Nützt ein Magenbypass schlanken Diabetikern so gut wie adipösen? aus www.aerztezeitung.de

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    • Nützt ein Magenbypass schlanken Diabetikern so gut wie adipösen? aus www.aerztezeitung.de

      Ärzte Zeitung, 15.12.2009
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      Nützt ein Magenbypass schlanken Diabetikern so gut wie adipösen?
      Der Magenbypass gilt als Ultima Ratio bei schwerstem Übergewicht. Jetzt wird ein Nutzen der Op auch bei normalgewichtigen Typ-2-Diabetikern diskutiert. Denn der Eingriff kann teilweise den Blutzucker normalisieren.



      Schon eine Woche nach Magenbypass-Op tritt oft schon der antidiabetische Effekt auf, also lange bevor Patienten Gewicht abgenommen haben.

      Foto: Prof. Rudolf Weiner
      BERLIN (gvg). Dass sich nach Adipositas-chirurgischen Eingriffen bei stark übergewichtigen Typ-2-Diabetikern der Blutzucker normalisiere, sorge mittlerweile weltweit für Aufsehen, sagte Professor Markus Büchler vom Europäischen Pankreaszentrum der Universität Heidelberg. Zwar würde man bei einer im Mittel etwa 50prozentigen Gewichtsabnahme nach einem Magen-Bypass metabolische Effekte erwarten.

      "Der antidiabetische Effekt tritt aber schon eine Woche nach der
      Operation auf, also lange bevor die Patienten in größerem Umfang Gewicht abgenommen haben", so Büchler bei einer Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Warum das so ist, ist noch nicht ganz klar. "Wahrscheinlich werden durch die Umgehung des Magens bestimmte im Magen angesiedelte Gewebshormone ausgeschaltet, die einen negativen Einfluss auf die Diabetes-Entwicklung bei übergewichtigen Menschen haben", so der Experte. Zusätzlich scheine die direkte Nahrungspassage in den Dünndarm dazu zu führen, dass der Körper mehr Insulin freisetze als bei einer physiologischen Nahrungspassage durch den Magen.

      Insgesamt verschwinde der Typ-2- Diabetes bei 80 bis 90 Prozent der operierten diabetischen Adipositas-Patienten, betonte Büchler.

      Die Beobachtungen bei adipösen Patienten haben dazu geführt, dass mittlerweile auch einige wenige normalgewichtige Typ-2-Diabetiker operiert wurden. "Auch hier scheint das Prinzip zu funktionieren", so Büchler. So konnte der Typ-2-Diabetes in einer kleineren, monozentrischen Studie bei 96 Prozent der operierten normalgewichtigen Patienten zum Verschwinden gebracht werden.

      Der Effekt hielt dabei über mindestens zwei Jahre an. Erfahrungen von adipösen diabetischen Patienten zeigen, dass viele auch fünf Jahre nach der Operation noch kein Diabetes-Rezidiv haben. Trotzdem plädiert Büchler für Zurückhaltung: "Bevor wir die Anti-Diabetes-Operation guten Gewissens propagieren können, sind noch einige Studien nötig", so Büchler.

      Der Experte warnte davor, die Risiken der Adipositaschirurgie kleinzureden: "Das ist kein einfacher Eingriff. Wir reden von einer Operation mit einer Sterblichkeit zwischen 0,2 und 0,5 Prozent." Auch die Lebensqualität gelte es, im Auge zu behalten: Bei gastroenterologischen Indikationen haben Magenbypass-Operationen in der Vergangenheit in zahlreichen Studien einen deutlich negativen Effekt auf die langfristige Lebensqualität gehabt.
    • RE: Nützt ein Magenbypass schlanken Diabetikern so gut wie adipösen? aus www.aerztezeitung.de

      Hallo Eugen, :hallo:

      Dein Beitrag könnte mich eigentlich richtig auf die Palme bringen, denn diese Erkenntnis ist in den USA schon fast Schnee von gestern. Würde der Herr Professor die US-Publikationen besser verfolgen, könnte er seine Erkenntnis nachlesen. Ja und nach deutscher Gründlichkeit muss das Rad ein zweites Mal erfunden werden, es müssen Studien her, denn die bringen Geld.

      In den USA weiß man seit einiger Zeit, etwa fast 20 Jahren, dass im und am Magen Hormone wie Leptin, Ghrelin und andere Stoffe erzeugt werden, die erheblichen Einfluss auf den Stoffwechsel sowie die Produktion und den Einfluss von Insulin haben. Auch wird von diesen Hormonen der Hunger und das Sättigungsgefühl gesteuert, sowie die Aufnahmefähigkeit der Zellen durch Insulin.

      Was mich betrifft, hatte ich eine extreme Insulinresistent entwickelt. Um einen Blutzuckerwert < 200 mg/dl musste ich mir täglich 200 Einheiten Basisinsulin und mindestens 380 Einheiten schnellwirkendes Insulin jeweils vor dem Essen spritzen. Wie gesagt, das bis einen Tag vor der OP. Am OP-Tag wurde kein Insulin verabreicht und mir wurde auch gesagt, dass die Klinik die nächsten Tage stündlich den Blutzuckerwert überwacht und wenn nötig diesen auch korrigiert. Am nächsten Tag, keine 24 Stunden nach der OP war mein Blutzuckerwert auf 150 mg/dl gefallen. Hätte ich mir, wie üblich Basisinsulin gespritzt, hätte ich mich vielleicht umgebracht. Heute, 2 Monate nach der OP wache ich mit einem Blutzucker von 100 -110 mg/dl auf. Zu den Speisen spritze ich mir lediglich bei mehr als 10 KE (Kohlehydrate Einheit - entspricht 1 KE = 10 g Kohlehydrate) maximal 5 Einheiten schnell wirkendes Insulin. Aber nur noch, wenn die Kohlehydrate aus schnellwirkende Speisen, wie weißes Mehl, Reis oder Säften stammen. Vollkornprodukte benötigen kein Insulin mehr. Das schafft der Körper allein.

      Trotz Allem ist Dein Beitrag gut, denn je mehr Menschen von diesen Zusammenhängen wissen, um so mehr beginnt auch ein Umdenken und wir Dicken werden langsam nicht mehr als dumme Fressmaschinen hingestellt.
      Gruß

      Hermann :imgriff:
    • RE: Nützt ein Magenbypass schlanken Diabetikern so gut wie adipösen? aus www.aerztezeitung.de

      Original von Hermanngerman


      Dein Beitrag könnte mich eigentlich richtig auf die Palme bringen, denn diese Erkenntnis ist in den USA schon fast Schnee von gestern. Würde der Herr Professor die US-Publikationen besser verfolgen, könnte er seine Erkenntnis nachlesen. Ja und nach deutscher Gründlichkeit muss das Rad ein zweites Mal erfunden werden, es müssen Studien her, denn die bringen Geld.

      In den USA weiß man seit einiger Zeit, etwa fast 20 Jahren, dass im und am Magen Hormone wie Leptin, Ghrelin und andere Stoffe erzeugt werden, die erheblichen Einfluss auf den Stoffwechsel sowie die Produktion und den Einfluss von Insulin haben. Auch wird von diesen Hormonen der Hunger und das Sättigungsgefühl gesteuert, sowie die Aufnahmefähigkeit der Zellen durch Insulin.




      Ich bin fassungslos über Deine Hybris!

      Hast Du schon mal daran gedacht zu operieren?
      Bestimmt erziehlst Du die allerweltbesten Ergebnisse überhaupt!
      So gut, wie DU informiert bist! WOW!

      Spannend auch, dass für das "verschwinden" des Diabetes die Rezeptoren im Zwölffingerdarm verantwortlich sind, die mit einem RNY umgangen werden (sonst hätte ja auch der Magenschlauch die gleichen Ergebnisse)... aber das weißt Du ja bestimmt schon - und kannst es bei nächster Gelegenheit dem "dummen" Prof. Weiner beibringen. Der wartet bestimmt schon darauf.
    • RE: Nützt ein Magenbypass schlanken Diabetikern so gut wie adipösen? aus www.aerztezeitung.de

      Wem habe ich denn nun aus dem Forum auf die Füße getreten? :nix:

      Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass in Deutschland, leider auch von den führenden Ärzten, so getan wird, als ob hier im Lande das Monopol des Wissens ausschließlich hier erforscht wird. Aber es gibt auch andere Länder, wie USA, Japan und Canada, in denen nicht die Kassen die Gesundheitspolitik diktieren, erfolgreich geforscht wird.

      Das Verhalten der Kassen und der Regierung in Sachen Adipositas wird ausschließlich von Ärzten bestimmt, die in den Gremien sitzen und entscheiden, was gut oder schlecht für die Bevölkerung ist. Da ich im Gesundheitsdienstleistungsbereich arbeite, weiß ich, von was ich schreibe, denn ich kenne die Leistungsfähigkeit der Medizin, wenn es sich um Privatpatienten handelt und welche Behandlungsmöglichkeiten möglich sind und die Patienten dadurch von Krankheiten geheilt werden und überleben.

      Übrigens habe ich nichts vom Darmsystem geschrieben, sondern nur vom Magen und dessen Hormonproduktion, weiter nichts.

      Grundsätzlich sind Professoren keine Herrgötter mehr, die man nicht kritisieren darf, denn es gibt auf anderen Gebieten auch Fachleute, die wesentlich bescheidener auftreten.

      Wenn von mir jemand entsprechende Links oder Literaturhinweise aus Forschungsergebnissen in Sachen Hormone und Insulinsteuerung haben will, kann er die gerne anfordern, wobei die meisten Beiträge in Englisch sind. Also bitte nicht künstlich fassungslos werden, sonder ruhig bleiben.

      Andere Meinungen und anderes Wissen müssen gestattet sein.

      Gruß

      Hermann :imgriff:
    • RE: Nützt ein Magenbypass schlanken Diabetikern so gut wie adipösen? aus www.aerztezeitung.de

      Hallo Hermann, die Links würden mich interessieren, weiß nur nicht ob ich das "fachchinesisch " in Englisch verstehe.
      Aber du hast schon recht, dass es mit der Hormonproduktion zu tun hat. Dass es beim BPD und beim Bypass so ist haben die " Amis, Italiener, Franzosen und wer auch immer noch ja schon vor vielen Jahren erkannt, warum es beim Schlauchi auch so ist, ist noch unbekannt, aber ich sage immer : wer heilt hat recht warum auch immer
      Übrigends mein Mann ist so ein sog. schlanker Diabetiker, hatte einen BMI von 32, spritzte seit über 10 Jahren Insulin und hat nun den BPD seit 4 Monaten und kein Insulin mehr.
      Beate
    • RE: Nützt ein Magenbypass schlanken Diabetikern so gut wie adipösen? aus www.aerztezeitung.de

      Hallo Beate, :hallo:

      ich habe einige Links, der Tausenden Untersuchungen und Berichten angefügt. Auf den Seiten von U.S. National Library of Medicine National Institutes of Health sind auf der rechten Seite jeweils unter Review weitere Themen bezugnehmend auf das ausgewählte Thema zu finden. Ein schier endloses Nachschlagwerk.

      medicalnewstoday.com/articles/43168.php

      endo.endojournals.org/cgi/content/abstract/en.2004-0605v1

      ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17893689

      ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/189927…iscovery_RA&linkpos=1&log$=relatedreviews&logdbfrom=pubmed

      ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/168597…iscovery_RA&linkpos=2&log$=relatedreviews&logdbfrom=pubmed

      mayoclinicproceedings.com/content/81/5/653.full

      jcem.endojournals.org/cgi/content/full/89/7/3352

      diabetes.about.com/od/symptomsdiagnosis/a/obesity.htm

      johnshopkinshealthalerts.com/reports/diabetes/60-1.html

      ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/159464…iscovery_RA&linkpos=4&log$=relatedarticles&logdbfrom=pubmed

      ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/159097…iscovery_RA&linkpos=2&log$=relatedreviews&logdbfrom=pubmed

      ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19160571

      gastrojournal.org/article/S0016-5085(03)00350-0/abstract

      Bei diesen Links sind auch Beiträge aus China, Japan, Niederlande und anderen Ländern.

      Viel Spaß beim Lesen

      Gruß

      Hermann :imgriff: