Hallo liebes Forum,
wenn man denn durch die Adipositas-Foren geistert, liest man man immer wieder - gerade von Frauen - "ich habe ja so eine Angst". Gänzlich unbeliebt macht man sich dann wenn man fragt, wovor die Person (Es sind in der Tat meist Frauen. Männer haben in solchen Foren wohl echten Seltenheitswert oder sind furchtbar schreibfaul) den Angst hat. Nicht selten kommt es vor, dass Frau die Ursache der Ängste im Grunde gar nicht benennen kann. Gegen diese undefinierten Ängste kann man auch leider nicht an argumentieren. Selbst mit glasharter Logik und einer lückenlosen Beweiskette kann man dem Satz "ich habe ja so eine Angst" nicht entgegen wirken. Schade!
Besser geht es, wenn die Ängste benannt werden können. Wie steht es um das OP-Risiko? Wie verändert sich mein Körper? Was sagt die Familie? Wie geht's im Job? Die Liste der Ängste ist endlos. Eine Angst wird allerdings nie formuliert: "Was geschieht mit mit, wenn ich nichts mache?"
Gerade hier muss ich wohl niemanden darüber aufklären, was starkes Übergewicht aus einem macht. Ich brauche nicht von Atemnot, Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Diabetes zu schreiben. All das sind Symptome die wir alle mehr als gut kennen. Was mich selbst betrifft kann mal wohl mit Sicherheit sagen, das ich in den nächsten Jahren an meiner Fettleibigkeit drauf gegangen wäre, wenn ich denn nichts unternommen hätte. Auf jeden Fall sind das nicht die Bedingungen unter denen man vor dem Rettungsring der einem zu geworfen wird, Angst haben sollte.
"Na großartig ... und was ist mit meinem persönlichen Umfeld? Was ist wenn mein Partner dagegen ist?" Was das persönliche Umfeld dazu sagt, ist vollständig uninteressant. In dieser existenziellen Frage muss man ganz und gar egoistisch sein. An Adipositas sterbe ich selbst. Der Lebenspartner stirbt nicht für mich. Deswegen treffe ich meine Entscheidung über Tot oder Leben selbst. Wobei die Frage erlaubt ist, wenn ich mich für das Leben entscheide und mein Partner ist dagegen, ob dieser Partner der richtige ist. Selbst die Frage "Was wird aus meinen Kindern, wenn was schief geht?" ist nur von geringer Bedeutung, denn die Antwort auf die Frage ""Was wird aus meinen Kindern, wenn die Adipositas mich umbringt" ist erst einmal viel wichtiger.
Das chirurgische Maßnahmen Risiken haben, wird nicht bestritten. Noch nicht einmal von den Ärzten. Gerade in der Adipositas-Chirurgie kommt erschwerend hinzu, dass die Maßnahmen an einem im Prinzip gesunden Organ durchgeführt werden. Fest steht, dass das Risiko den Operationssaal nicht lebend zu verlassen, deutlich unter einem Prozent liegt. Die Fahrt mit dem Auto in die Klinik ist deutlich riskanter. Gerade im Vorfeld chirurgischen Maßnahmen ist Aufklärung durch den Arzt von existenzieller Bedeutung. Hier muss der mündige Patient eben diese Aufklärung auch einfordern und darf sich nicht mit Zeitdruck und ein paar Halbsätzen abspeisen lassen. Gerade in der Beratung des Patienten haben die Ärzte zu liefern. Auch für die Halbgötter in weiß ist das Leben kein Ponyhof.
"Und was kommt nach der OP?" Der ballförmige magenbandige schlauchige Bypassschrittmacher ist ein Werkzeug. Mehr nicht. Es ist wie mit einem Hammer. Man kann einen Nagel in die Wand schlagen, oder sich auf den Daumen hauen. Im Gegensatz zum Hammer, den man mal in die Ecke legen kann, erfordert unser Magenwerkzeug ständige Aufmerksamkeit. Das ist zuweilen recht anstrengend, aber es lohnt sich. Eine gute Ernährungsberatung ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Wichtig ist auch, das diese Beratung auch tatsächlich stattfindet und das man nicht nur ein paar Zettel in die Hand gedrückt bekommt. Aller spätestens an dieser Stelle ist der mündige Patient gefragt, der den Zettelverteilern unter den Ernährungsberatern klar macht, das sie für ihr Geld auch was tun müssen.
Und jetzt kommt der schwierigste Teil. Man muss das Kunststück vollbringen, sich selbst jeden Tag aufs neue zu motivieren, selbst dann wenn die Waage am frühen Morgen unfreundlich war. Die Stillstände die kommen sind nervend. Und dann ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Vielleicht möchte man zurück in alte Gewohnheiten, aber es geht nicht, weil der neue Magen es nicht zulässt. Hier die Waage zwischen persönlichem Ehrgeiz und dem machbaren zu halten, ist die Königsdisziplin.
Es gibt keinen Grund Angst zu haben. Wir hatten noch nie so viele Chancen wie heute!
wenn man denn durch die Adipositas-Foren geistert, liest man man immer wieder - gerade von Frauen - "ich habe ja so eine Angst". Gänzlich unbeliebt macht man sich dann wenn man fragt, wovor die Person (Es sind in der Tat meist Frauen. Männer haben in solchen Foren wohl echten Seltenheitswert oder sind furchtbar schreibfaul) den Angst hat. Nicht selten kommt es vor, dass Frau die Ursache der Ängste im Grunde gar nicht benennen kann. Gegen diese undefinierten Ängste kann man auch leider nicht an argumentieren. Selbst mit glasharter Logik und einer lückenlosen Beweiskette kann man dem Satz "ich habe ja so eine Angst" nicht entgegen wirken. Schade!
Besser geht es, wenn die Ängste benannt werden können. Wie steht es um das OP-Risiko? Wie verändert sich mein Körper? Was sagt die Familie? Wie geht's im Job? Die Liste der Ängste ist endlos. Eine Angst wird allerdings nie formuliert: "Was geschieht mit mit, wenn ich nichts mache?"
Gerade hier muss ich wohl niemanden darüber aufklären, was starkes Übergewicht aus einem macht. Ich brauche nicht von Atemnot, Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Diabetes zu schreiben. All das sind Symptome die wir alle mehr als gut kennen. Was mich selbst betrifft kann mal wohl mit Sicherheit sagen, das ich in den nächsten Jahren an meiner Fettleibigkeit drauf gegangen wäre, wenn ich denn nichts unternommen hätte. Auf jeden Fall sind das nicht die Bedingungen unter denen man vor dem Rettungsring der einem zu geworfen wird, Angst haben sollte.
"Na großartig ... und was ist mit meinem persönlichen Umfeld? Was ist wenn mein Partner dagegen ist?" Was das persönliche Umfeld dazu sagt, ist vollständig uninteressant. In dieser existenziellen Frage muss man ganz und gar egoistisch sein. An Adipositas sterbe ich selbst. Der Lebenspartner stirbt nicht für mich. Deswegen treffe ich meine Entscheidung über Tot oder Leben selbst. Wobei die Frage erlaubt ist, wenn ich mich für das Leben entscheide und mein Partner ist dagegen, ob dieser Partner der richtige ist. Selbst die Frage "Was wird aus meinen Kindern, wenn was schief geht?" ist nur von geringer Bedeutung, denn die Antwort auf die Frage ""Was wird aus meinen Kindern, wenn die Adipositas mich umbringt" ist erst einmal viel wichtiger.
Das chirurgische Maßnahmen Risiken haben, wird nicht bestritten. Noch nicht einmal von den Ärzten. Gerade in der Adipositas-Chirurgie kommt erschwerend hinzu, dass die Maßnahmen an einem im Prinzip gesunden Organ durchgeführt werden. Fest steht, dass das Risiko den Operationssaal nicht lebend zu verlassen, deutlich unter einem Prozent liegt. Die Fahrt mit dem Auto in die Klinik ist deutlich riskanter. Gerade im Vorfeld chirurgischen Maßnahmen ist Aufklärung durch den Arzt von existenzieller Bedeutung. Hier muss der mündige Patient eben diese Aufklärung auch einfordern und darf sich nicht mit Zeitdruck und ein paar Halbsätzen abspeisen lassen. Gerade in der Beratung des Patienten haben die Ärzte zu liefern. Auch für die Halbgötter in weiß ist das Leben kein Ponyhof.
"Und was kommt nach der OP?" Der ballförmige magenbandige schlauchige Bypassschrittmacher ist ein Werkzeug. Mehr nicht. Es ist wie mit einem Hammer. Man kann einen Nagel in die Wand schlagen, oder sich auf den Daumen hauen. Im Gegensatz zum Hammer, den man mal in die Ecke legen kann, erfordert unser Magenwerkzeug ständige Aufmerksamkeit. Das ist zuweilen recht anstrengend, aber es lohnt sich. Eine gute Ernährungsberatung ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Wichtig ist auch, das diese Beratung auch tatsächlich stattfindet und das man nicht nur ein paar Zettel in die Hand gedrückt bekommt. Aller spätestens an dieser Stelle ist der mündige Patient gefragt, der den Zettelverteilern unter den Ernährungsberatern klar macht, das sie für ihr Geld auch was tun müssen.
Und jetzt kommt der schwierigste Teil. Man muss das Kunststück vollbringen, sich selbst jeden Tag aufs neue zu motivieren, selbst dann wenn die Waage am frühen Morgen unfreundlich war. Die Stillstände die kommen sind nervend. Und dann ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Vielleicht möchte man zurück in alte Gewohnheiten, aber es geht nicht, weil der neue Magen es nicht zulässt. Hier die Waage zwischen persönlichem Ehrgeiz und dem machbaren zu halten, ist die Königsdisziplin.
Es gibt keinen Grund Angst zu haben. Wir hatten noch nie so viele Chancen wie heute!
Liebe Grüße aus Hameln
Ralf
Unsere SHG trifft sich an jedem ersten und dritten Dienstag im Monat um 18:30 im
Personalspeisesaal des Hamelner SANA-Klinikums.
Web: adipositas-shg-hameln.de
Mail: shg.adipostas.hm(at)gmail.com
Ralf
Unsere SHG trifft sich an jedem ersten und dritten Dienstag im Monat um 18:30 im
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