Essen nach Bypass-läuft was schief?

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    • Essen nach Bypass-läuft was schief?

      Hallo Ihr,
      meistens lese ich still mit. Heute brauche ich mal Euren Rat:

      Zu mir: am 21. Januar 10 habe ich mit 125 kg einen Bypass bekommen.
      Ich hatte mich 1,5 Jahre darauf vorbereitet und vor OP 23 KG abgenommen durch Ernährungsumstellung. Lt. Operateur "normaler" OP- Verlauf, was Pouchgröße und Darmschenkellänge betrifft.

      Ich weiß auch, dass man sich am besten nicht mit Anderen im Forum vergleicht, aber nun 3 Wochen post- OP werde ich sehr unsicher:

      Derzeit befinde ich mich in der Pürrierphase. Ich stelle nun fest, dass ich im Gegesatz zu anderen hier problemlos z. B. 150-200 g Magerquark, Suppe, Kartoffelpürree etc. vertrage, ohne Magendruck oder andere Probleme.
      Ich bin dann auch satt, bekomme aber nach 2 Stunden wieder Appetit/Hunger? (Das versuche ich noch zu unterscheiden). :(

      Versteht mich nicht falsch, ich halte mich an den vorgegebenen Plan.
      Mein Eindruck ist, ich vertrage bisher alles und finde die Portionen sehr ausgereizt. (Ich bin nicht, wie andere schreiben, nach 3 Löffeln von irgendetwas pappsatt). Insgesamt liege ich am Tag bei 3-4 Portionen am Tag mit Eiweißdrink, Joghurtdrink, Suppe und Pürree.

      Außerdem habe ich nach anfänglicher Gewichtsabnahme (10 kg) nun seit
      1 Woche einen Gewichtsstillstand. Ist das so früh schon normal? Ich trinke ausreichend. (Das konnte ich scho 1 Tag nach OP, ohne Probleme).
      Über Erfahrungen, Tipps von Euch wäre ich sehr dankbar.

      Lieben Gruß
      holly
    • RE: Essen nach Bypass-läuft was schief?

      Original von holly golightly
      Derzeit befinde ich mich in der Pürrierphase. Ich stelle nun fest, dass ich im Gegesatz zu anderen hier problemlos z. B. 150-200 g Magerquark, Suppe, Kartoffelpürree etc. vertrage, ohne Magendruck oder andere Probleme.
      Ich bin dann auch satt, bekomme aber nach 2 Stunden wieder Appetit/Hunger? (Das versuche ich noch zu unterscheiden). :(holly


      Hallo :hallo: Holly

      persönlich finde ich hast du keinen Grund zur Besorgnis. Locker könnte man sagen, dass dein Bypass noch jungfräulich ist und ihr euch noch in der (An)gewöhnungsphase befindet.

      Siehe es doch mal so, dass das pürrierte Essen EIGENTLICH ja schon eine (Noch)flüssigkeitsphase ist und es durchaus passieren kann, dass mehr als die oftgenannte halbe Mokkatasse hereinpasst. Mir ist es auch immer gelungen etwas mehr zu essen - und habe bald auch festgestellt, dass sich das Beispielnehmen und nicht mehr zu essen - irgendwie zu einem Druck führte.
      Du bist in dem Punkt schon sehr weit, wenn du zwischen Hunger und Appetit differenzieren kannst. Halte diesen Zustand unbedingt bei. Solltest du echten Hunger haben (den ich eigentlich nun nach fast 10 Monaten postop noch immer nicht habe) dann esse solange bis dein Bauch dir sagt stopp. Dann aber auch bitte sofort aufhören.

      Auch deinen Gewichtsstop halte ich noch für normal, denn 1. hast du schon einen nicht unbeachtlichen Teil abgenommen und 2. nimmt sich der Körper nun mal eine Ruhephase.
      Bitte beachte auch, dass sich durch das wenige Essen der Stoffwechsel und Grundumsatz ändert. Hier solltest du bald mit etwas leichtem Sport beginnen.
      Eiweissshakes werden nur dann sinnvoll zur Muskelmasse verarbeitet, wenn auch vom Körper Eiweiss, durch Abverlangen durch viel Bewegung, verlangt wird.

      Alles in Allem denke ich du bist auf dem richtigen Weg. Lass dich noch nicht entmutigen.

      Viele Grüße

      Gerd
      Man kann einen Menschen zum Wissen führen, aber man kann ihn nicht zum Denken bringen.
    • also bei mir sah es am anfang genauso aus wie bei dir. konnte auch gleich am anfang einen joghurt vertragen und 400 ml suppe und sowas und dachte immer gleich da stimmt was nicht. aber beim festen essen habe ich dann bemerkt, das ich doch schneller satt bin. bin zwar nicht nach 1-2 happen satt aber es ist weit aus weniger als vorher. mach dir keinen kopf der stillstand ist vielleicht auch deshalb weil du vorher schon viel abgenommen hast. achja ich habe auch nach kurzer zeit immer wieder hunger.

      lg rosi
    • Hallo Holly,

      Ich bin eine Woche nach Dir operiert mit gleichem Startgewicht und mir geht es durchaus ähnlich. Warme Getränke, Suppe, etc kann ich 100-200ml in relativ kurzer Zeit vertilgen. Bei kühlen/ kalten Speisen und Getränken ist es aber deutlich weniger.

      Wenn ich meine, mein Magen hätte jetzt "Hunger" trinke ich erst einmal ein-zwei Schlucke und sehe dann, ob das wirklich Hunger oder doch vielleicht Durst war. Oft genug ist es eher Durst.

      Ein "pappsatt" Gefühl habe ich übrigens auch nicht. Ohne jemandem nahe treten zu wollen: Wo soll das auch her kommen ? Ich verspüre keinen Hunger, wie also bitte soll ich "satt" verspüren ?
      Wenn man Magendruck spürt hat man eigentlich schon zu viel gegessen, denn das bedeutet nichts anderes, als dass der Magen so gedehnt ist, dass die Schmerzrezeptoren anschlagen.

      Ich steige gerade um auf breiig/fest und kann Dir sagen, dass ein halbes Knäckebrot mit Schmelzkäse eine echte Herausforderung darstellt.

      Ich habe letzte Woche angefangen Ernährungstagebuch auf fddb zu führen - ganz interessant. Meine Tageskalorien schwanken so zwischen 250 und 500 kcl/ Tag, je nachdem was ich esse und die 500 habe ich auch nur erreicht weil ich den Fettanteil bewusst mit Sahnequark nach oben getrieben habe (Stichwort "Verstopfung" - hat aber nicht geholfen)

      Abgenommen habe ich übrigens in den ersten 10 Tagen auch 10kg, dafür in der letzten Woche nur 1kg. Ich denke, das ist normal und pendelt sich noch ein.

      Hast Du eine Ernährungsberatung ?

      viele Grüsse Catrin
    • Hallo Ihr,
      vielen Dank für die Antworten und Euren Zuspruch.
      Schön, dass man sich mit solchen Fragen nicht "blöd" vorkommen muß. :]

      @ Gerd: An der Wahrnehmung Appetit/ Hunger arbeite ich noch.
      Es fühlt sich ja jetzt alles anders an. Mit dem Sport darf ich noch nicht beginnen, gehe aber täglich mind. 1 Stunde stramm spazieren und bewege mich auch sonst viel. Sobald ich darf werde ich wieder in den Reha- Sport einsteigen.

      @Rosi: Das macht mir Mut!

      @Catrin: Ich führe auch Ernährungstagebuch und rechne auf fddb zusammen. Komme am Tag auf ca. 600 kcal. Ich hoffe nicht, dass ich den Magen überdehne. Schmerzen habe ich (außer ganz am Anfang) eigentlich nicht. Auch keine Übelkeit. Ich dumpe manchmal bei Süssem.

      1/2 Knäcke als Herausforderung? Hmm....ich schaffe tatsächlich ein ganzes Milchbrötchen, hatte ich gestern ausprobiert und keine Probleme. Aber es ist auch nicht so fest wie Knäcke. Trotzdem viel, oder? Ich hoffe, dass sich mein Sättigungsgefühl bald einpendelt.
      Ich mach seit 3/4 Jahr Ernährungsberatung und werde auch weiter dort hingehen. Bis zum Nachsorgetermin in der Klinik ist es noch hin.
      Danke, dass Ihr mich etwas beruhigt habt.

      Lieben Gruß
      holly
    • Hallo Holly,

      Schmerzen hatte ich bisher auch nur als ich direkt nach dem KKH Antibiotika wegen einer Blasenentzündung nehmen musste. Deshalb habe ich in der Zeit auch nur getrunken.

      Knäcke ist härter als ein Milchbrötchen und auch volumensdichter. Und "mein" Knäcke hat dann auch eine Ecke Schmelzkäse als Belag. Ich glaube, dass man das nicht wirklich vergleichen kann. Im Moment steuere ich meine Essmenge nur über den Kopf. Ich muss noch herausfinden, wie sich Sättigung anfühlt.

      Übrigens dumpe ich auf Weißmehlprodukte. Milchbrötchen & Co sind also für mich gestrichen.

      600 kcal sind jetzt aber auch nicht die Welt. Bei mir habe ich aber festgestellt, dass sich der Körper verändert, obwohl sich auf der Wage nicht viel tut.....absolut faszinierend !

      Mal aus Neugier: Wie gross ist Dein Pouch und wie lang die "Umgehung" ? Bei mir sind es 50ml und 170cm.

      viele Grüsse Catrin :hallo:
    • Hallo Catrin,

      meine Umgehung ist 150 cm, das Pouchvolumen weiß ich nicht genau.
      Ich lasse mir noch den OP Berich zuschicken, dann weiß ich es genauer.
      Lt. Operateur habe ich Standardgröße (was auch immer das heißen mag).

      Mein Schweinehund rebelliert derzeit und lässt mich auch nur selten eine echte Sättigung erkennen. Das ist ein Psycho- Ding. Ich hatte mich eigentlich gut vorbereitet und dachte als letztes daran, dass ich nun mit diesem Problem gleich wieder sooo arg beschäftigt bin. Zumal ich andauernd das Gefühl habe, Verzicht üben zu müssen.
      Mal mehr, mal weniger, je nach Tagesform. Es klang sehr verheißungsvoll, wenn andere berichtet haben, dass sie über Monate keinen Hunger oder Appetit verspüren.
      Vielleicht habe ich aufgrund des Stillstandes einfach Panik.

      Das mit der Verstopfung kenne ich auch, meine Verdauung kommt eher schleppend in Gang. Noch mehr Trinken soll helfen. An Fettiges traue ich mich noch nicht so heran, soll aber die Verdauung erheblich fördern. ;)
      Im Notfall, so sagte der AC, kann man Bifiteral nehmen. Oder Microklist.

      Mein Körper verändert sich zurzeit auch ständig, meine ich jedenfalls.
      Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht und hoffe, dass es weniger krampfig weitergeht. Am Kopfkino werde ich jedenfalls arbeiten.

      Lieben Gruß,
      holly
    • Original von holly golightly
      ...
      Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht und hoffe, dass es weniger krampfig weitergeht. Am Kopfkino werde ich jedenfalls arbeiten.

      Lieben Gruß,
      holly


      Hallo Holly,

      Das geht mir genauso. Meine Hoffnung ist, dass das krampfige von selbst verschwindet, wenn ich wieder in meinem normalen Tagesablauf bin und arbeite. Diese und nächste Woche bin ich noch krank geschrieben und habe einfach Zeit und Muße mich nur mit essen und AC zu befassen und ich glaube, das tut mir nicht so richtig gut.

      Der relative Stillstand macht mich übrigens auch verrückt, obwohl mir mein Kopf sagt, dass das nach dem grossen Sprung normal ist.

      Ich habe mir heute ein Art "Ausrutscher" erlaubt: zum Frühstück/Mittagessen gab es zwei Sushi mit Avocado und Ingwer. Bisher schein mein Magen ganz glücklich damit zu sein :drueck:

      liebe Grüsse Catrin