gegensatz zu meinen WHOs lief das wie im Bilderbuch
      Liebe Grüße, Sabse

      22.10.2013 Magenbypass-OP mit 142 kg -> 74 kg abgenommen

      WHO´s:
      10/2015 -> Fettschürzenresektion
      08.10.2018 -> Bruststraffung und Liposuktion beider Oberschenkel
      12.03.2019 -> Oberschenkel- und Oberarmstraffung
      13.09.2021 -> Bauchstraffung
    • Was für ein toller Thread und die Fragen - brandaktuell damals und heute.

      Dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben:

      Würdet Ihr den Eingriff wieder machen lassen?
      Auf jeden Fall. Der Bypass hat zwar nie "funktioniert" und eine Mengenbegrenzung fand nicht statt, konnte auch weiterhin alles essen. Aber ich habe trotzdem umgedacht und ohne die OP wäre das wohl nie passiert. Vielleicht haben sie mich doch am Kopf operiert??? Scherz beiseite: es gab einen Punkt, da war ich am Boden zerstört, weil ich immer wieder gelesen haben, wie die Leute keinen Hunger haben und das alles sooo toll ist. Und ich? Ständig Kohldampf. Es kam der Punkt, wo ich mich entscheiden musste: aufgeben und Dicksein akzeptieren oder kämpfen, trotz allem. Hab mich für's Kämpfen entschieden, war beinhart und ist es auch heute noch. Und trotzdem: ein uneingeschränktes 'ja' - ich würd's immer wieder machen lassen.

      Wenn Nein, warum nicht?
      ---

      Solltet Ihr das gesteckte Ziel nicht erreicht haben, woran glaubt Ihr, dass es liegt?
      Ich war 2015 schon mal dran (Ziel: 60 kg) und dann war ich 4 Wochen in Südafrika und hatte null Disziplin. Kam dann mit 6kg mehr auf den Hüften zurück und habe seitdem die 60 vor dem Komma nie wieder gesehen. Erschwerend kam eben hinzu, dass ich immer Hunger hatte und habe und nie eine Verschnaufpause hatte.

      Wie sieht es der behandelnde Chirurg bzw. Internist/Hausarzt?
      Der AC hat mich 3 Jahre lang nicht ernst genommen und gemeint, ich solle nicht rumjammern, ich hätte doch so toll abgenommen. Ja, aber um welchen Preis? Was essen, halbe Stunde später wieder Kohldampf, na klasse! Hausarzt ist zu 100% mit im Boot und keiner kann fassen, wie ich mich verändert habe. Vor 5 Jahren sollte ich auf Insulin gesetzt werden (Diabetes Typ 2), weil Metformin nix gebracht hat. Und heute? Brauch ich gar nix und hab einen HBA1C konstant zwischen 5,0 und 5,5. Mein Orthopäde liebt mich auch, weil alle Rücken- und Gelenkprobleme wie weggeblasen sind

      Wie hat sich die Lebensqualität verändert?
      Auf der ganzen Linie eine 180°-Wende und nur zum Besseren. Das alles aufzuführen, würde hier den Rahmen sprengen. Mir geht es supergut und es ist wirklich alles, aber auch alles einfach nur besser geworden, in jeder Beziehung. Das Wichtigste ist allerdings, dass ich endlich die Energie hatte, mich 2017 aus einem Arbeitsverhältnis zu lösen, dass mich richtiggehend krank gemacht hat. Und - machen wir uns nix vor - es ist leichter, sich um einen Job zu bewerben, wenn man nicht so stark übergewichtig ist (das mag unfair sein, aber es ist Fakt).

      Der eine oder andere kann evtl. nicht mehr alles essen (z.B. Fleisch, Obst, Salat). Wie lebt Ihr damit? Welchen Einfluss hat diese auf die Lebensqualität?
      Keine Angabe - mir bekommt alles. Kenne keine Dumpings und auch sonst keine Unverträglichkeiten. Was ich aber oft auch blöd finde, weil es zu keiner Zeit auch nur die geringste Erziehung durch meinen Bypass Fridolin gegeben hat.

      Ist jemand dabei, der seine Krankheit "Adipositas" erfolgreich bekämpft hat, aber dadurch eine andere Krankheit dazu bekommen hat (Depression, Magersucht, Herzerkrankung, Mangelernährung)?
      Also, "Krankheit" würde ich das nicht nennen, aber ich bin ein bisschen shopping-bekloppt. In der Mittagspause (arbeite direkt in der City) gehe ich lieber ins Kaufhaus oder zum Klamottenladen und probiere Sachen an anstatt mir Pizza oder sonstwas reinzupfeifen. Ne Zeitlang hab ich's wohl auch übertrieben, aber jetzt kann ich gut einen Laden wieder verlassen, ohne was gekauft zu haben. Bin dann wohl jetzt geheilt...
      Ansonsten seh ich mich als sog. "trockener Fresser" und das wird mich bis an mein Lebensende begleiten, d.h. Ernährungstagebuch führen und die Fresserei im Blick behalten, damit nix entgleist. Das habe ich voll und ganz akzeptiert und seitdem geht es mir seelisch viel besser.

      Wie sind die täglichen Einschränkungen aufgrund des Magenbypasses(verminderte Nahrungsaufnahme, evtl. zweitweises erbrechen, Sodbrennen). Hattet Ihr schon Re-OP's oder stehen welchen an? Wenn ja, welche?
      Tägliche Einschränkungen habe ich keine. Eine Re-OP fand dieses Jahr im März statt, bei der diesjährigen Nachsorge (Februar) in der Schön-Klinik hat man mir endlich mal geglaubt, dass mein Essen zu schnell durch den Pouch rauscht. Empfehlung, bei Dr. Zorron (EvB Potsdam) vorzusprechen, OP-Termin Ende März (Apollo-Endosleeve oder auch Overstitch) und nun ist alles perfekt. Portionen immer noch recht ordentlich, aber ich habe jetzt ein Sättigungsgefühl von mind. 4 Std. (manchmal auch länger). Dadurch esse ich automatisch weniger und bewege mich nun langsam wieder Richtung Zielgewicht, einfach nur weil das Gefresse zwischendurch nicht mehr stattfindet. (Das kann man aber im Detail auch an anderer Stelle nachlesen, wenn man will). Von den WHOs schreib ich hier mal nix, denn ich glaube, das hat Ramona damit nicht gemeint.

      Wie alt ist Euer Bypass?
      Fridolin ist am 04.02.2019 5 Jahre alt geworden. Und nächstes Jahr schul ich ihn ein :-), die faule Socke!

      Und ja, ich habe mich verändert und zwar dahingehend, dass ich nicht mehr alles schlucke. Eine ehemalige Freundin hat mir das Leben die letzten Jahre nur noch sauer gemacht, weil sie mit meiner Veränderung (besonders der optischen) überhaupt nicht klarkam. Früher waren wir halt die beiden dicken Mädels und irgendwann war ich nicht mehr dick. Das hat ihr nicht gepasst und sie hat mich nur noch kritisiert, meine Kleidung, dass ich zum Sport gehe - einfach alles. Wenn mir jemand ein Kompliment gemacht hat, kam von ihr sofort eine bösartige Spitze. Nun habe ich ihr aber vor über einem Jahr die Freundschaft aufgekündigt (nach 35 Jahren!) und wider Erwarten geht es mir viel besser, seit sie ihr Gift nicht mehr in meinem Leben verspritzt.

      Fazit: Auch wenn's bei mir nicht so bilderbuchmäßig abgelaufen ist, habe ich die Kurve gekriegt (zur Belohnung steht in meinen Nachsorgeberichten auch, dass meine Abnahme auf "Eigenleistung" zurückzuführen ist - darauf bin ich doppelt stolz). Und wirklich megamäßig Schwein gehabt, dass ich das alles so weggesteckt habe. Dafür bin ich jeden Tag dankbar, denn es ist nicht selbstverständlich - wie man hier auch lesen kann. Aber ich habe auch festgestellt, dass die Mehrheit derjenigen, die hier geschrieben haben, positiv kommentiert hat und das sagt ja auch schon mal was aus, oder?

      Allen ein schönes Wochenende!
      Chi
      +++
    • Ich hab doch was positives gefunden..

      Die letzten 4 Jahre haben mich so fertig gemacht, daß ich über mich hin ausgewachsen bin. Ich hau auf den Tisch, geb Gegenwind, mach den Mund auf und setz mich durch. Das ist durch die vielen Krankenhausaufenthalte gekommen und dazu die vielen Arztgespräche und das hartnäckig bleiben.

      Aber auch das hat Wunden hinterlassen indem sich fast alle abgewendet haben. Aber endlich werd ich ernst genommen und ich lass mich nicht mehr unterbuttern.
      Niemand darf mir das Gefühl von Minderwertigkeit geben ohne mein Einverständnis.

      Elenore Rossevelt
    • Würdet Ihr den Eingriff wieder machen lassen?
      + Auf jeden Fall.

      Solltet Ihr das gesteckte Ziel nicht erreicht haben, woran glaubt Ihr, dass es liegt?
      + Ziel mehr als erreicht, bin noch in der Abnahme aber ich habe mein Normalgewicht in weniger als 11 Monaten erreicht. Eine Abmahme von über 84kg seit Op.

      Wie sieht es der behandelnde Chirurg bzw. Internist/Hausarzt?
      + Mein Hausarzt sieht es positiv. Das AZ ist mehr als zufrieden.

      Wie hat sich die Lebensqualität verändert?
      + um 189 Grad gedreht. Obwohl ich auch dick aktiv war ist es als schlanke Person viel einfacher und man wird nicht so schräg angeschaut :D

      Der eine oder andere kann evtl. nicht mehr alles essen (z.B. Fleisch, Obst, Salat). Wie lebt Ihr damit?
      + Ich vertrage keine Kohlenhydrate und habe eine alimentäre Hypoglykämie entwickelt.
      + Ich lebe recht gut damit, weil ich die Spätdumpings zu 98% im Griff habe.

      Welchen Einfluss hat diese auf die Lebensqualität?
      + Eigentlich keine seit ich mich Keto-Angepasst ernähre.

      Ist jemand dabei, der seine Krankheit "Adipositas" erfolgreich bekämpft hat, aber dadurch eine andere Krankheit dazu bekommen hat (Depression, Magersucht, Herzerkrankung, Mangelernährung)?
      + Bis jetzt nicht. Ich bin sehr penibel bei den Supplementen und Essenszeiten.

      Wie sind die täglichen Einschränkungen aufgrund des Magenbypasses(verminderte Nahrungsaufnahme, evtl. zweitweises erbrechen, Sodbrennen).
      + Ich esse zu Mittag und Abend im Schnitt etwa 90-100g. Bei Zwischenmahlzeiten und Frühstück 50-60g.
      + Ich kann mich nicht Übergeben. Erst ist es Trockenkotzen und dann kommt Schleim.
      + Ich habe eine Entzündung am Mageneingang und an der Anastomose, weil ich nach Op einen Heliobacter bekommen habe. Ich nehme ein PPI und 2 Antibiotika für die nächsten 21 Tage.

      Hattet Ihr schon Re-OP's oder stehen welchen an?
      + Nein, Ziel erreicht. Es stehen nur irgendwann WHOs an.

      Wie alt ist Euer Bypass?
      Am 5.10.21 wird meine Diva 1 Jahr alt.
    • Würdet Ihr den Eingriff wieder machen lassen?
      Nein, nicht unbedingt

      Wenn Nein, warum nicht?
      Weil ich nicht wirklich Lebensqualität zugewonnen habe.

      Solltet Ihr das gesteckte Ziel nicht erreicht haben, woran glaubt Ihr, dass es liegt?
      An vielem: Lebensumstände, Lipödem, dass sich erst nach der OP so richtig entwickelt hat.
      Keine vernünftige Nachsorge möglich gewesen

      Wie sieht es der behandelnde Chirurg bzw. Internist/Hausarzt?
      gibt es nicht. Der Hausarzt kennt sich nicht aus und versucht einem die NEMs auszuquatschen, Kontakt zum Operateur ist schon seit Jahren nicht mehr möglich, da ich jetzt 850 km weit entfernt wohne

      Wie hat sich die Lebensqualität verändert?
      Nachdem ich bei der Op schwer retraumatisiert wurde (ich bin fast an einer Sepsis gestorben und war nah an einer Nahtoderfahrung)
      lebe ich immer mit der Hoffnung, dass der Zirkus hier auf Erden bald aufhört und ich ins Nirwana abtauchen darf. Der Zug dahin ist schon heftig und braucht ständig viel Kraft, dem sich entgegen zu stemmen.

      Der eine oder andere kann evtl. nicht mehr alles essen (z.B. Fleisch, Obst, Salat). Wie lebt Ihr damit? Welchen Einfluss hat diese auf die Lebensqualität?
      Ich vertrage ziemlich viel, aber mit Laktose hab ich Probleme. Ich mag ohnehin keine Milchprodukte wie Joghurt oder Quark. Hartkäse geht.

      Ist jemand dabei, der seine Krankheit "Adipositas" erfolgreich bekämpft hat, aber dadurch eine andere Krankheit dazu bekommen hat (Depression, Magersucht, Herzerkrankung, Mangelernährung)? Im Moment habe ich ernsthafte gesundheitliche Probleme mit neurologischen Ausfällen. Unregelmäßiger Herzschlag etc. Es wird jetzt geforscht woran es liegt. Ich vermute, es sind viele Faktoren, die zusammen spielen.

      Wie sind die täglichen Einschränkungen aufgrund des Magenbypasses(verminderte Nahrungsaufnahme, evtl. zweitweises erbrechen, Sodbrennen). Hattet Ihr schon Re-OP's oder stehen welchen an? Wenn ja, welche?
      Dumping, teilweise sehr heftig

      Wie alt ist Euer Bypass?
      Mein Bypass ist von 2007

      Muss dazu noch schreiben, dass ich mir jetzt Hilfe geholt habe und in ein Adipositas Zentrum zur Ernährungsberatung gehe. Beim Erstgespräch war ich positiv überrascht, dass ich nicht bewertet wurde. Und ich hab viel zugenommen nach OP! Zu meinem Operateur wäre ich nicht hingegangen, da hatte ich immer das Gefühl, es ist ein persönlicher Affront, wenn sein Patient sich nicht nach seiner Vorstellung entwickelt. Vielleicht wird mir ja jetzt doch noch geholfen.
      :friends: Der Weg ist das Ziel :friends:
    • Hallo Janina!
      Da hast du ja einen alten Thread wieder ausgegraben, der aber nach wie vor aktuell ist. Ich muss sagen, es klingt echt nur negativ bei dir, das tut mir sehr leid.
      Ich habe keine Lust jeden einzelnen Punkt detailgetreu zu beantworten, aber es gibt eine Gesamtaussage:
      Ja, es geht mir besser. Nicht nur ein bisschen, sondern deutlich. Ich vertrage fast alles, vermisse nichts, kenne keine richtigen Dumpings, bin sowohl durch Hausarzt als auch Internisten bestens überwacht, betreut und beglückwünscht, mache gern Sport und bereue einzig, dass ich die OP nicht schon 4-5 Jahre eher gemacht habe.

      Eins habe ich noch anzumerken: ich sehe es kritisch, ein Leben als „der Zirkus hier“ zu betiteln. Suizidgedanken so lapidar zu äußern, empfinde ich als grenzwertig, auch wenn du es deinem eigenen Dasein zuschreibst und auch, wenn du Traumatisierendes erlebt hast und enttäuscht bist über vermutlich vieles, was dir widerfahren ist.
      Letztendlich merkt man natürlich, dass kein Funke Freude bei dir rüberkommt. Dafür sind nicht nur äußere Umstände verantwortlich sondern auch jeweils das, was wir daraus machen. Schicksalsschläge erlebt fast jeder.