Endoprothesen mit starkem Übergewicht

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    • Endoprothesen mit starkem Übergewicht

      Ich bin im Rahmen eigener Recherchen im Bereich Endoprothesen auf dieses Forum gestoßen und habe dabei registriert, wie viele adipöse Patienten Fragen rund um das Thema Hüft- oder Knie-TEP's haben. Ich selbst gehöre zwar mit einem derzeitigen BMI von 22 nicht direkt in dieses Forum, allerdings bin ich im Bezug auf Endoprothesen und mäßigem Übergewicht doch gewissermaßen das lebende Beispiel. Ich habe selbst zwei künstliche Hüftgelenke und vor der letzten Operation einen BMI von 26 - also per Definition Übergewicht - gehabt. In meinem Blog [url='http://endoprothese.wordpress.com/']http://endoprothese.wordpress.com[/url] widme ich mich hauptsächlich der Frage, was kann ich meinen Körper nach der OP zumuten und zwar im Bereich Sport, sowie den Themen Auswahl der Klinik und der Rehaeinrichtungen. Natürlich ist bei hier im teilweise Forum genannten Gewichten von weit jenseits der 100/120 Kg weder mit gesunden noch mit kranken Gelenken an intensive sportliche Betätigung zu denken. Ich habe auch in meiner Reha einige adipöse Patienten kennengelernt, die mehr oder minder erfolglos versucht haben, ihr künstliches Gelenk unter physiotherapeutischer Anleitung zu trainieren. Aber alles was mit starkem Übergewicht schon bei halbwegs gesunden Gelenken problematisch ist, funktioniert bei geschädigten und dann operierten Gelenken ungleich schwerer. Die Probleme fangen schon bei der Benutzung der Gehilfen an.

      Ich kann daher nur allen hier betroffenen einen Rat geben: Versuchen Sie unbedingt vor der OP soviel Gewicht wie möglich zu reduzieren. Direkt nach der OP im Krankenhaus und in der Reha sollte es zudem besonders leicht fallen, weitere Pfunde zu verlieren. (Ich habe z.B. meine 15 Kg Übergwicht nur durch reduzierte Krankenhaus- und Reha-Kost bei entsprechender Aktivität, null Alkohol und keinerlei sonstiger Kalorienzufuhr außerhalb der Mahlzeiten innerhalb von 3 Monaten verloren). Sofern die OP rein technisch erfolgreich verlaufen ist, sollte mit dem Operateur abgestimmt unbedingt mit Sport begonnen werden (Nordic Walking, Schwimmen, Radfahren und ggf. zusätzlich Fitness-/Krafttraining) und zwar regelmäßig 4-5 mal pro Woche. Dies ist neben einer Umstellung der Ernährung die einzige Möglichkeit das neue Gelenk und dessen Beweglichkeit möglichst lange zu erhalten, die Umgebung des Implantats (Knochen, Gewebe, Muskeln) zu festigen und vital zu halten und das hoffentlich wesentlich geringere Körpergewicht dauerhaft zu halten.

      Was mit entsprechender Disziplin, hartem Training und einer gewissen sportlichen Vorbelastung alles möglich ist, kann ebenfalls meinem oben erwähnten Blog zu entnommen werden und ist je nach körperlicher Disposition durchaus auch zur Nachahmung empfohlen. Gerne antworte ich auch auf direkte Fragen zu diesem Artikel oder zu Ausführungen in meinem Blog.
    • noch so ein Schlaufrosch,wir leben ja auch alle hinterm Mond [Blockierte Grafik: http://zauber-des-augenblicks.de/__oneclick_uploads/2007/07/drei_affen.jpg]
      O.P.......30.8.2011............Schlauchmagen ...BMI:51
      UHU......21.3.2012
      9.4.2012 ..Ostern...BMI : 33,5

      7.7.2012 BMI 29,8 86,3kg Minus 60kg

      15.10.2012,BMI 25,7..........74 kg........minus73 kg (normalgewichtig.........yeah) :=):
      16.1.2013, BMI 24,0..........72kg - 74 kg
    • Hallo Sportblogger,

      ich möchte das Ganze mal etwas freundlicher formulieren als meine Vorschreiberin :grinsen: Es gibt ganz sicher eine große Zahl von Userin in unserem Forum, die früher oder später eine solche OP benötigen werden. Viele haben sogar den Weg der Adipositaschirurgie gewählt um erst einmal so viel abzunehmen, dass sie überhaupt operiert werden können.

      Ganz sicher ist der Weg, den ein schwer adipöser Betroffener gehen muss mit Deinem nicht zu vergleichen. Natürlich ist auch ein BMI von 28 Übergewicht, aber in keiner Weise mit dem zu vergleichen was die meisten hier vor- oder hinter sich haben. Ein BMI von 28 ist für die meisten hier ein Ziel, dass sie sich erhoffen, oft aber nie erreichen werden. Ein Übergewicht von 15 kg wäre für die meisten von uns ein Traum.

      Dass Disziplin und Sport nötig sind, wissen hier ganz sicher auch alle, nur für die meisten ist es aufgrund des hohen Gewichtes ungleich schwerer überhaupt irgend eine Art von Sport auszuüben. Für viele ist es schon eine Höchstleistung einige hundert Meter zu Fuß zurück zu legen.

      Wenn Du Dir das mal durch den Kopf gehen läßt, wird Dir sicher klar werden, dass Deine Ratschläge hier zwar gut gemeint, aber bei Menschen mit hochgradiger Adipositas einfach nicht anwendbar sind. Man hat so ein bisschen das Gefühl, dass Du hier in erster Linie Werbung für Deinen Blog machen möchtest. Sollte das nicht so sein, bitte ich schon mal im Voraus um :sorry:

      Ich denke einfach, dass Du hier im Forum nicht ganz an der richtigen Stelle bist und hoffe, Du nimmst mir diese Meinung nicht übel

      Liebe Grüße

      Edda
      :=): Gib jedem neuen Tag die Chance, der Beste Deines Lebens zu werden :=):



    • Hallo Sportblogger,

      ich bin selbst im doppelten Sinne Betroffene und kann und will deinen Beitrag nicht unkommentiert lassen, weil ich selbst allzu oft mit ähnlich wenig zutreffenden "gutgemeinten Ratschlägen" konfrontiert war.
      Trotzdem hatte ich Glück und inzwischen geht es mir mit zwei Mc Minn Prothesen gut und ich habe keinerlei Schmerzen mehr.

      Zur Vorgeschichte: mit 17 Monaten erste OP ( Hüftluxation/ diverse Schrauebn/ Umstellungen), schon damals Bewegungseinschränkungen und Übergewicht, mit 6 JAhren Umstellungsosteotomie Oberschenkel, danach kirschkerngrosser Dissecates am Hüftkopf, den ich über Jahre zerrieben habe, die Umstellung habe ich dann ausgelassen.....Hüftkopfnekrose, Fehlstellungen fast bis zur Luxation) dann mit 39 / 40 trotz einem BMI 58 zwei Hüftprothesen und dank meines mutigen Operateurs Mc Minns, die jetzt 6 bzw 7 Jahre drin sind und sich prima bewährt haben.

      Durch Diäten und BEwegug, so wie ich´s eben noch konnte ( schon morgens beim Waschen konnte ich kaum mehr stehen..) ging das Gewicht bei jedem Diätversuch immer höher. Für mich klingt da dein Beitrag zwar gut gemeint, aber an der Sache vorbei. Bei mir gings nicht mehr um irgendwelchen Sport, ich konnte nicht mehr schlafen vor Schmerzen. Und da sollte ich erst mein Gewicht reduzieren, um eine Prothese zu bekommen? Bei 190 kg definitv nicht möglich und nicht akzeptabel.
      Dank der Prothesen konnte ich wenigstens wieder vorsichtig in Gang kommen und in der Reha war ich belastbarer als mancher " Hänfling". Natürlich musste die Prothese von Beginn an mehr als 20 kg TB vertragen, aber bei Messungen kam heraus, dass ich sehr wohl anteilig sehr viel Gewicht mit den Gehstützen abfangen konnte. Zur Verwunderung der Physiker, die die Messungen machten.... Und die Reha war sehr erfolgreich- allerdinsg nicht, um den JOjo Effekt auszutrocksen. 7 kg abgenommen, nachher wieder 12 dazu. Und man kann Menschen nicht ewig in Kliniken "einsperren".
      Aber jetzt wieder zum allgemeinen. Wir sind Menschen, die nicht ein paar Kilo zu viel haben, wobei die Grenzen sich soweiso in den letzten Jahrzehnten verschoben haben. MIt einem BMI von aktuell 26,5 kann ich alt werden, auch mit den prothesen, denn die sind theoretisch bis 200 Kilo belastbar. Allerdinsg nicht so lange, das weiss ich auch.

      Dafür bewege ich mich viel,aber nicht exessiv. Und da muss ich leider noch ein bisschen Meinung los werden. Ich kann nicht verstehen, warum man mit einer Prothese Maraton laufen muss. Der Kick und die Endorphine, ja, das kann ich verstehen, aber gesund ist was anderes. Gesund sind 10 km, Radfahren, Schwimmen, was weiss ich noch... und eigentlich können wir dankbar sein in einer Zeit zu leben, wo wir Distanzen über 40 km nicht mehr laufen müssen.
      Das ist aber deine Entscheidung, was du machen willst, aber ich kann mir nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass dieses programm für die Prothese auch nicht lebensverlängernd ist. Wenn du es aber möchtest, ist das ok.

      Probelmatisch finde ich MEnschen zu signalisieren, ihr seid nicht stark genug, wenn ihr´s mit Sport und Diät nicht schafft´. Ohne Sport und bewusstes Essen gehts auch mit OP nicht, aber wer erst bei einem BMi über 50 angekommen ist, der kann es konventionell kaum mehr schaffen. Und unter extremen Schmerzen abnehmen, um fit für die Protehse zu sein, das halte ich für ein ganz miserabel Legende. So funktionierts nicht!

      Viele Grüße und für dich weiterhin Gesundheit, dass du nie das erleben musst, was viele hier hinter sich haben... die wissen schon zu schätzen, was es heissen kann, nur wenige Schritte ohne Schmerzen gehen zu können...

      Annette
    • Der Schlaufrosch antwortet

      Hallo Zusammen,

      scheint tatsächlich so, dass ich hier vielleicht im falschen Forum bin. Ich wollter weder Werbung für meinen Bolg machen (wieso auch, da dieser rein privat ohne jede Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird) noch stark Übergewichtige irgendwie beleidigen oder als Besserwisser daher kommen. Meine einzige Intention war, diejenigen, die vor Endoprothesen-Operationen stehen zu motivieren mit der Aussicht, dass nach einer erfolgreichen OP und vielleicht etwas Gewichtsreduktion sehr gute und dauerhafte Ergebnisse erzielt werden können. Falls die Kritiker meines Beitrags sich die Beiträge meines Blog etwas näher angeschaut haben oder hätten, werden diese festgestellt haben, dass ich an vielen Stellen darauf hinweise, dass die erwähnten sportlichen Leistungen, bzw. Möglichkeiten, keinesfalls zu verallgemeinern sind und eben stark von der persönlichen Disposition abhängen. Selbstverstänlich besteht auch auch keine Notwendigkeit mit Prothesen einen Marathon zu laufen (Anm: mache ich auch nicht, sondern ich habe bisher einen Halbmarathon gefinished). Das man mit 190 Kg keinen Sport machen kann und hier ohne fremde/ärztliche Hilfe oder sogar operative Eingriffe das Gewicht kaum reduzieren kann, ist dem Schlaufrosch auch klar. Allerdings wird man ja in der Regel nicht mit 190 kg geboren! Ich habe auch bei der Möglichkiet durch Eigenverantwortung und Disziplin eher an 'normale Übergwichtige' gedacht. So hat z.B.: mein Bruder seine 130 Kg eben nur durch entsprechenden Willen, Umstellung der Ernährung und beginnende sportliche Betätigung (zunächst Nordic Walking) um 30 kg reduziert und hat im April zusammen mit mir einen Sprinttriathlon gefinished! Allerdings her er auch keine Schädigung der Gelenke!

      Also allenzusammen nichts für Ungut! Und wenn trotz der Kritik an meinem Beitrag auch nur einer aus diesem Forum vielleicht einen neuen Eigenantrieb zur Verbesserung seiner Situation bekommt, hat mein Beitrag sein Ziel erreicht!

      Grüße, Schlaufrosch!