Ärzteodyssee#.

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    • Ärzteodyssee#.

      Hallo ihr Lieben,

      ich hatte ja Anfang der Woche schon von meinem Erlebnis der dritten Art mit einem Orthopäden berichtet und dachte mir nun, ich halte Euch mal auf dem Laufenden.
      Ich klappere ein paar Fachärzte ab (Orthopäde, Diabetologe, Phlebologe), da ich jahrelang nie mit meinen Adipositas-relevanten Beschwerden beim Arzt war, sondern eben zum Impfen, bei Bronchitis und für die Bluthochdrucktabletten. Nun verbinde ich eine allgemeine gesundheitliche Bestandsaufnahme mit dem Test, ob die Docs meine OP unterstützen und das auch schriftlich im Attest bestätigen. Gleichzeitig denke ich, kann eine Diagnose ein paar Monate vor Antragsstellung ja nicht verkehrt sein.
      So, heute war der Phlebologe dran wg Lymph- und/oder Lipödem.
      Ich fand ihn ganz symphatisch, er scheint aber am liebsten gar nicht zu reden. Direkt nach dem Reinkommen war der zweite Satz: machen Sie bitte die Beine frei. Ich habe dann gemeint, dass ich gerne erst mal ein paar Sätze zu meinem Anliegen sagen würde, da (glaube ich) hat er innerlich schon mit den Augen gerollt. Dann musste ich mich auf einen Stufe stellen und er hat die Beine von vorne, von der Innenseite und von hinten mit einem mittelalterlichen Ultraschallgerät bearbeitet. Warum auch nicht, wenn´s noch funktioniert?
      Beim Orthopäden habe ich ja gelernt, dass ich aktiv an meiner Heilung mitwirken muss, also habe ich gefragt, was man denn da so sieht? Antwort: Sie sehen da nichts. Frage: Könnten Sie mir ein bißchen was erklären? Antwort: das wäre jetzt zu umfangreich. Bitte legen Sie sich jetzt auf die Liege. Aha! Da dachte ich, das wird wie beim Orthopäden.
      Dann hat er im Liegen weitergeschallt, die Untersuchung kam mir umfassend und gründlich vor. In der Zeit hat es wohl in ihm gearbeitet, weil er plötzlich den Monitor zu mir drehte und sagte: Schauen Sie mal, hier ist die Haut, von hiiiiiieeeer bis hiiiiieeeer ist Fettgewebe und das ist der Muskel. *schäm*
      Seine Diagnose: Venen sind in Ordnung, allerdings bin ich auf dem Weg zu Krampfadern. Da würde er vor einer Gewichtsabnahme aber nicht ohne akute Not operieren, weil man nichts richtig sieht. Eine Gewichtsabnahme kann die Bildung verzögern und ist auf jeden Fall gut, aber eine komplette Rückbildung wird nicht stattfinden.
      Ansonsten hätte ich ganz klar ein Lipödem (das ist schon seeehr unregelmäßig verteilt - vielen Dank!) und auch ein Lymphödem. Da müßte ich Kompressionsstrümpfe tragen. Und damit das optimal behandelt wird, kann er mir leider Lymphdrainagen nicht ersparen (juhu - darauf hatte ich heimlich spekuliert). Das müsse man dann auch eigentlich über lange Zeit machen, daher würde er mir erstmal 5x6 Einheiten verschreiben und danach bei der Kasse eine Weiterbehandlung außerhalb des Regelfalls beantragen. Da war ich baff, dass er da so klar eine Behandlung ansteuert, die ja von anderen möglichst wegen Budget etc vermieden wird. Jetzt habe ich ein Rezept für Lymphdrainage, ein Rezept für Bandagen zum Selberwickeln an den drainagefreien Tagen und bekomme ein Rezept für Kompressionsstrümpfe, sobald die Physiotherapeutin sagt, dass die Beine gut eingestellt sind und die Strümpfe Sinn machen. Und wenn die empfiehlt, statt Strümpfen eine Strumpfhose oder Strümpfe plus Capri, soll sie eine Mail schicken, dann schreibt er das auf. Als Bonus gabs dann noch ein Rezept für ein Ekzem, dass er am Oberschenkel entdeckt hatte. Das nenne ich mal Rundum-Paket. CHAPEAU!!
      Zur OP bzw einer Befürwortung hat er sich nicht separat geäußert, meinte aber, wenn die Krankenkasse das bei ihm anfordert, wäre es kostenlos, sonst ca 20 Euro.
      Dafür nehme ich auch eine gewisse Kommunikationsverweigerung in Kauf.

      Gruß,
      Schnutzelchen