Hallo alle zusammen,
wie vielen anderen hier, z.B. auch Früchenmami im Nachbarthread geht es auch mir. Ich bin wieder absolut im alten Teufelskreis der schlechten Verhaltensmuster gefangen und nehme auch demzufolge wieder massiv zu.
Tiefststand meines Gewichtes waren 73kg bei einer Größe von 176cm. Mittlerweile sind es 96 kg!!!!
Ihr hättet es niemals soweit kommen lassen??
Ja, das dachte ich leider auch. So dachte ich damals immer, ich käme niemals über die 80kg hinaus, das wäre das absolute Maximum. Aber ich wurde dann eines Besseren belehrt. Tja.. jetzt bin ich fast wieder bei 100 kg und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich es jetzt schaffe, es wieder halbwegs in den Griff zu bekommen.
Versager! Klar, das denke ich auch oft. Aber ich weiß, dass es kein Versagen ist und ich weiß, dass ich damit nur einen Druck schaffe, der diesen Teufelskreis unterstützt.. Das weiß ich zumindest in den wenigen klaren Momenten, wenn der Verstand die Vernunft obsiegen lässt. Aber diese Momente werden leider sehr oft verdrängt und bei Seite geschoben.. und der Drang gewinnt die Oberhand.
Nach einem Trauma in der Kindheit, habe ich mit Essen angefangen und es wurde zu meinem Weg mit den Dingen umzugehen und zu Überleben (Klingt jetzt vielleicht etwas dramatisch, auch in meinen Ohren, aber das war es sicherlich damals auch). Über Jahrzehnte hat sich dieses Muster eingebrannt und es lässt sich nunmal leider nicht so mal eben mit einem Fingerschnippsen besiegen.
Die OP war eine tolle Krücke. Ich war sowas von diszipliniert und habe klasse abgenommen, in Rekordzeit. Bis mein Kopf irgendwann gemerkt hat, hey... du kannst ja wieder essen.. versuchs mal..
So oder so ähnlich, hat es sich dann wieder eingeschlichen und langsam gesteigert bis dahin wo ich heute bin. Schokolade und anderes Süsses in Massen, auch bis mir schlecht wird. Dumping?? Nehme ich in Kauf, bereue es, dennoch hindert es mich nicht daran, beim nächsten mal weiter zu essen.. Portionsgrößen haben sich ebenso stark vergrößert. Das Essen, der Gedanke daran ist das erste was mich morgens erwartet.. Mein Kopf sucht permanent neue Ausreden und das seit über einem jahr, warum es heute noch ok wäre, wieder schokolade oder sonstiges zu essen.. und wenn es dann einmal passiert ist.. hey.. egal.. der tag ist dann eh schon im ars... also was solls.. Und dann Fressen ohne Ende... Kennt ihr das?? Klar, bin sicher nicht alleine damit. Traurig aber wahr!!
Ich versuche mal wieder dagegen anzugehen. War bei Meiner EB in der Klinik, bin mittlerweile in einer Studie der Psychosomatischen Abteilung in Erlangen, damit verbunden sind Einzeltherapiesitzungen. Ich weiß, ich muss mir schleunigst noch eine Therapeutin für die Zeit nach der Studie suchen. Glaube mittlerweile, dass das Thema Adipositas mich durchaus mein ganzes Leben begleiten wird, auch wenn ich hier in einer Signatur eine anderslautende Meinung gelesen habe...
Hoffe, irgendwie wieder den Absprung zu schaffen, kann mich aber nicht gerade als äußerst euphorisch bzw. positiv denkend diesbezüglich bezeichnen.. Teilweise steckt wohl resignation dahinter.. Klar.. wenn man über ein Jahr lang versucht hat, jeden Tag aufs neue durchzustarten..
Ach.. ich habe überdies bereits ein Bodylift hinter mir. Also auch eine derartige Operation konnte mich nicht daran hindern, es wieder soweit kommen zu lassen.. Auch die Angst, meinen "neuen" körper wieder zu versauen.. diese Angst hat der Sucht unterlegen.. Traurig und beängstigend wie Machtvoll die Sucht sein kann.
Auch wenn ich hier, so scheint es mir jedenfalls, sehr neutral und gefühllos schreibe, der Leidensdruck ist extrem hoch!! Depressionen, der passive Todeswunsch, Keinerlei Antrieb, Traurigkeit, das übliche zurückziehen.. bin überall live dabei.. Ich wiege noch immer weit über 70kg weniger als vor der Op, dennoch ist alles fast wie früher.. Ich ziehe mich zurück, gehe nicht mehr weg, vermeide soziale Kontakte...Naja.. ihr kennt das ja sicher alle selbst.. wem erzähl ich es.. und warum?
Warum ist einfach, vielleicht soll es nochmal einen Anfang für mich selber markieren. Es hilft sicher, sich wieder gehäuft mit dem Thema zu beschäftigen, dann lässt es sich nicht mehr so einfach verdrängen und bei Seite schieben.
Und natürlich will ich auch anderen Betroffenen zeigen, dass sie nicht alleine sind. Ich glaube mittlerweile, dass es sehr sehr viele von uns gibt. Nicht zurückziehen ist die Devise, sondern Öffentlichkeit schaffen, zumindest hier. Also Leute, wir sind nicht allein!
Es ist zwar nicht wirklich eine Lösung des Problems.. aber es erleichtert ein wenig..
Und vielleicht ist es dann der Neu-start.. Hoffentlich!!
Lieben Gruss
wie vielen anderen hier, z.B. auch Früchenmami im Nachbarthread geht es auch mir. Ich bin wieder absolut im alten Teufelskreis der schlechten Verhaltensmuster gefangen und nehme auch demzufolge wieder massiv zu.
Tiefststand meines Gewichtes waren 73kg bei einer Größe von 176cm. Mittlerweile sind es 96 kg!!!!
Ihr hättet es niemals soweit kommen lassen??
Ja, das dachte ich leider auch. So dachte ich damals immer, ich käme niemals über die 80kg hinaus, das wäre das absolute Maximum. Aber ich wurde dann eines Besseren belehrt. Tja.. jetzt bin ich fast wieder bei 100 kg und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich es jetzt schaffe, es wieder halbwegs in den Griff zu bekommen.
Versager! Klar, das denke ich auch oft. Aber ich weiß, dass es kein Versagen ist und ich weiß, dass ich damit nur einen Druck schaffe, der diesen Teufelskreis unterstützt.. Das weiß ich zumindest in den wenigen klaren Momenten, wenn der Verstand die Vernunft obsiegen lässt. Aber diese Momente werden leider sehr oft verdrängt und bei Seite geschoben.. und der Drang gewinnt die Oberhand.
Nach einem Trauma in der Kindheit, habe ich mit Essen angefangen und es wurde zu meinem Weg mit den Dingen umzugehen und zu Überleben (Klingt jetzt vielleicht etwas dramatisch, auch in meinen Ohren, aber das war es sicherlich damals auch). Über Jahrzehnte hat sich dieses Muster eingebrannt und es lässt sich nunmal leider nicht so mal eben mit einem Fingerschnippsen besiegen.
Die OP war eine tolle Krücke. Ich war sowas von diszipliniert und habe klasse abgenommen, in Rekordzeit. Bis mein Kopf irgendwann gemerkt hat, hey... du kannst ja wieder essen.. versuchs mal..
So oder so ähnlich, hat es sich dann wieder eingeschlichen und langsam gesteigert bis dahin wo ich heute bin. Schokolade und anderes Süsses in Massen, auch bis mir schlecht wird. Dumping?? Nehme ich in Kauf, bereue es, dennoch hindert es mich nicht daran, beim nächsten mal weiter zu essen.. Portionsgrößen haben sich ebenso stark vergrößert. Das Essen, der Gedanke daran ist das erste was mich morgens erwartet.. Mein Kopf sucht permanent neue Ausreden und das seit über einem jahr, warum es heute noch ok wäre, wieder schokolade oder sonstiges zu essen.. und wenn es dann einmal passiert ist.. hey.. egal.. der tag ist dann eh schon im ars... also was solls.. Und dann Fressen ohne Ende... Kennt ihr das?? Klar, bin sicher nicht alleine damit. Traurig aber wahr!!
Ich versuche mal wieder dagegen anzugehen. War bei Meiner EB in der Klinik, bin mittlerweile in einer Studie der Psychosomatischen Abteilung in Erlangen, damit verbunden sind Einzeltherapiesitzungen. Ich weiß, ich muss mir schleunigst noch eine Therapeutin für die Zeit nach der Studie suchen. Glaube mittlerweile, dass das Thema Adipositas mich durchaus mein ganzes Leben begleiten wird, auch wenn ich hier in einer Signatur eine anderslautende Meinung gelesen habe...
Hoffe, irgendwie wieder den Absprung zu schaffen, kann mich aber nicht gerade als äußerst euphorisch bzw. positiv denkend diesbezüglich bezeichnen.. Teilweise steckt wohl resignation dahinter.. Klar.. wenn man über ein Jahr lang versucht hat, jeden Tag aufs neue durchzustarten..
Ach.. ich habe überdies bereits ein Bodylift hinter mir. Also auch eine derartige Operation konnte mich nicht daran hindern, es wieder soweit kommen zu lassen.. Auch die Angst, meinen "neuen" körper wieder zu versauen.. diese Angst hat der Sucht unterlegen.. Traurig und beängstigend wie Machtvoll die Sucht sein kann.
Auch wenn ich hier, so scheint es mir jedenfalls, sehr neutral und gefühllos schreibe, der Leidensdruck ist extrem hoch!! Depressionen, der passive Todeswunsch, Keinerlei Antrieb, Traurigkeit, das übliche zurückziehen.. bin überall live dabei.. Ich wiege noch immer weit über 70kg weniger als vor der Op, dennoch ist alles fast wie früher.. Ich ziehe mich zurück, gehe nicht mehr weg, vermeide soziale Kontakte...Naja.. ihr kennt das ja sicher alle selbst.. wem erzähl ich es.. und warum?
Warum ist einfach, vielleicht soll es nochmal einen Anfang für mich selber markieren. Es hilft sicher, sich wieder gehäuft mit dem Thema zu beschäftigen, dann lässt es sich nicht mehr so einfach verdrängen und bei Seite schieben.
Und natürlich will ich auch anderen Betroffenen zeigen, dass sie nicht alleine sind. Ich glaube mittlerweile, dass es sehr sehr viele von uns gibt. Nicht zurückziehen ist die Devise, sondern Öffentlichkeit schaffen, zumindest hier. Also Leute, wir sind nicht allein!
Es ist zwar nicht wirklich eine Lösung des Problems.. aber es erleichtert ein wenig..
Und vielleicht ist es dann der Neu-start.. Hoffentlich!!
Lieben Gruss