Abnahme, was macht die Psyche?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Abnahme, was macht die Psyche?

      Hallo ihr Lieben,

      ich bin zuversichtlich dass ich einige Antworten erhalten werde.
      Als dicker Mensch ist man doch ziemlich abgeschottet von der Umwelt (irgendwie), wenn man dann so abgenommen hat, rückt die Umwelt näher, sei es weil man angesprochen wird, weil man sich mehr bewegt und aktiv ist (Schwimmbad usw.).
      Was macht die Psyche dann? Denn Dick-sein ist ja auch eine Art Mauer, denke ich mal. Habe ich auch irgendwo aufgeschnappt und das gibt mir zu denken, denn ich bin schon jemand, der chronisch nicht vertrauen kann- in die Menschheit allgemein. Das liegt an Erlebnissen die sehr lange zurück liegen und in die ich nicht näher eingehen möchte.
      Ich hätte gerne gewusst wie es mit eurer Veränderung geht? Ok, ich weiss dass die meisten sagen es ist prima und super, oder?
      Ich denke so für mich, dass ich garnicht will, dass die Menschen so auf mich zugehen. So abgeschottet für mich geht es mir doch prima.
      Ging es jemanden auch so? Hat jemand auch gesagt ich will diesen Eingriff weil ich wieder Sachen machen möchte, die ich jetzt nicht kann und gesünder sein, einfach leben, gleichzeitig aber auch irgendwie keinen Plan hat, wie es ist wieder dünn zu sein, weil man davon kein Bild im Kopf hat?
      Gibt es etwas, was man tun kann, um sich an sein neues Ich besser zu gewöhnen?
      Dumme Frage, ich weiss... seufz

      Grüsse
      Joy
      Liebe Grüße,

      Joy
    • Oh Joy, ich kann Dich gut verstehen. Und es ist überhaupt keine dumme Frage. Denn alles was ist beginnt mit unseren Gedanken ! :zwinkert:

      Ich hatte auch null Plan wie das ist wenn ich wieder schlank bin und das weiss ich auch jetzt noch nicht. Aber das ist wie mit nem Baby bekommen, Du weisst nicht wie Du die Pupertät überstehst, die Nächte an denen es zahnt, wie Du und Deine Freunde dann miteinander umgehen, wen Du kennenlernst und ob Du gerne mit Deinem Kind auf den Spielplatz gehst..das wirst Du alles erst richtig merken wenn es so weit ist. Vielleicht hinkt das Beispiel, aber für mich passt es 100%ig.

      Du nimmst ja nicht innerhalb einer Woche Dein komplettes Übergewicht an, so dass Du genügend Zeit hast Dich nach und nach an Dein neues Leben zu gewöhnen.

      Und dann beginnst Du auch evtl. neue Wünsche und Empfindungen zu registrieren die Du vorher noch nicht hattest...

      Was ich eigentlich damit sagen will ist: Lass alles auf Dich zukommen...et wird alles gut !!!

      :imgriff:

      Gan ;)z liebe Grüße....
    • Sich selber treu bleiben

      Hallo Joy,

      nach der Diagnose Diabetes mellitus Typ II habe ich konsequent die Ernährung umgestellt und zusammen mit entsprechender Bewegungstherapie innerhalb von 10 Monaten 40 kg verloren. Inzwischen trage ich Kleidergröße 36 und habe das immer noch nicht verinnerlicht. Jedesmal wenn ich in den Spiegel schaue, kann ich es nicht glauben. Dennoch ist es ein schönes Gefühl, das Handtuch nach dem Duschen komplett um den Körper wickeln zu können oder im Geschäft auf die kleinen Größen zusteuern zu können. Das sind so kleine Erlebnisse, die einen aufheitern und unvergesslich bleiben.

      Trotzallem bin ich kein neuer Mensch geworden, zwar treten mir die Mitmenschen viel freundlicher entgegen, aber ich lege meist keinen gesteigerten Wert auf engere Kontakte. Ich pflege nur einige wenige Beziehungen außerhalb der Familie. Es liegt also an Dir, wie nahe Du die Mitmenschen an Dich heranlässt. Aus einem Einzelgänger wird kein geselliger Partytiger, nur weil man schlank geworden ist.

      Mach Dir nicht soviel Gedanken, Du bleibst der selbe Mensch, egal ob schlank oder nicht.

      Alles Liebe
      wünscht Jula :drueck:
    • RE: Abnahme, was macht die Psyche?

      Hallo Joy!

      Ich kann Deine Bedenken gut verstehen. Ich bin erst im Juli operiert worden, habe aber jetzt schon einige Kleidergrößen weniger.

      Bei mir ist es so, dass ich so mit mir selbst beschäftigt bin, damit was man essen kann/darf und in mich hineinzuhorchen, dass ich meine Umwelt gar nicht richtig "wahrnehme". So langsam fange ich aber auch an meine Abnahme zu realisieren ... ich passe wieder in diese blöden engen Kaffeehausstühle, im Zug reicht ein Platz aus, Drehkreuze sind kein Horror mehr, ich kann mich leichter bewegen etc. Ich wundere mich UND freue mich! Aber ich bin immer noch die Daniela von vor 2,5 Monaten ... mit allen Unsicherheiten, mit all dem Misstrauen und der Scheu!

      Jetzt mache ich mir langsam Gedanken, dass ich mal RAUS sollte... etwas unternehmen und nicht jedes Wochenende alleine zu Hause verbringen. Und da kommt die Unsicherheit und auch etwas Angst hoch. Ich bin im Kopf noch immer die Dicke und ich kann mich nur der Meinung meiner Vorgänger anschließen, dass mir genügend Zeit bleibt - und die nehme ich mir auch - mich an mein verändertes Aussehen zu gewöhnen und mich evtl. mit der Zeit auch psychisch anzupassen. Es ist ein KANN und kein MUSS - ich darf, aber keiner kann mich zwingen.

      Ich bin selbst gespannt wie das weitergeht, schließlich sollen ja noch einige Kilos runter!

      Sei nicht ungedulldig mit Dir selbst - gib Dir Zeit!

      Viele Grüße

      Daniela
      *** SHG Winsen jeden 1. Montag im Monat um 19:00 Uhr im Kreiskrankenhaus Winsen ***
      **** Vortrag über WH-Operation am 25. November 2009 um 19:00 Uhr im Kreiskrankenhaus Winsen ****


      Alter: 45
      Größe: 183 cm

      160,0 KG / 47,8 (16.01.2008)
      100,8 KG / 30,1 (21.05.2009)


      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/pic/weight_loss/44681/.png]
    • Hallo Joy,

      eine sehr gute und wichtige Frage, über die ich mir auch am Anfang große Gedanken gemacht habe und deshalb auch mal zwischendrin in 5 Probeberatungen bei einer Psychologin war. Aber das hat mir ehrlich gesagt nichts gebracht, denn ich musste jetzt feststellen, dass viele meiner Befürchtungen nicht eingetroffen sind.

      Ich war vorher schon ein aufgeschlossener, aktiver Mensch, was mir aber mit dem hohen Gewicht immer schwerer (auch körperlich) gefallen ist. Und nun mache ich viele Dinge, die ich früher mit Anstrengung gemacht habe, nun mit leichter Hand. Und erarbeite mir nach und nach immer neue Terrains. Ich fühle mich einfach leichter und bin einfach noch aktiver geworden. Auch das Selbstbewusstsein wächst ja, wenn man sich nicht mehr so durch die Kilos belastet fühlt.

      Man macht sich so nach und nach einfach keine Gedanken mehr wie früher, mir ist es immer mehr egal, was andere über mich denken und ich fühle mich ausgeglichener, jetzt, wo ich mich in meinem Körper wieder mehr zuhause fühle.

      Allerdings werde ich sicher noch an dem ein oder anderen Punkt an mir arbeiten und alte Konflikte oder Beziehungsfragen aufarbeiten müssen. Das verschwindet ja nicht einfach mit dem Gewicht. Aber ich fühle mich dazu inzwischen besser gewappnet und hoffe, auch beim Thema Zweierbeziehung voran zu kommen.
      ;)
      Herzliche Grüße

      Carmen
      (alexa2007)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von alexa2007 ()

    • Hallo Joy
      auch ich kann dich bestens verstehen. Glaubte ich vor der OP noch, dass ich mich kaum verändern würde, weil ich eigentlich mit beiden Füssen fest auf dem Boden stand, merke ich heute, dass sich da doch einiges getan hat. Ich bin sehr viel verletzlicher und irgendwie auch misstrauischer geworden. Physisch (frieren) und psychisch fehlt mir irgendwie ein Schutzpanzer. Misstrauisch bin ich vor allem gegenüber Mitmenschen, die mich früher wegen meines Übergewichtes gemieden oder verletzt haben und die heute gerne Kontakt mit mir aufnehmen möchten, weil "man sich jetzt schliesslich mit mir zeigen kann". Aber diese Masche zieht bei mir nicht. Allerdings ist es irgendwie leichter mit fremden Menschen in Kontakt zu kommen. Die Lebensfreude, die mir die OP ganz persönlich gebracht hat, wirkt auf andere wahrscheinlich auch positiv. Allerdings bin ich persönlich auch eher jemand, der wenige gute Beziehungen pflegt und der sich mit neuen Bekanntschaften Zeit lässt.
      Mein Doc verschrieb mir leichte Psychopharmaka, die mir halfen, gewisse Dinge gelassener anzugehen. Seit einem Monat bin ich ausserdem in psychotherapeutischer Behandlung, weil ich mit der Bewältigung der Angriffe von verschiedensten Seiten nicht mehr alleine zurecht kam.
      Die Sitzungen bringen mir viel und legen auch Verletzungen an den Tag, die weit zurück in dicke Zeiten reichen. Es gibt also noch allerhand aufzuarbeiten in nächster Zeit.
      Liebe Grüsse aus der Schweiz
      Barbara
      Ausgangsgewicht: 121.5 kg BMI 42.5
      Traumgewicht: 69.6 kg BMI 24.5
      Aktuelles Gewicht: 62 kg BMI 21.7

      [align=center]Tu Deinem Leib Gutes, damit Deine Seele Lust bekommt, bei Dir zu wohnen.
      Theresia von Avila[/align]