Von einer Sucht in die andere

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Von einer Sucht in die andere

      Hallo Forianer,
      ich glaube ich falle von einer Sucht in die andere. Vorher Fresssucht und heute Bewegungssucht. Ich sehne mich nach tägliche Bewegung. Wenn es mal nicht geht, dann fehlt mir was.
      Ich lasse sogar das Essen sein um mein Sportprogramm nicht auslassen zu müsssen,oder auch nur zeitlich zu beschneiden. Kann es sein, dass ich ein Kandidat für eine Verhaltensterapie bin.
      Gibt es denn Fälle wo jemand in Magersucht, Bewegungsucht gefallen ist ?
      Pietro

      Wenn du den Geschmack eines Apfel erkennen willst, musst du hineinbeißen
    • Ja, sowas gibt es ganz sicher. Sehr oft fallen z.B. Alkoholiker in eine neue Sucht wenn sie trocken sind. (Bewegungs-, Sex-, Arbeitssucht).

      Wir Esssüchtigen haben es ja noch schwerer, weil wir uns täglich mit dem "Suchtmittel" auseinandersetzen müssen.
      Da kann die Flucht in die Bewegung schon passieren. So musst du dem Essen keine Beachtung schenken und kannst dich trotzdem von den unschönen Dingen ablenken. Die neue Beweglichkeit motiviert das Ganze auch noch schön.

      Wenn Du es selber schon erkennst, dann such bitte einen Therapeuten auf. Schaden kann es auf keinen Fall.
      Du hast schon so viel erreicht und kannst mit recht stolz auf Dich sein. Aber du sollst Dich ja jetzt nicht auf eine andere Weise zu Grunde richten.

      Geh den Weg der nötig ist, lass Dir helfen und pass gut auf Dich auf :friends:
    • Hallo Pietro

      Zuviel von etwas (egal was) ist selten wirklich sinnvoll und dass es auch das Gegenteil von Fresssucht gibt, das ist ja bekannt. Ich würde das jetzt aber nicht gleich als gegeben sehen bei dir, ausser du bist wirklich schon sehr weit mit dieser "neuen" Sucht.

      Verhaltenstherapie benötigen wir Menschen eigentlich fast immer... wer verhält sich schon "normal", "richtig" oder "sinnvoll"? Irgend einen Tick oder "komische Verhaltensweise" haben wir doch alle, jeder ein bisschen woanders.

      Ist allerdings die Gesundheit (physisch wie auch/oder psychisch) dadurch in Gefahr, wärs schon sinnvoll mit einer Therapie versuchen dagegen zu wirken und ein gesundes Mass hinzubekommen.

      :]
    • Hallo Pietro,

      solange Du Dir nicht selbst oder anderen damit schadest, ist es völlig okay. Nur beobachten solltest Du Dich weiterhin kritisch. Ich selbst hatte zwischendurch auch mal so eine Phase, die dann soweit ging, dass mir mein Sport oder mein Bewegungsdrang wichtiger war, als Verabredungen mit Freunden. Soweit sollte es natürlich nicht kommen. Hab mich Gott sei Dank wieder eingekriegt, weil es mir selbst auch nicht mehr "gesund" vorkam, muss aber immer aufpassen, dass ich nicht wieder in ein "zuviel" hineinrutsche.

      Ansonsten freu Dich an Deiner neuen Beweglichkeit und genieße es mit anderen zusammen. Dann ist nichts dagegen einzuwenden.

      Liebe Grüße
      Beate
    • Hallo Pietro,

      ja, in gewisser Weise hört sich das nach "Suchtverschiebung" an. Ich kenne das von mir, allerdings in anderer Form. Als ich meine Suchtmittel nicht mehr hatte, habe ich angefangen massiv zu fressen. Mir hat die Verhaltenstherapie sehr gut geholfen, so dass ich jetzt wo ich nicht mehr so essen kann um meine Gefühle zu betäuben zum Glück nicht wieder in mein altes Suchtverhalten zurückgefallen bin.

      Gut dass Dir das so früh schon selbst auffält, denn grade Essen ist ja schon wichtig. Da heißt es rechtzeitig die Bremse zu ziehen. Ich denke Verhaltenstherapie ist immer ne gute Idee, wenn ein Suchtverhalten vorliegt, egal in welcher Form.

      Gruß
    • Hallo Pietro


      glaube das diese sucht deinem körper am wenigsten schadet-würde es machen solange es geht, wer weiß wie lange die sucht noch anhält. :positiv: :positiv:
      Mfg Tom




      SHG Rottweil am 2. Mittwoch des Monats um 19 Uhr in Rottweil , Johanniterstrasse 35 , genügend kostenlose Parkplätze.
    • Also eine Magersucht hat immer auch was mit einem kontrollzwang zu tun. "ich kontrolliere mein essen - also bin ich gut"
      Das liegt ja nicht vor.

      Gleichzeitig kontrolliert der Sport wohl deinen Tagesablauf.
      Ist das wirklich schon zwanghaft?
      Versuch noch mehr Tage mit Freunden (z .B. Stammtisch ;-) einzubauen.
      Ich denke, wenn du jetzt die 'Gefahr' siehst, kannst du bewußt entgegenwirken.
      Warum nimmst du dir dein Vesperbrot nicht mit zur 6-stündigen Radtour? Plan deine Ruhepausen mit ein. Oder willst du Leistungssportler werden?

      Würde dir gerne einfach mal raten 3-4 h mit einer Psychologin darüber zu reden. Leider ja nicht so einfach herzuzaubern. Ich hatte mal die Gelegenheit zu ein paar Gesprächen zu erarbeiten: brauch ich eine Therapie, oder nicht. Wir kamen zum Schluss, dass ich mit meinen vorhandenen Fähigkeiten das ganze 'Verarbeiten' kann.
      Wenn du jetzt ein bisserl gegensteuerst, dann passt es... Oder du hast bald eine Verletzung, dann hast du eh ne Zwangspause.
    • :hamster: Pietro! Es ist bekannt, dass beim Sport u.ä sog. Glückshormone freigesetzt werden - welche durch ihre positiven Effekte "süchtig" machen können. In meiner Shg wird angeraten - sich auch nach der OP weiter psychologischen Rat zu holen...

      LG :hallo: Sigrid
      :diskussion: sylve möchte in froher Runde Neues und Altes, Besseres und Aktuelles erfahren! :friends:
    • Hallo :-)

      also ich weiß nicht ob man jetzt wirklich von Bewegungssucht sprechen kann in diesem Fall.
      Du hast seit Jahren die Möglichkeit und die Lust Dich wieder zu bewegen. Vielleicht weil es eine weile nicht mehr ging?
      Das ist dann der Nachholbedarf.

      Wie einige schon geschrieben haben spricht man von SUCHT wenn ein Schaden entsteht. Vor allem gegen DICH selber!
      Und wenn MAL eine Mahlzeit ausfällt ist das in meinen AUgen noch völlig Ok.
      Sollte es aber so sein das Du gar nix mehr essen WILLST weil Du denkst dann mehr Sport machen zu müssen um das gegessene wieder weg zu bekommen, oder Du trotzdem das Du ständig zusammenbrechen würdest weiter dem Sport nachgehst...........DANN sehe ich eine Gefahr! Aber auch nur dann wenn es das Gesunde Maß übersteigt. Wir alle wissen das wir uns bewegen sollen, und auf etlichen Tabellen können wir lesen das dieses Essen diese Bewegung erfordert um die Kalorien weg zu bekommen.
      Eine Gefahr würde ich auch sehen wenn Du alles andere für den Sport sausen lässt............
      Ich lese Deinen Bericht eher so das Du einfach wieder Spaß an der Bewegung hast, und das ist super so! Vielleicht wird ja auch der SPort Dein Hobby! Und ein Sportleherer oder Fitneßtrainer ist noch lange nicht Suchtgefärdert nur weil er sein Hobby oder seine Lebenseinstellung zum Beruf gemacht hat!

      Solltest Du Dich in den anderen Worten wiederfinden schadet es sicher nichts mal einen Arzt danach zu fragen.

      LG
      Steffi
    • Hallo Steffi,
      du sprichst mir aus der Seele. Ich sehe es, glaube ich, genau so. Hab mich am WE mit einem Freund, der als Psychologe hier in Haar in der Psychatrischen Klinik arbeitet, unterhalten. Er sieht das wie du und meint auch es ist Nachholbedarf. Es ist keine Sucht sondern eher ein neues Hobby
      Pietro

      Wenn du den Geschmack eines Apfel erkennen willst, musst du hineinbeißen
    • Hallo,

      auch ich bin von einer Sucht in die andere gefallen. Zwar existiert meine Esssucht immer noch, aber die Kaufsucht, die ich entwickelt habe, ist schon sehr grenzwertig.

      LG Karin :rotwerd:
      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/login/pic/weight_loss/127399/.png]

      Antrag an MDK 20.03.2012 Beginn Flüssigphase 16.05.2012 158,0 Kg, Gewicht vor OP 146.9 Kg, Gewicht bei Entlassung: 138.8 Kg

      Zusage für OP 20.04.2012 OP am 30.05.2012
    • Ein früher Bekannter von mir ist kilometerweit gelaufen, obwohl er schon blutige Blasen an den Füßen hatte. Würde sagen, solang das bei dir noch nicht so weit ist und du deine Arbeit und familäre und soziale Aktivitäten nicht einstellst nur um Sport machen zu können braucht man noch nicht von einer Sucht sprechen.

      Aber finde es gut, dass du dich selbst beobachtest und kritisch reflektierst!
      Langsam gehen um schnell voran zu kommen.

      Mein Blog: Leben mit und ohne Depression: www.pusteblumenzeit.de

      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/login/pic/weight_loss/129124/.png]
    • Mein Beitrag ist ja nun schon über 2 Jahre her. Ich bin inzwischen mit VT weg von süchtigen Verhalten. Aber die Bewegung ist als fester Bestandteil in mein Leben mit eingebaut. Ich halte seit über einem Jahr mein Gewicht. Allerdings bei einem BMI von 26,5. Laut Aussagen meines Arztes darf ich das mit 65 Jahren auch haben. Und ich fühle mich sau Wohl dabei.
      Pietro

      Wenn du den Geschmack eines Apfel erkennen willst, musst du hineinbeißen
    • Moin Didea,

      klar darfst du das. Ich habe gerade 1 1/2 Jahre VT beendet. Meine Therapeutin meinte, dass die Krankenkasse momentan keine weiteren Sitzungen mehr zahlen würde. Ich habe lt. Therapeutin, Bekanntenkreis und Arbeitskolleginnen und auch selber gemerkt, große Fortschritte gemacht. Aber der fehlende Partner, den ich durch Süßigkeiten ersetzt habe, den ersetze ich scheinbar jetzt durch Waren anderer Art. Ich selber bin am Überlegen, ob ich mich in eine Klinik begebe, damit ich mein Suchtverhalten egal ob Essen oder Kaufen in den Griff bekomme. Allerdings sollte es, wenn möglich eine Tagesklinik sein, wo ich am Tage meiner Arbeit nachgehen kann und abends unter Kontrolle bin und Notfalls einen Ansprechpartner bei Problemen habe. Früher gab es in Bremen-Nord ein Rückzugshaus, das genau diese Punkte erfüllte. Leider wurde es letztes Jahr geschlossen.

      LG Karin
      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/login/pic/weight_loss/127399/.png]

      Antrag an MDK 20.03.2012 Beginn Flüssigphase 16.05.2012 158,0 Kg, Gewicht vor OP 146.9 Kg, Gewicht bei Entlassung: 138.8 Kg

      Zusage für OP 20.04.2012 OP am 30.05.2012
    • die klassiche tagesklinik ist aber auch nicht so gestaltet - da bist du tagsüber und abends dann zuhause. nicht umgekehrt.

      ich würde an deiner stelle gleich stationär gehen, denn eine kaufsucht artet ganz schnell sehr aus und auch wenn man die sucht in den griff bekommen hat, können die folgen dein ganzes restliches leben zerstören.
      genau so wie bei der spielsucht. wenn du dann einen berg geldschulden hast...
      bei anderen süchten zerstören diese natürlich auch dinge, aber danach kann man mit den vorhandenen ressourcen umgehen und sich neu finden.
      am existenzminimun wegen möglicher schulden kann man nicht mehr viel am tag gestalten usw - denn geld regiert nunmal die welt.
      Magenschlauch: 152kg - November 2013
      Abnahme auf 108kg.
      Erneute Zunahme wegen Reflux:
      Umbau zum Omega Loop 129kg - Sep '17
      112kg - Mai '18
      Umbau zum Roux-en-y Bypass wegen Gallenreflux - Juni 2018
      105kg - September 2019
      91kg - September 2020
      84kg - November 2020