AC schon für Jugendliche?

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    • AC schon für Jugendliche?

      Ich habe am Dienstag in unserer SHG ein Mädchen und deren Mutter kennengelernt, bzw getroffen, die schon mit 14 Jahren so massiv übergewichtig ist, dass sie bzw deren Mutter an ein Magenband denken.

      Ich habe schon oft gelesen und auch im Fernsehen gesehen, dass unsere Kinder immer jünger schon sehr übergewichtig sind, doch so von Angesicht zu Angesicht schockt das schon ein wenig.

      Das Mädchen hat wohl schon einen langen Leidensweg mit Diäten, Klinikaufenthalten und dem Jojo-Effekt hinter sich. Ihre Mutter (normalgewichtig) ist schon so verzweifelt, dass sie dem Mädchen mit Hilfe eines MB helfen will.

      Ich halte den Zeitpunkt für viel zu früh. Denn auch das Abnehmen mit dem MB ist ja wohl alles andere als einfach. Wenn ich so von Magenbandträgern höre mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben und auch wie sie durch Süßigkeiten und Süßgetränke das Band überlisten und dadurch sich nicht der erhoffte Erfolg einstellt. Wie kommt denn damit ein junges Mädchen zu Recht? Sollten sich um solche Kinder und deren Familien nicht eher Psychologen, Ernährungsberater und Physiotherapeuten,vllt. auch ein Erziehungsbeistand intensiv kümmern und zwar nicht nur für ein paar Monate sondern über Jahre? Doch das ist wohl leichter gesagt als getan.
      Denn erstens findet man sehr schwer fähige Psychologen bzw Psychotherapeuten, die sich mit Adipositas im Kindesalter gut auskennen und auch noch so einfühlsam sind, um mit Kindern zu arbeiten und zweitens, wer zahlt dieses Team von Fachleuten?

      Ich denke unsere SHG ist auch nicht der richtige Platz für das Mädchen, sie müsste in eine Kinder- und Jugendgruppe für Essgestörte, also eine gemischte Gruppe, wo auch magersüchtige und bulimische Mädchen und Jungen betreut werden. Doch wie findet mal solch eine Gruppe?

      Wie denkt ihr darüber und/oder weiß jemand Rat wg einer passenden Gruppe?
      Liebe Grüße Elke

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Engelche ()

    • RE: AC schon für Jugendliche?

      Hallo Elke, :hallo:

      in BW gibt es speziell ausgebildete Fachleute für Kinderernährung.
      Würde ich Adressen brauchen könnte ich über das LRA Tuttlingen, über die Hauswirtschaftsabteilung des Landwirtschaftsamt die Adressen der Kinderernährungsspezialisten im Landkreis erfahren, und da die KK die EB bei Kindern bezahlen, bilden viele der Fachleute auch Kinder-SHGs. Vielleicht gibts sowas auch in RLP. Vielleicht läuft es bei Euch auch über die Gesundheitsämter. Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.
    • Hallo,

      mit 14 hatte ich auch bereits meinen 2. Klinik-Aufenthalt hinter mir.
      Damals ging ich auch ein paar Mal zu einer Kinderpsychologin, welche sich mit Essstoerungen befasste.
      Wer so was zahlt? War damals die KK bzw. die LVA.

      Wegen Selbsthilfegruppen - mit 14 war ich zwar noch keiner, aber mit 20 ca.
      Fuer das Kind faende ich es allerdings besser, es waeren keine Magersuechtigen oder Bulimiker dabei. Gerade in dem Alter haette es mich sehr verwirrt und ich haette mich wohl so sehr geschaemt, dass ich gar keine Lust mehr gehabt haette, hin zu gehen...

      Aber an andere SHG's kommt man durch "Suchtberatungsstellen" - gibt solche in jeder grossen Stadt.
      Ich war damals bei den Overeaters Anonymous (so oder so aehnlich werden die geschrieben). Laesst sich drueber streiten, ob die gut sind oder nicht. Mich haben damals allerdings nur die Gespraeche interessiert.

      Wie du schon schreibst, kann man (gerade mit 14) ein Band leicht austrichsen.
      Ausserdem ist es ja so, dass es gerade in der Pupertaet bei vielen KLICK macht, damit sie den Partner fuers Leben finden koennen :zwinkert:

      Alles Liebe,
      Helena
      Sep 2004: 128 kg
      16.05.05: 86,3 kg (BMI: 29,2)
      April bis Juli 08: Gutachten sind da, Antrag ist fertig
      26.03.09: 142,5 kg (BMI: 48,2)
      06.04.09: 128 kg
      12.09.09: 139,5 kg

      Bypass-OP: 28. Oktober 09


      Groesse: ca. 172 cm

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      Letzte SHG am 19.11.2010 18.30 Uhr, Raum 1002, SEKIS Albrecht-Achillesstr. 65, 10709 Berlin mit Vortrag von Prof. Krapohl
    • also ich weiß wie es ist in jungen jahren gehänselt zu werden nur weil man anders/dick ist.... es ist ein sch****gefühl.

      sicherlich ist 14 ein sehr junges alter für eine op, welcher art auch immer....aber in dem alter ist man auch anders motiviert und findet wenn man "normal" ist besseren anschluss. wäre auch mal von der seite zu betrachten....

      in dem falle würde ich a) die eltern und b) den chirurgen entscheiden lassen....

      lg anke :hallo:
    • :dankeschön: für eure Antworten

      @Lina: Ich denke die Mutter hat schon viel versucht und findet keine Kinder-SHG. Das hat die Mutter auch berichtet. Für die eine Gruppe sei ihre Tochter schon so alt gewesen, für die nächste sei ihr BMI zu hoch usw.
      Ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob das Mädchen das nicht alles nur tut, um der Mutter nicht noch mehr Kummer zu machen. Deshalb denke ich eine psychologische Betreuung auch für die Bezugspersonen des Kindes sei sehr sinnvoll.

      @Wilde Fünf: da das Mädchen schon in einer Spezialklinik für adipöse Kinder war, wurde sie bestimmt schon gründlich untersucht.

      @Barcelonette: du schreibst, du seist damals ein paar Mal zu einer Kinderpsychologin gegangen. Das war doch sicherlich viel zu wenig. Wie war das denn da bei dir. Wolltest du dir zu Liebe abnehmen, oder eher weil es deine Umgebung (Eltern, Freunde, Lehrer usw.) wollten und vllt. auch ein wenig Druck machten? Bei mir ist es zwar schon lange her, aber ich glaube auch ich wollte weniger für mich abnehmen, sondern um es anderen Recht zu machen.
      Ich finde eine SHG, die von allen Arten von Essgestörten besucht wird, schon sinnvoll. Denn da wird die Adipositas auch als Krankheit angesehen und nicht einfach als Disziplinlosigkeit und Faulheit abgetan. Übrigens sind die Hintergründe der einzelnen ES oft die Gleichen, auch das zu erkennen, ist wichtig. Dicksein wird leider immer noch nicht überall als Krankheit angesehen.

      @anke681: Gerade da sehe ich das Problem, mit 14 kann man sich eigentlich noch gar nicht entscheiden und da finde ich es gefährlich, wenn die Eltern drüber entscheiden, denn mit einem MB leben, muss dann das Kind, nicht die Eltern.
      Liebe Grüße Elke

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    • Hallo Elke,

      fuer wen ich letztendlich abnehmen wollte, weiss ich nicht mehr. Ganz klar weiss ich aber noch, dass ich meinen Eltern sogar die zweite Kur (die mit 14) vorgeschlagen hatte. Aber nicht um in erster Linie abzunehmen, sondern eher, weil ich dort bei dem ersten Klinik-Aufenthalt Spass hatte und 6 Wochen mal von meinen Eltern getrennt war. Fuer ne 14-jaehrige ---> toll damals.

      Natuerlich verstehe ich auch, was Anke sagt, dass man sich einfach nur sch... fuehlt, wenn man gehaenselt wird, sich schaemen muss, weil man dick bzw. "nicht normal" ist. Ich denke aber dennoch, dass eine OP fuer eine 14jaehrige zu frueh ist.

      Ich kann nur von mir sprechen, aber mir haette es damals ueberhaupt nichts gebracht, da ich ein "Suess-Esser" bin und selbst damals schon heimlich genascht habe. Ich haette das Band ueberlistet.
      Und ich bin immer noch der Meinung, dass sich das Verhaeltnis zum Essen bzw. die Gruende, warum man isst - mit 15, 16 oder 17 schnell aendern koennen. Man will anderen gefallen, schlank sein, einen Freund haben, mitreden koennen...

      Damals hatte ich wohl meine 5 "Probestunden" beim Therapeuten. Ich sollte Geschichten zu Bildern erfinden, was mir noch gefiel. Aber als ich meine Familie mit Tieren vergleichen sollte, fand ich das Ganze nicht mehr so toll. Als mir fuer meine Schwester kein Tier einfiel, meinte die Therapeutin damals: Kommt sie denn an ein Pferd ran? Oder eher an eine Schildkroete....
      Ich sagte dann nur, dass meine Schwester also das Pferd waere ;)

      Ich weiss noch immer nicht, ob es wirklich sinnvoll ist, ein adipoeses 14jaehriges Maedchen in eine gemischte SHG zu stecken. Es ist natuerlich Ansichtssache. Ich hatte selbst Bulimie, konnte mich aber damals nur mit den Bulimikern identifizieren. Heute bin ich nur noch adipoes und kann mich nur noch mit den Adipoesen identifizieren....

      So, genug von mir.. LG Helena
      Sep 2004: 128 kg
      16.05.05: 86,3 kg (BMI: 29,2)
      April bis Juli 08: Gutachten sind da, Antrag ist fertig
      26.03.09: 142,5 kg (BMI: 48,2)
      06.04.09: 128 kg
      12.09.09: 139,5 kg

      Bypass-OP: 28. Oktober 09


      Groesse: ca. 172 cm

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      Letzte SHG am 19.11.2010 18.30 Uhr, Raum 1002, SEKIS Albrecht-Achillesstr. 65, 10709 Berlin mit Vortrag von Prof. Krapohl
    • Original von Engelche

      da das Mädchen schon in einer Spezialklinik für adipöse Kinder war, wurde sie bestimmt schon gründlich untersucht.


      Darauf würde ich mich nicht verlassen.

      Die endokrinologischen Ursachen von Übergewicht - auch bei Erwachsenen - werden (leider auch hier im Forum) gerne klein geredet, sind aber mit Sicherheit speziell bei dicken Kindern ein wichtiges Thema. Wäre ich die Mutter, würde ich in dieser Richtung nichts unversucht lassen und notfalls auch mehrere Meinungen einholen.

      Das Mädchen tut mir jedenfalls mächtig leid. Der Druck, unter dem es steht, muss kaum zu ertragen sein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von WildeFünf ()

    • Original von WildeFünf
      Die endokrinologischen Ursachen von Übergewicht - auch bei Erwachsenen - werden (leider auch hier im Forum) gerne klein geredet, sind aber mit Sicherheit speziell bei dicken Kindern ein wichtiges Thema.


      Diese Untersuchungen sind bei den meisten Kliniken Voraussetzung für eine weitere chirurgische Therapie.
    • Original von Ramona die Nachteule

      Diese Untersuchungen sind bei den meisten Kliniken Voraussetzung für eine weitere chirurgische Therapie.


      Schlimm genug, dass das nur bei den meisten Kliniken so ist.

      Eine Magenoperation sollte grundsätzlich ultima ratio sein. Das kann sie bei einer 14-jährigen niemals sein. Daher sollten solche Untersuchungen unabhängig von einer chirurgischen Therapie an erster Stelle stehen, bei Kindern und bei Erwachsenen, aber bei Kindern umso mehr.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von WildeFünf ()

    • guten morgen,

      das problem bei jugendlichen ist auch, das in der familie falsch gegesssen und gekocht wird.
      dies war auch bei mir, da wir einen anderen stoffwechsel haben, werden die einen dann dick, die anderen nicht.
      auch mein sohn musste mit minimalen übergewicht in der pubertät kämpfen, da war aber ich die bremse zu hause. habe die dickmacher sachen gar nicht erst eingekauft.
      die frage ist doch wie massiv ist das übergewicht, was sagt ein arzt dazu. da das mädchen noch im wachstum ist, halte ich eine op nicht für ratsam, da die mangelernährung bei ihr größere schäden anrichten kann. Ernährungsumstellung und kochkurse wären hier besser angebracht und vor allem psychologische betreuung.

      liebe grüße angela
    • Original von Barcelonette

      Ich weiss noch immer nicht, ob es wirklich sinnvoll ist, ein adipoeses 14jaehriges Maedchen in eine gemischte SHG zu stecken. Es ist natuerlich Ansichtssache. Ich hatte selbst Bulimie, konnte mich aber damals nur mit den Bulimikern identifizieren. Heute bin ich nur noch adipoes und kann mich nur noch mit den Adipoesen identifizieren....




      Hallo Helena,

      danke für deine ehrliche Schilderung über dich.

      Ich denke gerade wenn man als junges Mädel adipös ist, ist der Schritt zur Bulimie kein sehr großer. Leider sprech ich da aus Erfahrung. Unsere Tochter (mittlerweile 20) hat von Übergewicht über SVV zu Bulimie, Binge eating und immer wieder depressive Phasen schon einiges mitgemacht. Immer schön im Wechsel oder einiges auch parallel. Wenn man dann in einer gemischten Gruppe ist, so ist die Gefahr in die nächste ES zu fallen nicht so groß. Mir ging es jedenfalls so, allerdings im Erwachsenenalter bei einem Rehaaufenthalt in einer Klinik für ES. Nach meiner Entlassung war mir klar, lieber bleibe ich adipös, als dass ich bulimisch werde. Ich sah da sehr viel Elend und finde in Maßen adipös zu sein, dann das kleinerer Übel.

      Du schreibst, du fandest die Kuraufenthalte gut, um mal von zu Hause weg zu kommen, denn dort hattest du Spaß. Ich glaube auch da ist viel Positives dran. Bei uns zu Hause ist die Stimmung auch oft wg unserer Tochter sehr angespannt, oft kurz vorm Explodieren, jedenfalls in der Zeit, wo es unserer Tochter sehr schlecht ging. Die Eltern und auch Geschwister sind emotional viel zu sehr drin verstrickt, daher fand ich es auch gut, einen Erziehungsbeistand zu haben.

      Mittlerweile hat unsere Tochter die Kurve wieder einigermaßen gepackt und lebt wieder mit Lachen, Freunde, Wut und Liebe. Allerdings auch mit AD und Psychotherapie.
      Liebe Grüße Elke

      [Blockierte Grafik: http://img143.imageshack.us/img143/4476/bye31hl.gif]
    • Hallo Leute!

      bei mir ist diese Phase noch gar nicht so lange her ( so ca. 12 -13 Jahre).
      Ich bin jetzt 26 und kämpfe seit der pubertät mit meinem Übergewicht.
      Mit mir haben Sie alles probiert - WW, Klinik, Sport,...
      Nichts hat geholfen. warum? - weils meinem Kopf egal war.
      Die Psycho-Tanten Geschichte mit Tieren malen etc. hab ic hauch hinter mir.

      Meiner Meinung nach wäre AC für Jugendliche nicht schlecht - Vorausgesetzt die Voraussetzungen stimmen zu 100 %

      Das Ganze funktioniert doch nur mit einer gezielten langjährigen psychologischen Betreuung dannach. DAs ist meine Meinung.

      Es sollte sowieso schon für Jugendliche in dem Alter Präventionsveranstaltungen geben, wo man den Jugendlichen auf Ihre Art die Folgen näherbringt.

      Ich kann von mir behaupten, dass ich in meiner Jungend viel zu viel verhätschelt wurde und dass das sicher mit ein Grund ist, warum ich im April dieses Jahres 158 kg auf die Waage brachte.

      Mittlerweile habe ich mein Magenband und hab auch schon gut 10 kg weniger, aber das psychologische darf man einfach nicht aussen vor lassen.

      egal in welchem alter!!


      Das Ganze ist jetzt vielleicht ein bisschen konfus geschrieben, ist aber das was ich mir gerade dazu gedacht habe.

      schönen abend noch

      Anneli
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