Eine versprochene Geschichte. Autor: natürlich ich ;)

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    • Eine versprochene Geschichte. Autor: natürlich ich ;)

      (für die schreib und grammatik Fehler übernehme ich keine Hafftung)


      Es ist Samstag… seit zwei Wochen freue ich mich auf diesen Tag..
      Es ist kein besonderer Samstag, nein, heute ist einfach der 26. September und ich habe vor bei der Kreisfahrt adfc-berlin.de/aktionenprojekt…-kreisfahrt2009fazit.html mitzumachen.

      14 Uhr ist der Start, ich müsste um spätestens 13.30 Uhr losfahren um pünktlich dort zu sein,..
      Spätestens gegen 12 Uhr bekomme ich mit, dass meine Motivation schwindet.

      Verdammt!

      Ein Dilemma, die Angst etwas verpasst zu haben, falls ich da nicht mitmache..andersrum, ich würde den Samstag doch so gerne zu Hause verbringen.

      Was mache ich?

      Ich spiele mein Bälle-Spiel, wie immer, lasse ich meine Entscheidungen in solchen Fällen von einen Spiel abhängig machen. Wie?
      Ganz einfach, wenn ich bis Runde 10 durchkomme, dann fahre ich zum Brandenburger-Tor, wo es ja losgehen soll, wenn nicht, dann bleibe ich zu Hause.
      Die Tasche ist gepackt, ich habe schon längst meine Radler-Hose an..und eigentlich, mein Rad ist seit gestern aus der Werkstatt wieder zu Hause und wartet gerade so, dass ich den benutze und seine neuen Bremsen, Speichen, Ritzeln…
      Also was hältst du dich noch auf..

      Ich spiele… ich schaffe die 10-te Runde, also ist es doch ein klares Ergebnis, oder?
      Nein! Ich zweifle immer noch…
      Allerdings während ich zweifle, merke ich wie ich schon längst meinen Ipod mir umgemacht habe und meine Schlüssel in Jackentasche verschwindet..

      12Uhr40..
      Es sind die letzten Minuten..also los..sonst kommst Du zu spät..

      Und ja, ich komme zu spät, nicht nur dass der Berliner S-Bahn-Verkehr an diesen Samstag zum Kotzen ist, nein…mein Rumzweifeln zu Hause raubt mir meine letzten Minuten bis zum Start..

      Der Sportgott ist mir gut gesonnen, und ich verlasse gerade den Bahnausgang und erwische die ersten Radfahrer, wie sie laut los düsen..naja..düsen kann man es so richtig nicht nennen, es sei denn man meint das Dösen..

      Ja..13 km die Stunde..
      Die „Polizei-Eskorte“ hält sich streng danach..*gähn.
      Macht aber nichts, ich rutsche in die Masse rein und bekomme meinen ersten Glücks-Gefühle-Flash..ja.
      Mensch ist ein Herdentier..und ich bin das Tier, welches gerade die Friedrichstraße lang fährt zwischen zich anderen Rädern und das Gefühl der Gemeinsamkeit genießt.
      Irgendwelche Touris und nicht nur schießen Fotos..das Gefühl ist unbeschreiblich… wir fahren am helllichten Tage das Herz Berlins durch…ohne jeglichen Autos vor einen, neben einen hinter einen..
      Herrlich..

      So könnte es weiter gehen..

      Und es geht so weiter..leider in miserablen Tempo.. 13 km die Stunde..
      Wann bin ich das letzte Mal so langsam gefahren?
      Ich glaube noch nie :D

      Mir fällt ein Mountainbike auf..wow ist der aufgepimpt..
      Ist es Gold, was den Rahmen, Speichen, Lenkrad und sonst was noch verziert?

      Egal, ich habe keine Zeit rumzugucken, die Geschwindigkeit ist so langsam, dass man aufpassen muss um nicht in dem Fahrrad vor einen reinzufahren..
      wir fahren…ich habe meine Kopfhörer auf und ignoriere die Tatsache, dass überall um uns herum Polizisten fahren…
      ich sage mir, heute darf ich es :D
      leider bekomme ich dadurch nicht mit..wie jemand uns aus dem Fenster anschreit..
      ich glaube, er schreit: scheiß Radfahrer! ..manche Radfahrer antworten etwas..und er schreit wieder und viele lachen
      ich bekomme das akustisch natürlich nicht mit, da ich gerade in irgendein Lied von Michael Jacson vertieft bin..
      der Typ am Fenster schreit weiter ich will gerade meine Kopfhörer abnehmen um es auszukosten, als ich merke, wie ich gerade in jemanden der vor mir fährt reinfahre..
      Bremsen!!!!!!!!!!!

      ja, die funktionieren gut ..Kopfhörer wieder da lassen wo sie sind und weiter.
      Es passiert nichts Weltbewegendes, bis auf, dass ich schon nähe Bornholmer-Brücke meinen ersten Endorphine-Flash mitbekomme..
      Hä?! Endorphine bei diesem Tempo…
      Glaube ich nicht.
      Leider kann ich dieses nicht weiter „testen“ da wir auf der Bornholmer-Brücke halten,..und stehen bleiben, irgendwie will ich abhauen, aber irgendwie sagt mir meine innere Stimme: jetzt bist du nun mal hier, also zieh das Ding bis Ende durch..
      Und ich hoffe sehr, dass mein „High-Sein“ sich wieder meldet.

      Während wir so auf der Brücke stehen, beobachte ich die Räder, neben mir steht ein Rad aus “1932“ wahrscheinlich, der Fahrer trägt dementsprechenden Hut.
      Neben Mountain-Bikes entdecke ich Rennräder…alte, neue, bunte..ich entdecke Kinderräder und Tandems der diversesten Art… Liegeräder und Berlin.


      Die Kolonne bewegt sich wieder…juppi. Ich hatte mir eine Zigarette angemacht..und will die letzten Züge noch nehmen, ich habe ja Zeit.
      Nein!
      Hinter mir motzt plötzlich ein Hausfrauen-Typ auf, ob ich mich nun weiter bewegen werde, da sie auch weiter will.. ich erkläre ihr ganz diplomatisch, dass sie mich ja auch umfahren könnte…schließlich ist die Straße breit genug..

      Na gut, ich bewege mich dann doch..finde Radfahren und Rauchen sowieso scheiße..
      Eigentlich finde ich Rauchen generell scheiße.

      Meine Verzögerung hat Vorteile, ich bekomme mit, dass je mehr man am Ende der Kolone fährt, desto mehr Platz hat man,..wow…ich versuche bewusst mich nach Ende der Kolone zu verfrachten..klappt zwar nicht immer, aber ich reihe mich ein und finde es toll, dass ich endlich nicht eingequetscht bin..und los geht’s..

      Brandenburger-Tor ist das Ziel..

      Ich merke wieder meinen Endorphine-Flash..toll.
      Und ich merke plötzlich starken Hunger, ich sehe, wie ein Rennrad-Fahrer eine Banane isst und bin sauer, dass ich meine zwei nicht eingepackt habe.

      O man,..habe ich Hunger,..würde gar meine Kopfhörer gegen eine Banane eintauschen..

      Ablenken!
      Ja..gute Idee..
      Und schon sehe ich den wieder..

      Den komischen Typen, gekleidet in C.C.Catch Style von 1980 …komische Terminator Sonnenbrille auf und einen riesigen Tempo..anscheinend damit er die anderen Radfahrer nicht stört..nimmt er den Radweg auf anderen Straßen-Seite und kommt sich wahrscheinlich besonders cool vor..

      genauso wahrscheinlich ist es aber auch, dass ich die einzige bin, die ihm nicht cool findet..

      Je mehr wir uns den Ziel nähern, desto cooler sind wir alle.

      Wir sind langsam auf Kudamm, was für ein Feeling…lauter Menschen die einen gar zujubelt..!
      Jaaaaa! Ich bin gerade Armstrong…
      Nur hören tu ich Rammstein gerade.

      Neben mir rechts reiht sich plötzlich eine reife Lady ein, mit Einkaufstaschen der Nobel-Läden des KuDamms…schön sieht es aus, wie sie mit ihre Hochhackigen da mitstrampelt stolzen Hauptes durch das stolze Berlin.

      Weiter so..

      Die Jungs, deren Fahrräder mir sehr schon am Anfang der Fahrtsehr zusagten tauchen wieder auf..die machen sowas wie Slalom zwischen den tausenden von Radfahrer.. ich bekomme mit, wie sehr ich den weißen Rennrad von den einen Typen hätte *seufz

      Da vorne sehe ich schon den Tor..
      Wow..die Tour neigt sich dem Ende…
      Ich bin high, hätte ich nie gedacht bei 13 km die Stunde..
      Trotz meines Durchschnittspuls von 104 merke ich dennoch die Kraft, die Betäubung der Sinne ist deutliche spürbar.

      17Uhr 02 (?!)

      HUNGER!
      Ich kaufe mir eine viel zu überteuerte Brezel von einem Straßenhändler und bewege mich unter meinem Delirium Richtung Linden Straße

      Fazit:
      an dem Tag sagte ich: ich bin froh da mitgemacht zu haben, es war am Endeffekt doch ganz toll..aber ich muss es nicht ein zweites Mal gemacht haben.
      Heute sage ich: ich weiß nicht ob ich nächstes Jahr doch nicht dabei bin…ABER: ich reihe mich gleich auf den letzten Plätzen ein :D



      (sorry für den langen Text..)
    • RE: Eine versprochene Geschichte. Autor: natürlich ich ;)

      Hallo, Kiwi !1

      Tja.... ich bin mitgefahren !!
      und habe mich in deine geschilderte High-Stimmung einfühlen können...- das ist wohl besonders intensiv, wenn man wie Du doppelt "gedoopt " ;) :flüster:(wegen erstiger Unlust ) doch noch an den Start geht......

      Danke für die selbstgeschriebene Geschichte ! :hallo:

      :=): Marie
      "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." (Kant)

      :katze:
      Man sieht nur mit dem Herzen gut!
      Antoine de Saint Exupe'ry


      Op-wie es war und wie`s mir nun geht !
    • RE: Eine versprochene Geschichte. Autor: natürlich ich ;)

      Hallo Kiwi,

      super geschrieben,

      ich konnte mir bildlich alles genau vorstellen. :995: :positiv:

      Du hast Talent zum schreiben. :positiv:
      LG Raba


      Wenn es einen Glauben gibt der Berge versetzen kann, dann ist es der Glaube an die eigene Kraft. Maria v. Ebner Eschenbach

      Höchstgewicht 200,3 kg - OP Gewicht 180,0 kg - aktuell 92 kg. Tschakka, den Rest schaff ich auch noch

      kam ein UHU geflogen .108 kg Unterschied