"Sie operiere ich nicht, nehmen Sie erst mal ab"

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    • "Sie operiere ich nicht, nehmen Sie erst mal ab"

      Hallo Ihr Lieben,
      ich hatte heute ein ziemlich niederschmetterndes Erlebnis.
      Mein Orthopäde hatte mir eine Überweisung ins Krankenhaus ausgestellt, da ich nun schon seit über zwei Jahren ziemlich große Schmerzen im rechten Knie habe. Anfang des Jahres hieß es dann, ich müsse ein neues Kniegelenk bekommen, wäre hierfür aber noch viel zu jung (44 Jahre). So bekomme ich seit vielen Monaten Spritzen ins Knie und konnte mir damit einigermaßen helfen. Nachdem nun aber auch noch das linke Knie angefangen hat die gleichen Beschwerden zu zeigen bekam ich die oben erwähnte Überweisung.
      Ich bin extra in eine Klinik gefahren, die sich auf Knie- und Hüftoperationen spezialisiert hat und einen überregionalen guten Ruf besitzt. Hierzu musste ich 123 km fahren (einfache Strecke).
      Die erste Frage, die mir der untersuchende Chefarzt stellte war: "Wie groß sind Sie?" und "Wie schwer sind Sie?" (Antwort von mir: 1,55m und 113 kg)
      Er hat mich dann untersucht und mir dann erklärt was gemacht werden müsste, nämlich: der Oberschenkelknochen muss durchtrennt, gedreht und so befestigt werden, um die beschädigten Stellen zu entlasten. Dann sagte er jedoch: "Aber ich sage Ihnen gleich: Ich operiere Sie nicht, bis Sie nicht deutlich unter 90 kg wiegen. Nehmen Sie erst mal ab." Er meinte ich solle erst mal Eigeninitiative zeigen und mich um mein Gewicht kümmern. Damit war er dann auch fertig und er verabschiedete sich.
      Ich kann in Worten gar nicht beschreiben, wie ich mich gefühlt habe. Ich hatte so gehofft, dass dieser Arzt mir helfen wird, meine Schmerzen, mit denen ich mich seit so langer Zeit herumquäle endlich loszuwerden.
      Ich bin jetzt wirklich sehr traurig und niedergeschlagen. Wie soll ich nur das MMK erfüllen? Im Moment mache ich zwar einen Aquagymnastikkurs mit (1 Mal pro Woche), habe aber Angst, dass das dem MDK zu wenig sein wird.
      Irgendwie beißt sich hier die Katze selbst in den Schwanz: Der Orthopäde sagt: "Nehmen Sie erst mal ab, sonst operieren wir ihr Knie nicht", die KK sagt: "Machen Sie erst mal Sport, sonst helfen wir Ihnen nicht beim Abnehmen...."
      Verrückte Welt, nicht wahr?
      Gruß Köli
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      02. Mai 2010: Beginn mit MMK, Arztbesuchen, Sammeln von Attesten und Gutachten
      04. Nov 2010: Antrag bei der Krankenkasse abgegeben
      02. Dez 2010: Schriftliche Zusage der TK
      05. Jan 2011: OP Termin zum Magenbypass (Entlassungsgewicht: 111,0 kg)

      Abnahme im 1. Monat: 12,5 kg
    • boah ist der hammer,am besten du gehst zur kk und erzählst was der arzt dir gesagt hat und was die kk dir jetzt raten kann,

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Borstel ()

    • RE: "Sie operiere ich nicht, nehmen Sie erst mal ab"

      Natürlich ist die Aussage hart . Aber wem ging es nicht so. Mir sagte man auch das mein Knie nicht operiert werden kann weil ich zu schwer bin . Das hat aber auch mit dem Heilungsprozess was zu tun . Das finde ich jetzt nicht wirklich schlimm das er gesagt hat: Er operiert nicht .

      Sorry ;)

      Liebe Grüße
      Liebe Grüße RAMONA ;):
      aerzte-ohne-grenzen.de/

      Bitte spendet und wenn es nur ein Euro ist !
    • Er hätte es auch anders sagen können.....

      Hallo Köli,
      echt dumm, dass der Arzt es Dir so rupig gesagt hat, aaaaber ich muss Dir leider sagen, es ist auch echt schwer nach so einer OP wieder ins Laufen zu kommen für unsere Kaliber :troest: !
      Ich hatte zwei Knie-OP's eine bei ca. 120 kg, die andere bei 135 kg (wurde ja immer mehr), es war für mich am Anfang nach den OP's echt eine Qual, Du darfst das operierte Bein nicht sofort belasten, bzw. nicht zu stark belasten (erst nur 10 %, dann 30 %, dann 50 % usw.), somit musst Du das ganze Gewicht mit dem zweiten Bein tragen und bewegen (quasi hüpfend auf einem Bein), das ist nicht so leicht, und wenn das zweite Knie auch nicht in Ordnung ist (so wie bei mir auch) sind das noch mal höllische Schmerzen !

      Mir hat übrigens bei den oberen OP's keiner gesagt das sie mich wegen des Gewicht nicht operieren, im Gegenteil, mir hat man dazu geraten, damit die Knie nicht noch mehr kaputt gehen bei dem großen Gewicht.
      Kann Dir nur empfehlen, such Dir eine gute Fachklinik (die machen das täglich) und sprech da vor, nicht bei einem einfachen Orthopäden der evtl. Belegbetten hat !

      LG
      :daumendrueck: :wird gut:
      nene

      Größe 1,54m
      Höchstgewicht: 158,6 kg
      Abnahme bis jetzt: siehe Diätticker

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      1998 Magenband OP bei 118 kg, ca. 42 kg Abnahme
      Anf. 2000 Magenbandentfernung da eingewachsen, und verfistelt
      Aug. 2009 Antrag auf Bypass- oder Sleeve- OP
      Jan. 2010 Antrag wird abgelehnt
      Jan. 2010 Widerspruch über Gewerkschaftsanwalt eingereicht
      März 2010 Genehmigung der OP
      06.05.2010 OP-Schlauchmagen bei Ausgangsgewicht 148,8 kg
      01.08.2011 Antrag auf Bypass oder BPD-DS
      15.09.2011 Genehmigung der OP
      11.10.2011 OP- BPD-DS bei Ausgangsgewicht 112,5 kg
    • Hallo Köli,

      ich kann dein Problem nachvollziehen. Nach einer leidigen orthopädischen
      "Karriere" habe ich mit 44 Jahren und im Jahr danach eine Hüftprothese bekommen. Mein ambulanter Orthopäde hielt mir einen zwar höflich besorgten Vortrag gleichen Inhalts. Nachdem er das Röntgenbild gesehen hatte, bot er mir sofort einen Stuhl an und wünschte mir alles Gute bei der suche nach einem Operateur, denn die Hüfte sei tatsächlich völlig hin.
      Diesen Operateur habe ich ganz in der Nähe gefunden (OWL). Der sagte nach einigen Bewegungen und dem Röntgenbild nur : so kann niemand leben!
      Er hat mich natürlich auf die erschwerten Bedingungen und Risiken hingewiesen ( bei 170 kg!), aber mit den zuversichtlichen Worten: Sie sind nicht meine schwerste Patientin, alles wird gut ( er hatte in Florida eine Famulatur gemacht).

      Insofern ist es wichtig, dass du dich wieder ohne Schmerzen bewegen kannst, damit du dein Gewicht in den Griff kriegen kannst.
      Die Zeit nach der OP ist nicht einfach, aber der Wille ist das Wichtigste.
      Wie gut die Prothese funktioniert, wird im Wesentlichen während der OP durch den Sitz im Knochen entschieden und das hat rein gar nichts mit dem Gewicht des Patienten zu tun!

      Ich wünsche Dir, dass du auch viel Glück bei der Auswahl des Operateurs hast und es dir bald besser gehen wird.

      Viele liebe Grüße,
      Annette
    • HuHu Köli,


      da ich heute abend selber nicht in die SHG komme gebe ich meinem Infos mit.

      Erfrage bitte bei ihm meine Telefonnummer und wir telefonieren dann.

      Lass Dir das auf jeden Fall schriftlich geben das ist gut für die KK und das Du den Bypass durchbekommst.

      Aber melde Dich einfach dann reden wir darüber. Du bist nicht alleine. Die SHG steht hinter Dir und versucht zu helfen wo es nur geht.

      :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel:
      Leitung der SHG Aachen im Klinikum Aachen
    • RE: "Sie operiere ich nicht, nehmen Sie erst mal ab"

      Hallo köli!
      Da kann ich nur mitfühlen.Die KK sind gleich dabei und sagen mach mmk!Ob du das kannst oder nicht spielt keine Rolle bzw musst du durch Ärzte belegen.Der eine schiebt den "schwarzen Peter" dem anderen zu und zuletzt stehstr du wieder ohne hilfe da. Lass dich nicht unter kriegen.Dein Haus arzt steht zu Dir? Dir den Aber lass Kurs unterschreiben, wegen dem Nachweis!Der Orthopäde soll auch einAttest schreiben wegen gewichtsreduktion vor OP!Lg maryle
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    • Wichtig wäre gleich mal, Dir vom Orthopäden ein entsprechendes Gutachten geben zu lassen. In dem er Dir bescheinigt, dass Du dringend abnehmen sollst und auch z.B. das geforderte Bewegungsprogramm aufgrund Deiner Kniegelenkserkrankung nur eingeschränkt durchführen kannst.
      Es wäre sicherlich auch kein Fehler, wenn er die OP bei Dir befürworten würde.

      :drueck: :drueck: :drueck:
      Elisabeth

      Höchstgewicht 05/2006 * 170,0 kg * BMI = 59,52 * OP Gewicht 15.05.2006 * 165,0 kg * RNY-Bypass
      niedrigstes Gewicht 69 kg - lange Zeit gehalten bei 75 kg - aktuell 81 kg

      17!! Jahre nach OP
    • RE: "Sie operiere ich nicht, nehmen Sie erst mal ab"

      Moin Köli,
      meine Hüfte ist kaputt.
      ich befand mich auch zuletzt im sogenannten " Hamsterrad" Erst zu jung, dann zu schwer und dann solche Schmerzen , nachdem ich im Fitnessstudio war und Aquagym. Aber der Wille war da und das zählte am Ende.
      Es war wichtig für die Antragstellung und späterer Bewilligung meiner Magen O.P.,
      dass ich überhaupt etwas versucht habe.

      Jetzt habe ich 50 Kilo abgenommen und die Hüfte kann gemacht werden.

      Alles gute und halt durch...
    • Hallo,

      Ich hatte letztes Jahr auch, bedingt durch Arthrose, ziemliche Knieprobleme. Ich hatte das sehr grosse Glück auf einen Chirurgen zu fallen der nicht als erstes nach meinem Gewicht fragte (ich hatte damals 140 Kilo bei einer Groesse von 1,80) sondern mich am Ende des ersten Gespräches sachlich und nett darauf hinwies, dass eine Gewichtsabnahme einen positiven Einfluss auf die weitere Entwicklung meiner Arthrose haette. Er wies mich sogar darauf hin, dass er einige Patienten hat, die durch einen Magenbypass ziemlich abgenommen haben und ganz zufrieden sind (er selbst macht keinen Magenbypass). Dank Knorpelglättungen (hatte damals 140 Kilos) bin ich meine Schmerzen jetzt mal los (uff...) und kann mir aber vorstellen, wie du dich fühlst. :friends:

      Tatsache ist dass Uebergewicht besonders bei solchen Problemen, die Heilung nicht gerade vereinfacht und man nicht so leicht wieder so richtig auf die Beine kommt... .. Ein guter Arzt unterstützt einen aber im Kampf gegen die Kilos und sagt nicht einfach.... kommen sie wieder wenn sie 90 Kilo haben.

      Ich rate dir, such dir einen andern Arzt der dich bei deinem Vorhaben unterstützt ... ich wünsche dir, dass du den Richtigen findest und die Unterstützung bekommst die du brauchst.

      Liebe Grüsse
      Marianne
    • Hallo ihr Lieben,
      Nachdem ich nun meine erste Enttäuschung verarbeitet habe, möchte ich mich erst einmal für eure Antworten bedanken.
      Es tut wirklich gut, wenn man seine Gedanken und Gefühle jemandem mitteilen kann, der einen dann auch noch versteht und sogar Trost spenden kann.
      Ich habe über alles nochmal nachgedacht und bin genau wie du, Gundi, zu der Überzeugung gelangt, dass dieses Erlebnis für mein "Magenbypass- Vorhaben" eigentlich nur förderlich sein kann. Ich hatte ihn übrigens sofort gebeten, mir ein Attest auszustellen, worauf er aber meinte, er würde seinen Bericht an den behandelnden Orthopäden schicken, der könne mir ja dann eine Kopie machen. Jetzt warte ich erst einmal ab, ob er diese direkten, klaren Worte auch in seinem schriftlichen Bericht niedergeschrieben hat. Von meinem Orthopäden habe ich übrigens schon ein Attest bekommen, in dem er die OP sehr befürwortet und mir auch meine eingeschränkte Sportfähigkeit bescheinigt.
      Aus euren Berichten habe ich entnehmen können, dass diese Art OP nicht "ganz ohne" und auch mit einem längeren Heilungsprozess verbunden ist.
      Es ist ja nicht so, dass ich das nicht verstehe, aber die Art und Weise, wie der Arzt mir das gesagt hat fand ich nicht OK. Bei ihm hat es sich nicht nach Besorgnis angehört, sondern eher nach: "das lohnt sich bei dir eh nicht". Hätte er mir das ganze mal so erklärt wie ihr hier, hätte ich mich nicht so schlecht gefühlt und wäre wahrscheinlich schon von ganz alleine darauf gekommen, dass Warten sinnvoller ist.
      Ich bin auch mal gespannt, was mein Orthopäde zu dem Bericht sagt.
      Wenn er auch der Meinung gewesen wäre, dass ich zuerst abnehmen soll hätte er mir das doch sicherlich gleich gesagt und mir keine Überweisung fürs Krankenhaus geschrieben.
      So bleibt das Ganze für mich noch spannend, bis ich nächste Woche näheres erfahre.
      Viele liebe Grüße und nochmal vielen Dank für euere Ermunterungen
      Köli
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      02. Mai 2010: Beginn mit MMK, Arztbesuchen, Sammeln von Attesten und Gutachten
      04. Nov 2010: Antrag bei der Krankenkasse abgegeben
      02. Dez 2010: Schriftliche Zusage der TK
      05. Jan 2011: OP Termin zum Magenbypass (Entlassungsgewicht: 111,0 kg)

      Abnahme im 1. Monat: 12,5 kg
    • Hallo,

      ich kann Deine Reaktion verstehen, aber auch den Arzt, er hätte es Dir nur tatsächlich besser erklären können bzw. sollen.

      Bei mir stand auch die Frage nach dieser OP und es wurde vor einer Woche eine Arthroskopie gemacht, um genau zu schauen, ob es geht und Erfolg bringt oder nicht, aber es ist nicht machbar, da mein Knorpel und mein Knie bereits zu großen Schaden hat. Mir hat der Arzt jetzt noch gesagt, dass ich mit ca. 25kg Übergewicht trotz meiner Abnahme ein schwieriger Fall bin, denn jedes Gramm zuviel macht die OP schwerer und ebenso die Heilung.

      Bei mir ist jetzt Knochen abgefräst worden, Knorpel geglättet und wir hoffen auf Besserung, ansonsten muß eine Schlittenprothese gemacht werden und das mit 33 Jahren. Mein Arzt rät jedem erst Abzunehmen, es kann sich nämlich auch dadurch an den Gelenken noch sehr viel verändern, sowohl positiv, als auch negativ, denn durch die Bewegung, die immer mehr wird durch die Abnahme kann es sich auch verschlimmern.

      Für Dich kann es ein großer Vorteil sein, dass er es gesagt hat und Du es schriftlich bekommst, denn es zeigt wie wichtig Deine Abnahme ist und daher die Abnahme OP.

      Alles Gute auf Deinem Weg und ich drücke die Daumen, dass Du ein gutes Attest erhälst und für Deine Gelenke den richtigen Weg findest. Was ich auch raten kann, hole Dir eine Zweitmeinung ein, vor so einer schweren OP.

      LG von Nicole
      Lebe Deine Träume und verträume nicht Dein Leben!!!
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