Hallo,

ich hatte ja vor OP einen BMI von ca. 43, mein Bruder hat leider auch mittlerweile einen BMI von 41 und diverse Krankheiten wie Diabetes (muss Insulin spritzen), Schlafapnoe und das Ganze mit Gelenken, Knochenschwund etc. Er überlegt sich auch ob er die OP machen lässt, weil er bereits seit langer Zeit wöchentlich 3-4 Mal schwimmen geht (dann schwimmt er mindestens 60 Bahnen, hat ne Goldmedaille als junger Bursche gehabt, war also mal sehr sporlich) und trotzdem nicht abnimmt. Er versucht es mit diversen Kräutertees die seinen Hunger etwas stillen sollen aber es klappt nicht. Ich habe ihm die OP ans Herz gelegt, denn er "frisst" sich zu tode.

Jetzt habe ich aber eine Schwester, die auch diese schei... Übergewichtskarriere gestartet hat. Sie ist schnell reizbar und alles was sie unglücklich macht versucht sie mit Süßkram zu kompensieren. Das Zunehmen geht bei meiner Familie so schnell, die ganze Familie ist stark übergewichtig. Bei meiner Schwester ist es aber noch nicht zu spät. Sie wiegt etwa 85kg derzeit, letztes jahr wog sie noch 10kg weniger. Und sie ist extrem frustriert, so dass sie durch dumme Bemerkungen von außerhalb und den Klamotten die nicht passen und und und ständig Heißhunger hat und vor allem Süßkram nur so verschlingt. Sie hat letztens geweint und das tut mir so leid . Wie kann ich ihr nur helfen? Sie wohnt nicht in meiner Stadt, so sehe ich sie alle 2-3 Monate mal. Ich will nicht dass sie das Gleiche durchmacht wie ich.

Ich habe ihr schon geraten:

Trink viel. Sie trinkt sehr wenig.

Iss eiweisshaltig. Vor Allem abends soll sie dann den Süßkram erstmal weglassen. Und wenn sie es unbedingt essen muss, dann lieber tagsüber.

Abends: Eiweiss. Ich habe ihr von dem Eiweissbrot erzählt, dann alles was eiweisslastig ist.

Bewegung: Sie soll mal den Wagen stehen lassen und auch sich bewegen.

Kleine Ziele: Ich habe ihr gesagt dass sie kleine Ziele, vielleicht immer 1 kg-Ziele setzen soll.

Genuß: Wenn sie dann Schokolade isst, dann soll sie es nicht kauen sondern auf der Zunge zergehen lassen, sprich: lutschen und voll genießen. Vorher bestimmen, heute esse ich zwei Stückchen Schoki, dann genießen und kein schlechtes Gewissen danach haben.

Ernährungsprotokoll: Das sage ich ihr jedesmal. Ich habe ich fddb empfohlen. Sie meinte sie hat ne App runtergeladen.


Was kann man noch tun? Ich weiss dass wenn man einmal in dieser depressiven Phase ist und sich enorm schlecht fühlt, dann können die Menschen erzählen was sie wollen, es prallt an einem ab. So war ich ja auch. Sie weiss doch selber wie sie es richtig machen kann, war schon bei einer EB und hatte vor zwei Jahren 2 kg zu dieser Zeit abgenommen.

Ich will sie doch nur beschützen. :( Keiner soll diesen elenden Weg gehen und seinen Körper quasi zerstören. Sie kann die Kurve noch kriegen und mit einer abnahme von 10-15kg wieder einigermaßen normalgewichtig werden. Ach ich bin so traurig.

@Christina,

die Idee mit der psychologischen Beratung ist zwar gut, aber ich denke sie wird es nicht wollen. Aber ich werde es ihr bei Gelegenheit vorschlagen.

@Caprese,

natürlich ist jeder für sich verantworlich aber es schmerzt zuzusehen wie eine wichtige Person im Leben, meine Schwester die ich unheimlich lieb hab, in ein tiefes Loch fällt und alles das falsch macht was ich ja auch falsch gemacht habe. :(
Ich war beim Endokrinologen und der meinte ich habe das metabolisches Syndrom. Er hat auch gemeint dass ich genetisch veranlagt bin zuzunehmen. Sei wohl gut gewesen im Steinzeitalter um zu überleben, aber heute bräuchte man das nicht mehr

Naja, ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion wie auch meine Mama (ebenfalls übergewichtig). Ich rate ihr dann auch dass sie zum Endokrinologen geht. Auch wenn man genetisch veranlagt ist zuzunehmen, was bei ihr genauso der Fall sein muss wie bei mir, ist es nicht der einzige Faktor zuzunehmen.

Bin heute ganz schlecht drauf und ja, ich muss auch an mich denken. Das tue ich sowieso.