Wer ist Schmerzpatient?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Wer ist Schmerzpatient?

      Ich würde gerne einmal wissen, wer Schmerzpatient ist, wie er damit lebt (vor allem von der Psyche her) und welche Medikamante ihm dabei unterstützen .... mit welchem Ergebnis. Es heißt ja nicht, dass xyz-Medikament die Schmerzen komplett beseitigen. Welche Haupterkrankung war Auslöser dazu?
    • Hallo Ramona

      Ich bin wegen meiner MS Schmerzpatientin. Nervenschmerzen in allen 4 Extremitäten, Schmerzen durch Spastik am ganzen Körper

      Medikamente:
      3x 600 mg Neurontin (Nervenschmerzen)
      Novalgin je nach Bedarf
      Morphium je nach Bedarf (spätestens ab 18 Uhr brauche ich mind. 10 mg.) (Spastik u. Schmerzen)
      Sirdalud (Tizanidin)16-22 mg (Spastik)
      Lioresal (Baclofen) 40 mg (Spastik)
      div. Pflaster versucht (Fentanyl, etc.). Alle Versuche abgebrochen.

      Mit dieser Medikation komme ich gut klar. Wir haben schon versucht, div. Medis etwas aufzudosieren. Dann waren zwar die Beschwerden deutlich besser (z. B. Lioresal gegen Spastik, auf 65 mg aufdosiert) jedoch hat die Psyche nicht mitgespielt.


      Wie ich damit umgehe?
      hm.. zuerst habe ich mich dagegen gewehrt. Das hat es nur noch schlimmer gemacht. Die Schmerzen waren mein Feind! Ich habe sie gehasst!!
      Bis ich in meiner 2. Reha einen Musiktherapeuten hatte. Wir haben uns super verstanden, habe mich sehr wohl gefühlt. Mit ihm habe ich angefangen, die Schmerzen mit anderen Augen zu sehen.
      Damals hatte ich noch stärkere Schmerzen, weil die Medikamente noch nicht richtig eingestellt waren.

      In der Musiktherapie kam der Punkt wo ich gemerkt habe, dass ich aufhören musste die Schmerzen als meinen Feind zu sehen. Denn sie gehören nun mal zu mir und ich will nicht bis an mein Lebensende mit einem Feind in meinem Körper leben.
      Ich habe versucht sie anzunehmen. Sie sind da, sie gehören zu mir. Und sie werden nur noch schlimmer, wenn ich mich dagegen wehre, wenn ich wütend bin. Auch sie wehren sich und werden schlimmer.

      Ich nehme sie zwar wahr, schenke ihnen aber keine grosse Aufmerksamkeit. Sie schränken mich zwar sehr im Alltag ein und ich werde auch heute noch manchmal wütend wenn ich die Fernbedienung nicht mehr halten kann vor Schmerzen, wenn ich mein Besteck nicht selber halten kann und "gefüttert" werden muss oder wenn ich wegen den Schmerzen in den Füssen/Beinen den Rollstuhl nehmen muss.
      Die meiste Zeit jedoch nehme ich es einfach so an wie es ist. Ich kann es ja eh nicht ändern. Wieso sich also dagegen wehren? Ich gebe mich dem einfach hin, denn so lange ich lebe werde ich so leben. Und was will ich mir das Leben unnötig schwer machen....

      Für mich funktioniert es. Es hat aber weniger mit Schmerzverarbeitung zu tun sondern mehr mit meiner ganzen Situation. Denn ich habe laufend neue Einschränkungen die manchmal mit Schmerzen (seit März ständige Übelkeit) begleitet werden. Und auch wenn nicht, ich muss mich der Situation stellen. Wehre ich mich dagegen mache ich mir selbst das Leben schwer. Und das Leben ist schon schwer genug :]

      Irgendwie so.... ich weiss auch nicht genau ob man mit meiner Antwort was anfangen kann. Es ist sehr schwer zu beschreiben.

      Sicherlich, Tag und Nacht Schmerzen zu haben ist nicht einfach. Jeder muss seinen eigenen Weg finden damit fertig zu werden. F
      LG Baslerlady :blumenkuss:

      Alles über mich
    • Hallo Ramona :hallo:
      Bin zwar nicht betroffen,hab aber heut erst an dich gedacht und wollte dich fragen wie es dir jetzt geht? :=):
      LG MImi
      url=http://www.diaet-ticker.de] [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/pic/weight_loss/121551/.png][/url]
    • :hallo:

      ich hatte im Januar 2009 eine künstliche Hüfte bekommen, bei der OP habe ich eine Nervenschädigung erlitten:

      Läsion ischiadicus, femoralis und peronaeus

      Die ersten 5-6 Monate waren die Hölle, ich habe wirklich vor Schmerzen geheult und nix half irgendwie.

      Bis der Schmerztherapeut mich zu der Zeit mit Medikamenten so eingestellt hat, das die Schmerzen zwar nicht weg sind, aber so, das ich mit Ihnen leben kann.

      Da bekam ich am Tag 2x 100mg Tramal, zusätzlich Novalgin, 2x Lyrica 300mg und 2xAmitriptylin 150mg


      Da meine Nervenschmerzen verbunden mit heftigen Hüftschmerzen immer schlimmer wurden hat mein Neurologe (<--ist auch mein Schmerztherapeut) wieder mal ein bißchen umgestellt, jetzt geht es besser.

      2x150mg Tramal, 4x400mg Gabapentin, Amitriptylin morgens 75mg,abends 150mg, 2xSympal, und nach Bedarf Novalgin
      (anstatt Tramal könnte ich wohl auch Katadolon oder Tilidin nehmen,aber die vertrage ich gar nicht)

      Ab und zu versuche ich gar keine zu nehmen, aber das halte ich keine 24std aus :-(

      Und dazu noch meine Asthmasprays 2x Pantropazol 40mg und morgens und abends meine Eisentabletten(eisenanämie) und Metformin 2x wegen Insulinressistenz...


      Mein größter Wunsch ist wirklich irgendwann keine Medikamente zu nehmen, ob es wohl nur beim Wunsch bleibt????
    • Wenn ich das hier so lese geht es mir ja gut. Ich habe nur Fentanylpflaster 25 mg. Schmerzen damit einigermaßen erträglich aber immer Banane im Kopf und könnte 14 Std. am Tag schlafen. mein Trost ist, dass sich die Schmerzen nach meiner OP ( neues Ellenbogengelenk ) verflüchtigen.
      LG Beate
    • Göki schrieb:


      Mein größter Wunsch ist wirklich irgendwann keine Medikamente zu nehmen, ob es wohl nur beim Wunsch bleibt????


      Das ist auch mein Wunsch. Ich hatte heute Abend ein interessantes Gespräch mit einem ebenfalls Betroffenen. Das Zauberwort heißt, wie Baslerlady schon geschrieben hat, den Schmerz annehmen. Ich kann das nicht, denn ich "hasse" den Schmerz. Ja, es ist nicht gut so zu denken, aber er zerstört mich und mein Leben. Ich werde aber daran arbeiten, so zu denken ... wenn gleich es ein langer und sicherlich nicht einfacher Weg ist.
    • @Beate
      Wegen 24 Stunden Matsch im Kopf habe ich die Pflaster abgesetzt.

      Lieber dosier ich die Schmerzmittel selbst, je nach Stärke der Schmerzen.
      LG Baslerlady :blumenkuss:

      Alles über mich
    • schmerzpatient seit ... ? gefühlte Ewigkeiten (tippe mal seit 2006)

      auslöser ? seropositive RA

      Behandlung mit Arcoxia und Fluoxetin (gab auch schon andere Mttel die unter das BTM gefallen sind)

      Auslöser bzw Verstärker sind vor allem Streß, Streß und Streß

      du musst sehr auf deinen Körper achten und mit deiner Energie gut haushalten, jede Überbelastung (wodurch auch immer) wird sich rächen ...
      6 Monate Postop :waage: Zielgewicht erreicht !!!
    • @ Ramona

      Oh ja, das erste halbe Jahr war bei mir ganz schlimm, ich kam mit den Schmerzen gar nicht klar...Im Krankenhaus hatte ich irgendwann mal so einen Nervenzusammenbruch deswegen, das ich den ganzen Tag nur geheult habe und alle aus dem Zimmer geschmissen habe, habe sogar mit Büchern nach den Ärzten geschmissen, weil die nicht gehen wollten,erst dann wurde ein Schmerztherapeut mit ins Boot genommen. Ich finde noch nicht mal das die Schmerzen am schlimmsten sind, sondern das nicht schlafen können, das hat mich psychisch fertig gemacht...Seitdem ich die Schmerzen angenommen habe und ich mit Ihnen leben kann, schaffe ich jetzt auch schon mal wirklich 4 Std durchzuschlafen.
      Ich drück dir ganz ganz doll die Daumen, das auch du es schaffst mit Ihnen zu leben, wenigstens so, das sie auszuhalten sind.


      @ Baslerlady

      "Sicherlich, Tag und Nacht Schmerzen zu haben ist nicht einfach. Jeder muss seinen eigenen Weg finden damit fertig zu werden."



      Das hast du wirklich ganz ganz toll geschrieben, es ist wirklich nicht einfach.Aber wenn man versucht mit Ihnen zu leben, ist es wirklich viel viel leichter
    • @ramona
      wie ich schon im thread fibromyalgien geschrieben habe , es gibt oft keine andere möglichkeit als mit den schmerzen umgehen zu lernen, mir haben alternativmedizinische behandlungen dabei geholfen vorallem hab ich damals gelernt zu meditieren, was mir eine riesige hilfe ist
      eine verhaltenstherapie ist auch sehr hilfreich, auch diese hab ich gemacht

      *drück dich ganz fest* liebe ramona , wirst sehen du schaffst das auch, die schmerzen anzunehmen, wenns noch so schwierig ist
    • Bei Gitti ist es das Meditieren, bei mir ist es eine Kombination aus Musiktherapie zu Beginn kombiniert mit Meditation.
      Auch heute noch, wenn es ganz schlimm ist, habe ich eine bestimmte Meditations CD die ich dann benutze.

      Wichtig ist sich dem zu Stellen. Damit auseinandersetzen tust du ja.

      Als man zu mir sagte, ich solle den Schmerz annehmen, mich nicht dagegen wehren, konnte ich mir das nicht vorstellen. Doch es geht. Irgendwann kommt der Zeitpunkt wo sich der Knopf löst und dann ist es vielleicht nicht weniger schmerzhaft, der Schmerz ist dann halt einfach da. Oft verschwindet er in den Hintergrund, und wenn es nur für kurze Momente ist

      :friends:
      LG Baslerlady :blumenkuss:

      Alles über mich
    • Hallo,
      ich bin Schmerzpat. seit 20 Jahren, zu dieser Zeit wurde ich von Arzt zu Arzt geschickt bekam Spritzen diverse Tbl. und zum guten Schluß wurde alles als psychisch abgetan oder sie sind zu dick usw. ! Ich hatte das Gefühl keiner nimmt mich ernst. Natürlich kam dann irgend wann auch die Diagnose Fibromyalgie . Ich habe keine Fibromyalgie das weiß ich jetzt.
      2006 hatte ich meinen 4.ten Bandscheibenvorfall und ab diesem Zeitpunkt wurde alles besser. Ich war in einer speziellen amb. Reha. Die bestand aus Ostheopat, Schmerztherapeut und psychologischer Betreuung . Nach einem viertel Jahr ging es mir deutlich besser.
      Ich habe viel gelernt über mich und meine Schmerzen. Die meisten Medikamente konnte ich nach einem Jahr ausschleichen lassen. Ich weiß jetzt mit meinen Schmerzen zuleben . An schlechteren Tagen hilft mir autogenes Training.

      LG Jamaikakugel :freu:
    • Liebe Ramona,

      seit ca.12 Jahren!!!!

      Es war einmal eine liebe Frau :eule: , die verschenkte CD `s an Treffenteilnehmer..... diese CD `waren von Robert Betz.....z.B
      was möchte mir mein Körper sagen :krankbett: ... oder: ich muß nicht alles schaffen..... :hamster:
      mehr schreib ich nicht weiter! Vlt. nur, leg sie mal ein !!! :positiv:
      :gemeinsamsindwirstark:
      Ich drück Dich!!!!!

      LG Evi( wer im Glashaus sitzt....hihihihii)
    • Hallo meine Liebe :knuddel:

      Ich habe erst letzte Woche wieder genau DIESE CD gehört. Danke auch für Deine PN. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Psyche eine wichtige Rolle spielt, aber es gibt auch außerhalb der Psyche etwas und das sind eindeutige Befunde. Jetzt kommt wieder der Teufelskreis. Befund ist eindeutig, aber durch WAS wurde er ausgelöst. Ich weiß ... ich weiß ... ich weiß. Ich habe mir in den letzten Wochen einige gute Bücher über Schmerzen gekauft und auch hier spielt die Psyche eine große Rolle. Auch bei der Fibromyalgie. Schickst Du mir bitte die Adresse von Deinem Rheumatologen. Ich bin irgendwie "froh", dass das Kind seit Dienstag einen Namen hat. So ähnlich beschreibt es ja auch Robert Betz. Manchmal glaubt man ja wirklich, dass man sich etwas einbildet. Ich habe diese Woche 2 Befunde bekommen, die mir zwar nicht gefallen, aber jetzt weiß ich, wo's entlang geht. Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute. Bist Du noch im Krankenhaus? Wie ist Deine Dosis mit Targin? Mein Bandscheiben-Operateur erklärte mir am Dienstag, warum mir Opiate weniger helfen und Voltaren besser wirken. Ich habe mit Dr. Horbach auch die Einnahme mit Voltaren abgesprochen. Was muss ... muss. Ich soll aber die Voltaren Dispers nehmen und viel dazu trinken. Es sind ja "nur" noch 4 Wochen bis zu meiner Operation und danach werde ich sie nicht mehr benötigen. Mail an Dich ist unterwegs. :positiv:

      Empfehlung:
      Schmerz - eine Herausforderung (Springer Verlag)
      Schmerz - von Visite (NDR)
      Schmerzen überwinden von Achim Stenzel (Dieses Buch wurde mir beim Schmerzmittelentzug in der Klinik empfohlen)
      Schmerzen verlernen (Springer Verlag) - Die erfolgreichen Techniken der psychologischen Schmerzbewältigung; Anleitung und Übungen zur Selbsthilfe
      Fibromyalgie endlich erkennen - richtig behandeln; Was Muskelschmerzen, Schlafstörungen und chronische Müdigkeit wirklich bedeuten (Trias Verlag)
      Kursbuch Fibromyalgie (Südwest Verlag) - Das Standardwerk zu Fibromyalgie, chronischen Schmerzerkrankungen und funktionellen Störungen