Hallo Pauline

Schade, dass Du mit Deinem Magenband derzeit Probleme hast. Ich wünsche Dir, dass es nur kleine Probleme sind, die man schnell wieder beheben kann und ich wünsche Dir, dass Du einen Arzt/eine Ärztin hast, die auch bereits ist das Band zu korrigieren und nicht gleich auszubauen. Leider wurden in der Vergangenheit oftmals Magenbänder ausgebaut, wo es sicherlich anders gegangen wäre. Fakt ist eben leider, dass ein Magenband für den Chirurgen mehr Arbeit und Kosten DANACH verursacht und deshalb gerne umgebaut wurde bzw. wird. Während man früher, wo es noch keinen Schlauchmagen oder Magenbypass in der Form gab, hatte man sich ganz anders um den Erhalt der Magenbänder bemüht. Auch die Patienten versuchten das Band zu retten. Ich hatte damals nach 9 Monaten Magenbandimplantation ganze 14 Monate Gewichtsstillstand. Das würde heutzutage keiner mehr akzeptieren und sich lieber umbauen lassen. Dennoch habe ich, wenn auch "erst2 nach 3 1/2 Jahren meine 65 Kilo mit Magenband abgenommen. Leider lief bei mir Einiges schief, so dass ich nach einer Bandkorrektur, Bandwechsel und weiteren kleinen Eingriffen dann doch nach 5 1/2 Jahren umgebaut wurde. Ich stehe dazu, dass ich meinem Band öfters nachtrauere, auch wenn es hier viele nicht verstehen. Ich habe mittlerweile 15 Jahre AC hinter mir, wovon 5 1/2 Jahre mit Band und 9 Jahre mit Bypass sind. Oftmals hört man von einigen User/Innen immer wieder negative Berichte über Magenband, obwohl sie selbst kein Magenband hatten.

Der Magenbypass hat genauso wie vor nicht allzu langer Zeit ein relativ umfangreiches Posting geschrieben und muss gucken, ob ich es noch finde. Dies ist bei knapp 60.000 Beiträgen nicht so einfach.

Ich sagte früher immer, die Erst-OP sollte das richtige Verfahren sein. Mittlerweile weiß ich nach den vielen Jahren als selbst Betroffene wie auch durch das Forum und den SHG-Aufbau und Betreuung, dass es nur selten DAS richtige Verfahren gibt. Ein nicht geringer Teil der Patienten muss im Laufe der Zeit nachoperiert werden. Früher sagte man, dass so viele Bänder ausgebaut werden und einen Bypass bekommen. Wenn man heute ganz nüchtern die Sache sieht, dann muss man leider feststellen, dass auch nicht Wenige nach dem Schlauchmagen oder Magenbypass umgebaut werden. Oftmals ist es wirklich eine richtige Kette. Magenband - Schlauchmagen - Magenbypass - Fobiring bzw. Banded Bypass oder sogar BPD/BPD+DS.

Ich glaube, dass wir alle keine Garantie haben, mit nur einer AC-OP das Lebensende zu erreichen. Ein bekannter Chirurg sagte einmal zu mir, dass wir uns damit auseinender setzen müssen, dass uns nur eine Operation nicht reichen wird. Schön, wenn es anders wäre, aber das sind derzeit die Fakten.

Noch zum Thema Schmerzen "Linke Bauchseite und Rippenbogen". Ich kann mir nicht vorstellen, dass es es dilatierter Vormagen ist, denn dieser macht normalerweise keine Schmerzen. Wo sitzt Dein Pouch? Wieviel hast Du mit Magenband abgenommen? Wann wurde der letzte Breischluck gemacht. Für mich liest es sich so, als wenn das Magenband eingewachsen ist. Dies ist eine bekannte Komplikation beim Magenband. Eine frühere gute Bekannte hatte die gleichen Symptome und ich sagte ihr damals auch, dass die Gefahr besteht, dass das Magenband durch den Magen gewandert ist. Sie glaubte es mir nicht. Nach einigen Wochen ging sie zum Chirurgen, er glaubte es auch nicht und machte ein Röntgenbild, wo er nichts feststelle. Ich habe ihr dann empfohlen, dass sie darauf bestehen soll, dass eine Magenspiegelung gemacht wird und siehe da .... ich hatte Recht.

Deshalb die Frage an Dich. Wurde routinemäßig eine Magenspiegelung gemacht? Dies ist beim Magenband ganz wichtig und wird bzw. wurde leider oftmals einfach nicht gemacht.

Jetzt habe ich es gefunden:

Hallo Krähe

Hier von mir eine kleine Auf- bzw. Gegenüberstellung, die jedoch sicherlich nicht vollständig ist


Schlauchmagen

Vorteile
+Keine Veränderung der Anatomie am Darm
+Magenspiegelung möglich
+Keine Mangelverdauung
+Nachweisbar hohe Gewichtsreduktion
+Einschränkung des „Hungerhormons“ Ghrelin, da dies bei der Abtrennung des Magens entfernt wird
+Sehr gut geeignet als 1. Stufe für Patienten mit sehr hohem BMI, um danach dann den Bypass oder BPD zu operieren
+Auch für Patienten mit Morbus Crohn
+Einfache Durchführbarkeit
+Starke Restriktion bei fast normaler Magenfunktion

Nachteile
+Möglicher erneuter Gewichtsanstieg durch Dehnung des Magenschlauches (ist jedoch bei fehlender Mitwirkung des Patienten bei allen Verfahren möglich)
+Bei Sweet-Eater oder Patienten die sich zu Sweet-Eatern entwickeln und/oder hochkalorische Getränke (z.B. Softdrink, Alkohol), sowie fette Speisen zu sich nehmen unzureichende Gewichtsabnahme
+Nicht rückgängig zu machen, da 4/5 des Magens entfernt wird

Für welche Patienten ist der Schlauchmagen nicht geeignet

+Sweet-Eater oder Patienten, die hochkalorische Getränke zu sich nehmen


Magenbypass

Vorteile
+Nachweisbar hohe Gewichtsreduktion
+Verringerung bzw. komplette Heilung von Diabetes Mellitus
+Dauerhaftes Verfahren, da keine Materialermüdung
+Laparoskopisches Verfahren
+Verhindert Aufnahme von großen Mengen Süßigkeiten und fettem Essen (erzieherische Maßnahme), bei Fehlverhalten droht Dumping oder Fettstuhl

Nachteile
+Kurzzeitiger Haarausfall
+Dumping Syndrom
+Fettstuhl
+Vitamin- und Mineralmangel
+Veränderung der Anatomie beim Magen und Darm
+Magenspiegelung des Restmagens nicht mehr möglich
+Herabsetzung der Wirksamkeit von Medikamenten, vor allem bei Schmerzmitteln

Für welche Patienten ist der Magenbypass nicht geeignet

+Binge Eater
+Patienten, die an Morbus Crohn erkrankt sind
+Patienten, die auf die Einnahme von bestimmten Medikamenten angewiesen sind