Hi SallySonne,

ich muss dir zustimmen, seit dem ich so viel Wiege ( siehe Ticker) , bin ich auch schnell aggressiv, seitdem ich weiss, dass ich meine Op bekomme, habe ich mich mehr im Griff... Ich denke es geht einfach darum, dass du dich nicht mehr wohl fühlst in deiner haut.. mein Mann sagt oft ich sei echt sexy... da fühl ich mich direkt beleidigt obwohl er es eig. ernst meinte....mit tut mein Mann oft echt leid...

lg

Katy

Hallo!

Ich kann es euch nachfühlen... Geduld habe ich keine mehr, wenn etwas schief geht, laufe ich rot an, Kleinigkeiten bringen mich zur Weißglut und Streit gibt es immer öfter und heftiger. Ich denke auch, dass es daran liegt, dass man nicht zufrieden ist mit dem Körper und die Umwelt (Blicke, Sprüche, ..........) tut ihr Übriges... Ich habe auch die Hoffnung, dass es nach der OP und mit der Abnahme immer besser wird und ich wieder eine Perspektive habe. Es fehlt wohl die Ausgeglichenheit...........

Ich hoffe, es geht euch bald besser!!!



LG Jenni

Hallo Sally-Sonne,

die gute Nachricht: ja, es gibt etwas. Ich könnte Dir hier die 'Gewaltfreie Kommunikation' empfehlen. Ich habe zwei Kurse gemacht und viel in dieser Zeit über mich nachgedacht. über meine Reaktionen.
Denn: du weißt nicht, warum du so 'anspringst'. Du musst lernen, deine Bedürfnisse kennenzulernen. Diese aussprechen zu lernen. Was stört dich, dass die Zahnpasta-tube auf ist. Wie sagst du deinem Kind, dass es aufräumen soll, ohne auszurasten?
Die Königsdisziplin aus dieser Vorgehensweise ist die Selbst-Empathie. Also genau dieses herauszufinden. Was stört mich gerade an der Situation. Wenn man das erkennen kann, dann kann man dies auch dem Partner sagen (oder eben sich selbst) und besser damit umgehen. Überlege also: 'Was ist mir gerade wichtig'.

Mich ärgert zum Beispiel immer Menschen, die meinen, dass ihre Meinung die einzig Wahre und Richtige ist. Heute weiß ich, dass es von meiner Schwester herrührt, die als die Ältere immer alles sagen wollte. Es gibt also Menschen, die sich ähnlich verhalten und die ich an die Wand bätschen könnte. Aber mit dem Wissen, warum ich so reagiere, kann ich natürlich wesentlich entspannter in der Situation umgehen. Der Mensch ist mir dann zwar trotzdem nicht sympathisch, daber ich krätze ihn nicht an, sondern sag halt nur jaja. Ich arbeite daran, diesen Menschen dann so zu begegnen, dass ich sie 'ausbremsen' kann. Das wäre die Ideallösung ... derweilen üb ich mich in Gelassenheit.

Du siehst: es geht also.

Aber, die schlechte NAchricht: die Abnahme hatte dabei nix zu tun. Ich habe diese 'Verhaltensweise' vor meiner Abnahme gelernt. Mir war bewußt, dass ich damit meiner Seele gut tue und die Abnahme besser durchstehen werde ... hab ich auch.
Ich hatte mal rumgefragt, was die Gründe für die Wiederzunahme in der Vergangenheit waren. Viele haben gesagt, dass sie irgendwelche Dinge wieder aus dem Tritt gebracht haben (Freund verlassen, Ärger im Job ...).
Wenn es deiner Seele nicht gut tut, wirst du es auch nicht schaffen. Du wirst dich ewig quälen.

Hier im Forum eine ziemlich 'einhellige' Meinung:
Die Abnahme ist kein Erfolg - nur das Halten. Und: Die Abnahme macht nicht Glücklich. Die Probleme die du vorher hattest, hast du auch danach.

Ich denke, dass dies das Ziel einer Verhaltenstherapie ist.

Nein, man muss keinen an der 'Klatsche' haben, um eine Verhaltenstherapie zu machen. Wir (Elisabeth + Ramona) haben gestern darüber gesprochen. Und: man sollte eigentlich spätestens mit der OP - wenn nicht gleich zum MMK erfolgt - sich um einen Psychotherapieplatz bemühen. Es gibt soviel aufzuarbeiten. O-Ton Ramona: Der Arzt für die Seele ist der Psychologe.

ja, so sehe ich es auch. Lässt sich lernen...und es gibt Tage da habe ich mich leider nicht unter Kontrolle und gebe Kommentare ab, obwohl ich weiß, dass es absolut nichts bringt...manchen ist einfach nicht zu helfen. :zwinkert:

nicht das das jetzt zu Missverständnissen führt, ich meinte nicht, dass hier manchen nicht zu helfen ist

Kann Mirandagirl nur zustimmen, Verhalten läßt sich ändern so man wirklich will und das "richtige Handwerkszeug" dazu in die Hand bekommt ... ob nun ein Kurs oder eine Therapie oder was auch immer hilfreich ist, muss wohl jede für sich herausfinden.

Ein bisschen könnte es aber durchaus (indirekt) auch mit dem Gewicht zu tun haben;
1. sich in der eigenen Haut nicht wohlfühlen macht manche Menschen eher depressiv / manche Menschen eher aggressiv ..
2. sehr häufig haben wir Dicken (mehr o. weniger alles Suchtis) nicht gelernt unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen und für "Bedarfsdeckung" zu sorgen - es macht nicht gerade geduldiger, wenn man von sich und anderen "gefühlt" nie/selten das bekommt was man WIRKLICH will oder braucht. Die anderen wissen´s nicht besser, wir können es herausfinden und mitteilen.
3. HOher Blutdruck, viele von uns haben, kann ebenfalls zu Aggressionen führen. "Mein" persönlicher Auslöser für Wutanfälle war der Lärm!!! Das hat sich sehr gebessert, seit mein Blutdruck niedrig ist ... Ich mag Lärm immer noch nicht, aber er "schmerzt" mich nicht mehr nahezu körperlich .. ich kann ihn besser ignorieren.

LG - wanda.