OP-Bericht Fettschürzenentfernung - leider etwas lang geworden

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    • OP-Bericht Fettschürzenentfernung - leider etwas lang geworden

      02.01.08
      Gegen 10.00 Uhr schlagen wir in der Ambulanz des St. Marienkrankenhaus auf und dürfen erst einmal eine Weile warten; die “Restposten” von Silvester müssen noch abgearbeitet werden. Dann erfolgt die Aufnahme durch Frau Dr. Hoffmann, die mir noch schnell Blut abnimmt. Dr. Schekelmann und Dr. Dellanna schauen kurz vorbei und diskutieren vor der Tür aus, auf welche Station ich komme. Dr. Dellanna siegt, denn er hat schließlich das Adipositasbett (ich liebe dieses Bett!!!). Auf der Station großes Hallo; der Magenbypass ist ja noch nicht so lange her. Ich bekomme wieder ein Zimmer am Arsch der Welt, aber ich liege alleine. Noch…
      Schnell runter zum Labor und dann folgt noch das Aufklärungsgespräch mit der Narkoseärztin, der ich noch einen schönen Gruß an ihren Chef ausrichte, er möge mich doch diesmal etwas sanfter wecken und mir nicht wieder zwei Ohrfeigen verpassen. Gegen Nachmittag bekomme ich eine Karaffe mit diesem ekeligen Zeug zum Abführen. Brauche fast 4 Stunden um wenigsten 2/3 zu trinken. Abends bekomme ich noch eine LMAA-Tablette, die ich mich nicht traue zu nehmen, da ich ca. jede halbe Stunde aufs Klo renne, und zwar die ganze Nacht.

      03.01.08
      Morgens um 07.30 werde ich geweckt (okay manchmal ist es von Vorteil das Zimmer am Ende des Ganges zu haben). Visite kommt vorbei und wünscht mir alles Gute, bin wohl erst als Dritte dran und habe noch Zeit. Dr. Schekelmann (zu dem ich absolutes Vertrauen habe und der mir alles super erklärt hat) schaut vorbei und zeichnet sein Schnittmuster ein und macht ein paar Fotos. Gegen 12.00 Uhr kommen Schwester Dagmar und Rosi und wollen mich abholen, schnell noch mal aufs Klo und den Tabletten-Cocktail eingeworfen und los geht’s. An der Schleuse zum OP müssen wir warten, der OP-Tisch wird vom OP-Saal zur Schleuse im Tempo einer Schildkröte gefahren; begleitet von 4 vermummten Pflegern, die merken wie aufgeregt ich bin und mich ein bißchen beruhigen und ein paar Witze machen. Die Narkose wird eingeleitet und 1, 2 weg bin ich.

      17.00 Uhr
      Ich werde auf der Intensivstation wach und mir geht’s echt super. Keine Schmerzen, ich bin sofort da und wundere mich über das Gewusel an meinem Bett, Intensivschwester, Dr. Schekelmann, Dr. Dellanna und zwei weitere Ärzte. Werde an die Geräte angeschlossen. Dr. Schekelmann erzählt mir noch was alles gemacht wurde (Entfernung von 25 kg Fettschürze und zusätzlich ca. 10 l Wasser, die sich in der Fettschürze befanden; auf die Angleichung der Bauchmuskeln wurde verzichtet, wäre zu viel für mich gewesen), den Rest habe ich leider vergessen. Hauptsache wieder wach. Meine Mom ist auch erleichtet; sie hat Dr. Dellanna noch auf dem Flur getroffen, der ihr Fotos von der OP gezeigt hat.
      Bekomme eine zweite Bettdecke, da mir tierisch kalt ist. Ich darf direkt etwas trinken, da Dr. Wölk der Meinung ist, was raus kommt, muß auch wieder rein. Habe jetzt ganz viel Platz im Bett!!!! Nach einer ruhigen Nacht, die ab und zu durch das Knacken der Knochen von Dr. Wölk unterbrochen wird, der vor meinem Bett in die Knie geht (endlich mal ein Mann, der vor mir kniet), um zu schauen, wie viel die Vakuumpumpe am Bauch abpumpt und der mir immer wieder bestätigt, dass alles in Ordnung ist, angefangen von den Blutwerten, Sauerstoffsättigung, Blutdruck. Dope gibt’s reichlich..

      04.01.08
      Am Morgen werde ich von Schwester Andrea nett geweckt; mußte dann doch grinsen, als sie meinte, sie würde mir beim Aufstehen helfen (knapp 1,60 cm, 50 kg leicht). Habe ihr das dann ausgeredet und mich lieber selbst aus dem Bett gequält. Ging erstaunlich gut; hat nur etwas in der Bauchgegend geziept. Das Bett wird neu bezogen, ich kann mich in Ruhe waschen und darf frühstücken. Schwester Andrea ist erstaunt, wie wenig man mit Magenbypass essen kann (schaffe nicht einmal ein halbes Brötchen). Dr. Sartorius schaut vorbei und erklärt mir doch ein bißchen empört, dass er es nicht war, der mir nach der Bypass-OP zwei Ohrfeigen verpaßt hat. Die Visite entläßt mich auf die normale Station, wo ich den Rest des Tages vor mich hinschnarche.

      05.01.08
      Kurz nach Mitternacht ist der Spaß vorbei; die Tür geht auf, Nachtschwester Daniela kommt rein und muß den Platz neben mir belegen, da die Station einige Notfälle reinbekommen hat. Kein Problem denke ich mir, habe ich wenigstens Gesellschaft. Ja, sch………, wieso werde ich eigentlich immer mit älteren Damen bestraft, die die Nacht zum Tag machen.
      Neben mir dauert das Gejammer die ganze Nacht an und Schwester Daniela schlägt ziemlich entnervt im 30 min-Takt bei uns im Zimmer auf. Komme in den Genuss einer doppelten Visite, erst die Truppe von Dr. D. , dann die von Dr. Sch. Die ältere Dame wird nach der Visite verlegt und ich kann den entgangenen Schlaf der vergangenen Nacht nachholen. Dafür schwillt mein Gesicht im Laufe des Tages an und es bilden sich überall kleine fiese Pusteln. Mit Pfleger Manfred überlege ich, woran es liegen kann und wir kommen leider auf Novalgin. Also gibt es jetzt ein anderes Schmerzmittel.

      06.01.08
      Da ich nach der OP essen durfte, rumpelt es verdächtig in meinem Darm. Ich bitte die Schwester, die Vakuumpumpe auszuschalten und schwanke zum WC. Als die Vakuumpumpe wieder angeschaltet wird, fühle ich ein komisches Ziehen im Bauch, der übrigens nur verklebt wurde. Irgendwie fies. Abends lerne ich noch Antje kennen, die morgen ihren Bypass bekommt.

      07.01.08
      Heute OP-Termin. Die Schwämme im Bauch sollen entfernt und der Bauch ordentlich verschlossen und vernäht werden. Es fing schon damit an, dass Pfleger Frank meinen Einlauf vergessen hatte und keine Zeit mehr dafür blieb. Irgendwas klemmte in der OP-Schleuse und ich mußte mich aus dem Bett quälen, einmal ums Bett zum OP-Tisch laufen mit Katheder und Vakuumpumpe. Intensivpfleger Roland grinst mich im OP-Vorraum an und jetzt weiß ich auch wieder, wer mir die Ohrfeigen verpaßt hat. Bevor ich was sagen kann, bin ich schon im Reich der Träume und werde gegen 15 Uhr auf der Aufwachstation unter ziemlichen Schmerzen und total groggy wieder wach. Kein Vergleich zur letzen OP, was geht es mir dreckig. Vom Sanitätshaus kommt jemand vorbei und nimmt Mass für die Bauchbinde. Die Schwester spritzt mir in regelmäßigen Abständen Schmerzmittel, die aber nicht wirken. Nach einer Weile weiß sie sich auch nicht mehr zu helfen und Dr. Sartorius wird angefordert, der ein anderes Schmerzmittel verordnet, was dann auch sofort hilft. Meine Mutter wurde zwischenzeitlich nach 4 Stunden vor der Tür warten nach Hause geschickt. Bin die letzte, die von der Aufwachstation wieder auf die normale Station kommt. Dort wartet eine schöne Überraschung auf mich, Antje liegt im Bett neben mir und hat ihre Bypass-OP gut überstanden. Dr. Wölk kommt mit der Schmerzpumpe vorbei und spricht mich charmant auf mein verpickeltes Gesicht an (“am Freitag hatten Sie den Ausschlag im Gesicht aber noch nicht”). Als ich ihn darüber informiere, dass ich gegen Novalgin allergisch bin, will er wissen, seit wann ich das weiß, denn in meiner Akte steht nichts darüber. Wie auch immer…. Die Information ist leider nicht bis zum Narkoseteam durchgedrungen und während der OP wurden mir einige Einheiten Novalgin gespritzt, wahrscheinlich auch der Grund, weshalb es mir nach der OP nicht so gut ging.
      Antje und ich haben dann in der Nacht noch einige Ausflüge an den Amazonas zum Sägen gemacht und ansonsten eine ruhige Nacht verbracht.

      08.01 - 18.01.08 (ich fasse mich mal etwas kürzer)
      Heute ist der Physiotherapeut vorbeigekommen. Ich muß mit Katheder, Schmerzpumpe, Zugang und vier Drainagen aufstehen und auf der Stelle gehen, damit der Kreislauf in Schwung kommt. Klappt super, nur die ganzen Schläuche nerven. Brauche länger um alles zu ordnen als für die Übungen. Am nächsten Tag werde ich von den Kompressionsstrümpfen befreit und lasse mir auch den Katheder ziehen. Die Schmerzpumpe brauche ich auch nicht mehr und mit Antje geht’s auf den Flur zum Erstaunen der Pfleger und Schwestern, die nicht damit gerechnet haben, dass es mir so schnell so gut geht. Habe wesentlich mehr Kondition als vorher.
      Am nächsten Morgen soll Antjes Drainage gezogen werden. Rufe ihr von meinem Bett noch zu, sie soll sich nicht so anstellen, es würde nicht weh tun, da sie ein bißchen Schiss davor hat.
      Die kleinen Sünden straft der liebe Gott sofort. 2 Stunden später kommt Dr. Schekelmann mit einer Schwester vorbei und mir werden alle Drainagen gezogen. Das war vielleicht unangenehm. Ich bin an den Hüften extrem kitzelig. Aber ich war tapfer.
      Antje hat mich dann leider am Freitag verlassen, was ich sehr schade fand, denn wir haben uns super verstanden, uns gegenseitig motiviert und zusammen die Station unsicher gemacht. Hatte dann aber auch netten Ersatz durch Veronika, Danny und Geli. Wundheilung läuft gut. Leider sind meine Eisenwerte im Keller und ich bekomme Eisentabletten. Als die drei dann auch entlassen werden, bin ich ganz alleine (bekomme nach Antje auch keine neue Zimmernachbarin) und habe eine kleine Depriphase, als mir klar wird, wie viel Glück ich bei den OP’s hatte und was ich mir bzw. meinem Körper in den vergangenen 18 Jahren angetan habe. Am 18.01 werde auch ich endlich entlassen, Fädenziehen am 23.01.; und auch mir werden die Fotos von der OP gezeigt. Absolut gruselig. Letzte Kontrolle am 07.02.; alles gut verheilt, bis auf eine Stelle von ca. 2 cm die nikrotisch(? ) ist, aber auch innerhalb der nächsten 2 Wochen vollständig abheilen wird.

      Die Entscheidungen für den Magenbypass und die Fettschürzenentfernung waren die besten in meinem Leben. Ich habe jetzt insgesamt 90 kg abgenommen und nachdem ich meine Kreislauf- und Koordinationsprobleme in den Griff bekommen habe, geht’s mir wirklich gut.
      Aus Gesprächen mit den Schwestern und Pflegern habe ich mit bekommen, dass es im SMKR die erste OP dieser Art war, deshalb kann ich Dr. Dellanna und Dr. Schekelmann nicht genug für ihren Einsatz und ihren Mut danken. Die beiden haben mir ein neues Leben geschenkt.
      LG
      Andrea

      All are different - all are great
      Farriss/Hutchence

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      11/07 Magenbypass
      01/08 Bauchfettschürzenentfernung
      08/09 Bypass-Revision
      04/10 Oberarm/Bruststraffung
      10/10 Bauchstraffung
      02/11 Oberschenkelstraffung
    • :995: :995:hallo andrea

      sehr schöner und sehr ausführlicher bericht den du da geschrieben hast-und vor allem freut es mich das es dir gut geht. :positiv: :positiv:


      mfg tom :knuddel: :knuddel:
      Mfg Tom




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