ohne AC "viel" abgenommen#.

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    • ohne AC "viel" abgenommen#.

      Hallo ihr Lieben,

      ich habe mal eine Frage an euch, die ihr ohne eine OP euer Ziel erreicht habt, bzw. schon viel abgenommen habt.

      Hat sich eure Esssucht verändert?
      Habt ihr noch ständig Gedanken, die ums Essen kreisen?

      Ich frage das, weil sich bei mir jetzt nach einigen Wochen alles einzuspielen scheint.
      Ich bin seit meiner Kindheit dick und war immer esssüchtig, ich kenne es nicht anders, als das nach einer Mahlzeit, vor einer Mahlzeit ist und ich oft ans Essen denke, Hunger habe, gar Heißhunger.
      Seit ein paar Wochen nun merke ich, dass diese extreme Sucht, immerzu an Essen zu denken, zu überlegen, ob man nicht was kleines Naschen kann, etc. schwindet.

      Manchmal bin ich Stunden unterwegs und habe keine Essensgedanken und auch keinen Heißhunger. Auch hat sich der Magen verkleinert. Ebenso die ständigen Gedanken ans Essen sind nicht mehr so präsent.

      Ich traue mich gar nicht, mich darüber zu freuen, aus Angst, dass das Einbildung ist, weil Wunschdenken. Ich habe noch nie wirklich leicht abgenommen und hatte noch nie den Erfolg einer großen Abnahme, bevor ich operiert wurde. Ich kenne ein normales Essverhalten nicht. Vor der OP waren es Fressgelage und nach der OP Spatzenmengen. Und jetzt sind es wieder ungefähr Kinderportionen. Aber meine Esssucht war immer präsent, sehr präsent, quälend präsent. Sie hat mich beherrscht, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen und nun spüre ich, dass sich was verändert hat. Kann das? Ich hab so Angst mich zu freuen...
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • Liebe Tanni
      ich bin seit meinem 8. Lebensjahr übergewichtig gewesen, essen konnte ich schon immer gut und viel, in meinen Magen hatte alles Platz
      das Abnehmen war für mich deshalb ein großes Problem, ich konnte mich einfach nicht einschränken, das ging mal paar Tage und dann war wieder alles vorbei
      trotz Allem gelang es mir mit meinem Gewicht nur einen BMI von 51 zu haben, heute weiß ich es hätte viel schlimmer enden können
      weil !! bei mir wurde immer gegessen und Alles mußte weg, es blieben keine Reste übrig
      Heisshunger ect sind mir gut bekannt
      als ich 2012 meine Ernährungsumstellung angefangen habe war es unheimlich schwer 3 Mahlzeiten einzuhalten, ich mußte mich ständig mit warmen Tee, warmer Gemüsebrühe ect ablenken um den Kühlschrank nicht leer zu räumen, am Kühlschrank hing auch ein Zettel " Was willst Du hier ? " er war meine Bremse und hat mir sehr geholfen
      mein Magen gewöhnte sich sehr bald an die kleineren Portionen und ich machte zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem echten Hungergefühl, das kannte ich doch gar nicht !
      ich konnte zwischen Kopf- und Magenhunger unterscheiden, welch ein Fortschritt :zwinker:
      diese Erkenntnis hat mir schließlich geholfen mich auf meinen Körper zu konzentrieren und Disziplin, die ich mit Essen nie in Verbindung bringen konnte, einzuhalten
      der Rest meiner Abnahme lief schließlich dann wie von alleine
      meine Gedanken kreisen noch heute ums Essen, Heisshunger habe ich hin und wieder, aber das ist alles viel schwächer geworden, nicht mehr so präsent wie früher
      ich merke wenn ich satt bin, ich muß mir nur die nötige Zeit beim Essen nehmen und auch mal paar Minuten das Besteck zur Seite legen und dann kommt das Sättigungsgefühl, ich kann es natürlich auch ignorieren und weiter essen !!! aber mein Gewissen meldet sich dann sehr schnell und ich höre auf
      das Glück und das Gefühl endlich meine Esssucht besiegt zu haben ist größer geworden, als die Esssucht selbst
      das Gefühl schlank zu sein ist größer und stärker und oft ist es wie in einem Traum
      ich lenke mich sehr viel ab und gehe dann wenn es mal schlimm kommt auch sofort raus, telefoniere mit Freunden, räume den Kleiderschrank aus, oder wie im Moment nehme mein neues Sommerkleid Gr 40 und trage es eben einfach mal in der Wohnung, sowas motiviert mich und macht den Kopf frei von dummen Gedanken und ich fühle eine große Kraft in mir
      ich wünsche Dir von Herzen das Du deinen Weg findest und bis zum Ende gehen kannst :friends:
      01.07.2012 Ernährungsumstellung mit BMI 51

      27.01.2015 BMI 25,5 mein Traum war erfüllt
      2020 ich kämpfe wieder mit den Kilo´s
    • Liebes Sachsengirl,

      ich danke dir von Herzen für deine offene und ehrliche Antwort!
      Du hast mir damit sehr geholfen!

      Man ist so leicht euphorisch, wenn mal etwas gut läuft, leichter geht, mal ohne Kampf, etc. Und dann holt einen ganz schnell irgendwann die Realität zurück...

      Das was du beschreibst mit dem echten Hungergefühl, das hat sich bei mir auch inzwischen eingestellt. Echter Hunger ist für mich aushaltbar, deutlich im Magen spürbar. Emotionaler Kopfhunger ist unerträglich, macht mich wahnsinnig vor Sucht. Aber wie gesagt, ich habe es nicht mehr mehrmals täglich. Vielleicht ein oder zwei Mal die Woche und dann gehe ich sofort spazieren mit Benji oder mache was anderes, was mich gut ablenkt. Der echte Hunger ist ganz anders, mit dem komme ich wunderbar zurecht.

      Auch kreisen meine Gedanken nicht mehr permanent ums Essen. Das war so schlimm und ist nun deutlich besser geworden.

      Ich weiß, dass ich zeitlebens "krank" bleiben werde, aber ich kann lernen, damit umzugehen und dem falschen Hunger nicht nachzugeben. Ich bin auf einem guten Weg, glaube ich.

      :danke1:
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • Hallo Tanni.. ich hab auch konventionell abgenommen.. 67 kg..
      Hab wohl ne ähnliche Laufbahn wie die Meisten hier.. schon seit Kindertagen dick.. immer mal mit mehr oder weniger Erfolg abgespeckt.. immer wieder zugenommen..
      Ich konnte auch enorme Mengen essen.. mein Magen muss riesig gewesen sein.. Drum hab ich mich 2012 entschieden mit Almased abzunehmen.. klar, die erste Woche mit nur den 3 Drinks war hart..aber ich hab nat. auch gleich Erfoge gehabt.. hab das damals 6 Wochen ca. durchgezogen..ab der 2. Woche mittags Salat und Fisch..sonst 2 Drinks.. und da gingen 15 KIlo weg.. Heisshunger hatte ich dabei kaum.. und das Gute war, durch die wenige feste Nahrung hat sich mein Magen verkleinert..und ich hab mit viel weniger Essen ein Sättigungsgefühl gehabt.
      Heisshunger kenn ich aber immernoch.. gelegentlich.. ich halte zwar so ungefähr mein Gewicht, aber es gibt Tage, da packt mich ständig der Appetit../ Hunger.. ich mach halt dann direkt am Folgetag z.B. einen Shaketag.. damit ist das dann ok.
      Aber sicher werde ich mir persönlich wohl nie sein.. ich muss halt immer aufpassen denk ich. Aber das müssen andere auch - es gibt Schlimmeres.
    • :hallo: Hallo Tanni,
      ich weiß nicht ob ich mich hier schon zu Wort melden darf, da ich noch nicht am Ende des Weges angekommen bin. Aber ich habe ohne AC aktuell 27 kg abgenommen und das ist ja auch schon mal etwas. Als Kleinkind war ich normalgewichtig. Aufgrund belastendender Lebensumstände habe ich dann mit ca. 5 Jahren eine Essstörung entwickelt. Ab dann war Essen mein Anker, Beschützer und Lebensmittelpunkt. Später war ein guter Tag davon abhängig, wie gut es mir gelungen ist mein Essverhalten zu kontrollieren. Ich schwankte jahrzehntelang zwischen rigiden Ernährungskontrollen und maßlosem essen und Selbstaufgabe. In meinen beste Diätzeiten habe ich 50 kg in einem Jahr ab.- und 70kg in den zwei folgenden Jahren wieder zugenommen.
      Jetzt mache ich es anders. Ich bin freundlicher und gnädiger mit mir. Ich mache eine Traumatherapie, dass ist für mich zu allem der Schlüssel. Ich kümmere mich um eine gesunde ausgewogene Ernährung die mir schmeckt und auch Platz für kleine Sünden bereithält. Ich lerne zu erkennen was ich brauche, wenn die Selbstaufgabe bei mir anklopft. Das ist die härteste aber die auch schönste Aufgabe. Ich stehe jeden Tag mindestens einmal davor mich vollzufressen und alles hinzuschmeißen. Manchmal schaffe ich es nicht herauszufinden, was ich brauche. Manchmal schaffe ich es nicht mir etwas Gutes einzukaufen oder zu kochen. Manchmal kann ich mich nicht aufraffen mich zu bewegen. Und dann mache ich es anders als früher, wenn die Angst und die Selbstvorwürfe kommen: Ich tröste mich und bin freundlich zu mir. Und das gelingt mir schon sehr gut :yippieh:
      Da ich leider durch meine vielen Diäten meinen Grundumsatz in den Keller trainiert habe, ist dass mit dem Abnehmen nicht leicht. Ich habe mir deshalb ein paar Regeln gegeben, die ich ganz nützlich finde. Drei Mahlzeiten am Tag essen die mir schmecken und bei denen ich satt werde und meinen Körper gut mit allen Nährstoffen versorgen. Mindestens 1,5 Liter trinken (dassistsoschwer), nicht mehr als 2000 kal. am Tag essen (im Juni lag ich im Schnitt bei 1350kal.)...und das wichtigste von allem: emotionalen Hunger von körperlichen Hunger unterscheiden lernen. Dabei ist es mir auch sehr wichtig, dass ich meinen Körperhunger ernst nehme. Mein Körper war mir mein Leben lang völlig egal, ich habe ihn sehr vernachlässigt und geschunden. Heute habe ich sehr viel Begleiterkrankungen. Mein Körper hat es verdient gut behandelt zu werden und dazu gehört auch gute Ernährung. Auch, wenn mir satt essen manchmal Angst macht. Das lerne ich noch.
      Ach ja, und ich wiege mich alle paar Tage. Das hilft mir auch. :waage: hihi
      Liebe Grüße Miss Silly
      Start 152 kg / BMI 58 - - Aktuell 122kg / BMI 47 - - Ziel UHU
    • Hallo

      Ich hab auch knapp 70kg abgenommen in knapp 7 Jahren. Ich habe eine komplette Ernährungsumstellung hinter und mach halt viel Sport.

      Lg
      stier24
    • Ehrlich gesagt macht es mich sehr traurig, dass auch ihr alle so leidet, bzw. gelitten habt, mitunter ebenso traumatische Erfahrungen gemacht habt in der Kindheit oder Jugend. Fühlt euch einfach mal gedrückt von mir.

      :gruppenlieb:


      Ja, es wird zeitlebens ein Kampf bleiben...schlimm genug.
      Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich mich selbst immer wieder aus der Suchtspirale befreien kann.
      Ich will mich nicht aufgeben...kommt gar nicht in die Tüte!
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • Richtig so Tanni, sich selbst aufgeben.... auf gar keinen Fall.

      Ich habe auch 68 kg ohne Op abgenommen und der innere Schweinehund ist an manchen Tagen kaum zu bändigen. Aber meistens gewinne ich. Es gibt Tage, da lasse ich ganz bewußt alle Regeln außer Acht und esse einfach drauf los. Der nächste Tag ist dann wieder "in der Norm". Meinen Magen habe ich immer als "Müllschlucker" bezeichnet, da passte immer alles rein. Heute esse ich nur das was mir schmeckt und Reste werden weg geworfen.
    • Hallo Tanni,

      ich bin essgestört, ich war es als Kind auch schon. Ich habe ohne irgendeine OP (mit Selbsthilfegruppe OA - Overeaters Anonymous) 38 kg abgenommen aber danach waren 42 kg. wieder drauf.

      Da solche Sachen mir mehrmals passiert sind, (-10 kg, danach wieder +15, -8kg, danach +11 usw...) habe ich mich letztendlich doch für eine Magen-OP entschieden. Ich hoffe, dass es dieses Mal dauerhaft sein wird.

      Ich war auch schon 9 Wochen zur Kur, dort habe ich auch 9 kg. abgenommen gehabt, deshalb hatte meine Krankenkasse nicht viele Alternativen anzubieten. :guckt: