Ihr Lieben,

ich kann jeden von euch verstehen, sowohl die Kritiker und Skeptiker, als auch die Befürworter.

Ihr glaubt gar nicht, wie schwer ich mich mit dieser Entscheidung getan habe.
Ich habe einen riesengroßen Fehler gemacht und der war, dass ich von Mai 2012 bis Dezember 2012 gehungert habe. Und auch, wenn es jetzt unglaublich erscheinen mag, ich habe gehungert und nur getrunken. Meine höchste Tageskalorienzahl war 200. Und hätte ich diese anorektische Phase nicht gehabt, hätte ich mich damals nicht verrückt gemacht, wäre ich heute bereits am Ziel - dem Halten, da bin ich mir sicher. Aber der Druck im Dezember war so groß, dass ich essen muss und zwar sofort, der war so übermächtig, dass ich leider in alte Verhaltensweisen zurückgefallen bin. Mein Körper zollte Tribut, verlangte nach Nahrung, so massiv, dass ich dem nichts entgegenzusetzen hatte.

Das soll keine Entschuldigung sein, auf keinen Fall. Ich bin und bleibe es selber schuld, habe die mir gegebenen Chance nicht genutzt. ABER, ich habe daraus gelernt, das könnt ihr mir glauben. Ich brauche den Bypass als letzte zweite Chance und diese werde ich nutzen, da bin ich mir sehr sicher.

Nur weil man einmal versagt, heißt das nicht, dass man weiter versagt.

Alles Liebe euch, eure Tanni

So ihr Lieben,

ich hatte heute mein Gespräch mit Frau Dr. Alfes. Ich war allerdings etwas schusselig und vergaß ihr das Wichtigste zu sagen, nämlich dass ich häufiges und quälendes Sodbrennen habe. So gestaltete sich das Gespräch erstmal dahingehend, dass ich nochmal 6 Monate das MMK mache und wir dann den Umbau beantragen.

Als dann alles klar war, sprach mein Mann dazwischen und frug, was denn mit dem Sodbrennen sei?
Mit welchem Sodbrennen, frug Fr. Dr. Alfes.

Oh man, ich bin echt so schusselig. Habe ihr dann gesagt, dass ich nachts wach werde, weil mir die Säure hochkommt und ich Hustenanfälle kriege, oder beim Schuhe zumachen die Säure hochkommt und nach dem Trinken, etc. Es wird immer massiver.

Da änderte sich dann das Gespräch sofort und sie sagte, dass das natürlich eine medizinische Indikation sei, die den Umbauantrag sofort nötig machen würde.

Ich habe jetzt aber eine schwere Zeit vor mir. Meine Schwester hat mit zwei Gehirntumoren, nur noch 6-8 Wochen zu leben und wir kriegen Ende August einen Welpen. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich jetzt erstmal für mich das MMK mache und wenn dann meine Schwester über die Regenbogenrücke gegangen ist und ich mich gefangen habe und mein Welpe stubenrein ist, dann würde ich das machen. Ich brauche jetzt einfach noch ca. 8 Wochen für mich und die Familie. Ich denke 2-3 Monate kann der Umbau noch warten, so hoffe ich.

Aber ich bin froh, dass der Weg des Umbaus machbar ist, das beruhigt mich ungemein.

Ihr Lieben,

danke für eure lieben Worten, das tut so gut.

Die kommende Zeit wird wahnsinnig schwer für mich und ich habe Angst davor. Aber Gott sei Dank bin ich nicht alleine. Meine Schwester hat noch eine Zwillingsschwester. Und meine Schwester hat selber 3 Kinder. Wir alle halten jetzt zusammen, rücken zusammen, obwohl wir nie so die innige Familie waren, aber wir haben schwere Zeiten hinter uns und wenn es drauf ankam, haben wir alle zusammengefunden und zusammengehalten. Ich werde auf jeden Fall meine Schwester im Sterben begleiten, da mag kommen, was will.

Und Benji, mein Schäferwelpe, der denn bald einzieht, der wird mir Kraft geben, neben meinem Mann. Der wird mich ablenken. Benji ersehne ich mir seit drei Jahren, seit Mounty tot ist, aber wir hatte eine lange Trauerphase und sind erst jetzt wieder bereit für einen neuen Wauzi.

Ich habe Angst vor der kommenden Zeit, aber so absurd das auch klingen mag, ich freue mich auf Benji, ich freue mich auf meinen Bypass und mein neues Leben. Ein Leben ohne meine Schwester... ;( ;-( :nastuch: