Tricks der Essstörung Herr zu werden

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    • Tricks der Essstörung Herr zu werden

      Ich möchte hier mal meine Erfahrungen aus der zweineinhalbjährigen VT gegen Essstörungen weitergeben. Ich abe angefangen mit einer Gruppentherapie, wo nicht nur Binge-Eater wie ich waren sondern auch Leute mit Bulimie und auch Magersucht sowie Mischformen. Die Mechanismen sind ziemlich gleich, egal, ob man futtert, mit oder ohne Erbrechen oder ob man Essen verweigert.

      Das, was mir am meisten geholfen hat, ist die Stopp-Technik. Wenn ich mir was zu essen holen wollte, habe ich erstmal gesagt STOPP. Dann habe ich überlegt, ob ich echten Hunger habe oder ob ich Frust habe, ob mir langweilig ist, ich mich belohnen oder trösten will oder was mir sonst noch so für Gründe fürs futtern eingefallen sind. Nur wenn ich echten Hunger hatte, habe ich mir was genommen. Ein paar Nüsse, ein paar Scheiben gekochten Schinken, 2-3 gekochte Eier oder sowas in der Art. Andernfalls habe ich mich abgelenkt. Ihr glaubt gar nicht, wieviele Infos ich über meinen Lieblingssänger aus den 70ern gefunden habe um nicht zu essen! *kicher* Viele nette Leute habe ich dadurch auch schon kennengelernt rund um die Welt und von Japan über Asien, Europa, quer über den amerikanischen Kontinent bis nach Hawai ist immer irgendein Fan online mit dem man chatten kann. Hilft auch, die Englischkenntnisse zu verbessern. Ok, zurück zur Essstörung.

      Was noch unglaublich wichtig ist, ist das ABC-Modell. A= Auslöser, B=Bewertung C= Consequence
      Ich habe einen Auslöser A. Bei mir war das z.B. ein Streit mit meiner Tochter. Dann habe ich mies gefühlt und mich mit etwas eßbarem getröstet. Das war C, die Konsequenz zu deutsch. Was dazwischen lag, war die Bewertung B. So Gedanken wie nichtmal meine Tochter versteht mich, Sie kann mich nicht leiden, sie will mich absichtlich fertig machen, ich armes, armes Ding. Also futtern als Trost. Sowas passiert den meisten völlig unbewusst, die Gedanken schießen einem im Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf, man merkt das kaum, man kapiert erst, was los ist, wenn das Würstchen doer die Schokolade im Magen gelandet sind. dann kommt meist noch das schlechte Gewissen obendrauf und die Spirale setzt sich in Gang.
      Wenn ich jetzt aber B erfasse, mir die Gedanken bewusst mache, dann kann ich das aufdröseln und verändern. Ich kann mir dann nämlich klar machen, dass meine Tochter einach Stress in der Schule oder bei der Arbeit hatte, einfach ein Teenager ist, der mal ausflippt, gerade selber in einer blöden Lebensphase ist und dass sie das gar nicht so böse meint, wie ich zuerst dachte. Und schon bin ich gar nicht mehr so ein armes Ding (meine Tochter wäre weitaus mehr zu bedauern) und eine Trost ist gar nicht nötig oder ich hole mir Zuwendung von meinem Mann. Nee, stopp, keine gute Idee, der rennt lieber zu seinem einzigen Mädchen und tröstet sie. Also doch lieber ab zu FB mit den Mädels chatten. :zwinkert:
      Das klingt zunächst recht einfach, ist es auch, wenn man das Prinzip begriffen und verinnerlicht hat. Die Schwierigkeit besteht darin, sich diese Gedanken, die zwischen A und C liegen, bewusst zu machen. Ich hatte mal Panik-Attacken und da habe ich 2 Jahre lang gebraucht um die auslösenden Gedanken zu erfassen und zu bearbeiten. Das Prinzip war das gleiche wie hier, nur war mir das damals nicht so schematisch erklärt worden. Es ist eine reine Übungssache aber irgendwann klappt das wie von selbst. Wenn B bewusst ist, kann das umbewertet werden und die Konsequenz tritt nicht ein oder kann ebenfalls verändert werden.

      D-H-F ist eigentlich die logische Erklärung zu ABC. stellt euch D=Denken, H=Handeln und F= Fühlen als Eckpunkte eines Dreiecks vor. Das Denken beeinflusst das Handeln, das Denken beeinflusst das Fühlen, das Handeln beeinflusst das Fühlen und jeweils umgekehrt. das sind Wechselwirkungen und man kann das an jeder Stelle rechtzeitig unterbrechen und alles bewusst beeinflussen. Kinder können das nicht und wir konnten das als Kinder auch nicht, deshalb sitzen viele Prägungen aus unserer Erziehung so fest (iss schneller, wird alles kalt. Wenn du den Teller leer ißt, bist du ein gaaaaanz braves Mädchen, Das Essen war teuer, das muss man aufessen und darf es nicht wegwerfen). Das ist alles automatisiert und läuft unterbewusst ab. Wenn man sich die Prozesse bewusst macht, kann man sie als unabhängiger, erwachsener und selbstbestimmter Mensch auch ändern. Das erfordert viel Arbeit und viel Kraft aber es geht. Das könnt ihr mir glauben!

      Dann gab es da noch einen entscheidenden Hinweis der Therapeutin. Wenn man sich bestimmte Dinge zu lange verkneift, dann entwickelt der Körper einen Heißhunger darauf. Das ist dann nicht mehr mit dem Verstand zu kontrollieren, deshalb ist es besser, sich ab und an etwas zu gönnen. Sei es die Lieblingspraline oder auch mal den fetten Burger vom gelben M oder was auch immer. So kann man die zusätzlichen Kalorien oder Kohlehydrate, worauf man gerade besonders achtet, in den Tagesplan einbauen. Dann ist das halb so wild und man schwebt nicht ständig in der Gefahr, irgendwann völlig haltlos zuzuschlagen und die ganze Schachtel Pralinen zu leeren oder drei Burger auf einmal zu verdrücken.
      Man kann auch pro Woche einen Ausnahmetag einlegen, wo man alles essen darf, was man will. Ok, vielleicht nicht alles, hängt ja auch vom Geldbeutel oder der OP-Methode ab.

      Diese tollen Tipps, dass man sich ein Foto, wie man aussehen möchte oder wie man nie wieder aussehen möchte, an den Kühlschrank pinnt, haben bei mir nie funktioniert aber vielleicht bei jemandem von euch?

      An einem Trick arbeite ich aber immer noch, ist ein Partner-Trick. Wenn man sich mies fühlt, nimmt einen der Partner/Partnerin enfach in den Arm und drückt ganz fest. Küsschen von den Lippen des Partners anstatt von Ferrero. Leider meint mein Mann immer noch, dass er mir was ganz besonders Gutes tut, wenn er gaaaanz viel und gaaaaanz lecker und gaaaaaanz deftig kocht oder mal gaaaanz viel Eis oder Kuchen mitbringt. Ein süsses Küsschen von ihm wäre mir echt lieber und das wäre hilfreicher aber vielleicht kapiert er es ja irgendwann noch. Oder er braucht mal den passenden kick. :frech03:

      Wenn ihr Fragen oder Erfahrungen habt, immer her damit. Es interessiert mich auch, ob ihr damit was anfangen könnt und ob es euch hilft.
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


      Jeden 2. Dienstag im Monat um 17h trifft sich die SHG im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin. Zur Zeit nur online bei Facebook facebook.com/groups/1646631915475507
    • Der wichtigste Tipp ist: Zucker und Weißmehlprodukte komplett zu meiden. Zucker löst genau dieselben suchtzentren im Gehirn aus, wie beim Alkohol. Alkohol ist auch nur ein Zuckerprodukt.

      Verhaltenstherapie und Zuckermeiden sind das Zaubermittel, aber dies bitte Lebenslang wie beim Kollegen Alkoholiker.


      Wie beim Alkoholiker öffnet sich das Gönnen das Suchtfenster wieder. Mein Tipp: meiden, kompromisslos.
    • Liebe Vanita-Luna,
      herzlichen Dank!!!

      Kann persönlich mit der "Stopp-Taste" viel anfangen - hilft mir extrem, wenn ich die Chance habe, als "Ersatz" zu laufen. Das tut mir gut, ich genieße es mit allen Sinnen und hab danach überhaupt gaaaaaaaaaaaaaar keinen Hunger mehr.
      Mein Problem als Vollzeitbeschäftigte, pflegende Angehörige und erheblichen Fahrtzeiten zur Arbeit - mir fehlt oft tatsächlich die Zeit für mein Lieblingsventil ... ein "anderes" muss ich noch suchen "finden".

      Auch die ABC-Technik erscheint mir "sinnig" - probier das im "Ernstfall" mal aus und berichte dann sehr gerne.
      Dito D-H-F.

      Hatt lange Zeit mein "aller-aller-aller-fürchterlichstes Bild" am Kühlschrank ... nicht gut!!!!!!!!!! Also, für mich persönlich nicht gut, denn daraus entspann sich in etwa folgender Dialog; ich will an den Kühli - pffffffffffffffffffft, aber sooooooooooooo willst nie wieder aussehen - naja, von einer Scheibe Schinken oder Käse am Abend wirst auch nie wieder so aussehen. Ok, eine Scheibe. ...mmmh ... von zwei Scheibchen auch nicht ... auch von einer dritten nicht .. vierten .....
      BESSER wirkt für mich, das Bild am Kühlschrank mit meinem jetztigen Gewicht, mit Klamotten, die ich mag, mit einem strahlen in den Augen - und dem SICHEREN wissen, SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO WILL ICH BLEIBEN!
      Meine tolerierte Gewichtsspanne umfaßt eine (für mich) passende Kleidergröße (max. 4 kg). WAS mir persönlich hilft??? EXakt, DAS, was so viele soooooo lieben ... ICH HASSE KLAMOTTEN-SHOPPEN!!!

      Ja, dankeschön nochmals und bin gespannt auf weitere ERfahrungen ...
      LG wanda
      Op 03/11 - Größe 174 cm - Maximalgewicht 143 kg - Abnahme über 14 Monate ziemlich konstant.
      : :kaffee10: : Ziel- Lauf - Wunschgewicht erreicht / Halten seit 06/12 - mit "Schwankungen".

      "Humor ist der Knopf, der verhindert, daß der Kragen platzt". Ringelnatz
    • @ an-chi spannender Ansatz.
      Suchtcharakter von Weißmehl und Zucker - stimm 100 % zu!!!

      ABER offensichtlich fahren manche besser mit "total vermeiden".
      Andere besser mit ab und an einem "Gönnerle" -

      ?? Erfahrungen hierzu??
      LG wanda
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      "Humor ist der Knopf, der verhindert, daß der Kragen platzt". Ringelnatz
    • Das ist eben die Sache mit dem Heißhunger. Wenn man es grundsätzlich vermeidet, entwickelt der sich meistens. Das wurde in verschiedenen Studien erwiesen. Ich bezweifel, dass man es dauerhaft schaffen kann, auf Weißmehlprodukte und Zucker zu verzichten. Im Maßen genossen ist Zucker auch gar nicht soooo schlimm. Da scheint es etwas anders zu sein als beim Alkohol.
      Aber selbst bei Alkoholikern, die nicht körperlich abhängig sind, wird inzwischen schon kontrollierter Alkoholgenuss trainiert.

      Ich denke auch nicht, dass man das einfach so pauschal sagen kann. Mal abgesehen davon, dass es auch Menschen gibt, die mit Süßem überhaupt keine Probleme haben sondern lieber herzhaft und deftig essen, eher fettlastig. Was soll da ein kompletter Verzicht auf Zucker und Weißmehlprodukte bringen? Das ist etwas eingleisig gedacht, auch wenn es dem einen oder anderen vielleicht helfen kann.

      Viele der obigen Tipps gelten im Übrigen auch für andere Arten von Suchtverhalten und auch für Panikstörungen.
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


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    • Zuckersucht ist ein weites Feld.
      Auch die Leute die glauben der herzhaften Fraktion anzugehören, können evtl trotzdem zuckersüchtig sein, denn zb. Chips und Bier sind nichts als einfache Kohlehydrate, gleich Zucker. Nur Gemüse und fleischprodukte sind ohne einfache Kohlehydrate, und somit nicht zuckersuchtfördernd. Alle Milchprodukte haben Milchzucker und lösen sucht aus, selbst der Döner ist im Brötchen mit zuckersoße verdeckt durch Gewürze.

      Den suchtfaktor lösen beim essen nur die verdeckten oder offenen Zucker aus.
    • Naja, jedem das seine. Wenn es bei jemandem funktioniert, ok. Aber wie gesagt, ich bin sicher, das lässt sich nicht verallgemeinern und wissenschaftlich belegen auch nicht. Meine Freundin ist Biochemikerin mit Doktortitel, ich frage sie einfach mal, was sie so rein fachlich von der These hält. Das interessiert mich jetzt mal.

      Könnte ja auch sein, dass das, was zur Sucht hochstilisiert wird, einfach nur ganz normale Stoffwechselvorgänge sind. Ich denke da an den schnell steigenden aber auch schnell abfallenden Blutzuckerspiegel, der dann Heißhunger auslöst. Das hat wenig mit Sucht oder mit Abhängigkeit zu tun.
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    • Ich bin seit 35 Jahren bei den overeaters anonymous, und ebensolange wegen meiner Esssucht in Therapie.
      Der Ansatz Zuckersucht ist nicht von mir, aber seit ich das Band habe, habe ich meine Ernährung umgestellt, und halte dadurch meinen BMi unter 25, also im Normalbereich, und das seit neun Jahren.
      Bin ich hiér im Forum die einzige Zuckersüchtige?
      Interessant.... Jedenfalls trage ich Größe 38.
    • Liebe An-Chi,
      bist sicher nicht die Einzige! Und hast natürlich vollkommen recht - auch Chips und Fertigprodukte enthalen ein gerüttelt Maß an Zucker.
      Stell nur einfach fest, einige Menschen tun sich leichter mit totalem Verzicht auf "Suchtmittel", andere eher mit einem "moderaten Konsum" .... zu welcher Fraktion ich gehöre konnt ich noch nicht rausfinden.
      Allerdings, eins ist mal Fakt für mich persönlich ... esse ich mittags (ein zuviel an) einfachen Kohlehydraten, z.B. ein Nudelgericht, halte ich es bis zum Abendessen nur SEHR SCHWER ohne essen aus.
      Genieß ich mittags ein ordentliches Stück Fleisch, Fisch oder Käse mit Salat oder Gemüse - ist die "Wartezeit" bis abends kein Problem. Insofern stimmt für mich die These "Sättigungsbeilage Reis, Nudeln & Co" mal gar nicht.

      Gratuliere zu Größe 38 - und das seit 9 Jahren - hut ab und SUPER!
      LG wanda
      Op 03/11 - Größe 174 cm - Maximalgewicht 143 kg - Abnahme über 14 Monate ziemlich konstant.
      : :kaffee10: : Ziel- Lauf - Wunschgewicht erreicht / Halten seit 06/12 - mit "Schwankungen".

      "Humor ist der Knopf, der verhindert, daß der Kragen platzt". Ringelnatz
    • Von dieser Gruppe habe ich gehört und ich habe mir das Programm angesehen. Das ist eindeutig nix für mich, ich denke einfach in vielen Punkten ganz anders und gehe andere Wege. Die erste Therapeutin in der Grupentherapie hatte mich aufmerksam gemacht aber nach dem 2. Gespräch meinte sie auch, da würde ich nicht klar kommen.

      Aber wenn es bei dir so gut klappt, dann ist das doch toll! Es gibt viele Wege und jeder muss das so machen, wie es für ihn machbar ist.


      Aber bitte, welche Krankenkasse zahlt 35 Jahre Therapie oder machst du was anderes als bei normalen Therapeuten? Also ich bin ziemlich sicher, dass meine Therapie gut genug war, dass ich nach 2,5 Jahren jetzt alleine zurecht komme. Bei den Panikattacken haben auch 2 Jahre Therapie gereicht. Wenn 35 Jahre Therapie nötig sind, würde ich persönlich die Qualität der Therapie anzweifeln. Das grenzt ja an Abhängigkeit und Ziel einer Therapie sollte es doch sein, den Patienten so weit zu stabilisieren, dass er ohne Hilfe klar kommt. Oder sehe ich da was falsch? Das wäre jedenfalls mein Ziel als Psychologe für den Fall, dass ich mich doch noch an das Studium machen sollte (nach der OP).
      Was anderes ist es natürlich bei Gruppen wie den AA oder diesen Overeaters, da mag es sein, dass man das langfristig braucht.

      Größe 38? Fishing for compliments, An-Chi? :P2 Wenn du damit glücklich bist, bitte schön. Sowas ist für mich absolut nebensächlich, zumal ich gerade in USA einen Händler entdeckt habe mit Klamotten, wie ich sie liebe, bis Größe 5 oder sogar 6 XL und dazu noch billiger als die Großen Größen in Deutschland. Ich bin auch gespannt, ob sich mein Verhältnis zu Klamotten mit sinkendem Gewicht verändern wird. Klar träume ich von einer knackigen Biker-Lederhose aber ich glaube, ich könnte auch ohne weiterleben. Vielleicht tendiere ich doch eher zu den schlabberigen Hippie-Klamotten?

      Spaß beiseite, es gibt wohl weitaus wichtigeres als Kleidergrößen und Klamotten um wie auch immer Gewicht zu reduzieren. Wer in der Hauptsache darauf aus ist, dürfte langfristig mit den Problemen nicht zurecht kommen, fürchte ich.

      Außerdem, AnChi, hört sich das fast so an als müsste man zuckersüchtig sein (falls es das überhaupt tatsächlich gibt) um auf Größe 38 zu kommen. Aber das meinst du wohl sicherlich anders als es scheint. :zwinkert:
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    • Hippie-Schlabber-Klamotten bevorzugt? Vanita-Luna, wir könnten gemeinsam einkaufen gehen - so es denn mal notwendig sein sollt, denn Klamotten-shoppen ist soooooooooooo gar nicht mein Hobby.
      LG wanda
      Op 03/11 - Größe 174 cm - Maximalgewicht 143 kg - Abnahme über 14 Monate ziemlich konstant.
      : :kaffee10: : Ziel- Lauf - Wunschgewicht erreicht / Halten seit 06/12 - mit "Schwankungen".

      "Humor ist der Knopf, der verhindert, daß der Kragen platzt". Ringelnatz
    • Hihi, Wanda, ich würde die in USA bestellen, ich glaube sowas gibt es hier gar nicht mehr. Jedenfalls nicht solange ich noch große Größen brauche.
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    • :zähneputzen: Ich bin seit 35 Jahren, seit Ausbruch meiner Magersucht als Teenager bei den overeater anonymous. Das ist eine Selbsthilfegruppe für esssüchtige. Ich bin tatsächlich schon seit ich Teenager bin in Therapie deshalb, aber ich habe in den Jahren schon viele Methoden und Therapeuten verschlissen. Ich bin übrigens privat versichert, aber erst seit 15 Jahren. Vorher hat die Barmer aber nie Probleme mit den Kosten der Therapeuten gemacht.

      Klar ist, wer einmal esssüchtig ist, der bleibt es für immer, in unterschiedlichen Episoden, manchmal ruht der Tiger auch mal, um dann unerwartet wieder zuzuschlagen.

      Ich bin jedenfalls trotz meiner Esssucht sehr gut im Leben etabliert und beruflich und familiär erfolgreich und belastungsfähig.
      Es ist keine Schande, sich Hilfe von Therapeuten zu suchen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von An-Chi ()

    • Hi,

      ich bin definitiv essüchtig und ich esse meine Suchtmittel nicht. Das sind alles süße Dinge mit viel Zucker. Es gibt aber auch zuckerhaltige Lebensmittel die bei mir keine Sucht auslösen. Der Döner z.B. geht in Ordnung. Big Mac vom gelben M auch, Chickenburger von dort nicht (die Kombi süß/scharf/Chilisauce mit Glutamat und frittiert und Weißmehl + die Konsistenz sind da die auslösenden Faktoren). Ich weiß ganz genau, dass ich meine Suchtmittel nie in Maßen essen könnte. Deshalb fällt es mir leichter, es komplett weg zu lassen als der ständige Kampf damit.

      Aber auch bestimmtes Essverhalten ist bei mir süchtig. Zwischendurch essen, vorm Fernseher essen etc. Also abstinent bin ich ich bei 3 Mahlzeiten, nichts zum Kauen dazwischen (da ich operiert bin, mein Gewicht halten möchte/muss sind Milch und kalorienreiche Getränke wie Säfte usw. zwischendurch ok, so komme ich auf meine Kalorien) und meiden meiner Suchtmittel, sprich Kuchen, Kekse, Eis, Schokolade, Pudding, Gummizeugs. Das Geschenk, den Kopf frei zu haben ist einfach toll.

      Bin auch bei OA (seit 3 Jahren und seit OP abstinent) und es hat mein Leben so verändert und bereichert. Ich bin sehr dankbar dafür.

      Liebe Grüße

      Julia
    • @VanitaLuna: DANKE für deinen Beitrag! Auch ich als nicht akut Betroffener (also kein Binge Eater o.ä.) fand ihn sehr interessant.

      VanitaLuna schrieb:

      meinen Lieblingssänger aus den 70ern
      Wer ist es?

      VanitaLuna schrieb:

      an den Kühlschrank pinnt
      Ich habe bei solchen An-den-Kühlschrank-Pinn-Aktionen bemerkt, dass man sich recht schnell an den Anblick gewöhnt und man ihn irgendwann gar nicht mehr wahrnimmt. Abschreckcharakter verflogen. Wie mit den Warnhinweisen bzw. Horrorbildern auf den Zigarettenschachteln.
      Beginn Ernährungsumstellung: 06/2013 @ 171.3kg ––– Beginn regelmäßiger Kraft-/Ausdauersport: 08/2013 ––– Gewicht heute: 11/2014 @ 120.6kg
    • Ich bin auf jeden Fall dafür, sich Hilfe von Therapeuten zu holen, ich habe das auch schon dreimal gemacht. Einmal wegen den Panikattacken, das war vor 21 Jahren, dann vor 5 Jahren wegen Verdacht auf Depression (ich hatte viele Baustellen und hab nicht mehr durchgeblickt, wie ich damit klar kommen soll, Depression war es aber eher nicht) und dann seit 2 Jahren wegen meiner Essstörung. Ich halte allerdings nichts von Dauertherapie aber ich habe auch deshalb gefragt, weil eine Freundin von mir so erhebliche Probleme hat, die trotz mehrfacher verschiedener Therapien nicht behoben sind sondern immer wieder auftauchen. Sie hat Probleme, von der VT wegen Essstörung (Bulimie) in tiefenpsychologische Therapie zu wechseln wegen ihrer Persönlichkeitsstörung und ihren Depressionen. Die Behandlung mit Antidepressiva von ihrer Psychiaterin reicht nicht, da muss zusätzlich therapeutische Hilfe her. Ich dachte immer, man muss 3 Jahre Pause zwischen 2 Therapien haben. An-Chi, hast du einen Tipp, wie man das umgehen kann? Das würde meiner Freundin sehr helfen.

      Das Problem mit falschem Essverhalten ist nach meiner Erfahrung zu vielschichtig um es auf Zuckerkonsum zu reduzieren. Aber wem das hilft, bitte sehr. Ist doch ok.

      Mini_me guck mal hier davidcassidy.com Ich hänge an ihm seit ich 12 war, mal mehr, mal weniger aber in den letzten Jahren wieder mehr. Mein Mann kriegt nen Hals, wenn er den Namen hört oder ein Bild sieht. Dafür habe ich ihm ein Shirt mit Suzi Quatro als Trost gekauft. ;-)
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


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    • Den einzigen Tipp, der mir da einfällt ist wirklich die Selbsthilfegruppe OA overeaters anonymous, das kostet nichts und ist wie Therapie.
      Wenn die Kasse nicht zählt, dann kann man auch zur Caritas oder Diakonie gehen, Dienstagen auch einen psychologischen Dienst ohne krankenkassenkörtchen.

      Ich selber habe in den vielen Jahrennimmer wieder therapiepausen und therapeutenwechsel. Habe mal körpertherapie, mal gesprächstherapie mal familienaufstellungen mal Atemtherapie ( holothrophes atmen), mal Schreitherapie, Kunsttherapie, Verhaltenstherapie, Psychoanalyse nach Freud und dann nach Adler, emdr traumatherapie und vieles mehr gemacht.
      Hat mich nur schlauer und reifer gemacht. Und wie gesagt, in guten Jahren auch pausiert.

      Ich war aber immer ganztags berufstätig als Alleinerziehende Mutter, und habe im kleinen Sinne Karriere gemacht. Deshalb bin ich auch seit 15 Jahren privatversichert.
    • Meine Freundin hat eine Mischform von Bulimie und Magersucht und die Essstörung ist gut therapiert und defakto nicht mehr vorhanden, also im Moment nicht akut. Sie soll die ganzen anderen Probleme angehen und da sie wegen ihrer Depressionen schon seit Jahren medikamentös behandelt wird, wäre eine Selbsthilfegruppe damit völlig überfordert, das wäre gefährlich, da sie auch manchmal zu Selbstmordgedanken neigt. Das muss in fachlich kompetente Hände und sie überißt sich sicher nicht, sie muss ihr Gewicht jetzt unbedingt halten um nicht nochmal in die Magersucht abzurutschen.

      Und idelogische Diskrepanzen kämen noch obendrauf. Spielt aber keine Rolle, da sie magersuchtgefährdet ist und ihr das definitv nichts nützen würde und bei ihrer Persönlichkeitsstörung und den anderen psychischen Störungen erst recht nicht.

      Aber ich werde ihr einfach mal empfehlen, mit der Kasse zu sprechen, was da möglich ist. Wir haben beide die gleiche Sachbearbeiterin und die ist echt toll. Die Diagnose für eine weitere Therapie wäre ja auch völlig anders und hätte nichts mit der jetzigen Diagnose und dieser VT zu tun.
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


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