Ich freu mich fuer die Patientin... Sie hatte es zu Lebzeiten betont, dass sie nicht weiterleben moechte, sollte sie mal ins Koma fallen...
Endlich - nach 17 Jahren wurde ihr letzter Wunsch erfuellt..

Da ich in der Pflege arbeitete, hatte ich oft mit dem Tod zu tun.
Ich denke, fuer diese Patientin war es eine Erloesung. Was hatte sie denn vom Leben in den letzten 17 Jahren? Und in ihrem Zustand hat sie das WIE wahrscheinlich gar nicht wirklich mitbekommen!

Schwieriger waere es da fuer mich als Angehoerige... Jemanden nach so vielen Jahren gehen zu lassen, wuerde mir extrem schwer fallen.
Irgendwie ist da doch immer noch ein Stueckchen Hoffnung, dass sich der Zustand verbessern koennte, etc.

(Meine Freundin startete mit 18 einen Suizidversuch. Sie ueberlebte und lebt seitdem im Pflegeheim. Das Einzigste, was sie noch tun kann, ist atmen... Das Andere erfolgt alles ueber Maschinen und Pfleger... Ich haette mir fuer sie gewuenscht, sie waere damals zu spaet entdeckt worden.)

Dennoch verurteile ich niemanden fuer solch eine Entscheidung - einen Menschen leben oder sterben zu lassen. Das ist wohl sowieso die schwierigste Frage, welche zu beantworten ist.
Ganz ehrlich: Vor solch einer Entscheidung moechte ich niemals stehen!

Genau deshalb sollte Jede/r eine Patientenverfügung schreiben,
aus der genau hervorgeht, wie man/frau wünscht, daß im Falle..................

Zudem halte ich es für wichtig, im engsten Familienkreise offen darüber zu reden.


Meine erwachsenen Kinder und mein Lebengefährte kennen meine persönliche Einstellung dazu sehr genau.................


Und das beruhigt mich !

Da ich Italienerin bin, habe ich die ganze Geschichte genau verfolgt. Einerseits bin ich froh, dass sie endlich nicht mehr leiden muss, andererseits finde ich es einfach unwürdigt, heutzutage verhungern und verdursten zu müssen. Es gäbe so viele Möglichkeiten, das Ganze etwas schonender zu machen. Immerhin werden in den USA Kriminelle per Spritze getötet und selbst dann erhalten sie vorher noch eine Narkose, damit sie nicht leiden müssen. Warum müssen wir leiden, wenn wir einfach nicht mehr so leben möchten? In der Schweiz gibt es ja Sterbehilfe, die auch schneller geht. Allerdings wäre das bei Eluana nicht mehr in Frage gekommen, weil sie es ja nicht selbst nehmen konnte. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man das Recht haben sollte selbst zu entscheiden, wann man nicht mehr leiden will. Das Problem in Italien war ja, dass es einfach kein Gesetz gab, der vorschrieb, das Leben in solchen Fällen zu beenden. Italien ist einfach noch zu stark katholisch und die Kirche verbietet ja sowas. (5. Gebot: Du sollst nichts töten). Jetzt ist aber ein Gesetz entworfen worden, was sie ja auch wiederrufen wollten, Eluana war aber "schneller" und ist gestorben, bevor sie es tun konnten.
Ich bin froh, dass sie nun ruhen kann.
Lg
Ilenia

P.S. Trotzdem wäre es für mich als Mutter sehr hart, eine solche Entscheidung zu treffen. Ich hoffe, es nie tun zu müssen.

´hallo äffchen
das ist warscheinlich das beste und schönste geschenk das man ihr hat machen können.
durst musste sie keinen leiden nur die nahrung wird in diesem fall eingestellt.
verhungern ist aber in so einer lage kein schmerz.
ich hatte eine pat. bei der hat es 16 lange tage gedauert bis sie vom tot erlöst wurde und diese bekam auch kein essen mehr aber mit dem löffel immer ein klein bisschen wasser.
das gehirn schaltet ziemlich schnell ab und bei der koma-pat. ist es auch nicht anders.
die frau hatte keine schmerzen das weiss ich da ich sie täglich gepflegt habe. sie magerte bis zu den knochen ab und man musste aufpassen das sie sich nicht wundgelegt hat aber sie hatte definitiv keine schmerzen es kam nie eine schmerzhafte äußerung aus ihrem munde und glaube mir sie hat viel geredet zwar komplett wirr aber verständlich bis etwa 3 tage vor ihrem tot.
lg elke

das stimmt so nicht. Eluana ist der Autopsie nach verdurstet. Man kann ja viel länger als drei tage ohne nahrung auskommen... Sowohl flüssigkeit als auch nahrung wurden bei ihr eingestellt. sorry für die kleinschreibung, hab nur eine hand frei!

Ich arbeite im Krankenhaus fast nur mit Patienten über 60 Jahren zusammen, die meistens körperlich und psychische so schwer krank sind, dass sie sich zu existenziellen Fragen nicht mehr adäquat äussern können.

Da stellt sich relativ oft die Frage, wie soll es weitergehen, was sollen/dürfen/müssen wir noch machen, was unterlassen wir lieber ?

Es hat sich in vielen Jahren praktischer Arbeit herausgestellt, dass man ethische Probleme in der Regel nur im Konsens lösen kann.

Dazu gehören neben den Patienten selbst und den Angehörigen ein breites Spektrum an verschiedenen Berufen, also Krankenschwestern, Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Pfarrer usw.

Zunehmend werden an Krankenhäusern Ethikkommissionen gegründet, so jetzt auch bei uns.

Viele " Fälle " sind nur begrenzt miteinander vergleichbar, im Grunde geht es immer um ein individuelles Problem.

Grundlage von Entscheidungen ist die Patientenverfügung, die aber leider meistens bei den älteren Patienten fehlt.

Juristisch wichtig ist dann der so genannte mutmaßliche Wille des Patienten. Wir versuchen also in Gesprächen mit Angehörigen, Freunden, Bekannten, Hausarzt usw herauszubekommen, wie der Patient früher, als er sich noch äußern konnte, darüber gedacht hat.

Manchmal hilft auch das nicht weiter. Wenn zum Beispiel eine Tochter uns sagt, der Patient wollte niemals lebensverlängernde Maßnahmen und dann der Sohn kommt und uns genau das Gegenteil erzählt, dann haben wir eine Situation, die man durchaus als Dilemma bezeichnen könnte.

Wir hatten auch schon " Fälle ", wo dann ein Richter entschieden hat, wie es weitergeht.

Ich hatte aber oft den Eindruck, dass die Richter solche Entscheidungen nicht gerne treffen und die Angelegenheit lieber uns und den Angehörigen überlassen. Es gibt im Präfinalstadium eines Menschenlebens einen juristischen Graubereich, der sich auch kaum mit noch so geschliffenen juristischen Formulierungen regeln lässt.

Grundprinzip ist dabei selbstverständlich, dass aktive Sterbehilfe nicht gestattet ist und mit Recht unter Strafe steht.

In diesem Fall ist es ja keine aktive Sterbehilfe, sondern Sterbehilfe durch Unterlassung!
Ich sehe das zweischneidig. Ich arbeite selber auch in der Pflege...und vor 4 Monaten hätte ich noch ohne jeden Zweifel gesagt...erlöst die Frau von ihren Leiden. Seit November liegt jetzt aber mein Schwager mit 30 Jahren im Wachkoma...und schon sieht man das etwas anders, wenn ich mitbekomme wieviel Ingo noch mitbekommt...

Ich denke auch, dass es wichtig ist für JEDEN, eine Patientenverfügung zu schreiben. Das gilt im übrigen auch für junge Menschen, die oft noch die Illusion haben, noch "unendlich" lange leben zu können.

Vordrucke dazu gibt es als PDF-Download im Internet bei vielen Ärztekammern. Da haben sich sinnvollerweise Juristen und Ärzte zusammengetan und die Grundlagen einer Patientenverfügung entworfen.

Diese Vorlagen bringen eine gewisse Rechtssicherheit, denn ich habe schon von Patienten selbstentworfene Verfügungen gelesen, die dermaßen ungenau und auch widersprüchlich formuliert waren, dass man sie nicht verwerten konnte.


Näheres dazu unter

bundesaerztekammer.de


Am linken Rand

" Medizin und Ethik "

anklicken


dann

" Sterbebegleitung "

anklicken


dann

PDF Datei runterladen ;):

Vielen Dank Helmut...

Denke, das ist ein wichtiges Thema und werde mich auch am WE mal ueber so was setzen...

Hihi,

also ich bin zwar erst 27, habe aber durch diese (und andere Berichte in den Medien) vor meiner Bypassop ne Verfügung geschrieben/ Vorlage aus dem Inet genutzt und empfehle das auch jedem der einen größeren Eingriff vor sich hat.



LG Frank