Klaffende Tube mit Autophonie

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    • Klaffende Tube mit Autophonie

      Seit ich schlank geworden bin (inzwischen habe ich 79 kg abgenommen), plagt mich ein ständiges Druckgefühl auf dem linken Ohr. Dabei höre ich mein Atmen sowie meine eigene Stimme sehr laut, kann meine Umwelt jedoch nicht mehr richtig verstehen. Nur im Liegen ist alles normal. Jetzt war ich deswegen beim HNO-Arzt. Dieser hat ziemlich schnell eine klaffende Tube mit Autophonie diagnostiziert. Dabei handelt es sich um eine Funktionsstörung der Eustachischen Röhre. Diese ist ein Kanal zwischen dem Mittelohr und dem Rachenraum, der dem Druckausgleich und der Ableitung des Ohrenschmalzes dient. Im Normalfall ist die Eustachische Röhre durch Fettkörper und Knorpel geschlossen und kann sich nur durch Muskelbewegung kurz öffnen. Durch starke Gewichtsabnahme schrumpfen die Fettdepots entlang der Tube, wodurch sie nicht mehr abdichtet und für lange Zeiträume geöffnet bleibt. Der HNO-Arzt sagte mir, dass dies bei starker Gewichtsreduktion häufiger vorkomme, man aber im Grunde dauerhaft nichts dagegen machen könne (außer wieder zuzunehmen). Meine Frage: Hat jemand von Euch ebenfalls mit einer klaffenden Tube zu tun und weiß Abhilfe?
    • Du solltest in eine Unispezialklinik gehen.
      Wenn die Eustachische Röhre dauernd geöffnet ist, dann steigen Keime und Bakterien aus dem Rachenraum ins Mittelohr, und dann kannst Du übelste Beschwerden bekommen. Hochgefährlich! Ehrlich :(
    • Hallo Lenchen,

      was machst du denn für Sachen???

      Davon habe ich bisher noch nie gehört. Ich bin wie du der Meinung, dass eine Zunahme keine Option ist.
      Wie hast du selbst deinen Termin beim HNO empfunden? Wirkte er auf dich fachlich fundiert oder ist ggf. recht schnell eine Zweitmeinung nötig. Ich habe unter "Ärzte und Kliniken" auch schon nach Arztempfehlungen anderer gefragt und so eine Hautärztin und einen Gyn empfohlen bekommen, die für mich auch hilfreich waren.

      Für mich als Laie klingt es aber so, dass ich es mir nur operativ vorstellen kann. Meine Nichte hatte vor 20 Jahren eine Ohren-OP weil es u.a. keinen Druckausgleich gab. Daran erinnert es mich ein wenig.

      Ich wünsche Dir, dass es sich in Wohlgefallen auflöst - ich finde eine Baustelle ist immer schon genug!

      Simone
    • Vielen Dank für Eure Antworten. Bei dem von mir aufgesuchten HNO-Arzt handelt es sich um einen ausgewiesenen Spezialisten, dem ich sehr vertraue. Er hat mir auch durchaus aufgezählt, was man operativ alles versuchen könnte: Absaugen und Einspritzen von körpereigenem Fett, Einspritzen von tierischem Collagen, von Silikon oder Hyaluronsäure; Implantation von tierischer Gelatine, Knorpel oder Teflon. Er sagte mir jedoch ehrlich, dass sich bislang keines dieser Verfahren als wirklich hilfreich etabliert habe. Einige der aufgezählten Materialien würden vom Körper rasch abgebaut, weshalb man die OP in Abständen von 4 - 6 Monaten mit jeweils abnehmendem Erfolg wiederholen müsse, die anderen Materialien würden zur Verkapselung und Vernarbung neigen, wodurch das Risiko einer dauerhaft geschlossenen Tube drohe. Nach Meinung des HNO-Arztes sei meine klaffende Tube wegen der Autophonie zwar sicher lästig, aber gesundheitlich nicht weiter problematisch, weshalb er mir riet, Gewicht zuzunehmen oder damit leben zu lernen. Eine Gefahr durch aus dem Rachenraum aufsteigende Keime oder Bakterien sah er nicht. Da die klaffende Tube bei mir eine direkte Folge der Gewichtsreduktion ist, hatte ich gehofft, hier auf Gleichgesinnte zu treffen, die von Erfolgen mit alternativen Therapieformen (z. Bsp. Akupunktur) berichten können, da eine Operation für mich ebenso wenig eine Option ist wie eine erneute Gewichtszunahme.
    • Hallo, endlich eine Leidensgenossin!
      Ich war zwar noch nicht beim Doc, aber die Erscheinungen hab ich ganz genauso! War allerdings auch schon vor der OP manchmal so, wenn auch nur kurzzeitig. Jetzt praktisch jeden Tag. Ich sprech schon ganz komisch, weil ich meine Stimme so laut höre. Und das Atmen. Lässt ja wenig hoffen, wenn man dagegen nix tun kann... ich hab noch nicht so viel abgenommen, erst 13 kg (bin eine langsame Abnehmerin). Ich werde auf jeden Fall auch mal zu meiner HNO-Ärztin gehen. Gibt auch einiges im Netz darüber, z.B. pagewizz.com/klaffende-tube-und-autophonie/
      Einrücken ins Sanaklinikum Remscheid am 9.3.2012 mit 129 kg
      OP am selben Tag
      Entlassung am 16.3. mit 123 kg
      Ende Juli nur noch 4 kg von der magischen Hundert entfernt.
      Ich wünsch mir ein Gewicht von ca. 85 bis 90 kg dauerhaft zu erreichen und zu halten.
    • Hallo Anemone,

      Ursache für eine klaffende Tube muss nicht unbedingt Gewichtsverlust sein. Auch anatomische Fehlstellungen im Mund- und Rachenraum, Verspannungen im Kiefer, Hals oder Nacken, zu niedriger Blutdruck oder hormonelle Ursachen wie die Einnahme der Antibabypille, Schwangerschaft, Wechseljahre oder Schilddrüsenunterfunktion können wohl einer klaffenden Tube zugrunde liegen. Bei mir konnten all diese Faktoren ausgeschlossen werden. Außerdem war laut meinem HNO-Arzt sehr gut sichtbar, dass die Fettdepots entlang der Tube linksseitig einfach nicht mehr vorhanden sind. Sollte für Deine Beschwerden eine andere Ursache verantwortlich sein (was durchaus wahrscheinlich ist, da Du ja bereits vor Deiner Gewichtsabnahme gelegentlich darunter gelitten hast), gäbe es je nach Ursache durchaus erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeiten. Also gib die Hoffnung nicht vorschnell auf und lasse Deine HNO-Ärztin erst einmal untersuchen, ob Du tatsächlich eine klaffende Tube hast und wenn ja, was diese verursacht.

      Liebe Grüße
      Lenchen
    • Liebes Lenchen,

      wer sagt Dir denn, dass Du genau an der eustachischen Röhre zunimmst? Sicher kannst Du da nicht sein.
      Die Gefahr der aufsteigenden Keime und Bakterien besteht deutlich!!!
      Du solltest eine OP nicht von Dir weg schieben.
      Bei allen größeren Problemen sollte man sich immer eine Zweitmeinung, ja sogar Drittmeinung einholen.
    • Hallo An-Chi,

      ich schrieb ja bereits, dass eine Gewichtszunahme keine Option für mich ist (u. a. weil ich mir eben nicht sicher sein kann, dass sich bei einer Gewichtszunahme als Erstes die Fettdepots entlang der Tube wieder auffüllen würden). Warum auch eine OP nicht sinnvoll erscheint, dachte ich ebenfalls ausführlich erläutert zu haben. Einzig Deine von meinem HNO-Arzt nicht geteilte Sorge bzgl. aufsteigender Keime und Bakterien hat mich noch einmal den Pschyrembel bemühen lassen. Darin war nachzulesen, dass eine dauerhaft geschlossene Tube in Bezug auf Keime und Bakterien ein großes Übel sein kann, eine durchgängige oder klaffende Tube jedoch eher selten. Bei einer zugeschwollenen oder verschlossenen Tube wird der Unterdruck im Mittelohr zunehmend größer und saugt schließlich Körperwasser an. Dieser sog. Paukenerguss ist eiweiß- und zuckerhaltig und bildet somit den idealen Nährboden für Keime und Bakterien. Daher sind die direkte Folge von Paukenergüssen (und die indirekte Folge einer verschlossenen Tube) häufig wiederkehrende Mittelohrentzündungen. Ist die Tube hingegen durchgängig oder sogar dauerhaft geöffnet, drohen derart verursachte Mittelohrentzündungen nicht. Deshalb kommen Mittelohrentzündungen bei einem belüfteten Mittelohr, also auch bei einer klaffenden Tube, nur selten vor. Dies bestätigt die Meinung meines HNO-Arztes, dass meine klaffende Tube gesundheitlich nicht weiter problematisch ist, weshalb ich keine Veranlassung sehe, eine Zweit- oder sogar Drittmeinung einzuholen. Ärzten gegenüber eine kritische Haltung einzunehmen ist sicher vernünftig, aber manchmal sollte man seinem Arzt auch vertrauen dürfen.

      Liebe Grüße
      Lenchen