Milcheiweißunverträglichkeit

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    • Milcheiweißunverträglichkeit

      Kuhmilcheiweiß ist fast bei jedem Menschen unserer Gesellschaft das erste artfremde Eiweiss, mit dem sich der Körper auseinandersetzen muss. Vom Zeitpunkt des Abstillens an vergeht kein Tag, an dem nicht Kuhmilch in irgendeiner Form mit der Nahrung zugeführt wird. Daher sind Kuhmilchallergien häufig, ihre Bedeutung ist wesentlich größer, als allgemein angenommen wird.

      Die echte Kuhmilchallergie ist immer eine Allergie gegen die Eiweißbestandteile der Milch (Kasein, Laktalbumin, Laktoglobulin). Es gibt auch Unverträglichkeiten gegen den Zuckeranteil der Milch (z. B. Laktoseinstoleranz), ihnen liegt aber ein Fermentmangel und kein allergischer Mechanismus zugrunde. Unverträglichkeiten gegen den Fettanteil der Milch sind bisher nicht bekannt. Daher verträgt der Milchallergiker reine Sahne und Butter ohne weiteres.
      Die Art der Symptome, die sich bei einer Milcheiweißallergie zeigen, können nach Art und Ausprägung stark wechseln, auch das "Zielorgan", d.h. der Teil des Körpers, an dem sich die Allergie vorwiegend auswirkt, kann sehr verschieden sein. Die häufigsten Zielorgane sind die Haut (Neurodermitis, endogene Ekzeme, Nesselfieber, Akne (von der leichtesten bis zur schwersten Form)), der Darm (allgemeine Neigung zu Verdauungsbeschwerden, Durchfallneigung ebenso wie Verstopfung, unspezifische Colitis, Colitis mucosa und ulcerosa, viele Fälle von Morbus Crohn) sowie das Nervensystem (innere Unruhe, Hyperaktivität, Schlafstörungen). Bei Säuglingen im ersten Lebensjahr zeigt sich eine Milchallergie häufig durch Unruhe und Blähungsneigung. Bei nahezu der Hälfte aller "Schreikinder" besteht eine Unverträglichkeit für Kuhmilcheiweiß (selbst bei voll gestillten Kindern).
      Die wichtigste Maßnahme bei jeder Kuhmilchallergie ist eine kuhmilchfreie Ernährung. Zu verstehen ist darunter nicht etwa nur das Weglassen von Milch und Milchprodukten, wie Käse, Quark, Joghurt etc. , sondern der völlige Verzicht auf Milchbestandteile bis zum letzten Molekül (= Allergenkarenz).
      Allergie ist ein qualitatives und kein quantitatives Phänomen, d.h. es kommt nicht auf die Menge, sondern auf die dem Allergen eigentümliche Information an! Bei entsprechend stark sensibilisierten Menschen kann schon die winzigste Spur einer Milchbeimengung zur Nahrung genügen, um das Vollbild der Allergiereaktion zu erzeugen. In der völligen Ausschaltung jeder in der Nahrung versteckten Milchinformation liegt die eigentliche Schwierigkeit der Behandlung.
      Ohne diese Konsequenz ist eine Behandlung mit dem Ergebnis der Besserung oder sogar Heilung nicht möglich. Wenn das Verständnis und die Unterstützung auch z. B. in der Partnerschaft fehlen, vergleichen Sie die Situation eines Milcheiweißallergikers durchaus mit der eines Alkoholkranken. Für einen trockenen Alkoholiker birgt selbst eine kleine mit Likör gefüllte Praline ein hohes Risiko, in die Alkoholsucht zurückzufallen.

      Die folgende Aufzählung von Nahrungsmitteln, die regelmäßig oder nur in manchen Produkten Milcheiweiß enthalten, kann auf keinen Fall vollständig sein. Sie muss vor allem nach den individuellen Ernährungsgewohnheiten und dem lokalen Nahrungsmittelangebot ergänzt werden. Es hat sich bewährt, sich einer lokalen Interessengruppe oder Selbsthilfegruppe (z.B. für Neurodermitis) anzuschließen, um Erfahrungen über lokale Möglichkeiten, Gefahren etc. bei Kaufleuten, Bäckern, Metzgern, Naturkostläden, Reformhäusern etc. auszutauschen.

      Nahrungsmittel, die immer Milcheiweiß enthalten:

      Kuhmilch, in roher, gekochter, pasteurisierter Form, aber auch haltbar gemacht, konzentriert, kondensiert, gefriergetrocknet, als Pulvermilch etc. (Magermilchpulver ist ein billiger und daher beliebter Zusatz zu vielen Fertig- und Halbfertigprodukten).

      Alle auf Milchbasis hergestellten Babynahrungen (auch als sogenannte adaptierte oder teiladaptierte Nahrung, wie z.B. NAN, Beba, Aptamil, Pre-Aptamil, Humana, Milumil usw.), auch sogenannte "Heilnahrungen" (HN-25, Humana-Heilnahrung) enthalten Magermilchpulver.

      Molkereiprodukte wie Quark, Joghurt, Kefir, Sauermilch, Sauerrahm, Buttermilch, Fruchtzwerge, Obstgarten, Creme fraiche, Molke usw.

      Ebenso alle Käsesorten wie Hartkäse, Frischkäse, Camembert, Parmesan etc. (Vorsicht bei gratinierten Gerichten).

      Backwaren mit bekanntem Milchanteil wie Milchbrot, Quarkbrot, Zopfbrot, Rosinenbrot, weißer Stuten, Brioche, Hörnchen etc. . Ferner Fertigbackwaren und sogenanntes Knabbergebäck wie Salzstangen, Frischli, Cräcker etc.

      Knödel als Semmel- oder Kartoffelknödel, auch tiefgefroren und als Halbfertigprodukt.

      Konditoreiwaren wie Torten, Kuchen, Gebäck, Kekse, Plätzchen etc.

      Speiseeis in allen Varianten, auch Softeis, Halbgefrorenes.

      Schokolade in praktisch jeder Form, auch Schoko-Riegel wie Bounty, Mars, Kinderschnitte etc.

      Nahrungsmittel, die Milcheiweiß enthalten können:

      Butter besteht in der Regel nur aus dem Fettanteil der Milch und wird in reiner Form vom Milchallergiker gut vertragen. Die Erfahrung zeigt aber, dass die meisten von Großmolkereien hergestellten Buttersorten Spuren von Milcheiweiß enthalten. Bauernbutter ist meistens frei von Milcheiweiß, ebenso ist auf eine einfache Markenbutter ohne Zusätze für Streichfähigkeit zu achten.

      Sahne, auch hier gilt, reine Sahne ist verträglich, im Zweifelsfalle vor Verwendung sicherheitshalber testen lassen. Als Milchersatz kann reine Sahne mit Wasser verdünnt verwendet werden, allerdings muss auf Dauer das Fehlen des Eiweißanteils bedacht werden.

      Margarine: Abgesehen davon, dass Margarine als industrielles Kunstprodukt mit in der Regel gehärteten Fetten durchaus nicht "gesund" ist, wie vielfach von der Werbung dargestellt wird, enthalten die meisten Margarinesorten große Anteile an Milcheiweiß. Ausnahmen sind Margarinen aus Reformhäusern, Naturkostläden sowie manche Sorten im konventionellen Handel.

      "Kuhmilchfreie" Käsesorten: Fast alle vom Milchhandel, Supermärkten etc. angebotenen "Ziegen- und Schafskäse" enthalten bis zu einem Drittel Kuhmilch (das Verkaufspersonal weiß darüber meist nicht Bescheid). Um sicherzugehen, diese Käsesorten testen lassen, direkt beim Hersteller oder in Bioladen bzw. Reformhaus einkaufen.

      Teigwaren: Nudeln und Teigwaren sind eine häufige Fehlerquelle, sie enthalten häufig Milchanteile, die aber praktisch nie auf der Verpackung deklariert sind. Man kann davon ausgehen, dass alle italienischen Teigwaren (Spaghetti, Makkaroni, Ravioli, Bandnudeln, Lasagne etc.) unverträglich sind. Die in Deutschland hergestellten Nudeln sind in der Regel verträglich, abgesehen von Produkten mit der Aufschrift "nach italienischem Rezept".

      Brot und Backwaren in jeder Form erfordern von allen Nahrungsmitteln die größte Aufmerksamkeit und das größte Misstrauen. Die Ursache dafür liegt vorwiegend in den vom Bäcker verwendeten Backtriebmitteln, die häufig auf Milchbasis hergestellt werden. Der Milchanteil ist auf dem Produkt nicht deklariert und daher auch dem Bäcker oft nicht bekannt. Es handelt sich hier um ein typisches, aber praktisch außerordentlich wichtiges Beispiel für die reine Informationswirkung des Milcheiweißmoleküls. Praktische Konsequenz: Brot selbst backen, Backwaren vom "konsequenten Bäcker" in Bioladen oder Reformhaus einkaufen bzw. Brot aus konventionellem Handel testen lassen.

      Wurst- und Fleischwaren: Beimengungen von Milch (meist Magermilchpulver) zu Wurst- und Fleischwaren sind zwar nach dem Lebensmittelgesetz verboten, kommen aber vor. Auch hier muss im Zweifelsfall getestet werden.

      Getreideflockenpräparate: Die speziell in der Kinderernährung häufig verwendeten Getreidepräparate (Reisflocken, Haferschleim, Dreikornflocken, Miluvit) aber auch andere, wie Kindergries enthalten, obwohl sie zum Mischen mit Mich vorgesehen sind und ein Milchzusatz nicht deklariert ist - in Spuren Milcheiweiß. Bei milchallergischen Kleinkindern sollte man alle derartigen Fertigprodukte sicherheitshalber meiden und Haferflocken, Grieß etc. nur im Originalzustand verwenden.

      Suppen- und Saucenkonzentrate, z.B. Suppenwürfel von Maggi und Knorr erweisen sich fast immer als unverträglich, die im Reformhaus erhältlichen Rigolta- und Cenovis-Würfel sind meist erlaubt, ebenso körnige Brühen aus dem Bioladen.

      Ketchup, Senf und ähnliche Industrieprodukte sollten immer getestet werden.

      Sauerkraut wird oft in Molke eingestampft, testen!

      Wichtiger Hinweis: Bei Patienten mit schwerer Neurodermitis in einer hochsensiblen, der sogenannten hypergenen Phase kann es notwendig sein, für eine gewisse Zeit sämtliche in irgendeiner Form milchhaltigen Produkte aus dem Wohnbereich des Patienten zu entfernen. Schon das Hantieren mit Mich, Erwärmen, Kochen etc. durch eine andere Person kann über die reine immaterielle Information schwere Reaktionen auslösen. Auch das Wärmen der Milch im Mikrowellenherd erzeugt nach dem Öffnen des Herdes eine starke Milchbelastung des betreffenden Raumes. Aus denselben Gründen sollten während solcher sensibler Krankheitsphasen auch Lebensmittelgeschäfte, Supermärkte, ganz besonders alle Milch- und Käsegeschäfte gemieden werden.

      Eventuelle Ersatzmöglichkeiten für Kuhmilch

      Ziegenmilch wird von allen Kuhmilchallergikern vertragen und kann problemlos als Ersatz für alle Verwendungszwecke eingesetzt werden. Bei Kindern, die über lange Zeit ausschließlich oder vorwiegend mit Ziegenmilch ernährt werden, sind regelmäßige Blutbildkontrollen nötig, um das Auftreten einer "Ziegenmilchanämie" (sehr selten) rechtzeitig zu erkennen.

      Schafmilch kommt geschmacklich der Kuhmilch am ehesten nahe, Joghurt vom Schaf schmeckt sehr gut und kann problemlos verwendet werden.

      Stutenmilch ist von ihrer Zusammensetzung her besonders für Kinder und hautempfindliche Patienten geeignet. Sie kann tiefgefroren oder als Pulver eingekauft werden.

      Sojamilch enthält hochwertiges pflanzliches Eiweiß und wird vor allem für milchfreie Säuglingsnahrung verwendet. Im Bioladen und im Reformhaus sind Sojamilchprodukte in verschiedener Form erhältlich. Vorsicht jedoch vor Genmanipulationen gerade bei Sojaprodukten.

      Verfasser: Martin Stiens, alle Rechte vorbehalten


      Quelle: allergieinfo.de/news/nlkuh.htm
    • Ich kannte den Unterschied auch nicht und mein Internist ist fest davon überzeugt, dass ich keine LI habe, sondern eine Milcheiweißunverträglichkeit. Ich bin gespannt, was am Ende der ganzen Untersuchungen in den nächsten Wochen rauskommt. :nix:

      Ich habe das Starterposting nochmals abgeändert, da mir dieser Text mehr Details lieferte ... allerdings auch zum Teil schockierte. Ich habe noch Fruktose- und Sorbitunverträglichkeit sowie ein paar Lebensmitteln, so dass dies eigentlich reichen müsste.

      Mein Internist ist jedoch der Meinung, dass ich keine LI habe, sondern eine Milcheiweißunverträglichkeit. Der Grund für seine Annahme ist, dass verschiedene Lebensmittel untypisch für eine LI sind. Wenn ich z.B. nur ein kleines Plätzchen esse, geht es schon los. Das ist untypisch für eine LI. Dann gibt es noch ein paar andere Punkte, weshalb er mich jetzt komplett durchcheckt. Nicht nur in diesem Bereich, auch andere Organe werden jetzt untersucht.
    • Ich bin froh hab ich "nur" eine LI. Mit der leb ich gut, hatte auch 9 Jahre Zeit dazu.

      Stell mir das mit der Milcheiweiss Allergie echt heftig vor!! Da bleibt einem wohl kaum was anderes übrig als immer selbst, frisch zu kochen.
      LG Baslerlady :blumenkuss:

      Alles über mich
    • Hallo Ramona

      darum auch dein Interesse wegen der Darmfehlbesiedelung?

      Was mich noch interessiert. Hast du die ganzen Beschwerden auch schon vor dem Bypass gehabt oder erst mit diesem?
      LG Baslerlady :blumenkuss:

      Alles über mich
    • Ich hatte schon immer eine kleine Biogasanlage (habe ich von Papa geerbt), aber ganz schlimm wurde es in den letzten Jahren, also nach Bypass. Allerdings vermute ich auch, dass bei mir der fehlende Dickdarm eine Rolle spielt. Dennoch so schlimm wie in den letzten 12 Monaten war es noch nie. Mein Internist tippt u. a. auf die Fehlbesiedelung.
    • :hallo:

      meine Tochter hatte diese Unverträglichkeit. Ich kann euch sagen, das war die Hölle für das Kind und uns.

      Mit ca. 3 Jahren wurde dann ein Toleranztest im KH druchgeführt, bis dahin hatten wir streng Diät gelebt, ohne Joghurt, Käse und Co.

      Meine Tochter reagiert noch immer auf das Eiweiss im Ei, aber ansonsten wird es besser, Gott sei Dank!! Sie wird nächsten Monat 8 Jahre alt. Wir passen noch immer auf.

      Sie hatte die Unverträglichkeit aber gleich ab Geburt und deshalb war Hoffnung auf Besserung.

      Hat dein Arzt dir Hoffnungen gemacht, dass die Unverträglichkeit wieder vorüber geht?

      LG Dunja
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      Höchstgewicht 02/2011: 145,4 kg
      OP-Gewicht 17.01.2012: 133,7 kg
      Jetzt geht´s los!!! UHU erreicht am 26.06.2012
    • Es laufen derzeit noch mehrere Untersuchungen (teilweise auch stationär im KH) und erst wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, kommt die "Lagebesprechung". Meine vielen anderen Unverträglichkeiten gegen Lebensmittel, Schmerzmittel, sonstige Stoffe wurden in den letzten 10 Jahren leider erheblich schlimmer statt besser. Vor allem der Bereich Allergie gegen Schmerzmittel ist ganz schlimm geworden. Die Ärzte/Kliniken wissen bald nicht mehr, was ich nehmen kann/darf, zumal ich durch mein RLS auch einige Dinge nicht mehr nehmen darf. Das wären dann meistens die Dinge, die ich von den Allergien noch nehmen dürfte.
      Ich darf z.B. mit RLS abends kein oder nur ganz wenig Eiweiß essen. Das wäre aber für unsere Ernährung sehr gut. Das nur ein Auszug.
    • Beate C schrieb:

      Hallo hast du eine Ahnung ob L freie Produkte mehr Milcheiweiß enthalten ?


      Milchzucker / Laktose

      Kuhmilch enthält heute ungefähr 4,8 bis 5 % Milchzucker, den man auch Laktose nennt.

      Laktose ist das Kohlenhydrat der Milch.

      In der Natur kommt sie ausschließlich in den Muttermilchen der verschiedenen Säugetiere vor.

      Sie ist ein sogenannter Zweifachzucker (Disaccharid).

      Ihre beiden Einfachzucker, Traubenzucker (Glukose) und Schleimzucker (Galaktose), in die sie durch ein Enzym, die Laktase, gespalten wird, dienen den Jungsäugern als Nahrung. Nach dem Abstillen lässt die Produktion des Enzyms langsam nach. Es wird immer schwieriger für den Darm Milchprodukte zu verdauen. Im Erwachsenenalter ist dann keine oder nur noch eine geringe Produktion des Enzyms vorhanden.

      Nicht allein durch den hohen Milch- und Milchprodukteverzehr, sondern auch durch die heute üblichen Produktionsmethoden werden wir täglich mit großen Mengen Milchzucker konfrontiert. Durch Unkenntnis unserer individuellen Laktosetoleranz nehmen wir Milchprodukte zu uns und werden, wenn keine oder nur eine geringe Laktosetoleranz besteht, auf Dauer krank. Daher ist es aus gesundheitlichen Gründen für Millionen von Menschen wichtig zu wissen, dass Milchprodukte heute erheblich höhere Mengen Milchzucker enthalten als früher und dass Milchzucker vielen anderen Nahrungsmitteln und Medikamenten zugesetzt wird.

      Laktose kommt in hohen Mengen in Milchpulver und Molkenpulver vor, bis zu 80 % des Pulvers können aus Laktose bestehen.

      Durch die heute sehr hohe Milch- und Käseproduktion fällt entsprechend viel milchzuckerhaltiges Milch- und Molkenpulver an. Für die anfallenden Mengen gibt es keine adäquaten Verwendungsmöglichkeiten. Die Entsorgung als Abfälle der Lebensmittelproduktion ist extrem teuer und wird deshalb nicht praktiziert.

      Generell wird heute ein Teil der Milchzucker enthaltenden Milch- und Molkenpulver in den Produktionsprozess von Quark, Joghurt, Käse, Eiscrem und Co. zurückgeführt. Damit erhöht sich die Trockenmasse dieser Produkte und, von Verbrauchern unbemerkt, kann viel mehr Wasser in den Produkten gebunden werden. Diese industriell hergestellten Milchprodukte enthalten erheblich mehr Milchzucker als die nach traditionellen Verfahren hergestellten. Das Ausweichen auf Bio ist nur bei Hartkäse angeraten, da z.B. auch Bio-Sauermilchprodukte in der Regel mit Milchpulver verstärkt werden.

      Laktose süßt nur schwach. Deshalb ist sie ideales Füllmittel in industriell gefertigten Produkten, deren Feststoffanteil hiermit billig erhöht werden kann.

      Neben den klassischen Einsatzbereichen von Milchzucker, wie in der Pharmazie - Laktose ist Grundsubstrat von Pillen und Tabletten - und der Metzgerei - damit Wurst und Schinken schön rot bleiben und sie gleichzeitig schwerer werden - versucht man sie in immer mehr Lebensmittel einzuschleusen. Entweder direkt als Milchzucker, häufiger jedoch indirekt in Form von Milch- und Molkenpulverzugaben; z.B. in Brot, Brötchen und sonstigen Bäckereiwaren, an Tiefkühlkost, besonders Tiefkühlgemüse, und sämtlichen verarbeiteten Lebensmitteln, wie Soßen, Fischdosen, Fertiggerichte. Ab und zu fällt sogar Gefrierfleisch auf, in das Laktose gespritzt worden ist.

      Laktose bindet Aromen, was man sich bei der Pulverkaffeeherstellung und auch in der Getränkeindustrie zunutze macht. Sogar simpler Pulverkaffee - ohne Milchzugaben wohlgemerkt - ist häufig nicht laktosefrei.

      Praktisch ist, dass Milchzucker nicht als Zusatzstoff deklariert werden muss, deshalb findet er so gefälligen Einsatz. Sofern er Bestandteil eines Nahrungsmittels ist, muss er als Zutat bei fertig verpackten Nicht-Milchprodukten auf der Verpackung ausgewiesen werden. Dies ist jedoch nur selten der Fall. Man deklariert Molkenpulver, Milchpulver etc. Aufgrund neuer EU-Bestimmungen soll auch Milchzucker spätestens ab 2006 in Nicht-Milchprodukten ausgewiesen werden. Man darf gespannt sein, wie die Deklarationen tatsächlich gestaltet werden. Die zusätzliche Untermischung in Milcherzeugnissen bleibt weiterhin deklarationsfrei.

      Milcheiweiße gelten ebenfalls nicht als Zusatzstoffe. Sie müsen in Nicht-Milchprodukten im Zutatenverzeichnis auftauchen, sofern sie sich in fertig verpackten Nahrungsmitteln befinden.

      Auch wenn auf einer Zutatenliste lediglich Milcheiweiß angegeben ist, bedeutet dies jedoch nicht, dass keine Laktose enthalten ist. Denn Milcheiweiß enthält in der Regel auch einen geringen Anteil Laktose, bis 15 % sind in Deutschland erlaubt, in anderen Ländern z.T. viel mehr.

      Die Krux: Allen genannten Produkten kann Milchzucker untergemischt sein, muss es aber nicht.
      Was bleibt?

      Wenn Sie durch Milch krank geworden sind oder sich aus prophylaktischen Gründen der industriell erdachten Abfallbeseitigungsstrategie durch menschliches Gedärm entziehen wollen, sollten Sie Ihre Ernährung neu erfinden.

      Quellen: Sämtliche einschlägigen Milchtechnologie-Bücher, Chemie-Lexikas

      Letzte Änderung am 04.12.2011

      Quelle: milchlos.de/milos_0402.htm
    • Meine Frage war ja ob jemand weiß ob in Lactosefreien Lm mehr Milcheiweiß ist. Meine Tochter verträgt normale Milch gut ( hat keine LI ) aber die -L Produkte machen Probleme. Wer weiß was ? Beate
    • Ich selbst wusste es nicht, aber ich habe mich an anderer Stelle informiert.

      Den Eiweißgehalt von Milchprodukten kannst du anhand der Nährwerttabelle, die auf der Verpackung drauf steht vergleichen.
      Grundsätzlich sollte kein Unterschied bestehen. Es gibt aber generell leichte Schwankungen je nach Marke, das ist aber unabhängig davon ob l-frei oder nicht.
      Falls du das Gefühl hast, dass du l-frei Sachen schlechter verträgst, dann liegt das vermutlich weniger am Eiweißgehalt, sondern an der teilweise leicht unterschiedlichen Herstellung dieser Produkte.

      Man kann übrigens auch Läuse und Flöhe gleichzeitig haben, will heißen, selbst wenn tatsächlich eine Milcheiweißunverträglichkeit vorliegt, kann trotzdem zusätzlich eine LI bestehen.


      Quelle: Libase.de
    • Vielleicht auch in einigen LI Produkten noch freie Lactase, und die wird nicht vertragen ? Ich gab meiner Tochter schon den Tipp, wenn sie bei uns lactosefrei ißt doch ein Glas Milch dabei zu trinken. Ob es hilft ? Wird die freie Lactase aufgefangen ? Vielleicht sollte ich doch in meinen alten Beruf zurück und ein kleines feines Labor in meinem Keller einrichten. LG Beate
    • Hallo Beate :hallo:

      Auch wenn Dein Posting schon einige Monate alt ist, vielleicht ist es noch aktuell. Ich war heute in meiner Klinik zum follow up, wo wir auch über Probleme ganz offen gesprochen haben. Mein großes Problem ist nach wie vor die wandelnde "Biogasanlage". Ich habe den Eindruck, ich kann unser ganzes Dorf versorgen. Mittlerweile bin ich keinesfalls mehr gesellschaftsfähig und das finde ich eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität. So kann es nicht mehr weitergehen. Heute war ich bei Frau Dr. Krüger und der EB Frau Eschenbacher, um das Problem anzugehen und nach Lösungen zu suchen.

      Man vermutet wohl mehr eine Sorbitunverträglichkeit UND vor allem auch eine Milcheinweißunverträglichkeit, da selbst nach laktosefreien Produkten die Probleme auftreten, unmittelbar nachdem das Essen im Magen bzw. bei mir im Darm ist. Es gibt nun verschiedene Ansätze, die dafür verantwortlich sein können.

      Ab Morgen muss ich ein 14-tägiges Ernährungs-/Empfindungsprotokoll schreiben. Dies muss so ausführlich wie möglich geführt werden. Es müssen Stresssituation mit aufgeschrieben werden, Getränke, Medikamente, Nahrungsergänzungen ... wirklich ALLES. Des Weiteren muss ich ab Morgen komplett auf Kuhmilch verzichten, denn auch laktosefreie Milch hat noch Milcheiweiß. Der Darm benötigt ca. 14 Tage, bis ich eine Besserung verspüre. Wenn dies nichts bringt oder nicht viel, kommt auf mich eine schlimme Zeit zu. 7 bis 14 Tage nur Wasser ... höchstens noch Medikamente, der sog. Auslassversuch. Danach beginnt man langsam schrittweise mit einem Produkt und beobachtet genau, wann der Körper/Darm reagiert.

      Wahrscheinlich ist mein Darm schon ziemlich entzündet und wird auch das eine oder andere Medikament und Nahrungsergänzung gar nicht mehr aufnehmen. Es wurde ein großes Blutbild mit vielen zusätzlichen Anforderungen genommen, um zu sehen, was mein Körper/Darm noch aufnimmt, denn mehr Nahrungsergänzung macht bei mir keinen Sinn mehr. Wichtig ist jetzt erst einmal die evtl. vorhandene Milcheiweißunverträglichkeit. Ich halte Dich/Euch gerne auf dem Laufenden. :laptop:

      Ich stelle es mir ganz schlimm vor, auf so viele Nahrungsmittel zu verzichten, da ich sowieso nur noch eine stark eingeschränkte Auswahl an Lebensmitteln vertrage.
    • Liebe Ramona,

      erst mal wünsche ich Dir in jeglicher Form Gute Besserung!

      Und vielen Dank für Deine unermütlichen Recherchen!

      Ich wollte Dir "nur" sagen, dass eine sehr gute Freundin von mir eine Milcheiweißunverträglichkeit bekommen hat (sie hat keine AC hinter sich), als sie erst Ende 30 wurde. Jetzt lebt sie gezwungenermaßen völlig vegan. Das war und ist nicht einfach, insbesondere am Anfang der Ernährungsumstellung. Aaaaber - ich will Dir Mut machen!!! Sie lebt jetzt, nach der Eingewöhnungsphase, ganz gut mit dieser Einschränkung! Es gibt auch einige Internetseiten, wo man als veganer gut einkaufen kann. Natürlich gibt es auch vegane Lebensmittelläden, oder vegane Lebensmittel in Reformhäusern. Die Produkte sind teuerer als "normale" Produkte. Außerdem enthalten sie meistens mehr Fett und Kohlehydrate als andere Lebensmittel. Aber es geht "trotzdem" damit zu leben :zwinkert: Es gibt hier bei uns auch sehr gute vegane Restaurants. Oder Fluggesellschaften bieten auch veganes Essen für den Flug an! Wenn Du willst kann ich Dir ein paar Links zu diesem Thema, oder Einkaufsmöglichkeiten aus dem Netz, zusenden. Alle getestet von meiner Freundin :zwinkert: Im Übrigen ist sie eine sehr gute Naturheilpraktikerin, die auch als Psychologin arbeitet, und z.B. über Naturheilpraxis an den VHS Vorträge hält. Ich bin so frei und sende Dir per PN einen Link auf ihre HP - wenn Du vielleicht mal Kontakt mit ihr aufnehmen willst... Ich kann sie wirklich nur empfehlen, nicht nur, weil sie meine Freundin ist! Und wenn Du wirklich bei ihr anrufen solltest, dann sag ihr bitte einen Gruß von mir (Name beim Anmeldeformular hier im Forum) :zwinkert: :hallo:

      Alles Liebe und Gute für Dich!!!

      bubble

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      08.03.2007 RNY-OP in FFM/SH Dr. Weigand, Gewicht 183kg
      26.07.2012 Fobi-Ring-OP an der UK Freiburg Dr. Karcz, Gewicht 116,7kg
      Von BMI 65 auf aktuell BMI 29
    • Hallo bubble :hallo:

      Vielen Dank für Dein Posting. :dubistprima:

      Heute Morgen habe ich das erste Mal meinen Kaffee mit Bio-Soja-Drink getrunken. Ich bin mir sicher, dass wir (Soja-Drink mit Kaffee) keine Freunde werden. Dann lieber schwarz. Ich habe jetzt noch Soja-Reis-Drink, den ich im Laufe des Tages oder Morgen testen werde. Leider haben diese Drinks einen so starken Eigengeschmack, dass man vom eigentlichen Kaffeegeschmack nichts mehr schmeckt. Gerne nehme ich weitere Infos an, wobei es noch nicht sicher ist, dass eine Milcheiweißunverträglichkeit vorliegt. Heute Nacht um 3.00 Uhr war wieder 4 x :c: und heute Morgen nach dem aufstehen und 6.00 Uhr ging es weiter. Meine EB sagte gestern, dass mein Darm sicherlich massiv angegriffen ist. ;(

      Bezüglich PN geht nicht, da ich mein Fach deaktiviert habe. Schicke mir bitte eine Mail an info@adipositas24.de :dankeschön:
    • Hallo Ihr Lieben,

      ich weiß nicht ob ich das hier so offen schreiben darf von wegen Werbung und so, aber Aldi Süd und Netto haben Sojamilch die du aus dem Kaffee nicht herausschmeckst. Sie gerinnt auch nicht im Kaffee.
      Von Netto die Sojamilch ist allerdings noch besser als die von Aldi.

      Ich habe selbst jahrelang eine Milcheiweißallergie gehabt und musste diese ganzen Ausweichprodukte durchtesten.

      Wenn Jemand Joghurt vermisst so kann man Seidentofu vom Reformhaus nehmen. Schmeckt zwar nicht so säuerlich wie Joghurt aber schmeckt auch nicht so penetrant nach Soja.

      Ein Heilpraktiker hat mir mal vor Jahren Allergolact empfohlen. Das sind Tabletten bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit Magen - Darm - Beschwerden.

      Allerdings weiß ich nicht ob man mit Magenbypass später solche Tabletten noch nehmen darf (wegen der Größe).
      Sie sind auf jeden Fall rein pflanzlich und helfen mir immer noch.

      Solltet Ihr noch Fragen haben zu Austauschprodukten etc. einfach ansprechen :)

      Liebe Grüße

      Hemdchen :)
    • Flanellhemdchen schrieb:

      Hallo Ihr Lieben,

      ich weiß nicht ob ich das hier so offen schreiben darf von wegen Werbung und so, aber Aldi Süd und Netto haben Sojamilch die du aus dem Kaffee nicht herausschmeckst. Sie gerinnt auch nicht im Kaffee.
      Von Netto die Sojamilch ist allerdings noch besser als die von Aldi.


      Hallo Hemdchen :hallo:

      Vielen Dank für die Infos. Ich sauge derzeit alles zu dem Thema auf. Deinen von mir jetzt fest markierten Satz kann ich allerdings nicht bestätigen, denn genau diese Milch vom Netto habe ich und ich finde, dass der Kaffee schrecklich schmeckt. Ich trinke meinen Kaffee immer 3/4 Kaffee und 1/4 Milch. Seit ich heute Morgen diesen Kaffee so getrunken habe, beschloss ich meinen Kaffee schwarz zu trinken. Trinkst Du den Kaffee in dem Mischungsverhältnis wie ich oder nur ganz normal einen Teelöffel.
    • Hallo,


      ich mochte auch nie schwarzen Kaffe, habe einen Tip bekommen, dass ich ein klein wenig Kokosöl reinmachen soll, das schmeckt ziemlich lecker und wenn ich mal wirklich Lust auf süß im Kaffee habe, was nicht oft vorkommt, benutze ich nur noch Birkenzucker.


      Ich habe es mit verschiedenen Varianten von Sojamilch versucht, ich kann den Geschmack gar nicht ab, da würgt es mich, auch bei den Puddingprodukten mit Soja.


      Vielleicht vertragt ihr das ja.




      Gruß Kirsche
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      Mein absolutes Höchstgewicht hatte ich so 2010.

      Dann immer wieder hoch runter und und und, ihr kennt das ja sicher alle.


      Wunschgewicht ist unter 100 kg zu kommen,
      Traumgewicht wären 58 kg.......na ja träumen darf man ja wohl :grinsen:
    • Hallo Ramona.
      Ist vielleicht Geschmackssache. Es gibt auch noch eine von Edeka. Nicht die von Alpro sondern die Billige. Man muss das echt austesten. Es gibt ja auch Hafermilch, Ziegenmilch etc. Mir schmecken die Sojamilchs.
      Japp ich trink sogar halb Kaffee und halb Milch.

      Vielleicht bin ich den Geschmack auch nur gewoehnt.

      Lg

      Hemdchen :)