Was soll ich jetzt mit meinem pupertierenden übergewichtigen Sohn machen?

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    • ...Rubin


      Ja, ich denke mittlerweile genauso, wiel es ja sowieso nur zu Streitereien und Bockreaktionrn kommt und das belastet ja nicht nur ihn, sondern auch mich, wiel das nicht meinem Wesen entspricht und ich auch nicht nur als Xantippe in seiner Erinnerung bleiben möchte

      Das Einzige:Ich muss es aushalten können, wenn er sich vollisst, das ist sooo schwer, aber ich muss den Rückzug antreten, so geht es ja auch nicht anders.

      Der Kühlschrank ist schon dolle geschrumpft, auch durch den Umstand der Op meines Mannes.

      .....und Süßigkeiten habe ich nur noch Restbestände.

      Vielen Dank euch allen für die Tipps, alleine, dass ich mal drüber schreiben konnte hat mir viel gebracht :dankeschön: :dankeschön: :dankeschön:

      Danke

      Kim
    • Hallo Kimm,

      hmm...nicht das die Bockigkeit Deines Sohnes ein Ausdruck seiner Ausweglosigkeit ist? Alles von jetzt auf gleich komlpett ändern zu wollen erscheint zu recht als unlösbare Aufgabe. Am Thema Geduld arbeiter die meisten hier sehr, sehr lange.....

      Ich weiß nicht, wie es sich heute als übergewichtiger Teenager lebt. Mein Eindruck ist zwar, dass es inzwischen immer weniger normalgewichtige Kinder gibt, der größere Teil ist (stark-) übergewichtig oder sogar untergewichtig (vielleicht sogar schon in Richtung Magersucht), dennoch denke ich, dass heute noch viel mehr Wert auf Äußerlichkeiten gelegt wird und der Konkurrenzdruck noch härter ist als früher....gerade in der Pubertät.

      Sicherlich muß der Wille zur Veränderung von ihm kommen.....

      ........ ich hoffe, dass er durch die baldigen Erfolge Deines Mannes einen Motivationsschub bekommt und es ohne AC-OP schafft.

      Eigentlich werden die AC-OPs erst ab 18 Jahren vorgenommen, dennoch gibt es diesen "Trend" aus den USA:
      aerzteblatt.de/nachrichten/27767

      Inzwischen gibt es dazu auch einiges aus dem deutschsprachigen Raum:
      Googel-Tipp: bariatrische Operationen Jugendlichen

      Viele Grüße, Elke.
    • Hallo Kimm,

      pubertierende Kinder sind immer etwas ganz besonderes und sie wollen auch als solches behandelt werden.

      Es ist ja nicht nur die "Geschlechtsreife" sondern auch das Verstärken der eigenen Persönlichkeit, den eigenen Willen durchzusetzen und nicht zu vergessen der Machtkampf.
      Er spielt mit dir - mach ihn dir zum Freund und spiele mit ihm. Grundsatz der Physik: Druck erzeugt Gegendruck.

      Ein Familientherapeut würde ganz gelassen an die Geschichte herangehen - nimm ihn den Druck, in dem du es ihm erlaubst.
      Denke nur an deine/unsere Kindheit zurück: Alles was verboten war, hatte seinen Reiz. Alles was erlaubt war, hat sehr schnell unser Interesse verloren.
      Die temporäre Gewichtszunahme solltest du in Kauf nehmen. SEINE Arbeit und Einsicht wird von selbst kommen, sobald er sich entscheiden hat, ob er nun Männlein oder Weiblein, Fleisch oder Fisch ist......

      Viele Grüße

      Gerd
      Man kann einen Menschen zum Wissen führen, aber man kann ihn nicht zum Denken bringen.
    • Hallo Kimm,

      du hast ja jetzt schon sehr viele gute Tipps und Meinungen gehört. Ich schreib dir nur ein paar meiner Gedanken, da ich auch schon jung ein dickes Kind war, obwohl es damals schon noch anders war jetzt (bin Jahrgang 71). Mir wurden unbewußt gewissen Verhaltensmuster antrainiert. Meine Eltern lebten getrennt, meine Mutter war immer berufstätig, meists nachts und ich war viel alleine oder bei der Oma. Oma noch vom alten Schlag, da gab es halt immer einen Nachtisch und auch was Süßes extra (im Vergleich zu heute war das ja wenig, mal ein Ü-Ei, mal ein Tütchen Gummibärchen). Eigentlich total harmlos, wenn ich sehe, was heute in manchen Familien in den Schränken liegt. Aber, es war Trost und Liebe. Ich durfte mir mein Lieblingsessen aussuchen (was ich heute schade finde, denn ich kenne von meiner Oma nur wenige Rezepte, weil ich immer nur 4-5 Essen wollte) und ich wurde betüddelt.

      Nicht, dass meine Mutter mich nicht liebte oder so, im Gegenteil. Aber ich wußte auch, dass wir wenig Geld hatten und meine Mutter immer hart gearbeiten musste. Sie hat immer alles alleine geschafft, es wurde z.B. auch immer frisch gekocht, Konserven oder so gab es fast nie. Aber ich weiß auch, dass ich heimlich genascht habe und immer etwas pummelig war. Klar, ich war auch viel alleine und dann fühlt man sich trotz Freunden auch schon mal nicht gut. Dann immer diese "guten Ratschläge" der Verwandten und überhaupt aller Menschen, die meinten, was sagen zu müssen. Das erhöht den Druck und man macht was? Natürlich isst man dann aus Trotz und Frust weiter, heimlich, immer mehr... Dann kommen die Diäten, schon als Kind... immer wieder und immer wieder hört man auf und der Jojo kommt... zack, wieder 5 Kilo mehr als vorher, die Pubertät kommt... Schon als Kind hatte ich ständig Kopfschmerzen, diese Schmerzen, immer wieder, tagelang, was tröstet? Schokolade... So zieht sich das durch mein ganzes Leben, nur dass der Jojo irgendwann dann immer 10 Kilo dazu gezaubert hat.

      Als Jugendlicher heute hat man es ja noch schwerer. Döner gab es bei uns noch nicht, McD. zwar schon, aber das war ja in der Stadt, wir lebten auf dem Dorf. McD. und Kino war etwas besonderes. Frittenbude, ja, die gab es, aber dort wurde selten gegessen. Die Supermärkte hatten noch andere Öffnungszeiten und einen Kiosk gab es zwar, der war aber auch teuer und so viel Taschengeld gab es nicht. Heute ist alles im Überfluss verfügbar, auch das Geld (wenigstens dafür ist immer genug da). Dann hast du einen Mann zuhause, der als "guter Futterverwerter" betitelt wird und somit erstmal eine Entschuldigung (genauso wie "starker Knochenbau") hat, die natürlich auch für deinen Sohn gilt. Erster großer Fehler, denn auch ein guter Futterverwerter muss nicht zwingend dick sein. Dein Mann ist Vorbild und hat sich selber nicht im Griff und futtert schön vor Sohnemann, für den das normal ist, also futtern sie gemeinsam und haben somit beide ein Alibi. Hört sich doof an, ist aber so. Dein Mann musste nicht alleine essen, zusammen schmeckt es ja besser und deinem Sohn wird das Futtern antrainiert. Das Essverhalten der Eltern färbt auf die Kinder ab. Mein Vater war schlank, hatte aber immer Süßigkeiten en masse zuhause und hat auch immer vor mir gegessen, mit mir. Aber trotzdem hab ich heimlich auch den Schrank geplündert, wenn ich kurz alleine war (Trost).

      Und jetzt soll dein Sohn auf einmal alles, was er 16 Jahre lang als normal und selbstverständlich erlernt hat, über den Haufen schmeißen für gesunde Ernährung (alleine das Wort löst bei jedem erstmal Unbehagen aus). Denn wenn gesunde Ernährung sooo toll wäre, warum haben das meine Eltern nicht schon früher gemacht? Berechtigte Frage des Kindes. Ihr als Vorbild zeigt euch nun als "Versager", weil ihr euch falsch ernährt habt und euer Sohn kann euch nun erstmal nicht mehr für voll nehmen. Man muss Kinder langsam und ohne irgendwelche Ansagen einfach durch Handlung überzeugen. Ernährung ohne Ankündigung auf gesund umstellen, unauffällig. Und nicht gestern Pizza mit doppelt Käse und Salami und heute Tofu und Grünkernbratling und alle sitzen mit langen Zähnen da und müssen das jetzt toll finden. :hase:

      Jetzt bockt er erstmal. Zum einen nehmt ihr ihm jetzt erstmal die Gewohnheit (Verlustangst) und er hat Angst vor dem Ungewissen (Angst vor Veränderung). Vielleicht hat er auch Angst, nicht satt zu werden, wenn's "nur noch Salat" gibt. Dann fühlt er sich vernachlässigt (nur weil Papa jetzt operiert ist, muss ICH leiden). Auch wenn er jetzt 16 ist, ist er im Herzen noch ein Kind, das sich jetzt total verunsichert (ggf. sogar ungeliebt) fühlt (nur weil ich dick bin, mag mich keiner, darum ist es ja auch egal, wenn ich weiter esse). Er wird zu Sachen gedrängt, die er nicht will (Reha, Sport, neue Ernährung), weil er Angst vor Neuem hat. Und was nutzt es ihm, wenn ihr früher Kurse usw. gemacht habt, aber das zuhause nicht konsequent umgesetzt wurde? Deinem Mann hätte das auch geholfen, aber dafür hätte er auch mitmachen müssen.

      Das sind jetzt keine Vorwürfe, Kimm, bitte nicht falsch verstehen, aber es wichtig, das Kind beim Namen zu nennen, um etwas verändern zu können. Ohne zu wissen, was falsch läuft, kann man nichts abändern. Ich bin kein Psychologe, möchte dir nur meine Sichtweise erklären. Ich habe mich im Jahr vor der OP ausführlich mit meiner Vergangenheit beschäftigt und ich weiß jetzt, warum ich dick geworden bin und wann ich zum Essen greifen, um etwas zu verarbeiten. Im Griff habe ich es deshalb noch lange nicht, aber ich weiß, wie ich diese Situationen umgehen kann bzw. damit besser damit zurecht komme.

      Ich denke, du solltest ihn erstmal in Ruhe lassen, vielleicht sogar mal mit einem Psychologen sprechen (wäre natürlich toll, wenn dein Sohn da mit käme). Dann langsam und unauffällig das Essen umstellen, gesund und vor allem lecker sollte es sein. Vielleicht gelingt dir so der Umschwung. Und selber überzeugt sein, von dem, was ihr kocht.

      LG

      Petra
    • Danke für Eure Gedanken!!!!!!! :dankeschön:

      Petra

      ... ich denke ganz so einfach ist es nicht, aber ich versuche es zu verstehen, sicherlich sind da viele Fehler die doppelt gemoppelt sich bei uns eingeschlichen haben, neben den extremen beiden Dickköpfen beider, meines Sohnes und meines Mannes!

      Ich habe noch 2 erwachsene Kinder, die studieren, die haben meine Gene und sind schlank, da hatte ich dieses Problem nicht, eher, dass Tochter zu wenig gegessen hat.

      ...der Futterverwerter war die Aussage zu den Untersuchungen meines Sohnes, nicht meines Mannes, aber trifft natürlich für beide zu.

      Ich kann dich schon verstehen, aber ich merke auch, wie man als Mutter hier an die Grenzen kommt, sich unendlich Sorgen macht und das Gefühl hat, nichts, aber auch michts machen zunkönnen, das geliebte Kind rennt gegen die Wand und man muss zusehen.

      Sicherlich habe auch ich Fehler gemacht, das ist auch nicht so einfach sich das einzugestehen, glaube mir und deshalb muss ich hier auch meine Richtung finden und vor allen Dingen ihn selbst so lassen wie er ist und es ist hart für mich nd für ihn, aber er ist stark, mental sehr stark und er kennt seine Stärken, ich muss ihm vertrauen.

      Heute kam er zu mir und sagte mir, er hätte 2kg abgenommen, ich habe ihn nie genötigt, sich zu wiegen, ich weiß auch nicht, wieviel er wiegt, aber ich habe mich riesig gefreut, dass er zu mir gekommen ist und ich merke, er denkt nach.

      Das zweite: er wollte, dass ich ihm ein tolles Abendessen mache, mit viel Salat und Gemüse, hä, was is jetzt los....?????

      Ich habe ihm was leckeres gesundes, fettarmes gemacht und habe mich innerlich sehr gefreut.

      Ich denke wirklich, ich muss loslassen, das ist das Wichtigste, ihn lassen , ihm vertrauen auch wenn es mir unendlich schwer fällt und auch, wenn er zu Mc geht oder so, meine Erkenntnis hier: er ist mein Sohn, mein Nesthaken, ich liebe ihn egal wieviele Kilos und ich muss mich zurücknehmen und ihm Vertrauen!

      Das ist extrem schwer, aber ich habs kapiert und das wirklich durchzuhalten ist jetzt meine Aufgabe, neben nur Geundes im Kühlschrank, keine Vorräte u.s.w.

      Danke euch!

      Kim :hallo:
    • Hallo Kim,

      2 Kilo, das ist doch super. Und toll, dass er jetzt von sich aus kommt. Die ersten Erfolge sind da, das spornt ihn an und wenn du dann weiterhin so lecker kochst, wird er lieber zuhause essen. Vielleicht kannst du ihn auch beim Kochen einbeziehen. Und falls er dann doch mal ins Restaurant zum goldenen Bogen geht, ist das nicht so schlimm. Ihr schafft das schon :up:

      LG

      Petra
    • Hallo Kim,

      ich würde Dir auch raten, ihn zu lassen. Mit den ständigen Belehrungen suggerierst Du ihm auch auf eine gewisse Art und Weise, das Fu ihn nicht so akzeptierst, wie er ist. Klar du liebst ihn wie er ist, aber das sieht er ganz anders. Die ständige Kritik kann auch genau das gegenteil verursachen. Du meinst es gut, er fühlt sich aber gekränkt und nicht ok wie er ist und kompensiert das wieder über das schöne Gefühl, was ihm das Essen gibt. Er weiss mit Sicherheit ganz genau, das er zu dick ist und wird sich auch nicht wohl fühlen, aber er ist noch nicht an dem Punkt angelangt, wo es seine persönliche Schmerzgrenze übersteigt. Anderseits liegt es auch oft an den Eltern, die ihm genau dieses Essverhalten gelehrt haben und die Strafe ist nun, das ihr mit ansehen müsst, wie er leidet. Ist nicht böse gemeint!!!Deshalb zeig ihm das du ihn liebst wie er ist, loben loben loben, das er intelligent und gut in der schule ist. All die Kritik nutzt nichts und macht aus ihm einen immer unzufriedeneren Menschen. Ich weiss wovon ich spreche und wenn er es allein nicht schafft, dann müsst ihr am Ende fest verwurzelt seinen Weg gehen, den einer Operation. Er ist jetzt schon zu alt um Einfluss zu üben.ich wünsche Euch alles gute und viel Kraft. Ihr schafft das!
      Startgewicht: 155kg
      1,87m groß :]




      Aktueller BMI 26,0..absolut Glücklich :]

      Gewicht halten durch 12.000-14.000 Schritte täglich :sport: und 2500 kcal, von allem was mir schmeckt. :zwinkert: