Hallo zusammen,

ich hatte am letzten Mittwoch meine Oberarmstraffung und bin soweit absolut glücklich darüber. (Ich werd bei Gelegenheit auch mal Bilder einstellen. Allerdings kann ich meine Arme im Moment noch nicht selbst fotografieren.)

Ich hab mich trotz der langen Narbe, die ja bei der Straffung entsteht, bewusst für die OP entschieden, da ich dachte, dass ich schon genug Selbstbewusstsein hätte, um damit umgehen zu können, wenn mich jemand auf die Narbe anspricht. Tja, nur leider hab ich da wohl falsch gedacht und mach mir mittlerweile schon Gedanken, was ich denn dann sagen könnte bzw. wie ich überhaupt grundsätzlich reagieren soll. Andererseits will ich mir meine Freude über die OP und die Vorfreude auf Trägertops (hatte ich noch nie vorher an!!) nicht von so dämlichen Ängsten nehmen lassen.

Welche Erfahrungen habt ihr so nach eurer Armstraffung gemacht? Wurdet ihr auf die Narbe überhaupt angsprochen? Und wenn ja, was habt ihr gesagt? Für mich ist das Problem mit meiner überschüssigen Haut nämlich ein absolut persönliches, intimes und sensibles Thema, von dem nur meine Eltern wissen und das ich nicht so einfach vor anderen Leuten thematisieren kann und will. Daher hab ich mir auch schon überlegt, ob ich mir nicht einfach ne Ausrede wegen der Narbe überlegen soll wie z. B. dass ich operiert werden musste, weil meine Sehnen an beiden Armen verkürzt waren oder so was in der Art. Keine Ahnung, ob so ne Begründung überhaupt medizinisch richtig ist. Wisst ihr vielleicht eine passende Ausrede??

LG
Morgaine

Erst mal vielen lieben Dank für eure Antworten, die mir wieder Mut gemacht haben.

Die schönste "Ausrede" die ich bisher gehört habe war: meine Haut ist mir einfach zu gross geworden, deshalb hab ich mir eine kleiner zugelegt.

Ich fand das so süss und musste herzhaft

Das ist wirklich ein schöner und witziger "Spruch", werd ich mir auf alle Fälle merken.

Ich find's ja selbst total dämlich von mir, so dass ich mir solche Gedanken mache und (noch) nicht genug Selbstbewusstsein hab, um auf die Meinung anderer Leute zu sch***en. Das Problem ist halt auch, dass nur meine Eltern von der OP wissen; selbst mein Freundeskreis weiß nichts davon. Und das soll eigentlich auch so bleiben, da ich das Problem mit der Haut mit mir selbst (und teilweise mit meinen Eltern als Kreditgeber) ausmachen möchte. Naja, ich hoffe einfach, dass meine Narben bis zum Sommer schon gut verheilt sind.

@Spatzeli: Das mit der atrophen Narbenbildung ist echt Mist. Ich hab da auch ein bissl Angst davor, da ich vorher nie operiert wurde und daher gar nicht weiß, wie meine Wundheilung bzw. Narbenbildung so ist. Ich find's aber total klasse von dir, dass du trotzdem zur OP stehst. Respekt!!

Nochmals vielen lieben Dank für eure Antworten und aufmunternden Worte, die mir echt Mut machen. Ich werds einfach auf mich zukommen lassen, sehen, wie unauffällig oder auffällig sich meine Narbe entwickelt und dann schauen, was ich wem wie und wann sagen werde. Bei Leuten, die mir nicht nahe stehen, ist es mir (heute!) auch fast egal, was sie sagen und denken, so dass ich mir vorstellen kann, einfach die Wahrheit zu sagen. Nur bei meiner "besten Freundin" bin ich mir nicht sagen, ob ich ihr auch jetzt schon, wie ich noch langärmlig rumlaufe, von der Oberarmstraffung erzählen soll. Ich habe "beste Freundin" bewusst in "" geschrieben, da ich im Moment nicht weiß, wie ich zu ihr stehen soll oder wie sie zu mir steht. Aber das würde hier an dieser Stelle auch zu weit führen. Jedenfalls ärgere ich mich grad über mich selbst, da ich mir so dämliche Gedanken wegen der Narbe und anderen Leuten machen anstatt mich zu freuen, dass bisher alles gut gelaufen ist mit der OP bzw. dass ich mir das ermöglichen konnte und auch wirklich durchgezogen hab.

@chris65: Was ist denn eigenltich das Sharpei-Feeling? Ich hab das Wort schon mehrmals an anderer Stelle hier im Forum gelesen, kann damit aber nix anfangen?

Zitat von wanda:

Schliesse mich Claudia an ... niemand muss von der OP erfahren, nur weil Du abgenommen hast! redjoy/petra, miranda-girl, shreck ..... und einige andere haben es ohne OP geschafft (Super ECHT, ich bewundere Euch ... wohlwissend, dass es schon mit OP nicht einfahc ist!). Also musst Du es doch auch niemandem erzählen, ausser DU möchtest es erzählen.

Ich glaub, da gab es ein kleines Missverständnis. Als ich geschrieben hab, dass niemanden außer meinen Eltern von meiner OP erzählt hab, meinte ich von der Oberarmstraffung. (Ich hab auch ohne OP abgenommen, aber das ist ein anderes Thema.)

Zitat von isolabella:

Die Geheimniskrämerei finde ich grenzwertig, denn damit erhöht sich der Druck auf andere, die stark übergewichtig sind. So nach der Maxime: " die hat es doch auch geschafft, das musst du doch auch können!"- das hat mich früher schon sehr geärgert und der Druck wird umso höher, je mehr positive Beispiele es gibt. Da fände ich persönlich es schlicht unfair, nicht zuzugeben, dass ich Hilfe bekommen habe und es diese Hilfe auch für andere geben könnte.

Dieser Gedankengang stimmt mich grad nachdenklich, da du erstens recht hast und man das auch auf WHOs übertragen kann. So sieht man im Fernsehen in diversen Talk-shows etc. ja mal öfters Frauen (und vereinzelt auch Männer) die 50, 60, 70 etc. kgs abgenommen haben, sich im Fernsehen im Bikini oder sonstigen knappen Outfits präsentieren und bei denen man nichts von überschüssiger Haut sieht. Dieses Thema wird meist außen vor gelassen, so dass mich solche Beiträge oftmals runtergezogen haben, da ich dachte, dass die meisten ehemals Dicken kein Problem mit der Haut haben und ich da halt die Ausnahme mit besonders schlechtem Bindegewebe bin. Dabe ist es in solchen Fernsehbeiträgen wohl eher so, dass das Thema überschüssige Haut und WHOs einfach nicht angesprochen werden... Wenn ich also nicht zu meinen WHOs stehe, könnte man das also auch als unfair gegenüber anderen Dicken/Abgespeckten betrachten, die sich auch Gedanken wg der Haut machen oder?

Der Vergleich mit dem chinesischen Faltenhund ist aber auch wirklich gut. Und die sind auf den Bildern soooo süß. Muss mal schauen, ob so ein Bild als Avatar nehmen kann. ;)

@isolabella: Ja, ich glaub, da ist die Hemmschwelle bei einigen/vielen (mich eingeschlossen) noch ziemlich groß. Ich denke auch, es wäre zu einfach zu sagen, dass das gesellschaftlich bedingt ist bzw. dass die Gesellschaft (noch) nicht das nötige Verständis dafür hat. Wahrscheinlich ist es eher so, dass ich es einfach am mangelnden Selbstbewusstsein der Einzelnen (ebenfalls mich eingeschlossen) liegt. Deine Beiträge bringen es übrigens immer gut auf den Punkt.

LG