Hallo Estelar,

Du hast Recht, dass hier gerade in letzter Zeit die Meinungen weit auseinander gehen und zwar nicht nur bei den Patienten, sondern auch bei den Chirurgen.

Beim Magenschlauch wird im Verdauungstrakt nicht eingegriffen, was für viele ein Grund ist, auf die "sanftere" Methode zurückzugreifen. Tatsache ist aber auch, dass hier ein Stück vom Magen komplett entfernt wird und definitiv nicht reversibel ist. Des Weiteren ist der Magenschlauch definitiv nichts für sog. Sweeteater und Patienten, die hoch kalorische Getränke (Cola, Eistee usw.) zu sich nehmen. Auch bei Sodbrennen ist der Schlauchmagen nicht geeignet. Beim Schlauchmagen kann man noch nicht auf solche Langzeitwerte zurückgreifen wie beim Magenbypass. Bedenken sind diesbezüglich, inwieweit sich der Restmagen (ca. 90 ml) ausweitet und dann evtl. noch einmal umgebaut werden muss (Bypass/BPD).

Beim Magenbypass muss jedoch von den meisten Patienten auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden, was beim Schlauchmagen nicht der Fall ist. Jedoch hat man auch in letzter Zeit von den sog. "Schlauchis" gelesen, dass hier auch supplementiert werden muss.

Beim Magenbypass haben viele Patienten die sog. "erzieherische" Maßnahmen. Werden zu große Mengen Süßigkeiten zugeführt, wird man evtl. mit einem Dumping und bei zu großen Mengen Fett mit einem Fettstuhl "bestraft". Jedoch sind auch hier die Patienten sehr unterschiedlich.

Der Schlauchmagen dient oftmals zur Vorbereitung für den BPD, der dann bei einer weiteren Operation nach ca. 1 bis 1 1/2 Jahren durchgeführt wird.

Dies sind jetzt auf die Schnelle wichtige Aspekte, welche der Betroffene bei seinen Überlegungen miteinbeziehen sollte.

Hallo liebe Estelar,


bei mir war es so, dass von Anfang an ein BPD-DS geplant war. Auf Grund medizienischer Umstände wurde die OP vom BPD-DS in zwei OP`s aufgeteilt. Am 12.12.06 wurde der Schlauchi operiert, mit dem ich ein halbes Jahr recht gut lebte. Am 17.06. wurde dann die Darmverkürzung durchgeführt.
Mit dem Schlauchmagen habe ich ca. 34 kg abgenommen. Man kann anfangs nur sehr kleine Portionen essen, was sich aber mit der Zeit etwas ändert. Meine Chirurgin meint aber, dass das vollkommen normal sei. Ein gesunder Mensch kann sich nicht nur von 150 g oder ml und das 5x /Tag
ernähren, dass ist einfach zu wenig Energie die dem Körper da zugeführt wird.

Grundsätzlich bin ich der Empfehlung meiner Chirurgin, was die OP-Art anbelangt, gefolgt, denn ursprünglich wollte ich ein Magenband, welches nach ihrer Ansicht, für mich total ungeeignet gewesen wäre.

LG reike

Hallo Estelar
Ich habe einen Schlauchmagen und dies nun schon über ein Jahr. Ich habe mich für den Schlauchmagen entschieden weil es für mich, wie Ramona schon schreibt, die sanftere Variante ist. Es wurde nichts am Darm operiert, "nur" ein Teil des Magens entfernt. Auch wird in dem teil der Entfernt wird, das Hungerhormon produziert. Das heisst ich verspüre keinen Hunger mehr.
Ich bin sehr zufrieden mit meinem Schlauchmagen und habe mein Ziel längstens erreicht. von fast 110kg auf momentan 63,4 kg.
Ich würde mich jederzeit wieder für den Schlauchmagen entscheiden.
Falls du noch weitere Fragen zum Schlauchmagen hast, nur zu, ich versuche sie dir gerne zu beantworten.
Liebe Grüsse
Ivy

Hallo,
ich habe mich am Tag vor der Op für den Schlauch und gegen den Bypass entschieden:

Meine Gründe:
- brauche keine Supplemente einnehmen
- ich bin noch so jung und möchte nicht schon jetzt keinen Darm mehr haben und eben Nahrungsergänzungen einnehmen müssen
- ich kann dennoch den Bypass später operieren lassen
- da mein BMI knapp 35 war, war die Gefahr in das Untergewicht zu rutschen, beim Bypass sehr groß
- ich bin auch ein Sweeteater, aber durch Unverträglichkeit, kann auch ich keine 5 Tafeln Schoki verputzen

Zum Thema Dumping:
Wenn ich mit meinem Schlauch, viel Zucker oder Fett aufnehme, wird mir schlecht, schwindeling und ich habe das Gefühl, jetzt ist alles zu Ende. Ich vertrage kein in Fett gebackenes Fleisch, Fisch etc. Ich kann keinen Kuchen, Keks oder Schoki auf nüchternen Magen zu mir nehmen.

Nachteil des Schlauchs:
-ja, ich muss mich an Ernährungsregeln halten, weil die Mangelverdauung ja nicht da ist
- ja mein Magen ist größtenteils weg....Gott sei Dank

Ich denke, bei moderater Adipostias und in jungen Jahren würde ich einen Magenschlauch wählen. Langfristig erzielen Bypass und Schlauch annähernd die gleichen Abnahmen.

Ich muss dazu sagen, dass sich mein Arzt geweigert hat, mir einen Bypass zu legen, aus oben genannten Gründen.
Er meinte, bei mir lieber ne 2te OP, als sofort so was Endgültiges.

lg meli

Hallo
Also ich muss Supplemente einnehmen.
Gerade am Anfang nach der Op hatte ich enormen Eisen und Zinkmangel. Auch Folsäure musste ich zu mir nehmen. Ich muss/soll auch heute noch regelmässig Vitamin Tabletten zu mir nehmen.
Das hat damit zu tun, dass ich ja nur wenig essen kann und daher nicht so viele Vitamine aufnehmen kann wie ich eigentlich brauche.
Liebe Grüsse Ivy

Warum ist denn der Schlauchmagen nichts für Leute mit Sodbrennen?

LG, Conny

Hallo Estelar,

ich wollte eigentlich ein Bypass aber da ich regelmässig Medikamente nehmen muss hat mein Chirurg abgeraten von Bypass... Er meinte das vielleicht werden die Medikamenten nicht im mein Körper aufgenohmen durch Bypass und deshalb habe ich jetzt der Liebe und Gute Schlauchmagen...Ich bin sehr glücklich damit, ich kann alles essen ausser Schokolade " mir mach nicht aus" ich eckel mich davon und freuer ich mich darüber...habe bis jetzt 48 Kg abgenohmen und fehlen mir 2 Kg und bin am Ziel von 120 zu 70 Kg.

Das mit denn Sodbrennen muss ich sagen das es vor mein Schlauchmagen müsste ich regelmässig Nexium nehmen wegen der böser Sodbrennen und seit mein OP brauche ich kein Nexium mehr weil ich kein Sodbrennen mehr habe.

Ich kann nur gutes über Schlauchmagen OP berichten, ich fühle mich wie neu geboren und ich würde es wieder tun und kann es nur weiter empfehlen.

Lieber Grüße,

Fina

Hola Estelar,

bei mir gabe un ter anderem die Begleiterkrankungen den Ausschlag. Beispielsweise ist ein Schlauchmagen bei enem bestehenden Reflux weniger sinnvoll:

Ich habe mich entschieden, den Bypass machen zu lassen (sobald die Kasse ein Einsehen hat :kaffee: ), weil:


- beseitigt gastroösophagealen Reflux
- beseitigt / verhindert Diabetes Typ II mit hoher Sicherheit
- hat gute Langzeitergebnisse (u.a. Studie aus Würzburg mit Pat. über 26 Jahre) v.a. durch malabsorptive Komponente
- schafft gute Lebensqualität bei minimalen Einschränkungen (Supplementation)



Dagegen hat der Schlauchmagen das "Problem":

- fehlende Langzeitergebnisse (Dilatation des Sleeve?)
- nicht bei Patienten mit starkem Sodbrennen / Reflux
- rein restriktiv



Da der Diabetes II bei mir unmittelbar vor der Tür steht und der Reflux ebenfalls (schon) da ist, kommt bei mir nun nur der Bypass in Frage, was mir in Ratingen diagnostisch auch bestätigt wurde.



MK79

Super interessant Eure Diskussion.

Danke für die Inofs..habe jetzt einiges gelernt...

Miriam

Hallo Estelar,

mein schlauchi ist 1,5 jahre alt/jung.aus med.gründen wurde damals kein bypass gemacht,jedoch in aussicht gestellt.
habe bis november 07 24 kg abgenommen also in knapp einem jahr.
im moment bin ich echt am kämpfen es schwankt so +/- 2kg eher plus.
obwohl ich immer noch 103 kg habe meinte mein chirurge,dass ich jetzt zu leicht bin für den bypass.
wenn ich ohne einschränckungen wählen könnte,unbedingt bypass.
habe früher nie so viel süssigkeiten gegessen wie jetzt,ich bin total überrascht,weil mich vor OP schoki &co absolut nicht ansprachen.

wünsche dir,daß du die richtige entscheidung triffst.

ein schönes WE wünscht Gerlin

Liebe Estelar !

Ich fühlte mich genau wie du vom Anfang an mehr zum Schlauchmagen hingezogen. Da bei mir auch die Galle entfernt werden musste und ich 150 kg wog, war mein Chirurg auch dafür, weil sonst die Op zu lange gedauert hätte. Er hätte zwar den Bypass auch operiert, aber wir einigten uns für den Schlauchmagen mit der Option das der Bypass nachgemacht werden kann. Operiert wurde ich am 5. Februar 2008. Es sind jetzt 17 Wochen her und ich habe bis jetzt 31 kg abgenommen. Also ein toller Durchschnitt von 1,8 kg. Jetzt wiege ich noch 119 kg und um nichts in der Welt würde ich meinen Schlauchi hergeben. Es geht mir total gut. Bin gestern erst von Ägypten nach Hause gekommen und ich hatte keinerlei Probleme mit dem Essen. Nur meine früher heißgeliebten Mehlspeisen kann ich nicht mehr sehen. Aber ich bin eh sehr froh darüber. Ich denke ich habe im Laufe meiner Freßsucht eh viel mehr Süßigkeiten gegessen wie jeder normale Mensch sein ganzes Leben.
Was gibts an negativen :
Ich leide sehr am Haarausfall. Hatte wunderschöne feste Haare. Nun verliere ich täglich sehr viele, und das Haar ist viel viel feiner geworden. Werde wohl bald einen Kurzhaarschnitt machen lassen.
Was mich stört, was aber wahrscheinlich einmal Gewohnheit wird. Ich darf nach dem Essen eine halbe Stunde nichts trinken. Und gerade beim Essen gehen ist das dumm. Ich muss mich in der Mittagspause immer Entscheiden ob Essen oder Kaffee, denn beides geht nicht.
Ansonsten aber finde ich die Abnahme total toll. Heute wie ich mir meine Urlaubsfoto angesehen habe , hatte ich Tränen der Freude in den Augen, so eine Veränderung ist es. Es war auch eine Freude in den Flugzeugsessel zu passen, der Gurt passte und das Tischerl ging herunter. Mein Selbstbewusstsein wird von Tag zu Tag besser, und ich fange wieder an mich und das Leben zu lieben. Triff für dich deine Entscheidung und steh dazu. Ich denke den Bypass kann man immer nachmachen lassen, wenn es mit dem Schlauchi nicht so klappen sollte. lg Sabine

Hallo Ihr,

ich habe jetzt viel von Euch lesen dürfen. Nur drängt sich mir die Frage auf, was Ihr unter Baypass versteht? Ist der RNY nicht auch eine Form des Bypasses? Oder meint Ihr immer den BPD...?

Liebe Grüße
Mike

Hallo,

ich habe seit ein paar Wochen meinen Bypass.
Vor 1,5 Jahren bin ich zum ersten Beratungsgespräch gegangen, mit dem Gedanken "ich will ein Magenband". Dort habe ich dann das erste Mal das Wort "Bypass" überhaupt gehört. Wusste bis dahin noch gar nicht, dass es sowas gibt.
Bei dem ersten Gespräch wurde mir zum Bypass geraten, weil ich starkes Sodbrennen hatte (bin jeden Tag wieder erstaunt, dass es echt weg ist!! :freu:) und außerdem Sweater bin.

Bisher bin ich total zufrieden, mir geht's super und ich habe so gut wie keine Probleme. Wenn ich falsch esse (meist nicht langsam genug), bekomme ich sofort die Quittung, aber das lässt nach 10min nach und ich gehöre nicht zu denen, die 30min über dem Klo hängen! Es ist eher sowas wie ein Warnschuss für mich, der mir sagt "hallo!! Langsam essen und gut kauen!!" Das kommt zwar sehr selten vor, aber ist genau die richtige Methode für mich.
Zu Sabine's (Peter848) Anmerkung bezgl. des Haarausfalls muss ich sagen: Das hat nichts mit Schlauchi oder Bypass zu tun, sondern kommt von der enormen Abnahme innerhalb so kurzer Zeit. Mich hat's zwar noch nicht erwischt, aber ich weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es noch kommen wird, sehr hoch ist. In der Regel sagt man beim Bypass "Der Haarausfall kommt nach 3 Monaten und bleibt für 3 Monate". Mal sehen, ob und wann's bei mir los geht, aber das hat, wie gesagt, nichts mit der OP-Methode an sich zu tun.

Jedenfalls bin ich ein Bypass-Befürworter. Denn wieso soll ich das Risiko eingehen, mich ein weiteres Mal unter's Messer legen zu müssen? Zumal das ja ggf. sowieso noch anstehen kann, falls irgendwann eine WH-OP nötig ist. Und ob man da nu noch ein Stückchen Darm abnimmt oder nicht.... soo viel "sanfter" finde ich den Schlauchi dann trotzdem nicht. Ein Magenband oder Ballon wäre da schon was anderes. Und was sind schon ein paar Vitaminchen, die man sich täglich einwerfen muss, im Vergleich zu den Adipositas-Qualen, die man jahrelang durchstehen musste??

Aber das ist und das muss jeder für sich entscheiden.

Wozu rät Dir eigentlich Dein Chirurg? Auch wenn er sagt, es wäre beides MÖGLICH, muss er doch einen Rat für Dich haben, was er in Deinem Fall für sinnvoller hält, oder?

LG
Kathi

Hallo Miriam,

danke nochmals für den Tip/Hinweis/Gedankenanschub bzgl. RNY......

Bin ja auch am überlegen seit unserem Gespräch.

Demnächst steht mein Gespräch bei Dr. Meyer an.....

Auch ich bin noch am Schwanken, was es letzlich werden soll......
Nach anfänglichen Gedanken an einen Schlauchmagen tendiere ich derzeit zum Bypass.

Ich denke, er ist für mich die sicherere Methode. (Süßigkeiten oder kalorienhaltige Getränke)

Werde jetzt noch die Beratungsgespräche abwarten und dann entscheiden.

Da du ja mittlerweile viel über beides weißt, geh "einfach" nach deinem Gefühl.
Entscheide dich für das, wo du dich besser fühlst.


LG

Michi