Plastische Chirurgie nach massiver Gewichtsreduktion bei Frauen

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    • Plastische Chirurgie nach massiver Gewichtsreduktion bei Frauen

      Übergewicht und Adipositas haben in den letzten Jahren vor allem in den westlichen Industrienationen enorm zugenommen. Deutschland steht derzeit mit 58% übergewichtigen Menschen im europaweiten Vergleich an erster Stelle. Wegen der enormen medizinischen Bedeutung dieser Problematik sind in den letzten Jahren neben Diäten und Nahrungsersatzmitteln sowie psychotherapeutischen Maßnahmen und so genannten Beobachtungsverfahren auch eine Vielzahl chirurgischer Lösungsansätze entwickelt worden. So auch in der plastischen Chirurgie, die für viele Patientinnen und Patienten oftmals den letzten Ausweg bedeutet. Denn auch nach einer massiven Gewichtsreduktion fühlen sich viele Patienten aufgrund der überschüssigen Hautlappen in ihrem Körper unwohl.

      Problemzonen bei Frauen nach einer massiven Gewichtsabnahme
      In der wiederherstellenden plastischen Chirurgie müssen vor allem geschlechtsspezifische Besonderheiten sowie die jeweilige Fettverteilung im Körper berücksichtigt werden. So sind bei stark übergewichtigen weiblichen Patientinnen die Fettansammlungen vornehmlich im Hüft-, Gesäß- und Oberschenkelbereich lokalisiert. Und genau an diesen Stellen entsteht dann nach einer massiven Gewichtsreduktion häufig ein gedehnter Hautweichteilmantel.

      Bedingt durch die weibliche Anatomie haben Patientinnen nach einer Gewichtsabnahme vorwiegend mit drei Problemzonen zu kämpfen: Zum einen entstehen vor allem an Oberarmen, im Brustbereich, an Oberschenkeln und am Gesäß starke Hautüberschüsse, zum anderen sind aber auch ein erheblicher Rückgang des Brustvolumens mit hängenden und leeren Brüsten sowie nicht reduziertes Fettgewebe an der sog. Reiterhosenregion oftmals die Folgen einer Gewichtsabnahme.

      Behandlungsmöglichkeiten in der plastischen Chirurgie
      In Abhängigkeit dessen, was die plastische Chirurgie erreichen soll, sind auch die Techniken unterschiedlich.

      Am Oberarm werden vor allem Straffungsoperationen zur Beseitigung der überschüssigen, herabhängenden Haut angewendet. Bei diesen Operationen werden auf der Innenseite des Armes und in der Achselhöhle überschüssige Hautfalten entfernt. Gleichzeitig wird das Bindegewebesystem zur Verkürzung und Fixierung in der Achselhöhle gestrafft.

      Im Brustbereich kann neben einer Bruststraffung auch die Verwendung von Silikonimplantaten zum Volumenaufbau notwendig sein. Hängende Brüste werden durch die Entfernung von Haut um den Brustwarzenkomplex herum und in dem Areal darunter bis zur Unterbrustfalte geliftet. Zusätzlich wird durch Anheben der Brustwarze und Neuformung des Gewebes die Brust wieder in Form gebracht. Ist durch die Gewichtsreduktion nur sehr wenig Gewebe im Brustbereich vorhanden, so wird ein Silikonimplantat zur Volumenvergrößerung eingesetzt.

      Völlig anders verhält es sich an der Oberschenkelaußenseite. Hier bleiben meist trotz massiver Gewichtsreduktion noch Fettgewebedepots – die so genannten Reiterhosen – bestehen. Dieses Fettgewebe muss dann durch eine Fettgewebeabsaugung entfernt werden.

      Ein komplexes Gebiet bezüglich Hautstraffung ist der Bereich von Bauch, Gesäß und Oberschenkeln. Jede dieser Stellen kann einer separaten Straffungsoperation unterzogen werden. Da aber häufig die extreme Erschlaffung des Gewebes alle drei Regionen gemeinsam betrifft, wurden Operationsmethoden entwickelt, die einen kombinierten Ansatz der Korrektur bieten.

      Eine besonders erfolgreiche Methode hat sich unter dem Begriff „Bodylift “etabliert. Über einen gemeinsamen Schnitt, der circulär um den unteren Körper herumreicht, können Bauch, Gesäß und Oberschenkel gemeinsam gestrafft werden. Die Prinzipien dieser Operation bestehen dabei im Lösen von Verwachsungszonen, dem Straffen des oberflächlichen Fasziensystems, dem Repositionieren und Entfernen von überdehntem Haut-Fettgewebe.

      Des Weiteren ist auch der Bereich des Schamhügels häufig so stark erschlafft und herabhängend, dass aus ästhetischen Gründen eine Straffung erfolgen muss.

      Zusammenfassung
      Die Möglichkeiten plastisch-chirurgischer Korrekturoperationen nach massiver Gewichtsreduktion sind vielfältig. Eine wichtige Voraussetzung für ein dauerhaft erfolgreiches Operationsergebnis ist jedoch die Konstanz des Körpergewichts nach Gewichtsabnahme, eine hohe Motivation der Patientin sowie eine realistische Erwartungshaltung. Dabei ist in Abhängigkeit des Wünschenswerten und des Notwendigen auch immer individuell abzustimmen, welche Einzeloperation oder Kombination von Methoden im Einzelfall sinnvoll und notwendig ist.

      (Quelle: Auszug eines Fachvortrags von Dr. H. W. Hörl, Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie)

      Quelle: dynamic weight control