Fettabsaugung

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    • Fettabsaugung

      Bei der Fettabsaugung (Liposuktion) werden Fettzellen an bestimmten Stellen unter der Haut mit Kanülen abgesaugt.

      Technik
      Die derzeit am häufigsten angewendete Methode ist die Tumeszenzanästhesie. Sie wurde vom kalifornischen Hautarzt Dr. Jeffrey A. Klein entwickelt[1]. Dabei werden in einem ersten Schritt ½ bis mehrere Liter eines Gemisches aus sterilem, isotonen Wasser, einem Betäubungsmittel (ähnlich dem bei zahnärztlichen Behandlungen), Natriumbicarbonat sowie meist auch etwas Kortison in das Unterhautfettgewebe gespritzt. Dieses Gemisch verursacht dort zwei Hauptwirkungen: Eine bis zu 18 Stunden anhaltende, bei fachgerechter Durchführung auch sicher wirkende Betäubung und das Vollsaugen der einzelnen Fettzellen mit dem Gemisch, die sich dadurch leichter aus dem Bindegewebe, welches das Fettgewebe und die Haut stabilisiert, herauslösen lässt. Dieser Prozedur folgt eine etwa 30-minütige Wartezeit, bei der sich die applizierte Flüssigkeit im Fettgewebe gleichmäßig verteilt und die Betäubung wirksam wird. Es bildet sich eine Art Emulsion aus Fettzellen und Tumeszenzlösung. Die das Fettgewebe stabilisierenden Bindegewebsstrukturen, aber auch die Venen, Gefäße und Nerven, die das Fettgewebe durchziehen, werden nicht verändert. Anschließend erfolgt die Entfernung der Emulsion aus dem Fettgewebe mit einem leichten Sog und Spezialkanülen. Nach der Absaugung werden die für den Eingriff erforderlichen kleinen Hautschnitte verbunden und ein Kompressionsmieder angelegt. Dieses ist für einen Zeitraum von etwa 4–6 Wochen zu tragen.

      Für die Absaugung werden meist maschinelle Saugpumpen verwendet, die einen kontinuierlichen, mittleren bis starken Sog erzeugen. Eine aufwändigere Methode stellt die Liposkulpur dar, bei der stattdessen manuell bediente Saugspritzen von 20–60 cm³ verwendet werden. Die Befürworter dieser Absaugmethode machen geltend, daß durch den schwächeren und degressiven Sog der Spritzen ein gewebeschonenderes Arbeiten möglich ist, das geringere Belastung des Patienten und verringerten Nachsorgeaufwand bedingt. Soll das abgesaugte Fett zum Fettransfer weiterverwendet werden, muß in jedem Fall mit Saugspritzen abgesaugt werden.

      Herkömmliche Kanülen zur Fettabsaugung besitzen einen Durchmesser von 3–8 mm. Diese Kanülen ermöglichen ein schnelles Arbeiten. Eine aufwendigere Methode stellt die Verwendung von Mikrokanülen mit einem Durchmesser von 1–2,5 mm dar.

      Befürworter der Mikrokanülen weisen darauf hin, daß diese ein wesentlich präziseres und dabei gewebeschonenderes Absaugen ermöglichen, als dickere Absaugkanülen. Auch sind keine Gewebeeinschnitte nötig, es reichen minimale Hautinzisionen, die z. B. mit einem 1,5-mm-Puncher gemacht werden und nicht vernäht werden müssen. Besonders schonend kann abgesaugt werden, wenn die Liposkulptur mit Mikrokanülen verknüpft wird. Hierbei kann die Zeit nach dem Eingriff, wo Kompression getragen werden muß, von ansonsten 4– 6 Wochen auf wenige Tage verkürzt werden. Dr. Klein ist Befürworter der Mikrokanülenmethode. Für Mikrokanülen existieren eine Reihe von Patenten, so z. B. von Dr. Klein[2] und Dr. Heinrich[3].

      Nach Angaben kosmetisch arbeitender Klinikärzte kostet eine Fettabsaugung mit herkömmlichen Kanülen ca. ab 2.500 Euro. Bei aufwendigeren Verfahren ist mit höheren Preisen zu rechnen.

      Risiken
      Neben geeigneter Gerätschaft ist vor allem das Können und die Erfahrung des Operateurs für das Gelingen des Eingriffs entscheidend. Dieser sollte über ein gewisses Gefühl für Fettgewebe verfügen, welches man schulisch nicht erlernen kann. Bei der Abschätzung des Risikos für Liposuktionen sollte man bedenken, dass die Fettabsaugung bei der Masse der in jedem Jahr durchgeführten Eingriffe (250.000 in Deutschland, mindestens 750.000 in den USA) relativ sicher ist, aber allein in Deutschland mit 5 Todesfällen pro Jahr gerechnet wird. Kombinierte Eingriffe (z. B. Fettabsaugung mit Bauchdeckenstraffung) sind selten möglich. Generell haben Eingriffe unter stationären Bedingungen, sprich in Krankenhäusern, wegen nosokomialer Infektionen statistisch gesehen ein höheres Komplikationsrisiko. Wie bei jedem anderen Eingriff kann es nach der Operation zu Schmerzen, Infektionen, Blutungen u. a. kommen. In diesem Fall ist eine sofortige Krankenhauseinweisung dringend zu empfehlen, da eine große Zahl der in der Literatur beschriebenen, ernst verlaufenden Zwischenfälle auf ein – in diesen Fällen gefährliches – Zögern und Bestreben der absaugenden Ärzte, das Problem „selbst hinzukriegen“ zurückzuführen ist. Eine Liposuktion beim Lipödem ist mit erhöhtem Risiken verbunden.


      Kritik
      Mit der Fettabsaugung ist es möglich, Fettgewebe zu entfernen – jedoch möglicherweise nicht dauerhaft. Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass bestimmte Strukturen im Hypothalamus nach dem Eingriff bestrebt sind, die Ausgangsmenge des Körpergesamtfettes wiederherzustellen. Anscheinend wird das Fett zunächst in andere Fettdepots abgelegt. Bei den o. g. Untersuchungen [4] hatte die Gesamtkörperfettmenge bereits nach 12 Wochen ihren Ausgangswert erreicht und z. T. überschritten. Ob sich dieser Zustand in der Folgezeit noch geändert hat, wurde nicht untersucht. In der Praxis bedeutet das, dass Fettabsaugung bei auch nur leichtem Übergewicht nicht zur Reduzierung der Fettmenge geeignet ist. Hier sollte unbedingt eine professionelle Ernährungsberatung, Sport, Änderung der Lebensumstände u. a. zeitgleich oder besser vorher durchgeführt werden. Das gilt vor allem für Männer, bei denen sich Fett vor allem als Viszeralfett (d. h. optisch nicht sichtbar in der freien Bauchhöhle) anlagert. Die übermässige Einlagerung von Viszeralfett ist mit einem hohen Risiko verbunden, an kardiovaskulären Erkrankungen, arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus u. a. zu erkranken. Wird Fett durch Liposuktion aus unbedenklichen Stellen entfernt (z. B. Hüftfett oder Fett oberhalb der Bauchdecke), ist damit zu rechnen, dass sich durch die nachfolgende Vermehrung der viszeralen Fettdepots das kardiovaskuläre Risiko erhöht, eine Fettabsaugung kann so bei Beibehaltung der bisherigen Lebensumstände dazu beitragen, einen Herzinfarkt oder Diabetes zu bekommen.

      Das sogenannte Liposkulpturing – die Formung der äußeren Kontur durch Fettabsaugung – erscheint eher bei sportlichen Patienten mit Normalgewicht sinnvoll. Wird hier das abgesaugte Fett vom Körper neu angelegt und erfolgt das in vorhandene, andere Fettdepots (z. B. in das Unterhautfettgewebe), so dürften das diese Patienten kaum negativ bewerten.

      Es lassen sich aus dem bereits Bekannten folgende Schlüsse ziehen:

      Fettabsaugung ersetzt nicht gesundheitsbewusste Ernährung oder andere Maßnahmen zur Behandlung der Ursachen übermäßiger Fettdepots.
      Eine rasche Gewichtsabnahme einzig durch Fettabsaugung ist nicht möglich. Dennoch kann die Reduktion der Menge an Fettzellen im Körper eine Gewichtsabnahme begünstigen. Fettzellen sind in der Lage, durch das Enzym Aromatase einen Teil des Testosterons in Estrogene umzuwandeln, die eine Fettanreicherung des Körpers begünstigen. Außerdem zeigt die klinische Erfahrung, daß Gewichtabnahme durch Diät und andere Maßnahmen unmittelbar nach einer zuvor durchgeführten Fettabsaugung leichter erfolgt als ohne eine solche. Ob dafür psychologische Faktoren oder physiologische Faktoren (Initiierung von lipolytischen Prozessen durch die Fettabsaugung) ausschlaggebend sind, wird diskutiert.
      Die Gesamtkörperfettmenge kann durch Fettabsaugung möglicherweise nicht dauerhaft reduziert werden, da zumindest bei Beibehaltung einer falschen Ernährungsweise nach Entfernung von Fettgewebe durch Liposuktion eine Tendenz zur Wiederherstellung des entfernten Fetts an anderen Stellen besteht.

      Quelle: Wikipedia
    • Hallo Ramona,
      kann dem Geschriebenen nur zustimmen. Ich hatte selbst eine Fettabsaugung, kurz bevor ich aufgegangen bin wie ein Hefekuchen.

      Die Fettabsaugung ersetzt keine bewusste Ernährung und Sport. Die Fettzellen, die abgesaugt wurden, kommen an anderer Stelle wieder nach...bei mir an den Handgelenken, an den Knien....es erfolgt eine Fettverlagerung, wenn man nicht aufpasst und zunimmt.
      Gut ist, dass durch die Fettabsaugung, das Gewebe gestrafft wird, so dass ich auch nach 20kg Abnahme keine Probleme habe.

      Wichtig ist auch, dass es meist bei zu einer Schädigung des Unterhautgewebes kommt. Ich habe bisher noch niemanden gesehen, der nicht irgendwo bleibende blaue Flecken davongetragen hat. ...ich habe selbst welche an der Taille...nicht viel...aber man sieht es/oder ich sehe es.

      Nach der OP kann man sich gut eine Woche nicht richtig bewegen...v.a. wenn an mehreren Stellen abgesaugt wurde. Arbeiten ist da nicht möglich. Den Kompressionsanzug trägt man an besten mind 6 Wochen.

      lg meli
      ____________________________________________________________
      [COLOR=deeppink]Anfangsgewicht bei OP am 10.10.2007: 93 kg
      heute: 65kg und Kleidergröße 38 :=):[/COLOR]
    • Hallo ihr Lieben

      Ich kann nur zustimmen ... Ich hab eine Fettabsaugung machen lassen ... vor einem Jahr .. und ich hab danach zugenommen.
      Ich hab mir am Bauch un auf den Armen absaugen lassen .. und ich nehme jetzt an den Oberschnekeln zu .. nicht meh am Bauch ..
      total doof... meine Schenkel sind nun dick =(

      Es macht wirklich nicht viel Sinn .. wenn man danach genauso weiter isst wieder vorher .. Also besser man mit Ernährungsumstellung versuchen .. das wird das Beste sein
    • Blaue Flecken hatte ich auch keine ... nur die ersten Wochen .. aber das ist eh klar ..

      Ich hatte aber mindestens 2 Monate Schmerzen ... und ich konnte danach auch lange Ziet nicht laufen oder schnell gehen, weil ich Schmerzen hatte..
      Also es war echt eine Fehlentscheidung ...
      Naja man lernt nie aus =)
    • Interessantes Thema - hab da an Euch erfahrene "Häsinnen" mal ne Frage:

      Wie hat sich die Haut verhalten nach der Absaugung? Das Fett hat ja die Haut erstmal ausgepolstert und wenn das Fett dann weg ist, wird dann die Haut schlackerig oder legt sich die Haut an?

      Die Frage stellt sich bei mir bei den Unterschenkeln, weil bei mir der eine AC von Fettabsaugung abgeraten hat, weil dann die Haut zu weit würde, während der andere AC meinte, damit ein paar cm Umfang reduzieren zu können und die Haut sich anschmiegen würde.

      :nix:
      Herzliche Grüße

      Carmen
      (alexa2007)
    • RE: Fettabsaugung

      Hallo Ramona!

      Weist Du zufällig, wie es sich mit der Liposuktion bei einer starken Lipohypertrophie mit Lipödem verhält?

      Ich warte nun auf meinen Termin für dei Magenbypass-OP zu der mir geraten wurde, um das Übergewicht loszuwerden, damit die Liposuktion an den Beinen und Armen durchgeführt werden kann.

      Auch hat man mir gesagt, das es die einzige Möglichkeit ist, meine Beine wieder in einen schlankeren Zustand zu versetzen, da es bei einer Lipohypertrophie fast nicht möglich ist, mit einer Gewichtsreduktion den Umfang zu verkleinern.

      Bin Dir für eine Antwort schon jetzt sehr dankbar.

      LG Jasmina