Hallo Ihr Lieben,
als ich am Anfang meines Weges stand konnte ich kaum Informationen zum Magenballon finden. Aus diesem Grund werde ich heute mal meinen Erfahrungsbericht verfassen. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen.
Seit letzter Woche bin ich meinen Ballon nach 5 Monaten und ein paar Tagen los.
Begonnen hat alles Im Juli des letzten Jahres, da sollte der Ballon im Rahmen einer Magenspiegelung, zur Vorbereitung auf die Schlauchmagen, OP implantiert werden.Beim ersten Versuch konnte wegen starker Gastritis und Heliobakterbefalls kein Ballon implantiert werden. Also gab es einen neuen Termin im September und dazwischen eine Behandlung Antibiotika und Magenschutz.
Zur erneuten Magenspiegelung zur Implantation musste ich natürlich nüchtern erscheinen. Viele flinke Hände legten den Zugang für die Narkose, noch ein wenig Sauerstoff über die Maske und schon ging es los. Knapp eine Stunde später wurde ich, schon richtig wach auf mein Zimmer geschoben. Ein irre Völlegefühl und Übelkeitwaren nun meine Begleiter.
Mir war bekannt, dass ich in der Klinik verbleiben musste bis ich genug trinken konnte. Somit war meine oberste Priorität…trinken, trinken und dann trinken.
Die erste Nacht mit dem Ballon war schlimm und von andauerndem Aufstoßen geprägt. Liegen ging nur auf einer Seite, alles andere hätte direkt zum Übergeben geführt und das wollte ich vermeiden. Beim Liegen auf dem Rücken hatte ich den gesamten Mageninhalt ohne jegliche Vorwarnung im Mund… unangenehm (das blieb auch noch bis zum letzten Tag unseres gemeinsamen Weges).
Am Tag nach der Implantation hatte ich 2Liter Wasser geschafft und durfte heim. Ab dem 2. Tag zu Hause wurde ich immer schwächer und schwächer und die Luft wurde bei jeder Aktivität sehr knapp. Ich hatte mir bei der Implantation eine Lungenentzündung eingefangen. Somit war ich fast 7 Wochen,mit der Begrenzung auf eine Liegeseite, ans Bett gefesselt.
In unseren ersten gemeinsamen Wochen war ich hauptsächlich mit Atmen beschäftigt, da ging die dauernde Übelkeit nach wenigen Bissen fast unter. Die essbare Menge war sehr eingeschränkt und vor allem auch die essbaren Dinge.Hauptnahrungsmittel in dieser Zeit waren Suppen, Joghurt und Zwieback. Obst und hefehaltige Nahrungsmittel verursachten bis zu unserer Trennung letzte Woche wahnsinnige Gase im Magen, da verzichtete ich gerne.
Sehr anstrengend in den ersten Monaten waren auch die Krämpfe im Zwerchfell, die nur mit hochdosiertem Magnesium und Streckübungen in den Griff zu bekommen waren. Diese ließen ab dem dritten Monat nach.Die Phasen in denen ich wirklich Hunger hatte waren sehr schmerzhaft. Wenn der Magen „knurrte“ fühlte sich das an, als würden wunde Schleimhäute an einemReibeisen wetzen. Es hieß also, wenig essen und nicht wirklich Hunger aufkommen lassen. Das bekommt man aber recht schnell raus hier die Balance zu halten und diesem Schmerz zu entgehen.
Bereits nach zwei Monaten hatte ich nicht das Gefühl der Ballon würde die Portionen nicht beeinflussen.
Zu der Zeit wären bereits normale Mengen gegangen. Man muss im Kopf drosseln, sich auf den Kollegen im Magen verlassen reicht bei weitem nicht. Auch der Ballon ist nur ein Hilfsmittel.
Nach den ersten zwei Monaten führten der Ballon und ich ein relativ normales Leben, man hatte sich aneinander gewöhnt.
Aufstoßen gehörte zum guten Ton ;-)
Sehr anstrengend waren stets der Gummigeruch und die Schwefelgase die der „Mitbewohner“ verursachte. Diese wurde bei Zufuhr von Süßem, Kohlehydraten oder Obst unerträglich.
Anstrengend waren in meinem Fall auch die Schulterschmerzen die der Ballon mit sich brachte.
Ich konnte sehr schnell feststellen wasder Ballon mochte und was nicht. Ganz selten stimmten unsere Geschmäcke da überein ;-) aber das ist ja auch der Sinn der Sache. Fisch und Frischkäse sowie Leicht und Cross und Hühnersuppe gingen immer.
In meinem Fall stellten sich Getränke als problematisch heraus. Stilles Wasser schmeckte zu manchen Zeiten unerträglich ekelig. Warme Getränke gingen nie. Obstsäfte fielen wegen „Obst“ aus.Meine Lösung des Problems waren dann selbstgemachte Eistees.
Ganz schnell konnte ich 20kgverlieren.
In den letzten beiden Monaten war ich sehr damit beschäftigt nicht wieder zuzunehmen.
Nach 3 Monaten waren es 25kg bis zu Explantation dann 23kg Verlust.
Seit letzter Woche gehen wir wieder getrennte Wege und in 4 Wochen ist Schlauchmagen OP. Mein Magen ist noch extrem gestresst.
Eigentlich hat sich außer dem Verlust des „Gummigestanks“ noch nicht viel verändert. Endlich kann ich wieder auf dem Rücken schlafenJ
Natürlich wird jeder seine eigenen Erfahrungen mit dem „Mitbewohner“ machen.
Solltet ihr auch einen bekommen wünsche ich Euch mindestens so viel Erfolg wie ich mit meinem Ballon hatte.
Liebe Grüße
Schubia ( Ups, ist jetzt doch recht lang geworden, sorry)
als ich am Anfang meines Weges stand konnte ich kaum Informationen zum Magenballon finden. Aus diesem Grund werde ich heute mal meinen Erfahrungsbericht verfassen. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen.
Seit letzter Woche bin ich meinen Ballon nach 5 Monaten und ein paar Tagen los.
Begonnen hat alles Im Juli des letzten Jahres, da sollte der Ballon im Rahmen einer Magenspiegelung, zur Vorbereitung auf die Schlauchmagen, OP implantiert werden.Beim ersten Versuch konnte wegen starker Gastritis und Heliobakterbefalls kein Ballon implantiert werden. Also gab es einen neuen Termin im September und dazwischen eine Behandlung Antibiotika und Magenschutz.
Zur erneuten Magenspiegelung zur Implantation musste ich natürlich nüchtern erscheinen. Viele flinke Hände legten den Zugang für die Narkose, noch ein wenig Sauerstoff über die Maske und schon ging es los. Knapp eine Stunde später wurde ich, schon richtig wach auf mein Zimmer geschoben. Ein irre Völlegefühl und Übelkeitwaren nun meine Begleiter.
Mir war bekannt, dass ich in der Klinik verbleiben musste bis ich genug trinken konnte. Somit war meine oberste Priorität…trinken, trinken und dann trinken.
Die erste Nacht mit dem Ballon war schlimm und von andauerndem Aufstoßen geprägt. Liegen ging nur auf einer Seite, alles andere hätte direkt zum Übergeben geführt und das wollte ich vermeiden. Beim Liegen auf dem Rücken hatte ich den gesamten Mageninhalt ohne jegliche Vorwarnung im Mund… unangenehm (das blieb auch noch bis zum letzten Tag unseres gemeinsamen Weges).
Am Tag nach der Implantation hatte ich 2Liter Wasser geschafft und durfte heim. Ab dem 2. Tag zu Hause wurde ich immer schwächer und schwächer und die Luft wurde bei jeder Aktivität sehr knapp. Ich hatte mir bei der Implantation eine Lungenentzündung eingefangen. Somit war ich fast 7 Wochen,mit der Begrenzung auf eine Liegeseite, ans Bett gefesselt.
In unseren ersten gemeinsamen Wochen war ich hauptsächlich mit Atmen beschäftigt, da ging die dauernde Übelkeit nach wenigen Bissen fast unter. Die essbare Menge war sehr eingeschränkt und vor allem auch die essbaren Dinge.Hauptnahrungsmittel in dieser Zeit waren Suppen, Joghurt und Zwieback. Obst und hefehaltige Nahrungsmittel verursachten bis zu unserer Trennung letzte Woche wahnsinnige Gase im Magen, da verzichtete ich gerne.
Sehr anstrengend in den ersten Monaten waren auch die Krämpfe im Zwerchfell, die nur mit hochdosiertem Magnesium und Streckübungen in den Griff zu bekommen waren. Diese ließen ab dem dritten Monat nach.Die Phasen in denen ich wirklich Hunger hatte waren sehr schmerzhaft. Wenn der Magen „knurrte“ fühlte sich das an, als würden wunde Schleimhäute an einemReibeisen wetzen. Es hieß also, wenig essen und nicht wirklich Hunger aufkommen lassen. Das bekommt man aber recht schnell raus hier die Balance zu halten und diesem Schmerz zu entgehen.
Bereits nach zwei Monaten hatte ich nicht das Gefühl der Ballon würde die Portionen nicht beeinflussen.
Zu der Zeit wären bereits normale Mengen gegangen. Man muss im Kopf drosseln, sich auf den Kollegen im Magen verlassen reicht bei weitem nicht. Auch der Ballon ist nur ein Hilfsmittel.
Nach den ersten zwei Monaten führten der Ballon und ich ein relativ normales Leben, man hatte sich aneinander gewöhnt.
Aufstoßen gehörte zum guten Ton ;-)
Sehr anstrengend waren stets der Gummigeruch und die Schwefelgase die der „Mitbewohner“ verursachte. Diese wurde bei Zufuhr von Süßem, Kohlehydraten oder Obst unerträglich.
Anstrengend waren in meinem Fall auch die Schulterschmerzen die der Ballon mit sich brachte.
Ich konnte sehr schnell feststellen wasder Ballon mochte und was nicht. Ganz selten stimmten unsere Geschmäcke da überein ;-) aber das ist ja auch der Sinn der Sache. Fisch und Frischkäse sowie Leicht und Cross und Hühnersuppe gingen immer.
In meinem Fall stellten sich Getränke als problematisch heraus. Stilles Wasser schmeckte zu manchen Zeiten unerträglich ekelig. Warme Getränke gingen nie. Obstsäfte fielen wegen „Obst“ aus.Meine Lösung des Problems waren dann selbstgemachte Eistees.
Ganz schnell konnte ich 20kgverlieren.
In den letzten beiden Monaten war ich sehr damit beschäftigt nicht wieder zuzunehmen.
Nach 3 Monaten waren es 25kg bis zu Explantation dann 23kg Verlust.
Seit letzter Woche gehen wir wieder getrennte Wege und in 4 Wochen ist Schlauchmagen OP. Mein Magen ist noch extrem gestresst.
Eigentlich hat sich außer dem Verlust des „Gummigestanks“ noch nicht viel verändert. Endlich kann ich wieder auf dem Rücken schlafenJ
Natürlich wird jeder seine eigenen Erfahrungen mit dem „Mitbewohner“ machen.
Solltet ihr auch einen bekommen wünsche ich Euch mindestens so viel Erfolg wie ich mit meinem Ballon hatte.
Liebe Grüße
Schubia ( Ups, ist jetzt doch recht lang geworden, sorry)