Schon immer xxl - dann schlank - Psyche?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Es ist ein total interessantes und vielleicht sogar das wiichtigste Thema hier.

      Solange man noch stark übergewichtig ist, denkt man doch sehr oft... dies und das passiert nur weil ich dick bin, oder darum passiert es eben nicht.
      Man kann sich prima verstecken hinter dem Dicksein, und wenn dann Dinge nicht klappen nach dem man erschlankt ist spürt man seine Unzulänglichkeiten wesentlich deutlicher.
      Diese Erkenntnis ist oft schwer zu ertragen.

      lg
      Bärbel
      Du selbst, genauso wie jeder andere im ganzen Universum,
      verdienst deine Liebe und Zuneigung
      (Buddha) :niceday:
    • Liebe Marianne :hallo:

      Ich finde es toll, dass Du diesen Thread wieder aktiviert hast. Man sieht, dass bestimmte Themen auch nach über 4 Jahren noch interessant sind. Interessant finde ich auch das Posting von kittymaus, denn mir geht es ähnlich. Ich bin vor knapp 15 Jahren operiert wurden, hatte bis vor einem Jahr immer so zwischen 63 und 65 kg und habe bis zum heutigen Tag aus verschiedenen Gründen bis auf 71,5 kg zugenommen. Während viele sagen, dass mir diese Kilos stehen, finde ich mich wie früher nicht schön. Dieses und jenes stört mich und meine Psyche unterstützt mich leider überhaupt nicht ... höchstens das Gegenteil. Die Angst weiter zuzunehmen ist enorm. Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, wie ich über 10 Jahre meine 63 kg hatte. Ich fühlte ich immer noch dick. Schlank bzw. toll habe ich mich nur gesehen, wie ich die Komplikation hatte und nur noch 54 kg wog. Tatsache aber ist, egal ob 54, 63 oder 71 kg. Die meisten Probleme, die ich auf meine Figur schob, sind mir geblieben und andere kamen dazu.
    • Ich finde dieses Thema auch enorm wichtig! Viele machen sich nicht klar, dass die OP die meisten Probleme eben nicht löst. Es passiert viel mit uns und damit müssen wir zurecht kommen. Leider merken viele erst sehr spät, dass doch eine Therapie angeraten wäre. Vorher wollen sie das einfach nicht wahrhaben. Ich bin froh, dass ich die Therapie vorher hatte. Trotzdem ist es manchmal nicht so ganz einfach. Das Essen fehlt eben doch manchmal und ich muss höllisch aufpassen, dass ich nicht nachgebe, jedenfalls nicht zu oft.

      Vom Schlanksein bin ich weit entfernt, das war auch nie mein Ziel. Ich habe mein persönliches Ziel erreicht, mehr Beweglichkeit, wieder am Leben normal teilnehmen können. Ich bin sogar die Diabetes-Medikamente los, nur mein Zielgewicht scheint, obwohl durchaus realistisch, in weite Ferne gerückt zu sein. Das nervt, aber ich mache mich nicht verrückt und verbiege mich deswegen nicht.

      Da ich schon vorher relativ selbstbewusst war und meinen eigenen Kopf hatte und den auch durchgesetzt habe, sind die Veränderungen bei mir nicht so gravierend und auch der Freundeskreis ist gleich geblieben. Allerdings bin ich etwas dünnhäutiger geworden, manchmal schon regelrecht überempfindlich aber noch hält sich das in Grenzen. Sollte das ausufern, mache ich einen Termin bei meiner Psychologin.

      Wenn ich allerdings das Foto vor der OP sehe, wird mir ganz komisch. So fett habe ich mich nie gesehen. Ist anscheinend eine reine Schutzfunktion, geht ja vielen von uns so. Ich denke nicht, dass es die kritischere Betrachtungsweise heute ist sondern vorher wirklich ein Schutz war.
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


      Jeden 2. Dienstag im Monat um 17h trifft sich die SHG im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin. Zur Zeit nur online bei Facebook facebook.com/groups/1646631915475507
    • Ganz genau so ist es....dieses Thema ist enorm wichtig und wird leider viel zu selten angesprochen!
      Es ist und bleibt nunmal eine Tatsache, das viele sich mit diesem Thema nicht ausreichend auseinandersetzen, die Frage stellt sich aus welchem Grund?
      Nun einerseits habe ich die Erfahrung gemacht, das wie bereits erwähnt, gerade dieses Thema viel zu selten bis gar nicht und wenn überhaupt nicht ausführlich genug von den AC angesprochen wird, was meiner Meinung nach völlig verkehrt ist, denn bereits im Vorfeld zu einer massiven Gewichtsreduktion und dabei ist es völlig egal, ob diese mit einer unterstützenden bariatrischen Operation einhergeht oder aber die Patienten versuchen konservativ besagte Gewichtsreduktion anzugehen, gehört es dazu in ausreichender Form mit den Patienten dieses Thema zu besprechen!
      Ich selber habe es ja am eigenen Leib verspürt, wie es ist, wenn man nicht die Möglichkeit erhält über diese Problematik zu reden.
      Klar wissen wir alle das sich mit einer solch massiven Gewichtsabnahme, wie die meisten von uns anstreben, bzw. hinter sich haben, das sich auch unser äußerliches Erscheinungsbild mit der Abnahme verändert, jedoch ist vielen in dem Moment vor der eigentlichen Abnahme gar nicht bewußt, inwiefern diese Veränderungen auf die Psyche gehen, wie denn auch?
      Schließlich kennt unser Kopf ja im Prinzip nichts anderes, wie stets das runde Gesicht und den massigen Körper zu sehen, er weiß somit gar nicht, wie es ist wenn er plötzlich ein schmales Gesicht und einen schlanken Körper erblickt und ist von daher ganz natürlich Überfordert!
      Vergleichbar ist dies damit, als würden wir eines Morgens aufwachen und uns stünde ein Außerirdischer gegenüber, von dem wir bislang nicht wußten, das er eigentlich schon immer zu uns gehört, hört sich zwar im ersten Moment makaber an, jedoch wenn man darüber einmal länger nachdenkt, erkennt man einen gewissen Zusammenhang!
    • Ich bin richtig froh, dass hierzu noch einiges geschrieben wird, ich komme auch ins Grübeln wenn ich so darüber nachdenke ... ich habe auch für die Scheidung größtenteils die Schuld meinem Übergewicht gegeben ... trotzdem waren die Charakter und Mentalitäten sehr unterschiedlich. Aber etwas wahres ist schon dran auch an meinen alten Überlegungen: als Dicke akzeptiert man eher, nicht besonders gut behandelt zu werden (die meisten von uns jedenfalls) und in der Ehe wie auch in anderen zwischenmenschlichen Beziehungen tun andere nur so viel Gemeines wie man selber akzeptiert ... es wurde ja einem schon in der Kindheit eingeredet: Dicke sind schon unansehnlich, wenn sie auch noch herumzicken sind sie total unausstehlich ! Also immer schön nett sein, dann wird man wenigstens akzeptiert ... richtig geschätzt aber kaum.

      Und ich habe es wirklich mit eigenen Augen gesehen, dass Schlanken viel mehr nachgesehen wird als Dicken. Und dass Dicke oft als geschlechtslos betrachtet werden, ist lange bekannt. Da wird man als Kumpel gesehen, nicht als Frau/Mann. Gut, da muss ich zugeben dass ich auch einen 200 kg schweren Mann nicht richtig sexy finde, also verstehe ich manche Sichtweisen der Schlanken.

      Liebe Ramona, ich glaube, du bist einfach zu streng zu dir selbst ... du scheinst eine Perfektionistin zu sein, in allem was du tust ... und verlangst viel von dir, von deinem Körper. Mir sagte jemand vor kurzem: du bist nicht perfekt aber du bist perfekt für mich ... wärst du perfekt im allgemeinen Sinne, wärst du nicht mehr perfekt für mich ... davon abgesehen gibt es keine perfekten Menschen. Das fand ich richtig rührend, trotzdem hat es mich nicht beruhigt, da ich auch immer zu viel von mir selbst verlange. Und dann zeigt unser Körper seine Grenzen. Gestern habe ich gelesen, dass es dir schwer fällt, dir Ruhepausen zu gönnen, nach vielen Jahren Gewohntsein mit Schmerztabletten und weitermachen. Vielleicht sollten wir öfters unserem Körper vertrauen, er zeigt so oft was er will und wir versuchen entgegenzuwirken. Nun gut, wenn es um Sucht geht, ändert sich alles, dann sollten wir schon etwas dagegen tun.

      Ich musste mir lange Zeit selbst einreden: ich darf auch manchmal an mich denken, ich darf manchmal auch faul sein, ich darf auch nein sagen, ohne nach Ausreden zu suchen. Trotzdem geniesse ich dann nicht immer diese Situationen, nach fast 40 Jahren ohne gesunden Egoismus verschwindet nicht von heute auf morgen das unnötige schlechte Gewissen.

      Um auf die Abnahme zurückzukommen, sicher erleichtert sie unser Leben, trotzdem löst sie nicht alle Probleme. Es kann aber ein Antrieb sein, mir mehr Schwung oder verbessertem Selbstbewusstsein auch an sich selbst zu denken und warum nicht ? auch selbst von anderen zu fordern... zumindest zu fordern, dass man uns den gleichen Respekt entgegenbringt, den wir anderen entgegenbringen.

      Liebe Grüße
      abnehmen = neues Leben ?

      Mai 2007: Schlauchmagen - von 157 auf 134 kg abgenommen, danach wieder zugenommen bis auf 168 kg, bei Eintritt des Diabetes mit etwas Diät auf 154 kg runter, danach wieder 161 kg

      Febr. 2015: Umbau zum Omega-Loop-Bypass (Mini-Bypass) mit 157 kg nach Eiweißphase (vorher 161 kg)


      [Blockierte Grafik: http://www.diaet-ticker.de/pic/weight_loss/131408/.png]
    • *Orchidee* schrieb:

      Ganz genau so ist es....dieses Thema ist enorm wichtig und wird leider viel zu selten angesprochen!
      Es ist und bleibt nunmal eine Tatsache, das viele sich mit diesem Thema nicht ausreichend auseinandersetzen, die Frage stellt sich aus welchem Grund?


      Ich kann jetzt nur von mir bzw. meine Erfahrungen sprechen bzw. schreiben. Es stimmt, dass dieses Thema zu selten angesprochen wird, aber viele User/Innen wollen es gar nicht hören. Dies ist ein Grund, weshalb ich hierüber nicht mehr viel geschrieben habe, wenn gleich es mittlerweile mein Steckenpferd geworden ist. Mir fällt gerade in diesem Thread wieder auf, dass auch das sog. "Unbequeme", was ich schon vor Jahren geschrieben habe, (immer noch) realistisch ist. Aufgrund meiner jahrelangen persönlichen AC-Erfahrung, sehe ich manches anders als die Masse und werde oftmals nur belächelt, während man mir nach Jahren dann doch des öfteren zustimmt ... wie auch dieser Thread jetzt zeigt.

      Warum wir uns mit dem Thema nicht genügend auseinandersetzen hat meines Erachtens folgenden Grund. Wir haben endlich einen Strohhalm gefunden und an dem klammern wir uns fest. Wir klammern uns so fest, dass nicht einmal ein bisschen "Realität und Risiken/Psyche" Platz haben. Wir wollen es schlichtweg nicht wahrhaben ... ich kann es teilweise verstehen, auch wenn ich mittlerweile weiß, dass dies keine Lösung ist. Wir haben aber schon seit vielen Jahren gelernt zu verdrängen. Das ist oftmals unser eigener Schutz, um das Erlebte zu überleben.
    • Marianne39 schrieb:


      Liebe Ramona, ich glaube, du bist einfach zu streng zu dir selbst ... du scheinst eine Perfektionistin zu sein, in allem was du tust ... und verlangst viel von dir, von deinem Körper.


      Stimmt - ich musste es zum eigenen Schutz sein/werden und jetzt bin ich dabei, dies abzulegen aber es ist so verdammt schwer. Ich bin aber bereit den Kampf aufzunehmen. Danke für Deine Worte. :friends:
    • Und ich danke DIR, liebe Ramona, weil du immer für uns da bist, egal wie schlecht es dir manchmal geht, obwohl ich dir auch Ruhepausen von Herzen gönnen würde ... und du vergreifst dich nie im Ton, in deiner Wortwahl, auch wenn andere es tun. Ich habe so oft gedacht, als ich Selbstmitleid hatte und danach gelesen habe, dass es dir gerade nicht gut ging ... wieso bemitleide ich mich eigentlich ? Ich sollte froh sein, dass es so ist, wie es ist, nachdem ich Jahrzehnte nicht auf meine Gesundheit geachtet habe. Dazu fällt mir noch ein: auch wenn ich nach dem Schlauchi wieder zugenommen habe, muss ich froh sein, keine Komplikationen bekommen zu haben ... es ging mir - was die OP betraf - sehr gut, ich hatte alles vertragen, ohne Schmerzen, ohne Sodbrennen, etc., die ganzen 8 Jahre bis zum Umbau. Jetzt geht es mir auch gut, aber nach 6 Wochen kann ich noch nicht sagen, ob es auch so bleiben wird.

      Ja, alte Gewohnheiten abzulegen ist sehr schwer ... irgendwie müsste man sich ein dickes Fell zulegen :zwinker: aber das nützt nichts, wenn man hinterher ein schlechtes Gewissen hat :nix: aber nicht mehr so kritisch zu sich selbst sein, müsste machbar sein, sonst: üben, üben, üben :] Das sage ich auch zu mir selbst, denn gute Ratschläge habe ich immer parat, sie selbst zu befolgen ist schon etwas ganz anderes :grinsen:

      Alles Gute für dich :tulpe:
      abnehmen = neues Leben ?

      Mai 2007: Schlauchmagen - von 157 auf 134 kg abgenommen, danach wieder zugenommen bis auf 168 kg, bei Eintritt des Diabetes mit etwas Diät auf 154 kg runter, danach wieder 161 kg

      Febr. 2015: Umbau zum Omega-Loop-Bypass (Mini-Bypass) mit 157 kg nach Eiweißphase (vorher 161 kg)


      [Blockierte Grafik: http://www.diaet-ticker.de/pic/weight_loss/131408/.png]
    • die probleme ändern sich nicht, wenn man abnimmt. natürlich wird auch vieles besser oder auch anders...aber als dicker mensch ist man genauso angreifbar wie ein schlanker und ist genauso sensibel. klar schiebt man vieles aufs dicksein, die meisten...aber natürlich nicht alle...haben ein geschwächtes selbstbewustsein und das ändert sich zum tel mit der abnahme. trotzdem fühlen wir uns verletzt wenn uns jemand schlecht behandelt oder stehen ohnmächtig mancher problematik gegenüber. und das ist egal ob dick oder dünn.

      wobei es die problematik mit der psyche auch im umgekehrten sinne gibt. menschen die ihr ganzes leben lang schlank waren und sich dann in wenigen jahren sozusagen verdoppelt haben. ich kann davon ein lied singen.... :(

      nein...die probleme werden nicht immer weniger....sie werden anders wahrgenommen und wer denkt mit einem dicken hautpanzer alles leichter genommen zu haben der irrt
      lieben Gruss....Netta :blumenkuss:
      Wenn man sich an Pfannkuchen ganz ganz doll
      überfrisst
      ,
      crépiert man dann?
    • Es wird vieles leichter aber Probleme lösen sich nicht automatisch. Bestes Beispiel, nur weil ich jetzt weniger wiege, haben wir auch nicht mehr Geld auf dem Konto, im Gegenteil, durch Umstellungen bei der Arbeit meines Mannes (Alleinverdiener) sogar noch weniger und dafür muss ich auch noch mehr Kosten selber tragen. Ich kann aber besser damit umgehen, weil ich erstens weniger Geld fürs Essen und für Klamotten ausgeben muss und weil ich zweitens nicht mehr so stark auf das Auto angewiesen bin sondern kleinere Wege zu Fuß erledigen kann. Das Problem bleibt, aber ich habe andere und mehr Möglichkeiten das zu bewältigen.

      Aber selbst das ist nicht immer der Fall. Vieles ändert sich schlichtweg gar nicht, nur weil man weniger wiegt. Traummänner fallen nicht vom Himmel, Jobs wachsen nicht plötzlich auf den Bäumen, das Auto repariert sich trotzdem nicht von alleine, die Waschmaschine auch nicht und neue Freunde (gute Freunde) klopfen auch nicht einfach unvermittelt an die Tür.
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


      Jeden 2. Dienstag im Monat um 17h trifft sich die SHG im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin. Zur Zeit nur online bei Facebook facebook.com/groups/1646631915475507
    • VanitaLuna schrieb:

      Aber selbst das ist nicht immer der Fall. Vieles ändert sich schlichtweg gar nicht, nur weil man weniger wiegt. Traummänner fallen nicht vom Himmel, Jobs wachsen nicht plötzlich auf den Bäumen, das Auto repariert sich trotzdem nicht von alleine, die Waschmaschine auch nicht und neue Freunde (gute Freunde) klopfen auch nicht einfach unvermittelt an die Tür.


      so ist es....


      was aber sein kann... das die eigene wahrnehmung verzerrt ist und man sich auch mit minus 50 kilo oder sogar mehr ganz dick fühlt und an sich zweifelt, sich nicht erkennt oder sich sehr viel durch das schlank sein erhofft hat. nein...schlank sein ist kein allheilmittel und auch nicht die lösung aller probleme eines dicken...genauso wenig wie essen
      lieben Gruss....Netta :blumenkuss:
      Wenn man sich an Pfannkuchen ganz ganz doll
      überfrisst
      ,
      crépiert man dann?
    • Das stimmt alles, VanitaLuna. Ich hoffe nur, dass ich wieder arbeiten kann, nachdem ich noch mehr abnehme ... somit einige finanziellen Probleme etwas entspannen können. Traummänner fallen sicher nicht vom Himmel, aber man gibt sich vielleicht nicht mehr mit denen ab, die es nicht wert sind ... zumindest hoffe ich das :zwinker: sicher gehört mehr dazu als nur abnehmen .. aber wir arbeiten ja daran :]

      netta, ich finde es immer wieder köstlich, wie du auf den Punkt alles beschreibst und welche gesunde Sichtweise du hast :positiv:
      abnehmen = neues Leben ?

      Mai 2007: Schlauchmagen - von 157 auf 134 kg abgenommen, danach wieder zugenommen bis auf 168 kg, bei Eintritt des Diabetes mit etwas Diät auf 154 kg runter, danach wieder 161 kg

      Febr. 2015: Umbau zum Omega-Loop-Bypass (Mini-Bypass) mit 157 kg nach Eiweißphase (vorher 161 kg)


      [Blockierte Grafik: http://www.diaet-ticker.de/pic/weight_loss/131408/.png]
    • Ich glaube bei dieser Problematik kommt es auch sehr darauf an mit welchen Hoffnungen und Erwartungen man an die OP herangeht. Was ich immer schwierig finde, ist, wenn ich hier im Forum Sätze lese wie "Jetzt beginnt mein neues Leben." etc. Da hängen dann übertriebene Erwartungen am neuen schlankeren Ich, die unrealistisch übersteigert sind. Was aber sicherlich auch daran liegt, dass man Prä-OP viel lieber die beeindruckenden Vorher-Nachher-Fotos anschaut und sich das schöne schlanke Leben ausmalt anstatt kritische Threads zu lesen, die ohne rosa Brille geschrieben sind.

      Für mich persönlich haben sich alle Erwartungen, die ich an die OP hatte, erfüllt. Allerdings bin ich was das angeht auch ein eher nüchterner Typ und Kopfmensch und habe nicht erwartet, dass sich nun alle Probleme lösen. Zumal ich auch immer noch finde, dass man die Kilos letztlich gegen überschüssige Haut und somit ein neues Problem tauscht. Die Honeymoonphase, von der ich hier so oft lese, ist an mir wohl vorbei gegangen.

      Womit ich mich schwer tue ist die Selbstwahrnehmung. Früher dachte ich immer, dass ich mit 80 Kilo absolut zufrieden sein werde. Inzwischen sind meine Ansprüche gestiegen und ich würde doch ganz gerne noch ein paar Kilo abnehmen. Überhaupt sehe ich mich selbst noch nicht als schlank und kann auch schwer einschätzen, wie ich aussehe. Ich merke selbst, dass ich im Spiegel nicht das sehe, was andere sehen und teilweise ratlos in der Umkleidekabine stehe, weil in meinem Kopf immer noch die alten Schranken sind was ich tragen kann und was nicht. Da bin ich dann immer ganz froh, wenn mir Freunde und Familie sagen, was wirklich unmöglich aussieht und wann ich einfach nur spinne ; )
      MMK: Juni - Dezember 2013
      Beginn der Eiweißphase am 25.01.2014: 141,6 kg
      OP-Gewicht am 25.02.2014: 133,8 kg
      25.02.2015: 79,8 kg
    • Tolles Thema, super-spannend.

      Ich identifiziere mich am meisten mit dem Post von Luna; auch ich bin eher der Pragmatiker und Kopfmensch.

      Als Kind war ich schon ein Moppel und immer übergewichtig. Mit 18 Jahren habe ich es geschafft, auf 67 kg runterzukommen (mit ner Gewaltdiät, wie auch sonst...). Danach ging es stetig aufwärts (hier und auch mal runter, aber der liebe Jojo schlug immer wieder zu).

      Hot Pants, Minirock, Lederhose...habe ich alles nie gehabt, sah immer aus wie Wurst in Pelle. Allerdings war ich auch sehr aktiv, Rad fahren, Tennis und Schwimmen. Fand zwar meine Figur doof, aber eingeschränkt hat mich mein Gewicht nicht sehr.

      Zum 40. Geburtstag bekam ich eine Ballonfahrt geschenkt, da war ich gerade noch unter dem zulässigen Gewicht und konnte somit doch noch mitfahren. Aber weh getan hat's schon, ehrlich. Dann kamen berufliche Anforderungen hinzu und die Bewegung wurde weniger - aber die Portionen und das Essverhalten haben sich nicht geändert. Und so wurde ich immer dicker.

      Ein paar Jahre später ging dann die "Kernschmelze" los: Rücken, Ödeme an den Beinen, ständig dicke Füße im Sommer (seitdem hat das Wort Fesselballon für mich eine ganz neue Bedeutung), Diabetes 2 usw. usw. Und ich wurde NOCH dicker.

      Heute habe ich das niedrigste Gewicht in meinem gesamten Erwachsenenleben.

      Die Abnahme ging alles in allem relativ zügig vonstatten, hat etwas über ein Jahr gedauert und mit dem heutigen Tage habe ich mich offiziell halbiert.

      Als Teenie und mein ganzes Leben habe ich mir immer gewünscht, schlank zu sein. Jetzt habe ich das zum ersten Mal (wenn man mal von den Hautüberschüssen und dem schlaffen Bindegewebe absieht).

      Und ich geniesse es, jede Minute. Dass ich jetzt schlank bin, löst nicht meine Probleme, aber das habe ich immer gewusst (s.o. = Pragmatiker), also hatte ich gar nicht erst diese Erwartungshaltung.

      Ich gebe Euch recht: wer meint, dass nach der OP automatisch alles schick ist, der sollte wirklich einen Reality Check machen (wenn's sein muss, mit therapeutischer Hilfe). Denn sonst gibt es ein sehr unsanftes Erwachen und das kann bei einer solch drastischen Lebensumstellung nur schlimme Folgen haben.


      Life is a bitch - mit oder ohne Übergewicht, das sollten wir alle im Hinterkopf behalten.

      Fazit für mich:Ja, es ist ein absoluter Gewinn und auch wie ein neues Leben, was das Selbstbewußtsein und vor allem die Gesundheit angeht, keine Frage! Und alles andere habe ich vorher gedeichselt und tue es immer noch; mein Gewicht hat darauf keinen Einfluss und das ist mir sonnenklar.

      Wer dieser OP mit zuviel Euphorie entgegenfiebert, läuft Gefahr, böse auf die Fresse zu fallen. Das gönne ich niemandem, aber einsteuern muss das jeder bis zu einem gewissen Grad selber.


      Ein Wort noch an Ramona: was du alles schon durch hast, da muss ich meinen Hut ziehen, dass du den Kopf immer noch oben hältst und bei alledem auch noch für die Sorgen und Nöte anderer ein offenes Ohr hast. Ich kenne nicht viele Menschen, die das bringen.

      LG
      Chi
      +++
    • Ramona die Nachteule schrieb:

      Ich kann jetzt nur von mir bzw. meine Erfahrungen sprechen bzw. schreiben. Es stimmt, dass dieses Thema zu selten angesprochen wird, aber viele User/Innen wollen es gar nicht hören. Dies ist ein Grund, weshalb ich hierüber nicht mehr viel geschrieben habe, wenn gleich es mittlerweile mein Steckenpferd geworden ist. Mir fällt gerade in diesem Thread wieder auf, dass auch das sog. "Unbequeme", was ich schon vor Jahren geschrieben habe, (immer noch) realistisch ist. Aufgrund meiner jahrelangen persönlichen AC-Erfahrung, sehe ich manches anders als die Masse und werde oftmals nur belächelt, während man mir nach Jahren dann doch des öfteren zustimmt ... wie auch dieser Thread jetzt zeigt.

      Ramona die Nachteule schrieb:

      Warum wir uns mit dem Thema nicht genügend auseinandersetzen hat meines Erachtens folgenden Grund. Wir haben endlich einen Strohhalm gefunden und an dem klammern wir uns fest. Wir klammern uns so fest, dass nicht einmal ein bisschen "Realität und Risiken/Psyche" Platz haben. Wir wollen es schlichtweg nicht wahrhaben ... ich kann es teilweise verstehen, auch wenn ich mittlerweile weiß, dass dies keine Lösung ist. Wir haben aber schon seit vielen Jahren gelernt zu verdrängen. Das ist oftmals unser eigener Schutz, um das Erlebte zu überleben.



      Liebe Ramona :hallo:

      Ich denke genauso wie Du in vielen Dingen NICHT wie die MASSE und kann Dir nur Recht geben! :positiv:
      Woran liegt das???
      Nun zum einen an eigenen Erfahrungen, erst wenn man selber weiß, wie sich eine Situation anfühlt, weil man sie selber erlebt hat, kann man diese erst richtig nachvollziehen!
      Zum anderen bin ich KEINE Person, die wie man immer so schön sagt...."die Augen verschließt"....wie viele andere, gerade was die Psyche betrifft, JA es kann bei dem einen gut laufen und er hat überhaupt keine Probleme, was die äußerliche Veränderung des Erscheinungsbildes, aber auch die innerliche Veränderung, hervorgerufen durch die massive und Dauerhafte Gewichtsreduktion mit sich bringt, ABER es gibt genügend andere, denen es eben nicht so leicht fällt damit umzugehen, noch lange nicht alle stehen dazu, nun stellt sich die Frage: Warum???
      Ich denke, es liegt zum Teil daran, das sie es erst gar nicht nach Außen tragen wollen, weil sie in dem Glauben sind, das die anderen sie nicht verstehen und gleichzeitig in eine gewisse "Schublade" abstempeln könnten, was natürlich für das eigene Selbstbewusstsein und der damit verbundenen Psyche nicht gerade Vorteilhaft ist!
      Natürlich fällt es im ersten Moment schwer, sich den anderen zu öffnen, ABER letztendlich ist doch gerade das oftmals sehr Hilfreich!
      Warum wollen wir manches nicht sehen und verschließen die Augen???
      Nun vielleicht gerade deshalb, weil manche den "unbequemen Weg" scheuen, nur da stellt sich dann die Frage:
      "Inwieweit bringt es die Person weiter und wie lange dauert es, bis diese Person völlig im Tal der Hilfslosigkeit angekommen ist???"
      Ich habe im Laufe meiner Abnahme die Erfahrung gemacht, wie gut es mir tut, gerade mit anderen Menschen über genau diese Problematik zu sprechen, habe gelernt eben NICHT die Augen zu verschließen, sondern frei und offen damit umzugehen, denn seien wir doch mal ehrlich, es bringt doch nichts und vor allem führt es zu nichts, wenn man die Augen nicht öffnet, nur weil der kommende Weg evtl unbequem und mit Hürden überhäuft ist!
    • Das ist ein super Interessantes und vor allem wichtiges thema ... Das Hauptziel wenn man Übergewicht hat ist abzunehmen und endlich ein "normales Leben" führen zu können doch was ist wenn man es geschafft hat ? Lösen sich die Probleme in Luft auf und was ist mit der Psyche? Vorher beschäftigt man sich gar nicht damit doch im nachhinein wird es immer wichtiger das erlebe ich gerade selbst, ich war wie viele schon in kinders alter mollig doch richtig Übergewichtig wurde ich erst nach einer Krankheit als ich das geschafft hatte stieg das Gewicht höchst Gewicht 102 kg und warum abnehmen es klappt ja sowieso nicht, gehänselt werde ich sowieso warum es erst probieren soooo dick bin ich ja nicht jaja das liebe verdrängen und und....

      Zum Glück hat es bei mir klick gemacht und ich bin aus meiner starre Verleugnungsphase erwacht und halte seit 1 Jahr mein Gewicht konstant auf 64/65 kg bei 166 gehalten doch ich sehe mich immer noch als dick was nicht sein kann! Auch grübel ich über Essen nach ob dies oder das sein muss , ich bin unsicherer als zu meinen dicksten seiten egal ob es wegen Klamotten oder wenn ich von Männer angesprochen werde ... Dies wird bestimmt noch andauern auch misse ich kein kilo trotzdem ist es erschreckend wie sehr die Psyche einen beeinflusst .

      Doch auch das Werden wir schaffen :wird gut:
    • Hab lange überlegt, aber schreib nun doch auch was. Ich bin ja noch nicht am Ziel, aber einige Kilos sind runter und bewege mich so langsam im akzeptierenden Rahmen der Gesellschaft.

      Hier geht es ja speziell um die Psyche. Meinem Gewicht hab ich nicht die Schuld für meine Probleme gegeben. Nur was eben realistisch war, das gesundheitliche. Ich bin seit viele Jahren in Therapie und daher brauchte ich meine Fettschicht nun nicht als Schutzpanzer. Das Gewicht war aber in meiner Therapie erstmal absolut Nebensache, überleben war wichtig.

      Was mir nur extrem aufgefallen ist, dass ich kein Neutron mehr bin. Ich werde wirklich wahr genommen. Ich denke, dass ich insgesamt mehr Selbstbewusstsein habe. Aber eben auch, dass ich als Dicke nicht so ernst genommen wurde, erst mit viel Nachdruck und das traute ich mich nicht immer (meist eher am Telefon). Jetzt wird mir zugehört und auch ernster genommen.

      Aber bei mir ist vielleicht auch der Unterschied zu einige, dass ich diesen Weg beschritten habe, da ich ansonsten nur eingeschränkt bei meiner anderen schweren chronischen Krankheit behandelt werden konnte. Es dauert immer noch bis zur OP, aber ich hab als Ziel nicht direkt das Schlank sein, sondern einen gewissen Körperstatus zu erreichen für die Behandlung. Dadurch komm ich psychisch auch ganz gut hinterher. Ich weiß nicht, ob das jetzt verständlich ausgedrückt ist. Aber ich bin glücklich über die wegfallenden Einschränkungen.
      [Blockierte Grafik: http://www.diaetticker.de/T_076c35bee48b133bd1162b4dca24b601.png]

      Gewichtshöhepunkt Januar 2014 - 156kg ;( BMI 60,9

      Erstgespräch AC 17.02.2014 - 148,9kg BMI 58,2, Antragsabgabe 6.6.14, MDK Weiterleitung 11.6.14, Kostenzusage 18.6.14, OP Termin 15.7.14, OP Gewicht 143,9kg, Gewichtanstieg im KH auf 147,3kg :panik:, KH-Entlassung 24.07.14 - 139,3kg,
      10 Monate Post-OP 96kg (juhu Minus 60kg)
    • Ich bin so dankbar für eure Beiträge zu diesem Thema, mir persönlich helfen sie ungemein weiter. :ihrseidprima:

      Elona, ich freue mich, dass du auch dazu geschrieben hast, die ganzen Erfahrungen sind so wertvoll für uns. Und ja, es ist alles verständlich ausgedrückt, vielen Dank an dich :sonnenblumen:
      abnehmen = neues Leben ?

      Mai 2007: Schlauchmagen - von 157 auf 134 kg abgenommen, danach wieder zugenommen bis auf 168 kg, bei Eintritt des Diabetes mit etwas Diät auf 154 kg runter, danach wieder 161 kg

      Febr. 2015: Umbau zum Omega-Loop-Bypass (Mini-Bypass) mit 157 kg nach Eiweißphase (vorher 161 kg)


      [Blockierte Grafik: http://www.diaet-ticker.de/pic/weight_loss/131408/.png]
    • Ramona die Nachteule schrieb:

      Wie fühlt es sich schlank zu sein?
      Es fühlt sich natürlich gut an. Allerdings hatte ich schon immer so viel Selbstbewusstsein, dass ich auch in meinen "dicken Zeiten" das Leben genossen habe und viel unternommen habe. Ich habe mich nie versteckt :)

      Wie hat sich das Leben allgemein verändert?
      Ich bekomme viele Komplimente, nicht nur von meinem Mann und meiner Familie, auch von Leuten die mich lange nicht gesehen haben.

      Hat das "schlank sein" die Probleme, welcher Art auch immer, gelöst.
      Gesundheitlich hat das schlank sein fast alle Probleme gelöst. ;)

      Habt Ihr Euch das schlank sein so vorgestellt. Ihr wusstet ja nicht, was es bedeutet schlank zu sein, sprich "schlank" zu leben.
      Ja, so hab ich mir das vorgestellt. :freu:

      Sicherlich weiß man, wie schlank aussieht, aber wie ist es mit der Psyche?
      Anfangs bin ich an Schaufenstern vorbei gelaufen und hab oft gedacht "hey, ich seh ja echt nett aus" und "oh das bin ja ich!" Nach vielen Jahren lasse ich nun gerne Bilder von mir machen. Vorher wollte ich keine Fotos sehen, auf denen ich drauf bin, ich wusste zwar wie ich aussehe, aber das war echt übel.

      Ist sie mit der Veränderung klar gekommen?
      Größtenteils macht meine Psyche gut mit. Es ist eher mein Körper der im Winter (und da reichen bereits 5 Grad) friert wie blöd und das macht mich schon ein bisschen wahnsinnig. ;)

      Wenn Nein, wo gab es Probleme und wie seit Ihr damit umgegangen?
      Was mir unangenehm ist: Mich starren oft Männer an. Wenn einer nett schaut und lächelt freu ich mich natürlich und lächel auch zurück. Allerdings ist dieses starren echt gruselig, ich kann das gar nicht beschreiben. Manchmal sprechen mich auch Männer so komisch "flirtmäßig" an und das auf ne total nervige Art. Das mag ich überhaupt nicht und will dann einfach meine Ruhe und aus dieser unangenehmen Situation raus.

      Liebe Grüße, Sabse

      22.10.2013 Magenbypass-OP mit 142 kg -> 74 kg abgenommen

      WHO´s:
      10/2015 -> Fettschürzenresektion
      08.10.2018 -> Bruststraffung und Liposuktion beider Oberschenkel
      12.03.2019 -> Oberschenkel- und Oberarmstraffung
      13.09.2021 -> Bauchstraffung