Brust- und Oberarmstraffung

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    • Brust- und Oberarmstraffung

      Mittwoch, 21.11.2012
      Mit dem Zug bin ich nach Hamburg Wandsbek gefahren und habe dort noch etwas Blut gelassen. Da ich die Nacht im Hotel verbringen musste hatte ich noch einiges an Zeit für einen schönen Stadtbummel.


      Donnerstag, 22.11.2012
      Um 6.00 Uhr ging mein Handywecker. Auschecken aus dem Hotel verlief ohne irgendetwas da im Vorfeld schon alles klar war. Nach etwa 20 Minuten traf ich in der Klinik ein. Dort sollte ich mich im Ambulanten Zentrum zum Anzeichnen melden. Kaum zehn Minuten wartete ich bis Frau Dr. Tomzcik (oder so ähnlich geschrieben) mit dem Anzeichnen startete. Etwas später kam noch Dr. Müller hinzu. Beide würden mich operieren. Mit einem langen Blick auf den OP-Plan las ich u.a. dass ich für 11.10 Uhr "geplant" war und das man von 3 Stunden ausging. Meine Erinnerung beginnt dann gegen 17.00 Uhr im Aufwachbereich. Es war auch klar, das ich dort die Nacht verbringen würde. Eine Sicherheitsmaßnahme wg. meinem morbus osler. So ganz nebenbei wurde ich dort aber noch einmal engmaschiger betreut als auf jeder normalen Station. Und Ohrenstöpsel verschafften mir eine himmlische Ruhe.
      Eine Sache habe ich dort zum ersten Mal erlebt. Natürlich wollte man wieder Blut und ihr wisst selbst das das nach OP`s nicht immer einfach ist. Zumal die Arme "gesperrt" waren durch die Oberarmstraffung. Also wurde mir Blut aus der Leiste entnommen. Klingt schlimmer als es ist und die Ärztin war auch in wirklicher Profi. Sie war früher selbst Krankenschwester und entsprechend umfangreich erfahren.


      Freitag, 23.11.2012
      Das morgendlich Prozedere kannte ich schon vom Juni. Im Aufwachbereich kommt schon kurz nach 7.00 Uhr die erste Ärztegruppe. Es kommen aber immer wieder unterschiedliche und steuern teilweise alle, teilweise unterschiedliche Patienten an. Irgendwie erinnerte es an den roten Teppich, aber statt Galakleidung weiße Kittel von unterschiedlichen Designern. Dann zieht sich alles immer etwas hin. Akten werden vervollständigt. Irgendein okay muss noch kommen und dann wird man auf Station verlegt. Die Reihenfolge erinnert an ein Lotteriespiel. Gegen 11.00 Uhr kam ich auch wieder auf mein Zimmer. Vormittags machte mein Kreislauf nicht so mit. Später erfuhr ich auch das ich mehr Blut als normal verloren habe. Hat sich aber schnell regeneriert. Nach mehreren Anläufen konnte ich wieder alleine und ohne Begleitung der Schwester aufstehen. Nachmittags nervte mein seit Tagen nicht vorhandener Stuhlgang. Dieses Thema begleitete mich leider bis Sonntag. Mehr später dazu.


      Sonnabend, 24.11.2012
      Leider hatte ich ein Zimmer ohne Dusche und eigene Toilette. Ist in Wandsbek öfter so, aber man ist gerade am renovieren. Wird also bald anders sein. Da ich aber untenrum duschen wollte ging ich in die Stationsdusche und fand dort auch einen Ganzkörperspiegel. Der machte Spaß. Nun konnte ich meine Möpse, die von meinen Zimmernachbarinnen bewundert und bestaunt wurden endlich selbst sehen. Und sie gefielen mir. Beim ersten gucken noch etwas fremd, aber dann waren es gleich meine. Endlich hatte ich auch etwas Stuhlgang und konnte wieder wie üblich spazieren gehen. Dabei entdeckte ich auch den Computer im Eingangsbereich.
      Bei der Visite wurden mir 3 von 4 Drainagen gezogen. Auch das gefiel mir.


      Sonntag, 25.11.2012
      Bei der Visite gab es eine Enttäuschung. Die letzte Drainage musste noch bleiben. Ich hätte mit Drainage nach Hause fahren können, wollte das aber nicht. Am Tag drehte ich einige Male meine Runden. Abends hatte ich dann mein schlimmstes Erlebnis in der Zeit auf Station.
      Wir waren übers Wochenende zu zweit im Zimmer. Meine Zimmernachbarin hatte eine Fettschürzen-OP nach 40 kg Gewichtsverlust und 7 Schwangerschaften. Sie bekam zur Nacht immer noch ein Antibiotika. Ich wollte mich 'mal wieder um meinen Stuhlgang kümmern. Es war wieder diese feste Angelegenheit, die mir schon seit Tagen das Leben erschwerte. Also ganz konkret hatte ich am Anus wie eine Riesenrebe von Weintrauben zu hängen und es ging nur sehr langsam vorwärts. Okay, das kannte ich. Kostete Kraft und Geduld. Dann meinte mein morbus osler aber mir zeigen zu müssen das es auch noch da war. Im Klartext saß ich über 20 Minuten auf der Schüssel und mir lief das Blut nur so aus der Nasen - aus beiden Nasenlöchern. Ich konnte das kaum mit Toilettenpapier auffangen, das es wirklich schnell war. Aufstehen ging auch nicht wegen der hinteren Angelegenheit. Immer wieder zur Klingel geguckt ob ich die Schwester rufen - gleichzeitig geguckt wieviel Toilettenpapier noch auf der Rolle war. Irgendwann nach insgesamt mehr als 30 Minuten konnte ich aufstehen und zur Schwester gehen. Das Nasenbluten zog sich noch etwas hin, hörte dann aber zum Glück auf. Inzwischen war es Mitternach und ich bin recht ko eingeschlafen.


      Montag, 26.11.2012
      Nach dem abendlichen Fiasko komme ich bestimmt nicht nach Hause - dachte ich. Aber es war alles inzwischen so gut, das ich entlassen werden konnte. Es ging mir auch wirklich gut. Nichts tat weh und ich konnte kaum glauben wie gut es mir ging. Ich schnappte mir dann meinen Koffer und ging zum Taxi. Am Bahnhof angekommen hatte ich 50 Minuten Zeit bis zur abfahrt meines Zuges. Bin dann bei Douglas rein und habe gesagt, dass ich ein Tagesmake up möchte. Ich komme aus dem Krankenhaus und will nicht nach Krankenhaus aussehen. Mein eigenes Schminkzeug hatte ich nicht dabei da ich nicht mit der Beweglichkeit meiner Arme gerechnet hatte. So überbrückte ich dann den Hauptteil meiner Zeit. Auf dem Bahnsteig pickte ich mir einen jungen Mann heraus und bat ihn meinen Koffer in den Waggon zu haben. Einen Platz hatte ich auch sehr schnell gefunden. Ich teilte mir mit einem jungen Mann (Ende 30 pädagogisch und künstlerisch tätig, Spezialmaterial Lehm, werdender Vater) ein 6er Abteil und die Zeit verflog sehr schnell.
      In Berlin ging es mir noch immer so gut, das ich eigentlich nicht einsah ein Taxi zu nehmen. Also nahm ich S-Bahn und Straßenbahn. Alles gut.
      Zu Hause wollte ich mich dann ins Bett lagen und zog meinen Pulli aus. Unter dem rechten Arm blutete es. Nicht doll, aber es war blutig. Also ging ich zu meiner HÄ bzw. in deren Praxis. Sie selbst hatte keine Sprechstunde mehr. Die Ärztin in der Praxis sagte immer wieder Rettungsstelle, Rettungsstelle. Zum Glück konnte ich mit Maren per Handy drüber reden. Ging ja auch darum wo ich hinfahren würde. Ich habe dann doch noch eine Taxe gerufen und bin in die Schlossparkklinik nach Charlottenburg gefahren. Dort wurde ich mit zwei Stichen nachgenäht. Der Arzt war sich sicher, das es 'mal wieder mein morbus osler war. Das Nähen war ohne Betäubung, da auch für die Betäubung zwei Stiche erforderlich gewesen wären. Sah ich selbst so.
      Das ist jetzt 24 Stunden her und die Stelle tut mir noch immer weh. Aber ich verhalte mich nun auch wesentlich ruhiger. Liege viel im Bett und sehe mir Aufzeichnungen an.
      Heute habe ich auch für Januar den Termin gebucht. Ich möchte das vor dem Frühling hinter mich bringen. Bin auch wirklich froh wenn das fertig ist.


      Simone
      PS: Hier sind die Bilder
      Brust- und Oberarmstraffung
    • Brust- und Oberarmstraffung

      Hallo Simone!



      Hab grad sehr interessiert deinen OP Bericht gelesen - hört sich gar ned so schlimm an, wie ich es befürchte - danke für die ausführliche Schilderung.

      Und da ich gestern eine totale Absage für sämtliche WHO´s bekommen habe, würdest du mir bitte sagen wie du vorgegangen bist, daß bei dir alles genehmigt wurde. :dankeschön:



      Lieber Gruß

      Siggi
    • Hallo Siggi,

      ich habe schon von deiner Absage gelesen. Ich habe es gesundheitlich und auch beruflich begründet. Beruflich die Arme (ich arbeite mir Kindern, die erkennbar auf die Arme reagiert haben trotz Shirt was bis zum Ellbogen reicht). Den Rest habe ich medizinisch begründet:
      - Hautentzündungen die Wiederkehren
      - hin- und herrutschen in der leeren Haut
      - Probleme beim Fahrrad fahren und laufen mit der hängenden Haut im Beckenbereich
      - Probleme beim Sex weil Haut immer im Weg war
      ...

      Bei meinem Gewicht ist folgendes passiert: Ich habe von meinem Höchstgewicht (118kg) 59 kg abgenommen. Mein BMI ist bei 24. Mancher MDK schaut auch darauf. Aber ganz wichtig ist die medizinische Begründung. Schaue deinen Körper genau an und achte absolut genau darauf was anders ist. Sieht sch... aus reicht nicht!

      Gutachten hatte ich vom Hautarzt, vom Gyn, vom Plastischen Chirurgen, vom Hausarzt und von einer Rehaärztin.

      Simone
    • Hallo Simone,

      danke für den tollen OP-Bericht! So kann ich mir schon ganz gut vorstellen, was
      auf mich mal zukommt! :dankeschön:

      Das Ergebnis ist wirklich super! :daumenhoch:

      Viele Grüße
      Sandra
    • Simone danke Dir für die Tipps - werde jetzt erstmal die schriftliche Absage von der KK abwarten und mich dann mit neuem Elan den Widerspruch angehen.

      Mein Höchstgewicht war 125 kg und jetzt 72 kg - glaube mein BMI ist o.k.

      Ja und beruflich bin ich SB bei der Lebenshilfe - hab zwar auch viel mit Mitarbeitern und deren Angehörigen zu tun.... mal sehen, vielleicht kann ich das auch mit anbringen.

      Lieber Gruß und noch ein schönes WE

      Siggi
    • .. danke ..
      LG wanda
      Op 03/11 - Größe 174 cm - Maximalgewicht 143 kg - Abnahme über 14 Monate ziemlich konstant.
      : :kaffee10: : Ziel- Lauf - Wunschgewicht erreicht / Halten seit 06/12 - mit "Schwankungen".

      "Humor ist der Knopf, der verhindert, daß der Kragen platzt". Ringelnatz