ARD-exclusiv: Nie wieder XXL!11. August 2010, 21.45 Uhr

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    • Original
      Allerdings sehe ich das mit dem "immer mehr Anträge mit immer weniger Gewicht" aus einer anderen Perspektive.... Es gab Zeiten, da habe ich die Leute bemitleidet, die sich mit 80 kg für zu dick gehalten haben und für die quasi eine Welt zusammengebrochen ist. ...
      Muss man dann erst kurz vor dem Platzen stehen, bevor man deiner Meinung nach ein Anrecht hat, einen Antrag auf eine solche OP zu stellen?

      Die Betrachtungsweise macht es und wenn man mal über seinen eigenen Tellerrand schaut, sieht man, dass andere Menschen auch Probleme haben, auch, wenn man sie selbst nicht so erkennen kann....

      Und wenn alle Menschen, die ein Suchtproblem haben, weggesperrt werden sollten, dann hätten wir bald ein Platzproblem....


      Hallo? Warum gleich so empört? Ich verstehe durchaus, dass man sich mit 80 kg für zu dick ansieht, ich bin selbst kein Fliegengewicht. Aber mit 80 kg eine Magen-OP, falls man es anders nicht schafft? Das meinst Du jetzt nicht, oder?

      Wegsperren von Süchtigen habe ich gar nicht erwähnt, fand ich in dem TV-Bericht schon auch heftig, trotzdem kann man das so und so sehen; wie man sieht, gibts dazu auch andere Stimmen hier.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Trisha ()

    • Empört liest sich bei mir anders.....

      Und um auf deine Frage zu kommen.... nein, das möchte ich nicht sagen und das hab ich so auch nicht gesagt bzw. geschrieben. Vielleicht nicht nur einfach lesen, sondern auch verstehen.... *Tippgeb*....

      Deine Aussage war, dass immer mehr Anträge mit immer weniger Gewicht gestellt werden und das ist so nicht richtig, denn das entspricht nicht den Richtlinien und die Aussicht auf eine Bewilligung ist quasi fast aussichtslos.

      Und auch hier sollte man unterscheiden, ist es ein Erstantrag oder ein Antrag auf Umbau.....
    • Original von Chris.K.
      ...
      Deine Aussage war, dass immer mehr Anträge mit immer weniger Gewicht gestellt werden und das ist so nicht richtig, denn das entspricht nicht den Richtlinien und die Aussicht auf eine Bewilligung ist quasi fast aussichtslos.

      Und auch hier sollte man unterscheiden, ist es ein Erstantrag oder ein Antrag auf Umbau.....


      Woher weißt Du, dass es nicht richtig ist?
      Genauso wurde es mir auch von den 2 Kassen mitgeteilt.
      Es werden immer mehr Anträge gestellt.
      Und da spielt es keine grosse Rolle ob der Antragssteller sich an Fristen und Normen hält. Der Antrag wird erst einmal gestellt. PUNKT.
      Daher kommen ja auch nur die 5% postive Bescheide.
      Bei diesen 5% spielt es auch absolut keine Rolle ob Erstantrag oder Umbau.
      Das ist einfach der statistische Werte aller Anträge zusammen.
      Dieser Wert wurde hier im Faden von manchen bezweifelt.
      Das war auch schon alles, warum so aggresiv?
      Beherzige doch den Tipp, den Du an andere gibst!
    • Ein interessante Frage ist vielleicht auch: Wieviele der OPs werden wohl privat bezahlt, wenn von der KK abgelehnt? Es gibt mit Sicherheit also schon so etwas wie eine "Dunkelziffer".

      Nochmal: Ich spreche niemandem sein Leiden an Übergewicht (obwohl es da, wie wir wohl alle wissen, gewaltige Verzerrungen der Realität gibt) und auch nicht das Recht, auf seine Art etwas dagegen zu tun, ab; darum gehts hier nicht.

      Es geht darum, dass eine Magenschlauch- oder Bypass-OP viel zu risikoreich und nebenwirkungsbehaftet ist, um sie zur schnellen und "einfachen" Lösung zu machen. Insofern fand ich den TV-Bericht zwar desillusionierend, aber deutlich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Trisha ()

    • Zu den rechnerischen Fähigkeiten möchte ich mich nicht auslassen, ich möchte nur mal anmerken, dass bei 5 % positiven Bescheiden der Rest der Anträge nicht auf den Haufen "Nicht den Richtlinien entsprechend" gepackt werden kann. Um da etwas ganz genaues zu sagen, müsste man schon mehr Fakten haben, von daher....

      Im Kernpunkt ging es hier auch um die Aussage des Schönheitschirurgen und die war daneben. Punkt.

      Im übrigen glaube ich, dass kaum einer, der wirklich über Jahre hinweg an Adipositas leidet - und damit meine ich wirklich "leidet", eine Magenschlauch- oder Bypass-OP als einfache Lösung sieht.

      Aber wenn ich jetzt schreibe, dass jeder, der verantwortungsbewusst mit sich umgeht, sich auch über die Risiken der OP informiert, dann wäre das auch ein Widerspruch in sich, denn wer verantwortungsbewusst mit sich umgeht, der wird nicht so dick...... könnte man dann sagen.....

      Nur, nicht jeder der dick ist, sitzt den ganzen Tag und futtert in sich rein.... Jeder hier hat sein eigenes Schicksal und bei dem einen heißt es FastFood, bei dem anderen Backwerk, bei dem widerum anderen Krankheit.
      Ich finde, das sollte man schon noch differenzieren....

      Und genau so entstehen dann auch verschiedene Blickweisen über die Aussagen z.B. dieses Schönheitschirurgen. Man kann auch sachlich über ein Thema informieren, ohne solche wertenden Aussagen.

      Sachliche Information hilft den Betroffenen weiter und ebenso denen, die nicht betroffen sind und sich die Sendung nur interessehalber angeschaut haben. Denn genau dann wäre die Aufklärung richtig und es bliebe nicht die Aussage stehen, dass die Dicken disziplinlos sind und sich mal eben unters Messer legen, um dünn zu werden und dass man sie besser wegsperren sollte, bis sie abgenommen haben.....
    • Ich stimme dem voll zu.... die Meldung war wirklich daneben ... vor allem von einem angeblich gebildeten Menschen, der auch noch damit sein Geld verdienen möchte.

      ABER .... sind wir doch mal ehrlich - viele sagen es uns nicht ins Gesicht - aber es ist nun mal die weitläufig Meinung. Und wenn wir weiterhin ehrlich sind - Adipositas ist eine Krankheit - aber die wenigsten sind krankheitsbedingt (Stoffwechselstörung, Medikamente o.ä.) dick - sondern weil sie aufgrund der Sucht zu viel essen und auch immer mehr steigern.... 5000 Kal am Tag sind da oft keine Seltenheit und es wird auch noch behauptet man würde gar nicht so viel essen ;) .


      Und schaut Euch mal um - vor allem bei großen Veranstaltungen mit Büffet - da ist schon genau zu erkennen - von nichts kommt nichts....... Auch in meiner eigenen Familie (wir haben viele Übergewichtige) - sehe ich das falsche und reichliche Essverhalten. Klar kommt bei Schlanken da gleich der Spruch.... weniger essen und mehr bewegen - stimmt - aber wenn es nur so einfach wäre :( .

      Die OP ist nur eine kurzzeitige "Chance" abzunehmen - ob es dauerhaft gelingt steht bei vielen noch in den Sternen. Ohne eiserne Disziplin würde ich es nicht schaffen mein Gewicht zu halten - das zum Thema Operation.....

      :=):
      Elisabeth

      Höchstgewicht 05/2006 * 170,0 kg * BMI = 59,52 * OP Gewicht 15.05.2006 * 165,0 kg * RNY-Bypass
      niedrigstes Gewicht 69 kg - lange Zeit gehalten bei 75 kg - aktuell 81 kg

      17!! Jahre nach OP
    • Ja, danke, Elisabeth, für diese klare und nüchternde Stellungnahme.

      In einem amerikansichen TV-Bericht sagte ein extrem schwerer Mann, er äße wirklich ganz normal, nicht sonderlich viel, eben wie alle anderen auch. Er war aber mit der Kamera beobachtet worden und - nicht überraschend - er nahm im Durchschnitt 5000 - 7000 Kalorien täglich auf. Er war offenbar in der Lage, dies völlig auszublenden aus seiner Realität. Womit ich nicht sagen will, dass alle dicken Menschen notorische Vielesser sind, und es selbst nicht wahr haben wollen, aber es gibt sie natürlich auch, und gerade diese können sich nach meinem Eindruck sehr schnell angegriffen fühlen, wenn es ums Essen geht.

      Natürlich hat sich der fragliche Arzt hier im Tonfall vergriffen, selbst wenn an dem, was er sagte, etwas dran war; allein schon der Ausdruck "wegsperren" zeugt nicht gerade von respektvoller Haltung. Das haben dicke Menschen mit Alkoholikern gemein: Es mangelt häufig ihnen gegenüber an Respekt, denn es geht ja nicht um Willenlosigkeit.

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    • Klar kommt bei Schlanken da gleich der Spruch.... weniger essen und mehr bewegen - stimmt - aber wenn es nur so einfach wäre :( .

      Hallo Elisabeth,

      Du glaubst gar nicht mit wieviel Erleichterung ich in dem Buch "Neue Chancen bei Adipositas" von Prof Weiner etwas zum Sport gelesen habe. Er schreibt, dass man um ein Fettdepot von 30kg abzubauen 5000km zu Fuß zurücklegen muss - bei gleichzeitiger Ernährung die von den Kalorien her dem Ruhezustand entspricht. Selten habe ich mich so verstanden gefühlt.

      Simone