Binge Eating Problem ##.

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    • Binge Eating Problem ##.

      Hallo :hallo:

      Zur Zeit trage ich alle Unterlagen für meinen Antrag für einen Schlauchmagen zusammen.

      Seit Mitte letzten Jahres bin ich bei einer Verhaltenstherapeutin. Sie schrieb mir auch ein Gutachten in dem steht, das ich die Theraphie unter anderem mit Binge Eating Disorder begonnen habe. Dies wäre aber erfolgreich behandelt worden und läge jetzt nicht mehr vor. Die Therapheutin befürwortet in dem Schreiben auch meine OP, weil ich das Abnehmen allein nicht schaffe und sich aus der starken Adipositas ein Selbstwertproblem entwickelt hat.

      Lange Rede, kurzer Sinn- wird mir die Krankenkasse schon allein beim Wort "Binge Eating" einen Strick drehen? Sollte ich das Gutachten eher nicht mit einreichen? Im Gutachten steht aber ja auch eindeutig, dass diese Störung nicht mehr vorliegt :]

      Bin verunsichert...

      Ps: die Therapeuthin hat wohl schon mehrere solcher Gutachten für OPs geschrieben..
    • Hallo :)

      Rein logisch betrachtet wäre ja Binge eating eine Indikation für eine OP, aber da sind ja wohl Eßstörungen ausgeschlossen. Aber wenn es jetzt nicht mehr vorliegt, dann wurde es doch erfolgreich behandelt. Wenn Du das Gutachten nicht mit einreichst, dann hast Du ja kein psychologisches Gutachten und das ist ja auch wiederum Voraussetzung. Also ich persönlich würde es einreichen und mich darauf berufen, dass Du das Binge eating im Griff hast, aber die daraus resultierenden Übergewichtsfolgen klassisch nicht mehr in den Griff kriegst.
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • Ich habe auch ein BED schon seit vielen Jahren, therapiert. Mein Byp wurde bewilligt. Der Punkt auf den es ankommt ist, dass diese nicht mehr akut, sondern behandelt ist. In Remission sozusagen.
      [Blockierte Grafik: http://www.diaet-ticker.de/pic/weight_loss/132567/.png]

      • Anfang 2014 Höchstgewicht --- 185
      • Start präop. Flüssigphase --- 164,15
      • OP-Gewicht --- 156,55
      • Zielgewicht --- unter 75
    • Hi :hallo:

      ich kenne ja Deine Daten und die Hintergründe nicht.... aber beim Thema Binge Eating würde ich den Bypaß in jedem Fall dem Schlauchmagen vorziehen. AUCH, wenn Du erfolgreich behandelt wurdest. Aber wie gesagt, ich kenne die ganzen Hintergründe nicht und Dein AC wird Dir schon das richtige Verfahren empfohlen haben.

      lg
    • :hallo: Wenn du dir nicht sicher bist lass es erst mal weg und reich es nach wenns gefordert wird.Ich habe gar keins gebraucht.Habe den Antrag abgegeben und hatte 1 Woche später die Zusage im Briefkasten,ohne psych.Gutachten und ohne Besuch beim MDK.Ich drück dir die Daumen.
      LG Nicole
    • Keine Sorge wegen BED Diagnose!

      Ich habe auch Binge Eating Disorder, war auch jahrelang in Behandlung deswegen. (sowohl ambulant, als auch stationär)

      Mir wurde die Bypass-OP trotzdem genehmigt. (Ohne Widerspruchsverfahren oder Ähnliches)
    • Ich war Binge-Eater, habe deshalb schon lange vor der Op eine VT angefangen und nachdem das erfolgreich behandelt war, war klar, dass das Gewicht davon alleine nicht runter geht. Die Therapeutin hatte geschrieben, dass das erfolgreich behandelt wurde und ich mein Ess- und Ernährungs- sowie das Bewegungsverhalten erfolgreich umgestellt hatte.

      Ob Bypass oder Schlauch ist egal, beide Methoden begrenzen die Menge pro Mahlzeit. Binge- Eating ist ja nicht zwangsläufig auch Sweet-Eating. Wenn jemand grast, versagen allerdings beide Methoden, das Grasen geht auch mit OP.

      Binge-Eating ist keinesfalls eine Indikation für die OP, denn wenn man solche Fressanfälle nicht kontrollieren kann, ist das vor allem am Anfang eine Katastrophe für die Nähte und kann böse enden. Deshalb muss es behandelt sein. Dann ist es keine Kontraindikation mehr.
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


      Jeden 2. Dienstag im Monat um 17h trifft sich die SHG im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin. Zur Zeit nur online bei Facebook facebook.com/groups/1646631915475507
    • Im Begutachtungsleitfaden des MDS vom 21.12.20092.4.4

      Binge Eating bedeutet regelmäßiges Auftreten von Essanfällen mit dem Gefühl des Kontrollverlustes über das Essverhalten, jedoch ohne kompensatorische Maßnahmen wie zum Beispiel Erbrechen. Mit einer Binge-Eating-Störung muss man bei bis zu 25 % der Patienten vor Adipositaschirurgie rechnen, wobei diese Gruppen in Vergleich zu Patienten ohne Binge Eating einen deutlich erhöhte psychische Komorbidität aufweist. Erscheint eine Psychotherapie hinsichtlich einer Essstörung aussichtsreich, ist diese zunächst der operativen Therapie vorzuziehen.

      In der S3 Leitlinie Chirurgie der Adipositas steht folgendes unter Nummer 3.2.8

      Kontraindikationen für Bariatrische Operationen
      Die Binge-Eating-Störung, psychische Erkrankungen oder kindliche Missbrauchserfahrung stellen heute keine generelle Kontraindikationen gegen bariatrische Maßnahmen mehr dar.

      Da Du eine erfolgreiche Therapie gemacht hast, steht meines Erachtens einer OP nicht entgegen. Ich würde auf alle Fälle das Gutachten mit beilegen.

      Ich wünsche Dir viel Erfolg und würde mich freuen, wenn Du uns auf dem Laufenden halten würdest. :laptop:
    • Liebe SweetKatie,

      ich wünsche dir und allen OP-willigen von Herzen das Beste für ihr Vorhaben. Und wenn du tatsächlich die Binge-Eating-Störung erfolgreich überwinden konntest ist alles gut. Dann kannst du den Zettel auch abgeben. Geht vielleicht schneller und erspart Nachhaken der KK. Ich schreibe sonst kaum was. Aber an dem Punkt möchte ich sagen: VORSTICHTIG SEIN !!! Bitte an alle, die irgendwie unsicher sind. Ich habe leider im letzten Jahr die Hölle durchlebet, weil ich genau in diesem Punkt meine Situation völlig falsch eingeschätzt habe. Vor meiner Schlauchmagenoperation hatte ich mich umfassend kundig gemacht und meinte, für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Ich sah die OP lediglich als Unterstützung meiner eigenen Bemühungen um eine bewusste Lebensstiländerung. Zukünftig wollte ich mir die Freude an gesunder Ernährung und einem aktiven Leben erarbeiten. Ich hatte verstanden, dass eigene Initiative und Mitwirkung unerlässlich sein würden und war sehr zuversichtlich. Achtsam sein wollte ich auch hinsichtlich eventuell zu erwartender psychischer Probleme. Denn davon las ich natürlich auch. Hier meinte ich auch vorgesorgt zu haben. Falls nötig wollte ich mir Hilfe suchen. Nach der Operation begann eine unglaubliche Tortur. Ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen. Es ging mir sehr schlecht. Ich dachte erst, dass ich mich eben erst an die neue Situation gewöhnen muss und das schlechte Befinden sozusagen Nachwehen der OP sind. Ich hatte unglaublichen Hunger. Immer, monatelang auch wenn nix mehr rein ging. Der hörte nie auf. Ich wurde aggressiv, weinte, bereute alles, war elendig drauf. Der Druck wurde immer schlimmer und es wurde nicht besser. Ich stellte alles in Frage. Die Familie litt darunter. Ich erinnere mich an Situationen in denen meinem Mann auch die Tränen kamen vor Verzweiflung. Ich begreife bis heute nicht, was da passiert ist. Was das Essen für eine Bedeutung gehabt hatte habe ich erst gespürt, als "die Droge" nicht mehr zur Verfügung stand. Ich dachte panisch in alle Richtungen und verstand nicht was mit mir geschah und stürzte immer tiefer ab und konnte den Alltag kaum mehr bewältigen. Es kamen körperliche Beschwerden wie Herzrasen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen dazu. Es kam zu Sprachstörungen, Gedächtnisaussetzern und Textinhalte konnte ich nicht mehr klar erfassen. Ich suchte verzweifelt nach Normalität und kündigte am Ende sogar die Arbeit. Damals hatte ich angenommen, die widrigen Umstände des Jobs seinen mitverantwortlich dafür, dass ich nicht auf die Beine komme. 14 Tage nach Beginn eines neuen Jobs erlitt ich einen totalen körperlichen und seelischen Zusammenbruch und verbrachte ein viertel Jahr im Krankenhaus mit der Diagnose Depression. Ich kann mir heute vorstellen, dass die Selbstmordrate nach AC steigt, da ich ebenfalls mehrfach Gedanken dieser Art hatte und alles einfach nicht mehr erleiden wollte. Heute befinde ich mich an einem Punkt, wo es mir langsam wieder besser geht. Und jetzt kann ich mich auch Gott sei Dank wieder am Leben und erstmals am tollen Abnahmeergebnis freuen. Ich bin nicht sicher, ob meine Worte einen Sinn für jemanden haben. Denn wie gesagt, auch ich hab vor der OP alles ganz anders eingeschätzt. Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, dass mein Fall zumindest in meinem KH bewirkt hat, dass man bei der Anfertigung der psych. Gutachten lieber zweimal hinschaut. Einen lieben Gruß in die Runde :hallo:
    • Lini-Paul, vielen Dank für deinen offenen Bericht! Ich selber hätte mir die OP ohne vorangegangene Therapie nicht zugetraut. Leider wird die psychische Komponente beim Essen und Essverhalten sehr oft total unterschätzt. Ich bin überzeugt, dass man nicht abwarten sollte, wie sich das nach der OP entwickelt, man muss schon vorher an den psychischen Grundlagen für das Essverhalten arbeiten. Nachher kann es eben sehr eng werden.

      Ich wünsche allen Betroffenen, dass ihr schnell Hilfe bekommt und dass es euch bald wieder besser geht! Lini-Paul, dir besonders weiterhin alles Gute auf dem Weg!
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


      Jeden 2. Dienstag im Monat um 17h trifft sich die SHG im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin. Zur Zeit nur online bei Facebook facebook.com/groups/1646631915475507
    • Liebe lini-paul,

      Vielen Dank für Deinen ehrlichen Bericht. Ich glaube, dass diesen Prozess mehr Operierte durchmachen, sich nur nicht schreiben trauen. Fakt ist, Du bist nicht die Einzige. Ich merkte jetzt auch während der Entschlackung, wie wichtig für mich Nahrungsaufnahme ist. Anfangs dachte ich, dass für mich der Kaffeeentzug das Schlimmste wird, aber so war es nicht. Ich tigerte manchmal durch die Wohnung, als wenn ich meine Beute suchen würde. Es war nicht so einfach, aber ich habe es geschafft.

      In meinen SHGs sage ich IMMER, dass sich die potentiellen Patienten evtl. mit Hilfe Dritter überlegen sollen, was sie machen, wenn sie z.B. Probleme oder auch andere Situationen haben, wo sie sonst gegessen haben, denn DAS geht nicht mehr. Erst gestern wurde mir vorgeworfen, dass ich "nur" noch Fachberichte und vor allem kritische Berichte schreibe. Ich aber glaube, dass dies so wichtig ist, dass nicht nur rosarot geschrieben wird. Sicherlich sind positive Bericht toll und prima, aber man muss -wie sage ich immer so schön- beide Seiten der Medaille kennen, um sich ein Bild machen zu können.

      Du liebe lini-paul hast dazu beitragen, dass eben nicht alles so easy ist und eine psychologische Unterstützung auf alle Fälle sinnvoll und wichtig ist.

      @VanitaLuna :hallo:

      Vielen Dank auch Dir für Deine offenen Worte. :dubistprima:
    • Liebe lini-paul,
      vielen Dank für deine offenen Worte, die in meinen Augen sehr wichtig sind. Allerdings gebe ich auch zu das ich diese Berichte vor der OP auch gelesen habe und mich gefragt habe was ist nach der OP anders das es so an einem kratzt? Das wird bei mir auf keinen Fall der Fall sein, bei mir ist alles ok, Familie läuft, Arbeit läuft, Freunde läuft.

      Tja was soll ich sagen. Man ist von der Psyche her nach der OP wirklich anders drauf. Bei dem einen geht das schneller weg, bei dem anderen eben nicht. Also ich habe die ersten Tage nach der OP auch ziemlich viel Kopf Kino gehabt und mir über alles mögliche Gedanken gemacht. Was ich zusätzlich noch sehr belastend fand, ich hatte Alpträume. Jede Nacht. Das hielt relativ lange an. Ich würde sagen locker noch eine Woche nach Krankenhaus Entlassung. Nach der OP ging es los und zu Hause dann auch weiter. Und ich war auch ziemlich gernervt von allem. Das hat sich dann ab der Breiphase aber wieder gegeben. Lag wohl an der Suppen Phase, da ich eh nicht so ein Suppen Fan war, hat mich das auch etwas genervt.

      Inzwischen ist alles gut. Ich weiß nicht ab wann, es war dann irgendwann einfach gut. Nun gehe ich ab nächste Woche wieder arbeiten und dann kriegt das Leben auch wieder einen geregelten Ablauf.

      Liebe Grüße Jen
      01.09.2015 OP Vorbereitungsgespräch MIC
      07.09.2015 OP Schlauchmagen MIC Startgewicht 102,9Kg
      20 Monate Post OP - 46,7 Kg :freu: :freu: