Hallo, Ihr Lieben
Ich hatte gestern meine erste Kontrolle nach der erneuten Pouchrevision vom 30.04. Natürlich kanns bei mir nicht einfach mal gut sein:

Schon im Vorfeld hatte ich meinen Doc informiert, dass ich meiner Meinung nach zu viel essen könne, die Portionen näherten sich wieder an die Grösse derer meiner Familie an. Auch hatte ich in den letzten 8 Wochen ca. 3 kg zugenommen, was mir für die Zeit doch erheblich schien.

Gestern war ich also zur Magenspiegelung (eigentlich geplant, damit in den Ferien die Anastomose sicher durchgängig bleibt und ich kein irisches Krankenhaus bemühen muss). Auch dem Gastroenterologen berichtete ich von meiner Sorge. Als ich wieder aufwachte, sagte er mir, dass er in Absprache mit meinem behandelnden Arzt währen der Spiegelung gleich ein erstes Mal sklerosiert habe, da die Anastomose sehr weit und der Pouch von Grund auf eher gross ist.

In der anschliessenden Besprechung mit meinem Internisten legten wir fest, dass das Sklerosieren maximal 6 Mal versucht werden solle. Hilft das nicht, ist eine zusätzliche Magenbandimplantation geplant.

Ich habe allerdings eine Zeitlimite gesetzt. Am Mittwoch habe ich einen Vorstellungstermin in einer Arztpraxis, die sehr an mir interessiert sind. Ich hoffe, dass ich diese Stelle bekomme. Wer also Zeit hat - bitte am Mittwoch ab 18.00 h Daumen drücken.

Mal sehen, was die Zukunft bringt. Jedenfalls muss ich am nächsten Montag nochmals antreten zum Sklerosieren. Bis dahin ist auch das Resultat des Blutbildes da und ich werde am 16. hoffentlich beruhigt Richtung Irland fahren können.

Das wars erst Mal. Ich halte Euch auf dem laufenden darüber, was sich bei mir so tut und wünsche Euch allen einen wunderschönen Tag!

Liebe Grüsse aus der Schweiz (mit momentan typical irish weather)
Barbara

Hallo Ivy
Grundsätzlich hast Du recht mit Deiner Ansicht. Die Situation ist sicherlich noch nicht dramatisch und liegt noch lange im Rahmen.

Dass die Anastomosenvergrösserung dennoch gut beobachtet werden muss, hat bei mir auch noch einen anderen Grund:

2006 erlitt ich 2x derart massive Dumpings, dass ich beide Male im Spital landete (das erste Mal auf Kreta...) Die Abklärungen bei meinem Doc ergaben dann, dass ich eine zusätzlich "Bremse" für den Nahrungsbrei brauche, weil es sonst immer wieder zu diesen (lebens)gefährlichen Hypoglykämien kommen kann (BZ war nur noch um die 2). Also wurde mir am 2.11.06 ein Fobiring implantiert und es ging mir eigentlich recht gut. Hatte allerdings mit vielen Lebensmitteln Schwierigkeiten, weil der Ring wohl recht eng angezogen war. Verschiedene Vitamine und Spurenelemente mussten massiv substituiert werden. Mein Gewicht konnte ich gut halten. Statt besser wurden die Essensumstände aber immer schwieriger und da zunehmend weniger Lebensmittel gut gingen, ernährte ich mich mit relativ grossen Süssigkeitsportionen - das schien mir damals schon verdächtig.

Ende Januar war mein Hb-Wert in "unanständige" Tiefen gesunken und nach den Sportferien musste ich mich rasch wieder bei Dr. Horber vorstellen. Da eine versteckte Blutung vermutet wurde musste ich mich einer Gastroskopie und einer Knochenmarkspunktion unterziehen. In der Gastro kam zutage, dass mein Fobiring nicht ein- sondern bereits teilweise in den Magen durchgewachsen war und deshalb möglichst rasch entfernt werden musste.

Also kam der Fobiring endoskopisch raus und die Dumpings fingen wieder von vorne an. Da sich aber durch die Bergung eine Magenfistel gebildet hatte, musste vordringlich diese repariert werden, was ein gleichzeitiges Legen eines Magenbandes anstelle des Fobirings verunmöglichte. Der Pouch und die Anastomose wurden nochmals revidiert und eine Nachkontrolle vor Ferienbeginn angesetzt.

Nach dem gestrigen Befund wollen die Ärzte nun erst mit Sklerosieren versuchen die Anastomose, die viel zu gross war, zu verkleinern. Wenn das nichts hilft, gibts dann halt doch noch ein Magenband.

Du siehst also, die Gewichtsentwicklung ist bei mir ein Sekundärmerkmal. Dass meine Portionen so gross sind, hat mich stark verunsichert, obwohl die Miniminimini-Portionen vor der letzten OP sicherlich auch nicht normal waren (2 Gabeln essen und fertig...). Dumpings hatte ich bisher noch keine, aber die würden ohne Zusatzmassnahmen wahrscheinlich relativ schnell wieder kommen.

Noch Fragen? Nur her damit. Ich werde sie Dir gerne beantworten.

Liebs Grüessli aus der Region Winterthur
Barbara