Mind. 24 Monate Verhaltenstherapie nach OP !?!

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    • Mind. 24 Monate Verhaltenstherapie nach OP !?!

      Ich habe mich diese Woche mit einer Verhaltenstherapeutin unterhalten, welche der Adipositaschirurgie größtenteils positiv gegenübersteht, da es definitiv Menschen gibt, die eine Operation benötigen. Sie findet das MMK sehr gut, ist jedoch der Meinung, dass wir nach der OP einer VT von mindestens 24 Monaten benötigen. Gut wäre auch ein sog. Stundenkontingent mit z.B. 100 Stunden, wo wir in Zusammenarbeit mit unserer VT entscheiden können, wann wir diese nehmen möchten. Es gibt Abschnitte bei unserer Abnahme und in der Zeit danach, wo wir öfters eine VT benötigen und dann gibt es Zeiten, wo wir seltener eine VT benötigen. Ich finde den Ansatz sehr gut, da ich fest davon überzeugt bin, dass wir dadurch weniger Re-OPs wegen Gewichtszunahme hätten. Hier könnten z.B. die Patienten aufgefangen werden, die wieder zunehmen, weil sie in ihre alten Essgewohnheiten fallen bzw. mit ihren neuen Körperbild gar nicht klar kommen usw.

      Leider ist es aber so, dass wir jetzt schon 6 bis 12 Monaten auf einen Termin warten müssen und es definitiv zu wenige Verhaltenstherapeutinnen und Verhaltenstherapeuten gibt, die sich mit unserem Thema auseinandersetzen.

      Wie denkt Ihr darüber?
    • DAS finde ich sinnvoll - so würde die Lebensumstellung auf dem Weg gefestigt.
      Ich kann nur von mir sprechen: ich beschäftige mich seit Jahren ernsthaft mit meiner Ernährung, ich habe an der Zusammensetzung gefeilt bis sie passte, ich habe Punkte wie Frust- und Langeweileessen, unregelmässige Mahlzeiten, zu geringe Trinkmengen, überessen bis zum Punkt ich platze gleich statt nur satt über die Jahre eliminiert etc. was bleibt sind grosse Kalorienmengen bzw Portionen - und die sind meiner Körpermasse angemessen, denn esse ich meinem Appetit nach halte ich mein Gewicht.
      Fatal wird es sobald ich reduziere - irgendwann kommt der Punkt, an dem entweder mal der Heisshunger zuschlägt oder einfach nix mehr vorwärts geht und dann kommt natürlicherweise der Jojoeffekt.
      Deswegen brauche ich ja eine Hilfe, damit nicht wieder auf halber Strecke das Benzin ausgeht sozusagen.
      Da helfen mir die Verhaltenstips ala Hausfrauenzeitschrift im Vorfeld von der Ernährungsberatung herzlich wenig, die kenne ich bereits...
      Aber hinterher, wenn neue Gewohnheiten gefestigt werden müssen, auch da früher oder später ein toter Punkt kommt etc. das würde meines Erachtens wesentlich mehr zur Erfolgssicherung beitragen als Therapien und Verhaltenstraining die dann, wenn sie gebraucht werden schon lange zurückliegen.
      lg
    • Das ist genau das was mein Chirurg und die EB gerne hätten. Leider sehen es wohl einige KK nicht so.
      Ich finde diesen Nsatz, vorfällen als Kontingent, spitze und extrem sinnvoll.
      Vielleicht setzt da ein Wandel ein. Wäre sicher sinnvoll
      Sleeve mit BMI 43, Höchststand BMI 53, jetzt BMI 22
    • Das ist richtig nur leider sieht doch die Realität anders aus, wie Du schon geschrieben hast, ist es fast unmöglich einen Therapieplatz zu finden. Ich suche hier im Leverkusener Raum schon über ein Jahr und habe es mittlerweile aufgegeben.
      Viele Grüße
      Renate


      Der langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.“
    • Hallo,

      nach meiner OP in November 2011 habe ich eine Verhaltenstherapie im Januar diesen Jahres angefangen. Von der Krankenkasse wurden 25 Stunden genehmigt. Bisher dauert die Therapie noch an und ich bin sehr zufrieden. Meine Therapeutin kennt sich sehr gut mit Essstörungen aus, auch wenn ihr
      Fachgebiet eher Magersucht ist, hilft sie mir sehr. Ramona hat Recht, die Wartezeit einen Platz zu bekommen, kann viele Monate dauern, aber ich hab
      das Glück gehabt, sofort einen zu bekommen. Ich war bei der Therapeutin schonmal 2007 - 2009 wegen meinen Angstzuständen und Panikattacken, diese ich mit Hilfe der Therapie kaum noch habe.
    • Hallo Ramona!

      Ramona die Nachteule schrieb:

      Gut wäre auch ein sog. Stundenkontingent mit z.B. 100 Stunden, wo wir in Zusammenarbeit mit unserer VT entscheiden können, wann wir diese nehmen möchten. Es gibt Abschnitte bei unserer Abnahme und in der Zeit danach, wo wir öfters eine VT benötigen und dann gibt es Zeiten, wo wir seltener eine VT benötigen.

      DAS sehe ich genauso. Das sind nämlich auch exakt meine Erfahrungen. Es gibt Zeiten, wo ich jede Woche in Therapie möchte, weil ich das Bedürfnis habe und es gibt Zeiten, wo ich auch mal 4-6 Wochen gar keine Therapie benötige. Aber wichtig ist, zu wissen, dass ich jeder Zeit anrufen kann und dann eine Stunde bekomme. Das gibt Sicherheit und Rückhalt.

      Ich denke auch, dass mit 18-24 Monaten Nachsorgetherapie sozusagen viel mehr aufgefangen werden kann. Denn bei vielen kommen die Probleme ja nicht sofort, wie du so schön schriebst, u. a. mit der Wahrnehmung, dem damit klar kommen, wie man sich verändert hat, etc.

      Ich würde das sofort befürworten, auch wenn ich daran glaube, dass auch nicht jede, noch so gute VT einen Erfolg zu verbuchen hat.
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • hallo ramona,

      grundsätzlich finde ich das gut. wie du schon schreibst: hier in h gibt es kaum verhaltenstherapeuten. dann mit wartezeit von 6-12 monaten und dann nur mit festem termin. wenn man alleinerziehend ist, wie ich, dann ist das schwer umsetzbar. ich habe ja noch andere termine wie funktionstraining etc.
      auch wenn meine gesundheit mir wichtig ist, kann ich meine zwei mädels nicht immer hintenanstellen. und ich wohne nun mal in einem ort, wo es gar keinen vt gibt, d.h. fahrzeit von mind. 30min/strecke ist auch noch dabei. und sorry, aber eine 6jährige kann ich nicht für 2h jede woche alleine lassen oder fest für 2h jede woche verabreden. dann hab ich irgendwann die kollegen (jugendamt) vor der tür sitzen.

      in der theorie ist es immer alles toll, in der praxis schwer umsetzbar.

      liebe grüße
      nicki
    • ... Ich habe eine prima "Nachbegleitung" - mein Hausarzt ist super, EB und Sportberaterin der kk kann ich Termine ausmachen, wann immer ich es für notwendig erachte. Das pendelt sich derzeit so auf 1x alle 3 Monate ein.
      Eine Therapie "auf Abruf" fände ich toll .... denn so langsam sind alle FreundInnen von dem Thema genervt ... Zum Glück gibt es dieses Forum als Austauschplattform!
      Verhaltenstherapie ist nur eine Möglichkeit .. es gibt eine Menge anderer hilfreicher Therapieformen, die keine KK der Welt bezahlt, die aber zum Teil wesentlich "bessere" (schnellere /langanhaltendere) Ergebnisse erzielen, u.a. Gestalttherapie / systhemische Therapie ... aber das muss man/frau wollen und selbst bezahlen .. was ja nun nicht allen möglich ist. Vielleicht wäre das mal einen Vorstoss bei den KK wert - alternative Therapieformen ebenfalls zu finanzieren.

      LG - wanda.
      LG wanda
      Op 03/11 - Größe 174 cm - Maximalgewicht 143 kg - Abnahme über 14 Monate ziemlich konstant.
      : :kaffee10: : Ziel- Lauf - Wunschgewicht erreicht / Halten seit 06/12 - mit "Schwankungen".

      "Humor ist der Knopf, der verhindert, daß der Kragen platzt". Ringelnatz
    • Nach der Sendung vom MDR Hauptsache Gesund vom 24.05.2012 habe ich mir das Buch von Klaus- D. Vogt " Gespräche mit meinen Bauch " (kann man nur Empehlen mal zu lesen nach solcher OP ) besorgt und gelesen. Auch er sagt eine VT nach der OP ist unbedingt angebracht. Durch meinen Therapeuten wurde eine VT nach meiner OP die mit Komplikationen danach abgeschlossen wurde beantragt. Durch die Beihilfestelle wurde mir geschrieben, dass die angegebenen Begründung keine Vorraussetzungen für eine VT ergeben. Jetzt muss man ersteinmal nachforschen welche Vorraussetzungen man haben muss um eine VT nach solch einer OP haben muss.
    • Ich habe aus diesen Gründen vor 3 Jahren eine VT gemacht. Ich hatte schwere Komplikationen und war danach "Angst- und Panikpatient". Daraufhin bekam ich meine VT. Vielleicht ein brauchbarer Tipp für Dich. Ich drücke Dir die Daumen. :drueck: