Rückfall und massive Zunahme

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Rückfall und massive Zunahme

      Hallo alle zusammen,

      wie vielen anderen hier, z.B. auch Früchenmami im Nachbarthread geht es auch mir. Ich bin wieder absolut im alten Teufelskreis der schlechten Verhaltensmuster gefangen und nehme auch demzufolge wieder massiv zu.
      Tiefststand meines Gewichtes waren 73kg bei einer Größe von 176cm. Mittlerweile sind es 96 kg!!!!

      Ihr hättet es niemals soweit kommen lassen??
      Ja, das dachte ich leider auch. So dachte ich damals immer, ich käme niemals über die 80kg hinaus, das wäre das absolute Maximum. Aber ich wurde dann eines Besseren belehrt. Tja.. jetzt bin ich fast wieder bei 100 kg und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich es jetzt schaffe, es wieder halbwegs in den Griff zu bekommen.
      Versager! Klar, das denke ich auch oft. Aber ich weiß, dass es kein Versagen ist und ich weiß, dass ich damit nur einen Druck schaffe, der diesen Teufelskreis unterstützt.. Das weiß ich zumindest in den wenigen klaren Momenten, wenn der Verstand die Vernunft obsiegen lässt. Aber diese Momente werden leider sehr oft verdrängt und bei Seite geschoben.. und der Drang gewinnt die Oberhand.

      Nach einem Trauma in der Kindheit, habe ich mit Essen angefangen und es wurde zu meinem Weg mit den Dingen umzugehen und zu Überleben (Klingt jetzt vielleicht etwas dramatisch, auch in meinen Ohren, aber das war es sicherlich damals auch). Über Jahrzehnte hat sich dieses Muster eingebrannt und es lässt sich nunmal leider nicht so mal eben mit einem Fingerschnippsen besiegen.
      Die OP war eine tolle Krücke. Ich war sowas von diszipliniert und habe klasse abgenommen, in Rekordzeit. Bis mein Kopf irgendwann gemerkt hat, hey... du kannst ja wieder essen.. versuchs mal..

      So oder so ähnlich, hat es sich dann wieder eingeschlichen und langsam gesteigert bis dahin wo ich heute bin. Schokolade und anderes Süsses in Massen, auch bis mir schlecht wird. Dumping?? Nehme ich in Kauf, bereue es, dennoch hindert es mich nicht daran, beim nächsten mal weiter zu essen.. Portionsgrößen haben sich ebenso stark vergrößert. Das Essen, der Gedanke daran ist das erste was mich morgens erwartet.. Mein Kopf sucht permanent neue Ausreden und das seit über einem jahr, warum es heute noch ok wäre, wieder schokolade oder sonstiges zu essen.. und wenn es dann einmal passiert ist.. hey.. egal.. der tag ist dann eh schon im ars... also was solls.. Und dann Fressen ohne Ende... Kennt ihr das?? Klar, bin sicher nicht alleine damit. Traurig aber wahr!!

      Ich versuche mal wieder dagegen anzugehen. War bei Meiner EB in der Klinik, bin mittlerweile in einer Studie der Psychosomatischen Abteilung in Erlangen, damit verbunden sind Einzeltherapiesitzungen. Ich weiß, ich muss mir schleunigst noch eine Therapeutin für die Zeit nach der Studie suchen. Glaube mittlerweile, dass das Thema Adipositas mich durchaus mein ganzes Leben begleiten wird, auch wenn ich hier in einer Signatur eine anderslautende Meinung gelesen habe...

      Hoffe, irgendwie wieder den Absprung zu schaffen, kann mich aber nicht gerade als äußerst euphorisch bzw. positiv denkend diesbezüglich bezeichnen.. Teilweise steckt wohl resignation dahinter.. Klar.. wenn man über ein Jahr lang versucht hat, jeden Tag aufs neue durchzustarten..

      Ach.. ich habe überdies bereits ein Bodylift hinter mir. Also auch eine derartige Operation konnte mich nicht daran hindern, es wieder soweit kommen zu lassen.. Auch die Angst, meinen "neuen" körper wieder zu versauen.. diese Angst hat der Sucht unterlegen.. Traurig und beängstigend wie Machtvoll die Sucht sein kann.

      Auch wenn ich hier, so scheint es mir jedenfalls, sehr neutral und gefühllos schreibe, der Leidensdruck ist extrem hoch!! Depressionen, der passive Todeswunsch, Keinerlei Antrieb, Traurigkeit, das übliche zurückziehen.. bin überall live dabei.. Ich wiege noch immer weit über 70kg weniger als vor der Op, dennoch ist alles fast wie früher.. Ich ziehe mich zurück, gehe nicht mehr weg, vermeide soziale Kontakte...Naja.. ihr kennt das ja sicher alle selbst.. wem erzähl ich es.. und warum?

      Warum ist einfach, vielleicht soll es nochmal einen Anfang für mich selber markieren. Es hilft sicher, sich wieder gehäuft mit dem Thema zu beschäftigen, dann lässt es sich nicht mehr so einfach verdrängen und bei Seite schieben.
      Und natürlich will ich auch anderen Betroffenen zeigen, dass sie nicht alleine sind. Ich glaube mittlerweile, dass es sehr sehr viele von uns gibt. Nicht zurückziehen ist die Devise, sondern Öffentlichkeit schaffen, zumindest hier. Also Leute, wir sind nicht allein!
      Es ist zwar nicht wirklich eine Lösung des Problems.. aber es erleichtert ein wenig..

      Und vielleicht ist es dann der Neu-start.. Hoffentlich!!

      Lieben Gruss
    • Hallo!

      Erstmal ist es echt Mist wenn so etwas passiert.Ich kann dich und deine Belemmungen wirklich verstehen.Ich hab mir vor meinem Unfall mein Gewicht immer mit extremen Hungern und Sport wieder runter geturnt.Und nach 2-3 Jahren kam dann der nächste ,manchmal jahrelanger Cortisonschub und ich war wieder fett,oft mehr als vorher.Schaon nach den ersten 10 Kilo hat man das Gefühl,man ist eh wieder so fett wie vorher.Darum kann ich das gut nachvollziehen.

      Mein Vorschlag:Melde dich doch mal hier bei der Userin Lady Di.....die scheint ein ganz tolles hömophatisches Mittel gefunden zu haben.Ich verfolge das schon eine ganze Weile und es scheint wirkluch zu funktionieren.Vielleicht ist das auch etwas für dich?Sie hatte auch wieder extrem zugenommen.

      Ansonsten wünsch ich dir ganz viel Glück und drück dir ganz toll die Daumen!

      LG Lilis
    • RE: Rückfall und massive Zunahme

      Dacoma schrieb:

      Warum ist einfach, vielleicht soll es nochmal einen Anfang für mich selber markieren. Es hilft sicher, sich wieder gehäuft mit dem Thema zu beschäftigen, dann lässt es sich nicht mehr so einfach verdrängen und bei Seite schieben.
      Und natürlich will ich auch anderen Betroffenen zeigen, dass sie nicht alleine sind. Ich glaube mittlerweile, dass es sehr sehr viele von uns gibt. Nicht zurückziehen ist die Devise, sondern Öffentlichkeit schaffen, zumindest hier. Also Leute, wir sind nicht allein!
      Es ist zwar nicht wirklich eine Lösung des Problems.. aber es erleichtert ein wenig..

      Und vielleicht ist es dann der Neu-start.. Hoffentlich!!

      Lieben Gruss


      Hallo Dacoma

      Erst mal Hut ab, dass du deine Situation so offen schilderst und dazu stehst, was passiert ist. Ich gebe dir Recht, dass du damit absolut nicht alleine bist, es gibt (leider) viele in einer ähnlichen Situation und eben auch viele, die sich dazu nicht mehr zu äussern getrauen. Von daher finde ich es nicht nur wichtig, dass es diese Kategorie "Zunahme nach der Operation" gibt, sondern, dass auch Betroffene dazu schreiben.

      So wie es auch Fälle gibt, welche wirklich mit der Adipositasthematik abschliessen können, so gibts leider auch das Gegenteil und ohne dir jetzt Angst machen zu wollen, aber diese Problematik der erneuten Zunahme dürfte nebst den "traditionell potentiellen Patienten" eine der nächsten grösseren Herausforderung sein für die Adipositasforschung, wenn sie es nicht bereits schon längst ist.

      Was allerdings auch fakt zu sein scheint und mir von verschiedenen Ärzten bestätigt wurde, welche in der Forschung aktiv sind, dass es in absehbarer Zeit keine Mittel geben wird, welche einen durchschlagenden Erfolg gegen das Übergewicht vorweisen können. Wenn solche Mittel existieren würden, dann wären sie längstens in der Pipeline der Zulassungen.

      Das heisst soweit nichts anderes, dass operierte Menschen mit dieser Problematik versuchen müssen über Verhaltenstherapie die Kurve wieder zu finden, denn Übergewicht, bzw. Gewichtszunahme ist (Krankheiten aussen vor gelassen) letztlich etwas einfach formuliert eine "Bilanz von Energiezufuhr und Energieverbrauch" und entweder stimmt das eine oder das andere nicht (aus welchen Gründen auch immer).

      Natürlich wünsche ich dir von Herzen, dass du einen Ausweg findest und dass du dich jetzt nicht in einem erneuten Wettlauf wieder findest, denn oft haben wir ja früher alles Mögliche bereits ausprobiert (die sogenannte Diätkarriere lässt grüssen) und es hat oft nicht geholfen, sonst wären wir nicht operiert worden (Ausnahmen gibts immer).
    • Lass Dich mal ganz feste :knuddel: :knuddel: :knuddel:

      Ich finde es ganz toll und mutig, dass Du so offen über die Gewichtszunahme schreibst, und ich hoffe, dass immer mehr sich hier im Forum "outen" :drueck: :drueck: :friends:

      Uns wurde letztes Jahr eine Statistik vorgelegt, in dem klar hervorgeht, dass es z.B. meist nicht bei einer Adipositas-OP bleibt, da die Gewichtsreduktion nach einer gewissen Zeit stoppt bzw. das Gewicht schleichend wieder nach oben geht. Mir fiel fast die Kinnlade runter, sollte das dann heißen dass wir fast alle wieder dick werden? Ich finde es fast anmassend, wenn jemand behauptet dass ihm so was auf keinen Fall mehr passieren würde...den Satz "sag nie nie..." habe ich ganz genau gelernt, denn ich wurde in vielen Situation im Leben gelehrt, dass es immer anders kommen kann.
      Ich hatte auch wieder schleichend zugenommen. Erst merkt man es garnicht so. Dann kneift die Hose. Dann geht man auf die Waage. Mist!!..Sofort gegensteuern! Denkt man..aber das umsetzten ist so eine Sache..Und ruckzuck waren 10 Kilo drauf..!Ich fühlte mich beschissen!!! (armer Tom in der Zeit hihi)
      Mein Adipositaschrirurg hat mir dann eine Extrem-Diät verordnet, mit der ich 5 Kilo in 4 Wochen abgenommen habe. Und ich gemerkt habe, wie oft ich vorher doch zwischendurch mal was gegessen hatte, zum Essen was trank usw. Nun nehme ich mittlerweile nur noch 3 Mahlzeiten täglich zu mir, am Abend vorher mit Eiweiss-Shake, trinke nichts mehr zum Essen und habe nochmal 5 Kilo runter. Also bin ich wieder am Zielgewicht angekommen.
      Aber wie lange?
      Werde ich so konsequent bleiben? Schaff ich das auch an Weihnachten (die Zeit war auch als früher Schlanke immer ne Gefahrenzeit hihi); und schaff ich es dann auch wieder , dieses Mal früher, das Ruder rumzureißen??
      Ich weiss es nicht. Ich werde es probieren. Aber eine Garantie? Die bekommen wir nie im Leben!! Alle nicht.
      Ich habe immer die bewundert, die sich auch nach 2 Jahren noch zum Essen zwingen mussten. Das hatte ich die ersten 2 Wochen, ab da war es dann reine Konsequenz ;(
      Ich habe mich auch als Versager gefühlt (toll, als SHG-Leitung sollst Du doch Vorbild sein usw.). Aber dann dachte ich : Ne, das ist die Realität!! Und je früher sich jeder bewusst wird, das so was kommen kann (nicht muss) um so besser. Nur zurücklehnen nach der OP und denken, "das war es dann mit Diät und Hungern " - also ich kenne so gut wie keinen hier, dem das gelungen ist. Und darum: Nicht schämen!1 Lieber hier posten und wir versuchen alle gemeinsam, den "Schweinehund" in den Griff zu bekommen :gemeinsamsindwirstark:
    • Hallo,

      also das Wort " Versager" mag ich nun gar nicht.
      Ich vermute das bei jedem früher oder später das Gewicht anfängt zu schwanken, wieder hoch mal runter...........etc.
      So wie wir es schon immer kannten.
      Man hofft vielleicht das man selber nicht betroffen ist, und das man es doch schafft oder dieser gemeine Kelch gerade an einem selber vorbei geht.
      Leider ist dem nicht so. Du bist aber kein Versager, sowas rede Dir nicht ein.
      Geh doch mal zu Deinem AC Arzt und überprüfe ob noch alles OK ist! Dann fang doch vielleicht langsam an Dich damit außeinander zu setzen. Setz Dich nicht wie früher unter diesen Wahnsinns Druck jetzt schnell abnehmen zu müssen.
      Vielleicht gelingt es Dir herauszufinden das ein oder andere Auszutauschen.
      Die Schoki gegen eine Banane oder so in der Art..... Evtl. kommt noch mal eine Ernährungsberatung in Frage, oder oder oder.
      Versuche irgendwas zu finden was spaß macht..........Sport, lecker Kochen aber so wie es sein soll :o)
      Und wenn Du nur 5kg schaffst weg zu bekommen hast Du das erste Ziel ............und dann gehts auch weiter.

      Auch ich habe zugenommen, immer mal wieder. Momentan hab ich es aber noch geschafft sofort zu reagieren. Auch ich werde noch mal eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen.

      Laß nichts unversucht, aber kläre bitte ab ob Organisch alles Ok ist bei Dir!

      Alles gute
      Steffi
    • Dieses Thema gewinnt zunehmend an Bedeutung.

      Beim letzten Deutschlandtreffen hat der referierende Chirurg auf Frage angegeben, dass er die Zahl der notwendigen Re-Operationenen auf etwa 30 Prozent schätzt.

      Konkret würde das bedeuten, dass jeder Dritte nach einem adipositaschirurgischen Eingriff derart viel an Gewicht zunimmt, dass er erneut operiert werden muss.

      Das ist nebenbei bemerkt auch Wasser auf die Mühlen der eher ablehnungsorientierten Krankenkassen.

      Alleine bekommt man das Problem oft nicht in den Griff, Ernährungsberatung und Verhaltenstherapie helfen weiter, da muss man eben aktiv werden und sich kümmern.

      Sich zu Hause verkriechen befördert die Depression und das Suchtverhalten, es ist im Gegenteil enorm wichtig, regelmässig soziale Kontakte zu suchen und zu pflegen.

      Auch Bewegung ist wichtig, und wenn es nur Spaziergänge möglichst in freier Natur sind.

      Also, bitte nicht resignieren sondern am Ball bleiben :grinsen:
      Liebe Grüsse von Helmut und von meiner grossen Liebe Karla-Kawusch und von der Katzendame Nele und dem neuen Kater Stromer.



      Ein wichtiger Satz für all die vielen Ungeduldigen hier im Forum, die möglichst schnell abnehmen wollen :

      Du kannst noch so sehr an einem Grashalm ziehen, er wächst deswegen nicht schneller !



      Wer laaaaaangsam und genussvoll kaut, hat mehr vom Leben !!




      Die SHG Frankenthal findet an jedem vierten Montag im Monat um 19 Uhr im Erdgeschoss des Krankenhauses in Frankenthal im Besprechungsraum rechterhand der Reception statt.
    • Liebe Dacoma,

      ich kann so gut nachempfinden, wie es dir jetzt geht ... ich hatte auch die letzten 1,5 Jahre total keine Kraft mich irgendwie gegen meine alten Verhlatensmuster zu wehren, hab mich total zurückgezogen und es absolut schleifen lassen ... Fazit: ca. 33 kg Zunahme ....

      Ja, ich habe auch vor knapp 9 Wochen wieder angefangen etwas dagegen zu tun und es sind nun bereits 23 kg wieder runter .... wenn du grob wissen willst wie, kannst du in meinem Thread lesen "Lady-Di reloaded - ich packs noch mal" (sorry, schaff das verlinken nicht) ... es ist ne harte Geschichte , aber es ist seit meiner Anfangszeit nach der OP das erste Mal, dass ich es wieder schaffe irgendeine Nahrungsbegrenzung durchzuhalten und Gelüste zu bekämpfen und das liegt eindeutig an dem Mittel, dass ich begleitend zu der Diät nehme ....

      Ich finde es absolut wichtig und dringend, dass du den Weg der Verhaltenstherapie wählst und sonstige professionelle Hilfe suchst!
      Wenn du zugleich daran Interesse hast evtl. einen Weg zu finden um körperlich Schadensbegrenzung zu betreiben und diesen Leidensdruck der zugenommen Kilos zu senken, dann kann ich dir gerne weitere Infos per PN zukommen lassen was mir gerade so gut hilft ...

      Ich finde es toll, dass du dich hier gemeldet hast und ganz offen über alles schreibst (ich hab das erst geschafft, als ich meinen Weg gefunden hatte) und ich wünsch dir die Kraft, alles Notwendige zu tun, dass dich aus deinem schwarzen Loch wieder raus holt :friends:

      Diana :hallo:
    • Hallo zusammen

      Man könnte die Problematik der erneuten Gewichtszunahme auch "tickende Zeitbombe" nennen, denn die Auswirkungen kann man wohl noch gar nicht abschätzen. Kommt es zu erneuten Operationen, wenn ja, was kann man denn noch operieren, wenn bereits schon Magenband und bei einzigen auch der Umbau zum Bypass erfolgt ist? Man kann nicht x beliebig oft operieren... irgendwann ist das dann ausgeschöpft. Was dann noch bleibt, daran will ich gar nicht denken...

      Konventionelle Wege beschreiten ist zwar an sich gut, aber sind wir nicht genau damit gescheitert? Ich jedenfalls schon... auf konventionelle Weise habe ich es nicht geschafft und ohne Operation(en) hätte ich die Kurve wohl nicht geschafft. Was passiert wenn keine OP mehr möglich ist oder die Kassen irgendwann sich sagen "hm, 1. OP haben wir bezahlt, Umbau auch, wieso jetzt noch zum 3. Mal bezahlen??? Hat ja bisher auch nicht das gebracht was man uns erzählt hat!".

      Wichtig: ich mache mir allgemein Sorgen um die Thematik... hat mit mir persönlich nichts zu tun (nicht dass wieder irgendwer mir die Buchstaben auf der Tastatur verwechselt).
    • Hallo & Danke für die Offenheit :friends:

      Ich nehme zwar nicht zu, aber einerseits rückt eine Suchtverschiebung sehr nahe und andererseits entgleist mein Essverhalten bei Kleinigkeiten. Bei mir war es immer Stress. Früher war mein Magen in diesen Phase ein Loch, heute macht er dicht. Seit Montag habe ich aus genau diesem Grund unfreiwillig 3,5kg abgenommen und es wäre noch mehr, hätte ich nicht jeden Abend zwei Gläser Rotwein getrunken. Aber das geht ja nun auch so nicht weiter (war schon vorher unter meinem Zielgewicht).

      In den ersten 1 1/2 Jahren nach der OP hatte ich wirklich mein Leben verändert und insbesondere meinen Beruf so gestaltet, dass der Stress in einem für mich gesunden Rahmen war. Dann wurde ich übermütig und habe einen neuen Job angetreten....einerseits liebe ich diese Höllenritte, andererseits kann ich immer noch mit dem Stress nicht umgehen. Da ich auch noch andere "Lebensumstände" ziemlich drastisch umgestellt hatte und das auch nicht angerührt habe, bin ich "nur" an der Grenze, aber mittelfristig muss ich wieder zurück zu dem Muster der ersten 1 1/2 Jahre oder ich renne in ein richtiges Problem.

      Was ich eigentlich sagen will - zumindest für mich ist in den letzten Monaten das Bewusstsein, dass die AC wirklich nur mit einer ernsthaften Lebensumstellung in allen Lebensbereichen funktioniert, in Himmelshöhen gewachsen. Es war vorher schon da, jetzt bin ich aber an dem Punkt, an dem mir wirklich bewusst ist, wie lebenswichtig das für mich ist und, dass ich noch einmal einen neuen Weg für mich finden muss. Der Ausschlag der Waage (egal in welche Richtung) ist nur das Symptom.....

      ganz liebe Grüsse Catrin
    • Ich bin ein ,alter Hase" und habe mein Problem auch erkannt und stehe dazu!
      seit nun einige wochen warte ich gedultig auf meine beginn bei der VT...
      das ist echt zum kotzen...einfach zu warten und nix kann man machen!
      Wahrscheinlich wird es noch monaten dauern bis ich endlich ran komme...Aber ich werde es durchziehen!
      Es ist meine letzte chance...

      meine Meinung dazu:

      egal was für Präparate, Nahrungsergänzung und shake´s und gesamte AC -Methoden

      OHNE VERHALTENSTHERAPIE

      wird es Nichts bringen!!!

      es wird nur eine hilfe sein nichts anderes

      Es sind ganz andere Probleme die verarbeitet werden müssen als das Essen!
      Ich lese oft hier wie dem einen und anderen ergangen ist...
      solange diese Probleme verdrängt werden...kommen Sie trotzdem früh oder spät wie eine Lawine auf einem zu!

      grüße fatma
    • Meine Therapeutin erklärte zu dem Thema, dass eine Therapie niemals helfen wird schlank zu werden - aber es hilft, besser mit dem sogen. "Versagen" umzugehen.

      Ist sicher auch nicht das, was man gerne liest..... aber Tatsache.

      :hallo:
      Elisabeth

      Höchstgewicht 05/2006 * 170,0 kg * BMI = 59,52 * OP Gewicht 15.05.2006 * 165,0 kg * RNY-Bypass
      niedrigstes Gewicht 69 kg - lange Zeit gehalten bei 75 kg - aktuell 81 kg

      17!! Jahre nach OP
    • Vielleicht müssen wir (bzw. jene, die davon betroffen sind umso mehr) einfach aufhören damit "woanders" nach Möglichkeiten zu suchen, sondern in allererster Linie bei sich selber anfangen.

      :]

      Es kann mir niemand weismachen, dass ich selber NICHT dafür verantwortlich bin, was ich einkaufe, was ich in der Küche, bzw. im Kühlschrank stehen habe und was ich mir selber hineinstopfe. Das kann kein Chirurg mir abnehmen, kein Psychologe, niemand... das kann aber ich selber wunderbar beeinflussen, denn schliesslich sind es meine Hände, welche das "falsche" Essen einkauft, nach Hause schleppt, kocht oder einfach nur im Restaurant bestellt und niemand sonst.

      :neinnein:

      Ich habe oft den Eindruck, dass man sich hinter der "Krankheit" Adipositas versteckt um das eigene Tun und Handeln zu legitimieren, bzw. zu erklären und zu rechtfertigen. Genau dieses Verhalten macht es u.a. schwieriger wirklich weiter zu kommen in der persönlichen Einstellung zum Ganzen.

      Selbstverständlich steht das nicht im Widerspruch eine Krücke wie zb. einen Magenbypass in Anspruch zu nehmen. Der alte Mann, der ohne Stock kaum mehr laufen kann, der wäre ja auch blöd, wenn er den Stock einfach wegwerfen würde, also benutzt er ihn auch, aber laufen, das muss er selber, der Stock bleibt liegen, wenn der sich der alte Mann nicht von sich aus bewegt.
    • :hallo1: Alexandra,

      das Problem haben wir alle jetzt zur Weihnachtzeit ist die Versuchung am größten,

      bei mir ist versuchung sehr groß wir sind ein Acht Personen -Haushalt der Kühlschrank ist dementsprechend voll.

      Ich komme immer wieder in Versuchung mehr als 3 Malzeiten einzunehmen. Am Abend ist die versuchung am größten.

      Zum Glück habe ich mein verlangen noch im Griff und nehme nur 2-3 Kilo zu und schaffe es diese auch wieder abzunehmen.

      Alexandra komm doch wieder zur SHG und lass uns in der Gruppe darüber reden .

      Wünsche dir einen schönen Sonntag Grüße Johann
    • Hallo Michael :hallo:

      Mal eine ganz provokative Frage an Dich. Meinst Du nicht, dass Du es Dir doch etwas zu einfach machst, denn es würde ja bedeuten, dass wir alle, wenn wir abgenommen haben, ohne Krücke leben könnten und es nur eine zeitlich begrenzte Krankheit "Adipositas" ist. Danach, also nach erfolgreicher Abnahme können wir so einfach mal den Schalter umdrehen, das Verhalten der letzten Jahre komplett verändern und anders denken/reagieren usw. SO funktioniert es aber in der Realität nicht. Da sprechen die Lehrbücher von den Medizinern usw. eine andere Sprache oder stellst Du mit Deiner Aussage wirklich alles in Zweifel? Andere Suchterkrankungen haben zum Teil eine 30% Rückfallquote, warum sollte sie bei Adipositas (Ess-Sucht) NULL Prozent sein, nur weil man vielleicht selbst in der glücklichen Lage bin, zu denjenigen zu gehören, die davon zumindest derzeit nicht betroffen sind.
    • Elisabeth schrieb:

      Meine Therapeutin erklärte zu dem Thema, dass eine Therapie niemals helfen wird schlank zu werden - aber es hilft, besser mit dem sogen. "Versagen" umzugehen..

      :hallo:
      Ich habe zwar keinen Therapeuten, sondern einen Coach, aber im Prinzip läuft es auf dasselbe hinaus. Essen ist eine Form der "Übersprungshandlung", d.h. es bedeutet man tut etwas um zu vermeiden, das zu tun, was man eigentlich tun müsste, weil man diesen Schmerz nicht ertragen würde. Genau das tue ich auch. Ich begebe mich in Situationen, die mir persönlich unerträglichen Stress bereiten und prompt fange ich an ein Problem mit dem Essen zu entwickeln. Früher war es dann zu viel, heute ist es dann zu wenig.....ganz ehrlich, auch nicht besser, nur gesellschaftlich anerkannter...... Der Coach hält mir sehr regelmässig und in wechselnder Deutlichkeit den Spiegel vor und es ist selten schön, was ich bei diesem Blick in den Spiegel sehe. Aber es ist das einzige, was hilft. Ich MUSS die Situation ändern, in der ich jeweils stecke und das kostet Kraft. Wisst ihr was ganz erstaunlich ist ? In den Phasen, in denen ich das relativ konsequent tue, geht es mir nicht nur besser, sondern ich esse auch recht normal und Dumpings kommen so gut wie nie vor, obwohl ich Dinge esse, bei denen ich sonst schon vom bloßen Anblick absolut übelst dumpen würde.......Das Ziel ist, diese Phasen zu verlängern. Ich glaube inzwischen nicht mehr, dass diese "coaching" Phase je enden wird und erkenne an, dass ich einfach mal chronisch krank bin und vermutlich immer Hilfe brauchen werde.....Es ist einfach so und genau diese Erkenntnis war die härteste überhaupt.....den Auslöser kann ich nie mehr ändern...mein Mann ist tot, meine Tochter ist tot. Egal was ich tue bzw wie viel ich wiege, sie werden nie mehr lebendig. Aber ich kann aufhören, mich selbst umzubringen und genau an letzteres muss ich mich regelmässig erinnern.

      Das Problem mit dem essen ist, dass es gesellschaftlich noch sehr viel anerkannter ist, als Alkohol. UND, es ist in der Tat grundsätzlich nicht vermeidbar.

      Dieses Wochenende war ich auf einer grossen Geburtstagsfeier eingeladen und da ich nur 1x zum Buffet ging und in der Zeit, in der meine (deutlich übergewichtige) Nachbarin 3x Buffet aß prompt von ihr angesprochen wurde, ich würde ja nun wirklich extrem langsam essen und ob ich deshalb so schlank sei. Dabei habe ich wirklich auch objektiv viel gegessen (einen ganzen Essteller voll und ich meine wirklich voll) und Wein getrunken und auch Kuchen hinterher geschoben.... ABER es fiel mir dabei auf, wie viele Gedanken sich übergewichtige Menschen darum machen, wie ihr eigenes Essverhalten auf andere wirkt. Ganz ehrlich - den Teil hatte ich glatt vergessen !


      Auch ich gehöre zu denen, die richtige Probleme mit der Kostenübernahme hatten, aber dennoch finde ich diese hohe Hürde von Herzen gut, denn oft wenn ich hier lese, kein multimodales Konzept absolviert, wie unverschämt, dass eine psychologische Begutachtung mehr als eine Formalie sein soll, frage ich mich allen Ernsten, ob diese AC je Erfolg haben kann. Spätestens seitdem ich operiert bin betrachte ich die AC als den aller härtesten Weg überhaupt und man muss schon wirklich einen extrem hohen Grad der Verzweiflung übersprungen haben, um eine AC dauerhaft zum Erfolg zu bringen. Denn es gibt diese Rückschläge von absolut verhasster Zunahme (bei mir halt inzwischen übermässiger Abnahme) und der Erkenntnis, dass die AC das Problem nicht beseitig, sondern nur relativiert hat.......

      :hallo:
    • Ramona die Nachteule schrieb:

      Hallo Michael :hallo:

      Mal eine ganz provokative Frage an Dich. Meinst Du nicht, dass Du es Dir doch etwas zu einfach machst, denn es würde ja bedeuten, dass wir alle, wenn wir abgenommen haben, ohne Krücke leben könnten und es nur eine zeitlich begrenzte Krankheit "Adipositas" ist. Danach, also nach erfolgreicher Abnahme können wir so einfach mal den Schalter umdrehen, das Verhalten der letzten Jahre komplett verändern und anders denken/reagieren usw. SO funktioniert es aber in der Realität nicht. Da sprechen die Lehrbücher von den Medizinern usw. eine andere Sprache oder stellst Du mit Deiner Aussage wirklich alles in Zweifel? Andere Suchterkrankungen haben zum Teil eine 30% Rückfallquote, warum sollte sie bei Adipositas (Ess-Sucht) NULL Prozent sein, nur weil man vielleicht selbst in der glücklichen Lage bin, zu denjenigen zu gehören, die davon zumindest derzeit nicht betroffen sind.
      Hallo Ramona :hallo:

      Ich hab nix gegen provokative Fragen... ;)

      Nein ich mache es mir nicht zu einfach und ich habe NIE und NIMMER behauptet, dass das was für mich gilt für alle gelten soll und dass es keine Rückfallgefahr gibt in der Adipositasproblematik. Es soll jeder dazu eine eigene Meinung haben, ich für mich habe meine eigene und das ist gut so.

      :]

      Ich behaupte lediglich, dass es nicht für jeden Adipösen so sein muss, dass er ein Leben lang adipös bleiben muss, auch wenn er Normal- oder Wohlfühlgewicht erreicht hat. Aber natürlich kann ich nicht erwarten, dass das alle verstehen... muss ich auch nicht, es ist mir ehrlich gesagt schlicht und einfach egal. Jene, die andere Meinungen und Einstellungen akzeptieren können, die können meine Meinung dazu auch stehen lassen und respektieren, auch dann wenn sie anderer Meinung sind.

      :]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Michael ()

    • Das heißt aber, wenn ich Dich richtig verstanden habe, dass Du selbst keine Krücke mehr bräuchtest oder interprediere ich da etwas falsch. Könnte ja sein, dass ich derzeit nur etwas falsch verstanden habe.
    • Ramona die Nachteule schrieb:

      Das heißt aber, wenn ich Dich richtig verstanden habe, dass Du selbst keine Krücke mehr bräuchtest oder interprediere ich da etwas falsch. Könnte ja sein, dass ich derzeit nur etwas falsch verstanden habe.
      Es wird zu oft irgendwas interpretiert... leider... kann mich nicht daran erinnern in diese Richtung irgendwelche Aussagen gemacht zu haben. :nix:

      Nochmals:
      ********
      Ich behaupte lediglich, dass es nicht für jeden Adipösen so sein muss, dass er ein Leben lang adipös bleiben muss, auch wenn er Normal- oder Wohlfühlgewicht erreicht hat.