Patienten-Info-Veranstaltung in Landsberg

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    • Patienten-Info-Veranstaltung in Landsberg

      Patienteninformationsveranstaltung am 18.07.2012 um 18:00 Uhr

      "Wer es satt hat, dick zu sein ... braucht Hilfe."

      Klinikum Info-Abend des Adipositas-Zentrums am Mittwoch, 18. Juli: 18.00 Uhr

      Wann macht eine Operation bei Übergewicht Sinn?

      Manche Dünne glauben, die Dicken seien selber schuld. Manche glauben dick zu sein, obwohl sie dünn sind. Und manche Dicke, die unter krankhaftem Übergewicht (Adipositas) leiden, ahnen: Ihnen kann nur eine Operation helfen. Zu diesem Thema findet am Mittwoch, 18. Juli eine Patienten-Informationsveranstaltung des Adipositas-Zentrums Oberbayern im Klinikum Landsberg (ab 18 Uhr im Personalbereich Untergeschoss) statt. Dr. Harald Tigges, als neuer Chefarzt für Chirurgie am Klinikum, beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit diesem Thema. Er wird die bestehenden, etablierten Operationsmethoden zur Gewichtsabnahme sowie die Kriterien zur Auswahl und Langzeitergebnisse vorstellen. Nach der anschließenden Diskussion zur Beantwortung offener Fragen ist die Gründung einer ?Adipositas-Selbsthilfegruppe? im Rahmen des Adipositaszentrum Oberbayern geplant.

      Sommerzeit - Badezeit! Man muss nur offenen Auges durch die Welt gehen und es drängt sich die Frage auf: Waren früher eigentlich auch so viele Menschen so dick? In der Tat erlangen Übergewicht und Adipositas weltweit eine zunehmende Bedeutung in der Gesundheitsversorgung. Schätzungen der internationalen Gremien zur Erforschung der Fettleibigkeit (IOTF und IASO) besagen, dass etwa 1,1 Milliarden Erwachsene weltweit als übergewichtig einzustufen sind - ein Siebtel der Weltbevölkerung! Davon leiden etwa 312 Millionen unter einer Adipositas.

      In der deutschen Bevölkerung gilt bereits mehr als die Hälfte übergewichtig, jeder fünfte gar adipös. Insbesondere die krankhafte Adipositas stellt dabei ein zunehmendes medizinisches und auch gesellschaftliches Problem dar. Die Folgen dieser andauernden Entwicklung sind noch nicht klar absehbar. Unzweifelhaft ist jedoch, dass ein erheblicher Anstieg des Krankheitswertes dieser Patienten im Verlauf zu erwarten ist, da Adipositas häufig früher oder später von schwerwiegenden Begleiterkrankungen begleitet wird. So stellen

      ■Bluthochdruck,
      ■Blutzuckerkrankheit und
      ■Fettstoffwechselstörungen

      ein besonderes Risiko für diese Patienten dar. Diese drei Faktoren begünstigen gerade im Zusammenhang mit Adipositas die Ausbildung krankhafter Veränderungen an den Herzkranzgefäßen mit den möglichen Folgen eines Herzinfarktes. Aber auch die Ausbildung erheblicher arthrotischer Veränderungen an den großen Körpergelenken mit Bewegungseinschränkung, ein Reflux (Rückfluss) von Magensäuren mit entzündlichen Veränderungen der Speiseröhre, eine Fettleber, ein Schlafapnoe-Syndrom und die Ausbildung bösartiger Tumore werden gefördert. Die Wundheilung adipöser Patienten bei Unterschenkelgeschwüren oder auch größeren Wunden ist häufig erschwert oder verzögert.

      Enormer Leidensdruck

      Weitere Erkrankungen, insbesondere auch psychische Beeinträchtigungen treten in der Gruppe der Übergewichtigen und Adipösen gehäuft auf. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein. Neben primären psychischen Erkrankungen finden sich jedoch bei Adipösen häufig auch reaktive Depressionen durch Stigmatisierung der Gesellschaft und / oder Verlust der Leistungsfähigkeit. Dies wiederum führt gerade in dieser Patientengruppe gehäuft zu einem vorzeitigen Arbeitsplatzverlust und sozialer Isolation.

      Es besteht somit eine Notwendigkeit diesen häufig unter einem enormen Leidensdruck stehenden Patienten ein Hilfs- und Therapieprogramm unter fachmedizinischer Anleitung anzubieten. Dabei stellen die konservativen Verfahren wie Diätische Therapie, Ess- und Verhaltenstherapie sowie Sport- und Bewegungstherapie zunächst den ersten Ansatz dar. Die operativen Therapieverfahren kommen bei adipösen Patienten erst ab einem BMI (Body Mass Index) von 35 kg/m² und gleichzeitigem Vorliegen von Begleit- oder Folgeerkrankungen in Betracht oder bei einem BMI von 40 kg/m², wenn konservative Therapien erfolglos geblieben sind oder keine Erfolgsaussichten mehr bieten. Der BMI errechnet sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße. Ein Beispiel: Wer 1,70 m groß ist und knapp über 100 kg wiegt, hat einen BMI von 35 ((101,15 kg : (1,70 m x 1,70 m) = 35)).