Schlauchmagen OP - Ziel verfehlt #

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    • Schlauchmagen OP - Ziel verfehlt #

      Liebe "Schlauchis",

      ich lese schon seit längerem Eure durchweg positiven, oft enthusiastischen Erfahrungsberichte mit Eurem Schlauchmagen.

      Umso schockierter bin ich über die aktuelle Situation meines Mannes, der vor 4 Wochen seinen Schlauchmagen bekam. Er entschied sich zu der OP, damit er endlich einmal keinen Hunger mehr hat und sein Leben nicht mehr von den Gedanken ans Essen bestimmt wird. Aber leider ist genau das Gegenteil eingetreten: Er hat noch mehr Hunger als vor der OP.

      Anfangs hofften wir, das sich das nach der Flüssigkeitsphase gibt, aber selbst jetzt, wo er wieder feste Kost zu sich nehmen kann, geht der Hunger nicht weg. Er isst regelmäßig 5 Mahlzeiten am Tag und ist zwar relativ schnell voll, aber fühlt sich nicht satt und eine halbe Stunde nach dem Essen knurrt ihm schon wieder der Magen. Wenn er länger als eine Stunde aus dem Haus ist, bricht er fast zusammen vor Schwäche.

      Letzte Woche war er bei seinem Chirurgen zum Nachsorgetermin. Als er ihm erzählte, wie es ihm geht, sagte der Chirurg nur, da könne man leider nichts machen, er soll sich trotzdem disziplinieren und sich das Essen so gut es geht verkneifen.

      Ich kann es nicht fassen: ist er der Einzige, bei dem die OP nach hinten los ging? Kann man da wirklich nichts machen und er muss jetzt damit leben? Wir hatten so gehofft, durch die OP wieder ein normales Leben führen zu können, aber das ist jetzt erst recht nicht mehr möglich. Falls es jemandem von Euch ähnlich ging oder geht, würde ich mich sehr über eine Antwort freuen.

      Liebe Grüße
      Clärchen
    • Hallo,

      ich hab vor 8 Monaten ca. mein Schlauchmagen machen lassen und hab bis jetzt über 85kg abgenommen.
      Ich bin mehr als begeistert, allerding muss ich auch gestehn ich hab auch des öfteren mal nach etwas schokolade oder chips gegriffen hätte wahrscheinlich wenn ich das nicht gemacht hätte nun 95KG weniger aber nun gut ist nun so.

      Was habt Ihr den nach OP den alles verändert wenn ich mal fragen darf?
      Also Essen mässig Bewegung ect.
    • Danke für Deine Antwort. Schön, dass es bei Dir so gut gelaufen ist.

      Was Essen angeht, haben wir auf leichte Kost umgestellt: viel Eiweiß, wenig Fett, wenig Kohlenhydrate. Die Mahlzeiten werden, im Gegensatz zu vorher, regelmäßig eingenommen und zwar ganz bewusst am Esstisch, nicht mehr auf dem Sofa vor dem Fernseher. Bewegung bauen wir langsam auf. Am Anfang hatte er ziemlich schnell Magenschmerzen, wenn er zu viel gelaufen ist, jetzt machen wir jeden Tag ein paar Schritte mehr.

      Hier geht es nicht um Schmacht auf Süßes oder Chips, sondern wirklich um Hunger.
    • :hallo1:

      Die Operation ist eine Krücke, dazu gehört natürlich eine Menge Selbstdisziplin !!

      Wenn ich ständig an das Essen denke will mein Magen auch was haben denn wir sind nicht
      am Kopf operiert worden. Dieser Suchtkampf ist und bleibt lebenslang unser größter Feind.

      Aufschreiben was wann und wieviel man isst öffnet einem die Augen. :]

      Den Wunsch sich mal richtig satt zu essen habe ich vor kurzem auch mal geäussert.
      Das war nur ganz kurz, dann schaue ich mir alte Bilder an und da will ich nie wieder hin. :neinnein:

      Der Magen sagt wenn er satt ist und bis heute schaffe ich 150g das ist gerademal ein Joghurtbecher.
      Wenn ich will geht da mehr rein aber entweder :kotzen , oder ich geh durch die Hölle.

      Der Magen ist ein Muskel und durchaus wider dehnbar, holt Euch Rat beim AC aber bald.


      Marlies :friends:
      :freu: Ziel erreicht, von Höchstgewicht 140kg auf 70kg. :freu: :wird gut: :freu:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von catweazle*1 ()

    • Hallo Clärchen :hallo:

      Leider wissen wir von Deinem Mann zu wenig, um nur annähernd Tipps/Empfehlungen von Betroffenen geben zu können. Wie hoch war der BMI, welche Begleiterkrankungen hatte er, wie entwickelt sich sein Gewicht, wieviel trinkt er, was trinkt er, macht er eine begleitende VT, hat er wirklich Hunger (organisch gesehen) oder Hunger nach xyz? Gerade am Anfang haben viele Patienten das Gefühl nicht satt zu sein, weil sie so wenig essen. Man kann sich schwer vorstellen, dass man nach 5 Eßlöffeln satt ist und programmiert sich auf Hunger. Wieviel ml hat der verbleibende Magen? Wieviel Magen wurde entfernt? Wie alt ist Dein Mann? Du siehst ... Fragen über Fragen, wobei die Antworten wirklich wichtig sind. :laptop: Ist Dein Mann in einer Selbsthilfgruppe? War er vor der OP in einer Selbsthilfegruppe? Wie oft hatte Dein Mann vor der OP Ernährungsberatung im Sinne des multimodalen Therapiekonzeptes?
    • Mit das Wichtigste ist, dass wir Hunger von Gelüsten entscheiden. Diese Lernphase dauert einige Monate - manchmal sogar Jahre. Meine OP ist jetzt 12 1/2 Jahre her. Dennoch passiert es zwischendurch, dass meine Augen mitessen. Mein Mann fragt mich dann, ob ich meinen Bypass in den Urlaub geschickt habe, weil ich mir so große Portionen auf den Teller lege. :grinsen:
    • So seh ich das auch.
      Ich mach das auch fast so ähnlich nur meine Bilder obwohl ich das im Handy drin hab hab ich das auch im Kopf und ich sag mir auch immer du hast ein Ziel wo du in Juni Juli am besten schon sein möchtes sofern die OP (hautstraffung) dann hoffentlich wäre.
      Ich hab nachdem ich endlassen wurde 10KG abgenommen und von dort an setzte ich das ziel juni juli will ich nach Hautstraffungs OP 90kg wiegen und komisch diesmal bin ich so fest drauf eingestellt das das auch funkioniert.

      Also ich kann auch nur Raten dran fest beissen Ziel setzen und wenn wirklich Hunger kommt Paprika nehmen oder Tomate oder so.
    • :hallo1:

      Nein das hast du falsch verstanden.

      Mein Magen sagt mir Stopp, mein Kopf sagt Essen.
      Das sind zwei die sich nicht auf Anhieb verstehen da prallen Welten aufeinander.

      Es gehört soviel Disziplin dazu da muss jeder an sich arbeiten.Das was über viele Jahre falsch
      im Kopf festgefressen hat muss nun von der Festplatte gelöscht werden.

      Aber ich will mich Ramona anschließen und auf deine Antworten warten.

      Marlies :hase: :ihrseidprima:
      :freu: Ziel erreicht, von Höchstgewicht 140kg auf 70kg. :freu: :wird gut: :freu:
    • Hallo Ramona,

      das sind ja viele Fragen auf einmal :-)

      BMI war 54, Begleiterkrankungen: Bluthochdruck und Diabetes 2, er trinkt momentan hauptsächlich Tee mit etwas Süßstoff. Der verbleibende Magen ist 150-200 ml groß. Alter 41. Und nein, er ist nicht in einer SHG und er macht auch keine Therapie, da kriege ich ihn nicht hin. Ernährungsberatung im Sinne des Multimodalen Therapiekonzepts? Noch nie gehört. Er hatte im Zuge der Antragsstellung einen Termin bei einer Ernährungsberaterin, die konnte ihm aber nichts erzählen,was er nicht schon wusste.
      Und zum Gewichtsverlust: seit der Op sind 15 kg weg.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Clärchen () aus folgendem Grund: Gewicht vergessen

    • Ich bin am 16.5. operiert worden und bin noch in der Flüssigphase. Mein Magen knurrt auch aber dann
      trinke ich meinen Tee oder meine dreimal verdünnte Schorle und dann ist erstmal wieder ruhe.
      Auch ich habe mit mir zu kämpfen und schaue mir dann die schönen Kleider für die schlanken Mädels an
      und dann bin ich wieder zufrieden.
      Der Schlauchmagen ist nur eine Unterstützung zur Selbsthilfe.
      Hoffentlich bekommt ihr das in den Griff und könnt euch irgendwann an dem Erfolg deines Mannes
      freuen.
      :hallo:
      12.3.13 Antrag vom KH an die KK geschickt
      19.3.13 Unterlagen werden an den MDK geschickt
      16.4.13 Zusage der KK
      02.5.13 Beginn der Eiweißphase
      15.5.13 Ab ins KH, Magenspiegelung
      16.5.13 Schlauchmagen

      Ich bin Arielle gefangen im Körper von Mama Miracoli

      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/login/pic/weight_loss/124080/.png]
    • Warum macht er keine Therapie?

      Ich muss immer wieder sagen, dass der Großteil der Betroffenen nicht deshalb so viel gegessen hat oder noch isst, weil er richtigen Hunger hat. Oftmals steckt ein anderer "Hunger" dahinter ... auch wenn man es evtl. gar nicht wahr haben möchte. Dieses nicht glauben hängt damit zusammen, dass die eigentliche Ursache oftmals ganz tief in uns schlummert und wir es manchmal selbst nicht wissen oder wissen wollen. Genau DA setzt die Verhaltenstherapie ein. Ich war vor meiner Reha einige Jahre in einer ambulanten VT, die mir sehr viel geholfen hat. Auf der Reha hatte ich das "Glück", dass ich gleich am zweiten Tag ein Gespräch bei einem Psychologen hatte, der innerhalb der ersten Stunde meine seit Jahrzehnten vernarbte Wunde aufriss. Mehr möchte ich hier gar nicht schreiben. Ich will damit sagen, dass mir erst auf der Reha bewusst wurde, was diese vernarbte Wunde bei mir in den letzten 15 Jahren auslöste. Bis zu meiner OP kompensierte ich alles mit Essen. Aber nicht als Ersatz, das wäre zu einfach ;( . Als ich bedingt durch die OP nicht mehr essen konnte, musste ich mir etwas anderes suchen. Ich habe es gefunden ... bis zur Reha ... wo es gleich am 2. Tag aufgedeckt wurde. Und jetzt ?? Mit dem aufdecken ist es noch lange nicht getan. Was ich damit sagen möchte ist, dass die Ursache für unser "fehlgesteuertes" Essen gefunden werden muss bzw. ganz gezielt danach geschaut werden muss, ob es in dieser Richtung etwas gibt. Wird dies nicht gemacht, können dadurch sehr unangenehme Reaktionen im Laufe der nächsten Jahre folgen. Im nachhinein bin ich meinem Psychologen dankbar, denn jetzt ist die Wunde offen, das Eiter kann raus und dann verheilt nach einer gewissen Zeit auch diese Wunde.
    • Hallo Clärchen,

      verdacht ins Blaue: berücksichtigt er die Trinkpausen? sonst verflüssigt sich die Nahrung zu schnell und die Sättigungsdauer verkürzt sich, daher:
      - 30 Minuten vor dem Essen nichts Trinken
      - zum Essen nichts Trinken und Essen nicht in Soße o.ä. ertränken
      - frühestens 30 Minuten nach dem Essen wieder was trinken

      Viele Grüße, Elke.
    • Clärchen schrieb:

      @ Ramona:
      er will keine Therapie machen, weil er kein Vertrauen zu Psychologen hat. Obwohl eine Therapie sicherlich eine Hilfe sein könnte...


      Hat er schon einmal Erfahrungen mit einem Psychologen gemacht? Selbst wenn diese nicht so gut gewesen wäre, ist das eigentlich kein Grund, eine weitere abzulehnen. Vergleiche es doch mit einem Essen in einer Gaststätte. Wenn in der einen Gaststätte das Essen nicht gut war, geht man doch trotzdem wieder essen ... Nur in eine andere Kneipe. So sollte man hier auch denken.
    • :hallo1: Elke-xxl,

      also wenn ich esse und direkt dazu oder hinterher trinke ohne diese 1/2 Stundenregelung einzuhalten
      fällt mir alles wieder aus dem Gesicht. :schlecht: :schlecht: ................

      Das muss einen anderen Fehlerbereich haben . :zwinkert:

      Der gute Mann muss da natürlich auch mitspielen und es wollen sonst kommt die Frau auch nicht weiter.

      Marlies :friends:
      :freu: Ziel erreicht, von Höchstgewicht 140kg auf 70kg. :freu: :wird gut: :freu:
    • Mein erster Gedanke bei den ersten Zeilen war auch das da nur eine Therapie helfen kann.

      Als ich dann noch las das es ohne MMK lief - war ich gleichzeitig verwundert und wunderte mich auch nicht. Verwundert, das die OP ohne MMK stattgefunden hat.
      Nicht verwundert - wegen der Situation.

      Wenn er seine Situation ändern will, dann muss aus meiner Sicht der Weg in Richtung Therapie gehen. Wenn er das nicht will ist offensichtlich sein eigener Leidensdruck nicht groß genug.

      Das mit den Ess- und Trinkphasen stimmt natürlich. Verflüssigen ist ein Thema. So frisch nach der OP ist der Magen aber auch noch sehr klein. Wenn er mit Flüssigkeit vollgemacht wird ist ja auch kein Platz mehr für die eigentliche Nahrung.

      Simone
    • Trinkt dein Mann ausreichend? Ich hatte diese Schwäche, die du beschreibst, in der ersten Zeit auch oft weil ich nicht genug getrunken habe. 1,5 Liter sollten es pro Tag mindestens sein.
      ... und das Hungergefühl kann auch oftmals einfach nur Durst sein ...

      Ansonsten kann ich meinen Vorschreiberinnen nur zustimmen: eine Therapie ist absolut erstrebenswert.
      Ich hab mich im Vorfeld auch dagegen gewehrt nach dem Motto 'Ich hab doch keinen an der Waffel' - und siehe da, ich bin froh, dass ich einen Platz bekommen hab, es geht mir sehr gut damit.

      Ich wünsche euch viel Erfolg beim in-den-Griff-kriegen dieser Thematik.

      Liebe Grüße
      :hallo:
      Höchstgewicht Feb. 2012: 223 kg
      OP-Gewicht Nov. 2012: 193 kg
      Abnahme: 120 kg in rund 2 Jahren

      auf 1,86 m

      Ich hab mein Ziel erreicht - guckst du hier
    • Hallo,

      so hatte ich mir das auch gedacht das ich nach der OP nicht mehr diesen Hunger habe, aber nichts da.
      Hatten ja ganz viele geschrieben.

      Im KH nach der OP als ich so einigermaßen wieder fit war ging es schon los, ich durfte einen halben Liter Wasser über den Tag verteilt trinken. War die Hölle, Wasser im Magen angekommen durchgeschleußt....und wieder fing das Ding an zu knurren. Als ich 2 Liter rinken durft ging es so langsam.

      Aber ich kann Hunger und Durst unterscheiden und ich muß 4-5 mahlzeiten über den Tag essen sonst wird mir schlecht vor HUnger.

      Ich trinke morgens vorm Frühstück schon die erste Tasse Tee, das hilft bis zum Frühstück.

      - morgens: eine Scheibe Brot ode Joghurt mit Körnern
      - zwischendurch: 2 Babybell oder Körnerjoghurt
      - mittags: halbe Kartoffel, Gemüse
      -zwischendurch: Banane
      -abends: Salat mit Thunfisch oder Käse

      so in der Art

      ich trinke mehr wie 2 Liter am Tag. Ist aber auch tagesabhänig was und wie viel ich essen kann. Aber unbedingt vor und nach den Mahlzeit über eine halbe Stunde nichts trinken, ehr danach noch länger sonst schleußt mein Magen das Essen so durch.