Keine Besserung von Knorpelschäden unter Glucosamin

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    • Keine Besserung von Knorpelschäden unter Glucosamin

      Schmerzen im Knie - 24-wöchige Trinkkur Keine Besserung von Knorpelschäden unter Glucosamin

      Über einen Zeitraum von einem halben Jahr oral eingenommenes Glucosamin trägt nicht dazu bei, die Knorpelschäden in schmerzenden arthrotischen Knien zu verringern.

      Glucosaminhaltige Nahrungsergänzungsmittel erfreuen sich großer Beliebtheit. Dahinter steht die Überzeugung, Glucosamin werde als Bestandteil des Bindegewebes in den Knorpel eingebaut und sorge so für geringeren Verschleiß in den Gelenken.

      Tagesdosis 1500 mg

      Was einleuchtend klingt, muss aber noch lange nicht funktionieren. So auch in diesem Fall: Über 24 Wochen hinweg eingenommene orale Glucosaminpräparate haben in einer Studie unter der Leitung von Kent Kwoh (University of Arizona, Tucson) keinen strukturellen Nutzen für arthrosegeschädigte Kniegelenke gezeigt. Rund 100 Versuchspersonen mit leichten bis mäßigen chronischen Knieschmerzen mussten hierfür täglich morgens einen knappen halben Liter Diätlimonade mit darin gelösten 1500 mg Glucosaminhydrochlorid trinken, eine entsprechend große Vergleichsgruppe bekam die Limo als Placebo, also ohne Wirkstoff zugeteilt.
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      Ob Tage, die über Monate mit Diätlimo begonnen werden müssen, überhaupt zu einem guten Ende führen können – sei es für die Knie oder andere Körperteile – mag dahingestellt bleiben. Mit derlei banalen Überlegungen hielten sich die Forscher um Kwoh auch gar nicht erst auf. Sie unterzogen ihre Probanden vielmehr magnetresonanztomografischen Untersuchungen, um die Wirkungen des Glucosamingetränks auf den Zustand des Knieknorpels und des subchondralen Knochenmarks zu dokumentieren. Außerdem bestimmten sie die Konzentration des C-Telopeptids von Typ-II-Kollagen (CTX-II) im Urin. Dieser Biomarker korreliert mit der Arthroseprogression.

      Kontrollgruppe steht besser da

      Im Vergleich zum Ausganszustand verschlechterte sich der Knorpelzustand in 1,41% der mehr als 5600 bildgebend dargestellten Knieregionen. Ein Unterschied zwischen der Glucosamin- und der Vergleichsgruppe war nicht festzustellen. 70% der Knie zeigten unveränderte Knochenmarksläsionen, 18% eine Verschlechterung und 10% eine Verbesserung. Bei den übrigen Gelenken ergab sich ein gemischtes Bild. Während sich die beiden Gruppen bei den verschlechterten Befunden nicht unterschieden, war die Kontrollgruppe in puncto Verbesserungen überlegen. Es gab zudem keine Hinweise darauf, dass der Glucosamintrunk die CTX-II-Ausscheidung vermindern würde.

      Insgesamt erwies sich die 24-wöchige Glucosaminsupplementation damit als Schlag ins Wasser respektive in die diätetische Limonade.

      Quelle: springermedizin.de basierend auf: Kwoh CK et al. Effect of Oral Glucosamine on Joint Structure in Individuals With Chronic Knee Pain. Arthritis Rheumatol 2014; 66: 930–939