Meine tochter

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    • Meine tochter

      Hallo,



      meine Tochter (10 J.) ist laut BMI-Tabelle adipös.

      Sie ist ziemlich selbstbewusst und eine sehr gute Schülerin, hat Freunde und ist durch ihre Art auch bei anderen Kindern beliebt. Sie spielt seit fast 6 Jahren Fußball und hat Spaß dabei, aber ihr Gewicht macht ihr zu schaffen sowohl körperlich (Gelenkschmerzen) wie auch psychisch (sie wäre gerne schlank). Leider ist ihr Essverhalten alles andere als normal, sie isst sehr schnell und recht große Mengen und bei Süßigkeiten kennt sie keine Grenzen....

      Ich habe mit unserem Kinderarzt auch darüber gesprochen und wir haben auch alle körperlichen Ursachen ausgeschlossen (Schilddrüse etc.). Unser Kinderarzt hat so eine Kur angesprochen aber ich tue mir da ein bisschen schwer, weil ich nicht weiß was da alles auf sie zu kommt, ob ich mit kann und ob sie nicht den Eindruck bekommt, dass sie "nicht richtig" ist so wie sie ist. aber ihre Gesundheit ist mir wichtig....

      Was habt ihr für Erfahrungen gemacht und wie seid ihr damit umgegangen? Wir haben am Montag einen Termin beim Kinderarzt um noch mal über die Kur zu sprechen.
    • Wenn Sie 10 Jahre alt ist und Sport macht dann solltest du dafür sorgen dass Sie selbstbewußter wird.
      Fang keine Diätspirale mit ihr an, dass klappt nicht.

      Du kannst das mit den Süssigkeiten steuern. Da gibt es sehr viele Tipps.
      Niemals süsses als Belohnung, besser ist eine Aktivität schenken...
      Niemals mit Entzug von Süssem bestrafen.
      Süsses nicht in Mengen zuhause zu haben.
      Lass Sie sich beim Einkaufen etwas aussuchen, und dass kann Sie dann zuhause geniessen.
      Mehr ist einfach nicht da. Mach kein großes Ding draus.
      Wenn sie sich mit ihrem Taschengeld was kauft, ist das eben so.

      Kinder in diesem Alter kannst du am einfachsten mit Aktivitäten locken. Vielleicht ausser Fußball noch ein anderer Sport.
      Als mein Sohn Fußball spielte hat er auch viel gegessen, da wird wirklich eine Menge Energie verbraten die dann auch wieder aufgefüllt werden will.

      Bitte bitte mach Ihr Gewicht nicht zum Problem. Schlepp Sie nicht von Arzt zu Arzt. Ich glaube damit kann man die Situation wirklich verschlimmern.

      Liebe Grüße
      Bärbel
      Du selbst, genauso wie jeder andere im ganzen Universum,
      verdienst deine Liebe und Zuneigung
      (Buddha) :niceday:
    • Hallo Bäckchen,

      ich war schon immer ein aktives, aber dickes Kind gewesen.

      Die erste Diät machte ich mit 10 und meine erste Kur mit 12.
      Es war entsetzlich für mich. Weg von Zuhause. Fremdbestimmt von anderen und dann bei all dem Kummer und der Sehnsucht nach zu Hause und nach Mama auch noch Essensreduktion. DAS war für mich eine Katastrophe, die noch bis heute - und ich bin 44 - an mir nagt, weil es entsetzlich für mich war.

      Ich kann mich deshalb eisbaebels Worten nur anschließen und ihre Empfehlungen gut heißen! :positiv:

      :tatschel:
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • Danke für deine schnelle Antwort. Ja du hast Recht, ich will auch kein riesen Ding draus machen und ihr damit vermitteln, dass sie sich schlecht fühlen soll das wäre total falsch, da bin ich ganz deiner Meinung. Nur irgend etwas muss ich tun so bald die Gesundheit leidet und sie hat leider immer öfters Knie- und Spruckgelekbeschwerden, ich möchte auch nicht, dass da was dauerhaft geschädigt wird.

      Vielleicht noch der BMI-Wert, der liegt bei 23,1.

      Ja selbstbewusst ist sie und das ist auch gut so :]

      Süssigkeiten gibt es unter der Woche so gut wie keine es sei denn es irgendjemand von uns oder Freunden/Verwandten hat Geburtstag. Ich will die Süssigkeiten auch nicht verbieten und als Belohnung gab es das noch nie. Was kleines süsses darf sie sich auch aussuchen fürs Wochenende.



      Wir waren auch nur 2 mal beim Kinderarzt mit ihr, einmal zu Gespräch und Blutabnahme und dann um die Ergebnisse durchzusprechen, das war Anfang des Jahres. Aber was ich vorhin vergessen habe zu schreiben war: sie ist jetzt auf der weiterführenden Schule und kann sich dort in der Mensa Süssigkeiten kaufen. Sie bekommt Essen von zuhause mit (das was sie möchte ohne Süsses) und ich gebe ihr kein Geld um die Versuchung so gering wie möglich zu halten. Leider hat sie angefangen sich das Geld heimlich zu nehmen und ist jetzt aufgeflogen weil sie ihr Essen wieder mit heim gebracht hat.... Das gab natürlich Ärger aber nicht wegen der Süssigkeiten sondern wegen des Lügens, weil sie behauptet hat keinen Hunger gehabt zu haben.

      Oh Mann ist das jetzt kompliziert :sorry:
    • Hallo,

      sind denn "nur" die Süßigkeiten schuld, dass sie übergewichtig ist? Wie sehen denn eure gemeinsamen Mahlzeiten aus? Eher auf der gesunden Basis oder mehr Fastfood oder Fertiggerichte? Vielleicht könntet ihr gemeinsam kochen oder deine Tochter besucht mal einen Kinderkochkursus? Wenn sie ihr Gewicht hält und nicht weiter zunimmt "verwächst" sich das Gewicht ja noch. Bloß keine Diät anfangen, dann ist die Jojo-Spirale nicht weit und eine ewige Diätkarriere, wie wir sie hier meistens ja kennen, vorprogrammiert...

      Euch alles Gute!

      lg
      hosta
      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/pic/weight_loss/97712/.png]

      Dez. 2010: 130,1 kg
      OP-Gewicht am 24.08.2011: 121 kg
      leben und leben lassen.....
    • Hallo Bäckchen,

      auch ich schließe mich in vollem Umfang Eisbärbel an.

      Ich habe es mit meiner Tochter haargenau so gemacht, wie sie es geschildert hat.

      Ich wollte ihr ersparen, dass es ihr ein Leben lang so geht, wir mir. Meine erste Diät (Weight Watchers) hab ich mit 8 Jahren gemacht. Es folgten weitere Diäten, sogar Bionorm und div. Wunderdiäten. Meine Mutter hat immer ein Auge darauf gehabt, dass ich ja nicht zu viel Esse. Meine Oma hingegen hat mir all die Liebe (Schokolade) gegeben, die mir meine Mutter nicht gab, hat mich mit Schokolade getröstet usw.

      Mit 11 Jahren die erste Kur, mit 13 die zweite und mit 15 die dritte - jedes Mal 6 Wochen. Nach einer Weile hatte ich immer mehr drauf, als vorher. Ich fing an, heimlich zu essen und ich fing an, mich nach dem Essen zu übergeben.

      All das wollte ich meiner Tochter ersparen, in dem ich es so machte, wie Eisbärbel es beschrieben hat. Leider war sie trotzdem ein kräftiges Kind. Von Anfang an in der Gewichtskurve im oberen Bereich.

      Als sie etwa 12 war, hat meine Mutter sie gegen meinen ausdrücklichen Willen dazu gebracht, Weight Watchers mit ihr zu machen. Sie nahm ein paar Kilo ab und war glücklich (sie war damals nur kräftig, nicht dick!) Du kannst dir vorstellen, wie es weiterging...

      Sie nahm wieder zu und war total unglücklich. Mit 18 hat sie von 78 auf 56 Kilo abgenommen und war gertenschlank - um genau zu sein zu schlank - und total unglücklich, weil sich in ihrem Kopf alles nur noch um Essen und um Kalorien, um Gelüste und Verbote drehte. Sie war froh, so schlank zu sein und gleichzeitig am Ende, weil sie "den Preis" dafür gar nicht auf Dauer zahlen konnte.

      Heute ist sie 21, sehr trainiert und wiegt 85 Kilo bei 170 cm Körpergröße. Die vergangenen zwei Jahre drehte sich alles nur darum, wieder auf 60 Kilo runter zu kommen. Vergebens. Nun hat sie (schweren Herzens) beschlossen, sich zu akzeptieren, wie sie ist und alle Klamotten aus ihrer schlanken Zeit in die Sammlung gegeben. Im Grunde ist das aus meiner Sicht der einzig richtige Weg - aber, sie ist damit nicht wirklich glücklich, weil sie denkt, dass sie mit 85 kg nicht neben den schlanken Mädels bestehen kann und nicht liebenswert ist.

      Ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass es grundfalsch war, dass sie damals (mit 12) Weight Watchers gemacht hat. Ich hätte mich durchsetzen und meiner Mutter das verbieten müssen. Stattdessen hätten wir mit vereinten Kräften daran arbeiten müssen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ihr klar zu machen, dass Menschen eben verschieden sind und dass es etwas ZWISCHEN dürr und dick gibt - nämlich normal - und dass normal alles ist, was nicht extrem ist.

      Ich rate dir dringend ab, deine Tochter eine Diät oder Kur machen zu lassen. Du kannst ggf. (ohne dass sie das merkt!!!) auf eine gesündere Ernährung achten:

      - gesünder kochen
      - Süßigkeiten bewusst zelebrieren (eine halbe reihe Schokolade, statt einer Tafel... erst mal nur dran riechen, dann über die Lippe reiben und ablecken, fühlen, wie sich das anfühlt usw... ein Spiel daraus machen)
      - gemeinsam essen
      - nicht vor dem TV essen
      - keine Langeweile aufkommen lassen

      Ich würde sie auch nicht zu mehr Sport zwingen - der Schuss kann sehr stark nach hinten losgehen, so wie bei mir. Sport ist bei mir total negativ verknüpft und ich fühle mich heute noch bestraft, wenn ich Sport mache.

      LG, Elisa
    • @ Tanni

      genau das möchte ich verhindern, wenn überhaupt so eine Kur, dann nur mit einem von uns Eltern. Alleine würde sie nicht gehen wollen und wir würde es auch nicht machen, das halte ich für zu früh. Und diese Kur wäre wirklich nur der letzte Ausweg.

      Wie vorhin schon geschrieben Süssigkeiten sind wenige da dafür Obst, Gemüse etc. Das aber schon immer nicht erst seit "jetzt"



      Ihr habt mich jetzt in meinem Empfinden bestärkt, dass es noch nicht wirklich was für dieses Alter ist. Da muss ich wohl noch andere Wege suchen
    • es wurde das Wichtigste bereits gesagt. eine Kur wird nur kurz was bringen, da nur eine dauerhafte Ernährungsumstellung etwas bringt und da bist Du als Mutter gefragt. Du hast das in der Hand. Durch das Angebot an Nahrung, das Du ihr gibt, bestimmst Du, ob sie abnimmt oder nicht.
      Fleisch, Fisch, Eier so reichlich wie sie will, dazu jede Menge Gemüse und wenig an Brot, Nudeln, Reis, usw.
      Wenn Du es schlau anfängst, wird sie es gar nicht merken, so lange sie in den Mengen nicht beschränkt wird.
    • @ Hosta und Elisa

      auch euch vielen Dank für die Antworten. Ich kann gar nicht so schnell lesen und antworten wie ihr schreibt ;-)

      Wir essen normal, das heisst wenn ich koche dann ausgewogen eine Mahlzeit besteht aus Fleisch (so gut wie kein Schweinefleisch), gedünstetes Gemüse und Salzkartoffeln, das essen wir alle gern. Frühstück entweder Müsli oder Brot (dunkles) auch mal mit Marmelade (mach ich selbst) oder Nutella (am Wochenende), Abendessen Brot, Wurst, Käse rohes Gemüse. Und sie darf essen bis sie satt ist, da sagt keiner was. Was mir nur aufgefallen ist, dass sie schlingt und ihre Portionen genau so gross sind wie die von meinem Mann :panik:

      Wir gehen auch schon mal zum MC aber selten 3-4 mal im Jahr.

      Obst und Joghurt steht immer da für den kleinen Hunger zwischen durch.

      Aber Süsses schmeckt ihr halt... Wir haben Anfang des Jahres 3 Wochen ohne Zucker gemacht und es war gleich viel besser, aber das geht natürlich nicht für immer, es muss alles erlaubt sein.

      Letzens hat sie mich auf das Gewicht und Schönheit angesprochen und ich sagte ihr, dass das Gewicht nichts mit Schönheit zu tun hat sondern nur mit der Gesundheit wenn man nicht aufpasst



      Wir essen auch alle zusammen am Tisch und der Fernseher ist dabei schon immer aus
    • und noch was. Man kann leckere Kuchen und Plätzchen und Nachtische ohne Zucker machen. Einfach durch Xylitol oder besser noch Erythritol ersetzen. Ich hab immer selbstgebackene Plätzchen auf meinem Schreibtisch und nehme trotzdem ab.
    • Caroline52 schrieb:

      und noch was. Man kann leckere Kuchen und Plätzchen und Nachtische ohne Zucker machen. Einfach durch Xylitol oder besser noch Erythritol ersetzen. Ich hab immer selbstgebackene Plätzchen auf meinem Schreibtisch und nehme trotzdem ab.

      JA das habe ich auch im Haus auch die "Nutella" ist von denen ich bestelle es immer über das Internet in Berlin ;-)
    • Hallo Bäckchen,

      Deine Tochter - das bin ich in dem Alter. Ich habe auch heimlich gegessen, Süßigkeiten gekauft und versteckt, die Verpackungen heimlich bei anderen Leuten in die Mülltonne getan, aus dem Geldbeutel meiner Eltern Geld geklaut, aber nach außen war ich intelligent, sportlich, jeder mochte mich.
      Nicht die Knie Deiner Tochter brauchen Hilfe, sondern die Seele. Ich schreibe hier bewußt nicht über meine Ursachen, denn da ist jedes Kind in seelischer Not unterschiedlich. Eine Kur ist da nicht hilfreich, weil das Kind signalisiert bekommt - mit Dir stimmt was nicht. Auch mit besseren Rezepten wirst Du das Problem nicht lösen. Deine Tochter ist wahrscheinlich Süßes nicht, weil es ihr schmeckt, sondern weil sie damit etwas kompensiert.
      Mir hätte damals eine Kindertherapie vielleicht geholfen, dann müsste ich das heute nicht mehr alles aufarbeiten und hätte nicht 30 Jahre Diätkarriere gebraucht.
      Und heute ist es kein Grund mehr, sich zu schämen oder für eine schlechte Mutter zu halten. Therapie heißt auch nicht, dass ein Trauma vorliegen muss. Im Gegenteil. Du und Dein Mann, Deine Familie, ihr bringt Eure ganz individuellen Vorgeschichten mit, Eure Ängste, Eure Kompensationstaktiken, Eure Ansprüche an Euch selbst und Eure Kinder. Wenn Du erkennst, dass ihr Eurem Kind etwas mitgebt, was ihr eigentlich nicht wollt, und Du gar nicht weißt, was es eigentlich ist und Du Dir und Deinem Kind ein Gesprächsventil besorgst, dann kannst Du darauf stolz sein. Fang bei Dir an, sei mutig, geh zu einer Beratung oder Therapeutin und lass Dich begleiten.
    • Hallo Bäckchen,

      Deine Tochter - das bin ich in dem Alter. Ich habe auch heimlich gegessen, Süßigkeiten gekauft und versteckt, die Verpackungen heimlich bei anderen Leuten in die Mülltonne getan, aus dem Geldbeutel meiner Eltern Geld geklaut, aber nach außen war ich intelligent, sportlich, jeder mochte mich.
      Nicht die Knie Deiner Tochter brauchen Hilfe, sondern die Seele. Ich schreibe hier bewußt nicht über meine Ursachen, denn da ist jedes Kind in seelischer Not unterschiedlich. Eine Kur ist da nicht hilfreich, weil das Kind signalisiert bekommt - mit Dir stimmt was nicht.
      Mir hätte damals eine Kindertherapie vielleicht geholfen, dann müsste ich das heute nicht mehr alles aufarbeiten und hätte nicht 30 Jahre Diätkarriere gebraucht.
      Und heute ist es kein Grund mehr, sich zu schämen oder für eine schlechte Mutter zu halten. Therapie heißt auch nicht, dass ein Trauma vorliegen muss. Im Gegenteil. Du und Dein Mann, Deine Familie, ihr bringt Eure ganz individuellen Vorgeschichten mit, Eure Ängste, Eure Kompensationstaktiken, Eure Ansprüche an Euch selbst und Eure Kinder. Wenn Du erkennst, dass ihr Eurem Kind etwas mitgebt, was ihr eigentlich nicht wollt, und Du gar nicht weißt, was es eigentlich ist und Du Dir und Deinem Kind ein Gesprächsventil besorgst, dann kannst Du darauf stolz sein. Fang bei Dir an, sei mutig, geh zu einer Beratung oder Therapeutin und lass Dich begleiten.
    • Hi :hallo:

      Ich kann dir nur schreiben, wie es bei mir war. Meine Probleme begannen um das 9. Lebensjahr. Eine Diät folgte der nächsten. Süßes auf Zuteilung hat mich heimlich und nachts im Bett essen lassen. Jede weitere Diät habe ich dann bitter bezahlt. Mein Stoffwechsel wurde ganz schnell kaputt gemacht. Ich habe hinsichtlich meines Gewichtes und meiner ständigen Ansprachen ... *Iss nicht soviel, iss keine Süßigkeiten, das darfst du nicht, du sollst nicht* hat mich so kaputt gemacht, das ich wieder Bettnässer wurde. *schäm* Das Problem war dann mit der ersten Regel weg.
      Meine erste Abnehmkur war mit 15 Jahren. 6 Wochen habe ich jeden Tag Sport gemacht, etwas über Ernährung gelernt und 15kg abgenommen. Damals wog ich wieder unter 100kg. Um genau zu sein 95kg... Ab dann habe ich mich über 20 Jahre auf 200kg angefressen. frust und Lange Weile essen.
      Meine Eltern konnten nix mehr tun, außer mehr oder weniger zuzusehen. Mit über 15 ist man so dickköpfig und dann auch noch Ausbildung, wo man nur sitzt und dann ausgezogen. Alle sahen nur, das ich dicker wurde und keiner sah mehr was ich esse. Wohnte ja alleine.

      Mein Rat an dich. Mach sie nicht fertig wegen dem Gewicht, wegen dem Essen und wegen dem zunehmen. Die kleine Psyche leidet darunter mehr, als unter den Kilos...
      Arbeite mit Belohnungen.

      Nehmt ein Glas und gebt da für jeden Tag ohne naschen einen Stein oder so rein und sind dann zB. 15 Steine drin, dann macht ihr was schönes zusammen, kauft ein Kleidungsstück usw.. Hat sie mal genascht, dann bestraft sie nicht mit Bösen Worten.
      Ergründet wieso das grade passiert ist.

      Wenn sie naschen will, dann gebt ihr paar Nüsse? Und vor allem lasst sie auch mal naschen, aber kontrolliert.

      Bezieht sie in die Essenzubereitung ein. Fragt sie, was essen möchte.

      Das ist meine Erfahrung von meinem Kind sein.... Alle haben nur gemeckert und mich aufs Gewicht reduziert und Ende vom Lied war dann die Adipositas Chirurgie.
      Niemand darf mir das Gefühl von Minderwertigkeit geben ohne mein Einverständnis.

      Elenore Rossevelt
    • Bäckchen schrieb:

      sie ist jetzt auf der weiterführenden Schule und kann sich dort in der Mensa Süssigkeiten kaufen. Sie bekommt Essen von zuhause mit (das was sie möchte ohne Süsses) und ich gebe ihr kein Geld um die Versuchung so gering wie möglich zu halten. Leider hat sie angefangen sich das Geld heimlich zu nehmen und ist jetzt aufgeflogen weil sie ihr Essen wieder mit heim gebracht hat.... Das gab natürlich Ärger aber nicht wegen der Süssigkeiten sondern wegen des Lügens, weil sie behauptet hat keinen Hunger gehabt zu haben.

      Vielleicht solltest Du mit ihr einen Deal machen, dass sie sich zumindest jeden zweiten Tag selber etwas kaufen darf und nichts von zu Hause mit bekommt. Ihre Sättigungsgefühl scheint ja noch intakt zu sein, da sie ja nur die Süßigkeiten gegessen und das Essen wieder mit heim gebracht hat.

      Und gelogen hat sie ja nicht aus Spaß oder bösen Willens, sondern weil sie es Dir natürlich recht machen will und selbstverständlich auch Ärger vermeiden möchte.

      Kuren sind in 99,9 Prozent der Fälle dauerhaft Kontraproduktiv. Dort wird in einer konstruierten Sondersituation zwangsweise abgenommen und man lernt vermeintlich viel dazu. Leider hilft das Wissen zu Hause nicht wirklich dauerhaft. Denn wenn Abnehmen und schlank bleiben nur eine Frage des Wissens wäre, dann hätten die meisten von uns eine tolle Figur. Aber die Ursachen sind eben sehr viel Komplexer sitzen tief.

      Man nimmt dann trotz des Wissens wieder zu und fühlt sich deshalb noch zusätzlich als Versager.
    • Schnutzelchen und Glücksbringer



      Euch auch noch vielen Dank. Die Idee mit dem Psychologen wäre mir jetzt nicht gekommen.... Aber kann schon sein, dass das ein Weg wäre den man ausprobieren könnte. Ich wüsste nur nicht woher es da Probleme geben könnte, wir sind eine intakte Familie mit einem Kind, das obwohl wir berufstätig sind trotzdem kein Schlüsselkind ist. Aber man weiß nie was in den Kleinen vorgeht und ich werde diese Möglichkeit beim Kinderarzt am Montag als erstes ansprechen, weil wie worhin schon geschrieben von der Kur bin ich nicht zu 100% überzeugt Ihr alle habt es jetzt auch bestätigt.



      Und ja gemeckert hab ich in letzter Zeit ein bisschen.... das werde ich nun auch bleiben lassen
    • daaja1 schrieb:

      Zitat von »Bäckchen« sie ist jetzt auf der weiterführenden Schule und kann sich dort in der Mensa Süssigkeiten kaufen. Sie bekommt Essen von zuhause mit (das was sie möchte ohne Süsses) und ich gebe ihr kein Geld um die Versuchung so gering wie möglich zu halten. Leider hat sie angefangen sich das Geld heimlich zu nehmen und ist jetzt aufgeflogen weil sie ihr Essen wieder mit heim gebracht hat.... Das gab natürlich Ärger aber nicht wegen der Süssigkeiten sondern wegen des Lügens, weil sie behauptet hat keinen Hunger gehabt zu haben.
      Vielleicht solltest Du mit ihr einen Deal machen, dass sie sich zumindest jeden zweiten Tag selber etwas kaufen darf und nichts von zu Hause mit bekommt. Ihre Sättigungsgefühl scheint ja noch intakt zu sein, da sie ja nur die Süßigkeiten gegessen und das Essen wieder mit heim gebracht hat.

      So hab ich das noch gar nicht gesehen mit dem Sättigungsgefühl, danke.

      Das Thema mit dem Kaufen in der Mensa muss ich noch überdenken, abwegig ist es aber nicht









    • Hallo Bäckchen,

      bitte entschuldige, mir ist Dein Bericht so nahe gegangen, dass ich einfach ganz schnell runtergeschrieben habe. Ich hoffe ich habe Dich jetzt nicht überfahren.
      Ich habe mir eben noch mal alle Kommentare durchgelesen und im Grunde ist ja die Empfehlung: sei entspannt beim Essen, aber rationiere Süßigkeiten (auf die eine oder andere Weise, mehr oder weniger direkt und streng). Ich glaube, dass das der sicherste Weg in eine Eßstörung ist. Ich bin da so klar, weil ich es bei vielen Betroffenen beobachte.
      Unsere Familie ist auch total intakt, den damaligen Vorgaben entsprechend mit Hausfrau und Vater. Wenn ich heute dahin schaue, dann ist meine Mutter die erste Eßgestörte in unserer Kernfamilie, generationsgemäß musste sie das mit sich selber ausmachen und hat es sich selber wohl auch nie eingestanden. Immer war die größte Sorge, wir könnten dick werden. Gefolgt von der Generation ihrer Töchter, die alle mit den Kilos kämpfen, Diätkarrieren hinter sich haben und in Therapie sind. Gefolgt von deren Töchtern, die dank der Therapien der Mütter ein entspanntes Verhältnis zum Essen entwickeln konnten. Die stehen aber plötzlich in der Schule unter einem ganz anderen Druck als das bei uns der Fall war; die Rollenvorgaben für Frauen sind heute viel vielfältiger, aber eben auch extremer. Und über welche Schiene reagieren sie darauf? Richtig, übers Essen. Was will ich damit sagen: niemand bringt seinem Kind mit böser Absicht ein gefährliches Eßverhalten bei. Niemand möchte mehr Druck auf ein Kind ausüben, als es tragen kann. Aber manchmal passiert so etwas, unbemerkt, schleichend. Und derjenige, der so etwas über die nächste Generation weitergibt, merkt es gar nicht. Klar, sonst würde er es ja anders machen. Das muss gar nichts "dramatisches" sein, zB. Unzufriedenheit mit Beruf, Doppelbelastung, zerstrittene Familien, Rollenbilder, unerfüllte Lebenswünsche etc.
      Also, es ist total ok, dass Du ratlos bist. Und niemand wird Dir vorwerfen, Deinem Kind absichtlich zu schaden. Und in jeder Familie gibt es vererbtes Verhalten, was nur mühsam über Generationen heilen kann. Und es ist mutig, sich Hilfe zu holen, denn jeder hat Angst davor, etwas zu sehen, mit dem er schlecht umgehen kann. Jede Familie und jeder Mensch ist ein Mobile, das auf Bewegungen an einer Ecke eine Reaktion an einer ganz anderen Stelle zeigen kann. Also schaut euch euer Mobile an und versteht die Wechselwirkungen.