Echte Ess-Sucht - therapierbar?

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    • Echte Ess-Sucht - therapierbar?

      Ich weiß langsam nimmer weiter.

      Übergewichtig bin ich seit der Pubertät. Essen war und ist schon immer mein Ventil, mein Hilferuf, mein "Jetzt tu ich mir was Gutes" und "Heute hatte ich so viel Stress, dann esse ich was". Ich esse, wenn ich unter Druck stehe, ich esse, wenn ich mich langweile, ich esse vor dem Rechner, ich esse im Auto und wenn ich in der Arbeit was finde, dann esse ich es auch noch.

      Dieses Fressverhalten ist auch der Grund, warum ich inzwischen von der Idee einer bariatrischen Op Abstand genommen habe, denn ich fürchte, dass ich auch danach weiteressen würde...

      An sich geht's mir gut mit meinen viel zu vielen Pfunden. Ich fühle mich gut, ich mache Sport, ich arbeite viel, gehe mit Freundinnen weg, gehe meinen Hobbies nach - läuft bei mir. Nur leider sagt mein Körper jetzt im Alter von kurz vor 50: Stopp, JETZT hab ich Diabetes.

      Der Blutzucker entgleist, Metformin vertrage ich nicht; mein Blutdruck ist zu hoch trotz Sport und ich schlittere gerade ins Vollbild des metabolischen Syndroms.

      Ich WEIß, wie eine gesunde Ernährung zum Abnehmen und bei Diabetes aussieht. Ich erstelle im Beruf ja selber Ernährungspläne und mache Beratungen, ich kenne mich aus mit guten und schlechten Fetten, ich weiß, welche Kohlenhydrate wie wirken und welche Wertigkeiten die verschiedenen Eiweiße haben.


      Aber das alles nützt überhaupt nichts, weil ich mich nicht an irgendwelche Pläne halte(n kann) :(. Der Elan reicht meistens bis zum Mittagessen und dann ist sicher noch irgendwas anderes Essbares im Haus, und wenn es die Knäckebrotvorräte sind. Ja, manchmal muss es Schokolade sein, aber es geht auch ohne. Nur nicht ohne Essen und ohne Mengen.


      Ich bräuchte am besten einen Personal Trainer, der neben mir auf der Couch sitzt, mit mir im Auto fährt und in der Arbeit neben mir steht (unter gewissen Voraussetzungen dürfte er auch mit ins Bett :blumenkuss: ) und der mir jeden Bissen aus der Hand nimmt und mir stattdessen vielleicht einen Karottenschnitz in selbige drückt. Oder irgendeinen anderen Kontrollmechanismus, der mich am Essen hindert.

      Hab ich da überhaupt IRGENDEINE Chance? Gibt es entsprechende Verhaltenstherapie um zu lernen, wie man damit umgeht und es dauerhaft(!) ändert?

      Oder sollte ich mir schon mal eine Eichenholzkiste in XXL ordern und mir überlegen, wer mein Auto bekommen soll?

      ;(
      07.02.2018 Beginn Eiweißphase 163kg
      22.02.2018 Op-Gewicht 156,3kg
      15.05.2018 123,9kg -> BMI 39,5, ich habe "nur" noch Adipositas Grad 2
      30.09.2018 102,2kg macht -60kg!!!
      07.11.2018 Der Uhu ist gelandet - nur noch 98kg!
      23.07.2019 jetzt bei 87,5kg - BMI unter 28 YEAH!!!
    • Hallo :)

      Also mit angemessenen Essen haben ja fast alle Übergewichtigen mehr oder weder Probleme. Ich auch und deshalb kam für mich auch als letzte Möglichkeit nur eine OP in Frage. Hast Du Angst dass Du nach einer OP nur noch kleine Portionen essen kannst ? Natürlich kann man nach einer OP auch wieder zunehmen, aber Du kriegst ein anderes Feeling mit so einer OP. Also ich jedenfalls. Essen hat keine grosse Bedeutung mehr. Als Alternative zur Verhaltenstherapie würde ich vielleicht eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie vorziehen, denn für diese Art der Ess-Störung liegen die Wurzeln meist tiefer als sie eine VT aufdecken würde.
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • Hallo Lady Venus,

      ich habe mit sehr viel Betroffenheit Deinen Bericht gelesen und mich z. T. wieder erkannt. Ich habe vor vielen Jahren eine Psychotherapie gemacht, durch die ich gelernt habe, mein Essverhalten zu verbessern und viele Konflikte auf andere Art und Weise zu lösen, als zum Essen zu greifen. Trotzdem ist mein Essverhalten bis heute nicht als "normal" zu bezeichnen und bei starken psychischen Belastungen falle ich wieder in mein altes Verhalten zurück.

      Nun bin ich 54, habe Diabetes, hohen Blutdruck, starke Arthrose in beiden Knieen und Hüften, die aufgrund meiner starken Schmerzen ersetzt werden müssten. Dadurch habe ich mich jetzt zu einem Schlauchmagen entschieden, da ich nicht mehr weiter weiß. Durch meine Beschwerden ist meine Lebensqualität stark reduziert und für mich kann es so nicht weiter gehen. Am 12.01. ist jetzt mein OP-Termin im Adipositaszentrum München Bogenhausen und ich hoffe so sehr darauf, dass es die richtige Entscheidung für mich ist. Aber je näher der Termin rückt, umso ängstlicher werde ich.

      Ich weiß nicht, ob das eine Idee für Dich wäre, aber mache doch mal einen Termin im Adipositazentrum München Bogegenhausen und erkundige Dich mal, was für Möglichkeiten es für Dich gibt. Die haben auch eine tolle Selbsthilfegruppe. Vielleicht wäre es eine Alternative mal dorthin zu gehen. Die Ärzte sind dort super nett und sehr einfühlsam. Das habe ich wirklich selten erlebt.

      Das waren meine Gedanken zu Deinem Beitrag.

      Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute, und dass Du einen Weg für Dich findest.

      Sylvia :tulpe:
    • Auch meine Geschichte könnte das sein!!
      Hab es ohne OP von 142lg auf heute 85kg geschafft!
      Kämpfte auch mit Begleiterscheinungen wie Diabetes, Bluthochdruck, seelische Leiden,
      Oder einfach auch Angst zu sterben an meinem Krankheiten und dann meine Kids nicht aufwachsen zu sehen!
      Meine 1. Erfolge habe ich erreicht mit schlechten Angewohnheiten zu streichen. Wie zB Teller der Kids leer zu essen, nicht heimlich essen, kleinere strecken zu laufen....
      Ich wurde mit der Zeit immer wacher und wusste was ich falsch gemacht habe, was mich in meinem Leben dazu treibt zu essen und habe dies geschafft abzustellen. Mein Leben umzukrempeln und neu zu beginnen!
      Auch hatte ich Angst vor der Magen OP!
      Du kannst es schaffen, sei stark'
      Ansonsten gibt es ja auch psychologische Hilfe.
      Wünsche dir alles gute !!!
    • Sylvia2907 schrieb:



      Ich weiß nicht, ob das eine Idee für Dich wäre, aber mache doch mal einen Termin im Adipositazentrum München Bogegenhausen und erkundige Dich mal, was für Möglichkeiten es für Dich gibt. Die haben auch eine tolle Selbsthilfegruppe. Vielleicht wäre es eine Alternative mal dorthin zu gehen. Die Ärzte sind dort super nett und sehr einfühlsam. Das habe ich wirklich selten erlebt.

      Nicht für viel Geld würde ich da noch mal hingehen. Die Beratung war unter alle S**, die Ernährungsberatung eine Frechheit und es gab von keiner Seite auch nur ansatzweise eine Unterstützung wegen des MMK. Habe darüber hier schon berichtet.

      Wenn überhaupt, dann gehe ich sicher woanders hin.
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      22.02.2018 Op-Gewicht 156,3kg
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    • Moppellotte schrieb:

      Hallo :)

      Also mit angemessenen Essen haben ja fast alle Übergewichtigen mehr oder weder Probleme. Ich auch und deshalb kam für mich auch als letzte Möglichkeit nur eine OP in Frage. Hast Du Angst dass Du nach einer OP nur noch kleine Portionen essen kannst ? Natürlich kann man nach einer OP auch wieder zunehmen, aber Du kriegst ein anderes Feeling mit so einer OP. Also ich jedenfalls. Essen hat keine grosse Bedeutung mehr. Als Alternative zur Verhaltenstherapie würde ich vielleicht eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie vorziehen, denn für diese Art der Ess-Störung liegen die Wurzeln meist tiefer als sie eine VT aufdecken würde.


      Weder habe ich Angst vor der OP noch habe ich Angst, nur noch kleine Portionen essen zu dürfen.

      Mein Thema ist, dass ich sicher bin, wieder in alte Essmuster zu verfallen und eine von denen zu sein, die dann zwar mit den Einschränkungen eines Schlauchmagens oder Bypasses leben muss, aber immer noch dick ist. Das Problem ist ja nicht das erste Jahr, in dem ganz viele ganz toll abnehmen. Das Problem kommt danach. Und wenn man hier länger mitliest, dann ist es auch im danach sehr schwer, das Gewicht zu halten.

      Ich muss also an meinem Essverhalten etwas ändern. Aber wenn ich das (so einfach) könnte, dann hätte ich es ja schon längst getan :(. Und ich hab wirklich die volle Karriere hinter mir mit Optifast, Akupunktur, Psychotherapie (allerdings taugte die Tante nix) usw. Mit kurz vor 50 ist man ja kein Anfänger mehr *seufz*.
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    • Man muss sich immer sagen,der Magen wird operiert,nicht dein Kopf.Du musst schon ein bisschen Mitarbeiten,für dich.Die OP alleine bringt nichts.Klar kannst du nach der OP ,du kennst kein Hungergefühl mehr,nicht mehr so viel essen.

      Der Wille kann Berge versetzten. Ich dachte auch immer,bin Adipös seit der Schule,Atrose in den Gelenken.Knie kaputt,extremes Schnarchen,weite Strecken gehen nicht möglich.

      Jetzt 10 Wochen nach OP 32 Kilo weg.Keinerlei Knie schmerzen.Rückenschmerzen weg.Nur mehr die Bandscheibe spinnt.Aber man muss daran denken,die Statik des Körpers verändert sich.

      Lass dich Beraten,es gibt so viele Kliniken,hole dir von verschiedenen Info.

      Viel Glück :positiv: :hallo:
    • Weder habe ich Angst vor der OP noch habe ich Angst, nur noch kleine Portionen essen zu dürfen.
      Das sehe ich als deutlichen Vorteil. Ich hatte schon ein bisschen Angst nicht mehr am Buffet oder beim BBQ zu "völlen" oder mal ne XXL-Pizza zu verputzen. Ich habe es mir auch gerne mit einem üppigen Mahl gemütlich gemacht. Ehrlich gesagt, fällt mir da ausser OP oder Therapie auch nix gescheites ein, wie sich die OP bei mir bewährt wird sich dann langfristig zeigen. Ich drücke Dir mal für 2016 die Daumen, dass Du einen gehbaren Weg findest :drueck:
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • Natürlich wird eine OP ohne Compliance von Deiner Seite auf lange Sicht kein Erfolg. Du musst mitarbeiten und Du musst es WOLLEN.
      Aber es ist so eine OP ist eine wahnsinnige Hilfe, eine Unterstützung, mit der man es schaffen KANN.
      Viel einfacher als ohne. Und Du findest hier viele positive Beispiele.

      Aber wie gesagt, ohne Compliance wird es nichts.
      Du musst es wollen, Du musst etwas dafür tun.
      Dessen sollte man sich vorher unbedingt bewusst sein.

      Aber ich denke, das ist Dir bewusst.

      Viele Grüße,
      Lorenzia


      PS: Ich hatte vor 6 Wochen meine Schlauchmagen-OP.
      Nichts schmeckt so gut, wie sich Schlanksein anfühlt...
      Und das kann ich bestätigen: Traumgewicht erreicht! Fühlt sich großartig an!


      ... Nun nicht mehr so aktiv im Forum... Aber sicherlich noch ab und an dabei...
    • Die Sucht zu essen ist nicht heilbar....
      Aber man kann lernen sie zu kontrollieren
      Sind die verschiedenen Arten von Ess Sucht heilbar ? Ich würde sagen nein, aber kontrollierbar. Und zwar in soweit kontrollierbar, dass man die Anfälle in soweit drosseln kann um damit dauerhaft abnehmen zu können, das Gewicht halten zu können.Doch dazu muss man erst mal etwas verändern wollen. Nicht es sich wünschen, sondern wirklich wollen. Dann kommt der Lernprozess in vielen kleinen Schritten, zu denen viel Geduld gehört. Man muss anfangen sich und sein Tun zu beobachten, aus zu werten und zu bearbeiten. Sich nicht von Rückfällen stoppen lassen, die keine Rückfälle sind, sondern eine vorhandene Sucht im Lernprozess zur Kontrolle... Ess Sucht lässt sich nicht ganz heilen. Aber erstmal haben Viele dieses "Rückfall" Gefühl , sehen sich gescheitert, denken alles egal jetzt,hassen sich anstatt es als Chance zum Lernen zu nehmen.
      Nämlich weiter zu machen und genau dieses "Rückfall sich vollgefressen und schlecht fühlen Gefühl" als Erinnerung zu speichern, die man abrufen kann wenn man wieder schwach wird und die Sucht siegt. Mit solchen Erinnerungen, die wirkungsvoller werden desto öfter man sie hat, wird es immer leichter werden die Sucht zu kontrollieren, sie immer weniger zu zu lassen, da man weiß und gelernt hat, das nachgeben bringt nichts , außer eben dieses schlechte Gefühl. Und man wird sich ablenken, lernt Emotionen anderes zu regeln anstatt mit Fress Anfällen, die man für ein Rückfall, ein Aus hält. Ein Rückfall, ein Aus ist abernur die endgültige Aufgabe einer Sache. Bitte denkt daran, dass wir nur so stark adipös sind/waren, weil wir tagtäglich unserere Sucht, der Völlerei verfallen waren. Ein Monat hat 30/31 Tage, ein Jahr 365 Tage. Überlegt mal was wir geleistet haben, wenn wir es geschafft haben von 365. mal Emotionen zu futtern, es nur noch 12-24 mal im Jahr tun ?
      Also bitte lasst euch von niemanden, auch nicht von eurem Schweinehund einreden, ihr seid schwach, ohne Disziplin und zu nichts zu nutze, weil ihr immer wieder mal der Völlerei verfallt. Und euch runter bringen lassen, zum "eh alles egal jetzt" verleiten, denn das will euer Schweinehund ja nur.Wieder dauerhafte Völlerei. Nein, ihr seid stark und toll und ja, ihr habt schon sehr viel geschafft wenn die Völlerei nicht mehr täglich statt findet. Ihr nun mehr Tage im Jahr diszipliniert anstatt undiszipliniert seid.

      Eure Nahrung, euer Ess Verhalten größtenteils umgestellt habt. ..Dieser Weg beinhaltet viele Lernprozesse, nur manchmal eben sieht man es nicht als Lernprozess, sondern als ein Scheitern. Seid nicht so streng zu euch, straft euch nicht mit einem schlecht gehen nach einem Tag der Völlerei, sondern nehmt ihn bewusst wahr, lernt daraus, und der nächste kann dadurch vielleicht schon abgewendet werden
      Der Schlüssel zur Abnahme versteckt sich in unserem Unterbewusstsein !

      Füttere dein Unterbewusstsein mit Neuem

      Wer hätte ihn nicht gerne, den Schlüssel zum erfolgreichen und dauerhaften Abnehmen ?
      Ein jeder Übergewichtige kennt sie alle, die hunderte Diäten und Diätmittelchen. Und hat sicher auch kurzfristige Erfolge zu verbuchen. Doch selten sind diese von Dauer. Der bekannte Jojo Effekt, das zurückfallen in alte Muster, in denen unser Bewusstsein vom Unterbewusstsein ausgetrickst wird.Denn, was Vielen nicht bewusst ist, unser Unterbewusstsein reagiert viel schneller als unser Bewusstsein. Und zwar mit dem, was wir ihm jahrelang angewöhnt haben.

      Dinge, die wir in bestimmten Situationen aus dem Eff Eff tun .Und dessen müssen wir uns bewusst werden. Bewusst darauf achten wie unser Unterbewusstsein reagiert. Frust ensteht, wenn unser Bewusstsein genau weiß, dass wir wieder mal viel zu viel in uns rein stopfen, aber wir uns nicht gegen das wehren können, was wir unseren Unterbewusstsein ja selber angewöhnt hatten. Der Griff zur Schokolade bei Traurigkeit. Das nie sättigende Vollstopfen des Magens bei leerer Seele. Der Griff in die Gummibärchen oder Chips Tüte bei einem spannenden Film. Der Griff am Wasser vorbei zur Cola.Unser Bewusstsein weiß ganz genau was es gerade wieder falsch macht. Achtet mal darauf. Wie ihr euch voll stopft, deswegen total gefrustet seid und euch fragt warum ihr damit nicht aufhören könnt.Und aus Frust darüber das Ganze von vorne anfängt

      Es ist nicht euer Bewusstsein das an einem Kühlschrank nicht vorbei laufen kann, es ist das Unterbewusstsein, das euch dort hinlenkt und ihr lasst das unbewusst zu , da eben das Unterbewusstsein über das Bewusstsein bestimmt, was auch wissenschaftlich bewiesen ist.
      Ihr seid also keine Versager. Ihr habt nur euer Unterbewusstsein falsch gefüttert, und somit eben auch den
      Körper.
      Das Unterbewusstsein bestimmt so vieles von unserem Tun, im Positiven, sowie aber auch im Negativen. Das trifft auch auf den Griff zur Zigarette zu.

      Seid ihr euch dessen erstmal bewusst, achtet genau darauf und erkennt die Muster, steht ein langer Weg der Umgewöhnung des Unterbewusstseins vor euch.Das braucht Zeit, Geduld, Disziplin und viel Kraft. Und vor allem dem Willen was zu ändern. Dauerhaft.
      Auch beim Einkauf greift euer Unterbewusstsein zu. Irgendwann war es umgewöhnt bei mir und ich griff automatisch nur zu dem, was ich meinem Unterbewusstsein neu eingetrichtert hatte

      Ich wünsche dir alle Kraft der Welt. :positiv:
    • Das ist ja mein Thema. :-)

      Ich bin neu in diesem Forum :hallo: und genau dieses Thema war mein Beweggrund mich hier anzumelden.
      Es kann so nicht weiter gehen und Dickmamsell, als ich deinen Beitrag las machte es irgendwie "klick", ich danke Dir für deine Zeilen und werde dies direkt umsetzen.

      Mir ist nämlich sofort aufgefallen, dass an meinem Schreibtisch immer was zum naschen steht und ich weiss gar nicht, wie das da hingekommen ist - seltsam nicht wahr?

      LG, Carlssen
    • Hallo liebe Mitleidende,


      Ich kann definitiv sagen, dass bei der Esssucht, wie bei allen anderen Suchtkrankheiten auch, eine komplette Heilung ausgeschlossen ist. Das bedeutet aber nicht, dass man immer wieder dementsprechend handelt und handeln wird. Also diese Krankheit kann zum Stillstand gebracht werden, man kann sehr lange Zeit, sogar sein Leben lang symptomfrei leben. Aber die Krankheit bleibt und verschwindet nicht vollständig. Wird vielleicht weniger präsent, aber lauert immer irgendwo und es gibt immer wieder Rückfallgefahr. Das bedeutet, dass bei einem Rückfall alles wieder in die altgewohnte Richtung gehen KANN (nicht muss, aber kann.) Diese Gefahr wird immer weniger wahrscheinlich, je länger man symptomfrei bzw "trocken" gelebt hat.

      Eine Suchtkranke ist wie eine Essiggurke und eine Essiggurke kann nie wieder eine frische, normale Gurke werden. Das bedeutet aber nicht, dass die Essiggurke ihr Leben lang im Essig leben muss. Sie kann draußen unter anderen Gurken ganz normal leben, wird aber für immer eine Essiggurke bleiben. (Das Beispiel steht auch ähnlich im blauen Buch der AA)


      (Ich bin selber essgestört, außerdem habe ich eine Ausbildung zum
      Suchtkrankenhelferin bei dem Diakonischen Werk Hessen gemacht, habe zwar ein Zertifikat, übe die Beratungstätigkeit aber zur Zeit nicht aktiv aus)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Arit ()

    • dickmamsell schrieb:


      Nämlich weiter zu machen und genau dieses "Rückfall sich vollgefressen und schlecht fühlen Gefühl" als Erinnerung zu speichern, die man abrufen kann wenn man wieder schwach wird und die Sucht siegt. Mit solchen Erinnerungen, die wirkungsvoller werden desto öfter man sie hat, wird es immer leichter werden die Sucht zu kontrollieren, sie immer weniger zu zu lassen, da man weiß und gelernt hat, das nachgeben bringt nichts , außer eben dieses schlechte Gefühl.


      Ich lese das immer wieder (hab da auch ein Buch dazu), dass anscheinend wirklich viele Ess-Gestörte das so erleben: jetzt hab ich gefressen und dann fühle ich mich schlecht und habe versagt.

      So empfinde ich das für mich aber nicht. Es ist mehr das Gefühl: "Boah, das war lecker und jetzt geht's mir gut. Hat sich doch gelohnt."

      Von daher ist dieser Ansatz für mich eher kontraproduktiv...

      Und man wird sich ablenken, lernt Emotionen anderes zu regeln anstatt mit Fress Anfällen, die man für ein Rückfall, ein Aus hält. Ein Rückfall, ein Aus ist abernur die endgültige Aufgabe einer Sache. Bitte denkt daran, dass wir nur so stark adipös sind/waren, weil wir tagtäglich unserere Sucht, der Völlerei verfallen waren. Ein Monat hat 30/31 Tage, ein Jahr 365 Tage. Überlegt mal was wir geleistet haben, wenn wir es geschafft haben von 365. mal Emotionen zu futtern, es nur noch 12-24 mal im Jahr tun ?


      12x im Jahr weniger fressen wird sich leider nicht signifikant auswirken...

      Füttere dein Unterbewusstsein mit Neuem


      Wie meinst Du das?

      Dinge, die wir in bestimmten Situationen aus dem Eff Eff tun .Und dessen müssen wir uns bewusst werden. Bewusst darauf achten wie unser Unterbewusstsein reagiert. Frust ensteht, wenn unser Bewusstsein genau weiß, dass wir wieder mal viel zu viel in uns rein stopfen, aber wir uns nicht gegen das wehren können, was wir unseren Unterbewusstsein ja selber angewöhnt hatten. Der Griff zur Schokolade bei Traurigkeit. Das nie sättigende Vollstopfen des Magens bei leerer Seele. Der Griff in die Gummibärchen oder Chips Tüte bei einem spannenden Film. Der Griff am Wasser vorbei zur Cola.Unser Bewusstsein weiß ganz genau was es gerade wieder falsch macht. Achtet mal darauf. Wie ihr euch voll stopft, deswegen total gefrustet seid und euch fragt warum ihr damit nicht aufhören könnt.Und aus Frust darüber das Ganze von vorne anfängt


      Natürlich ist das ein antrainiertes Verhaltensmuster. Und leider funktioniert es ja auch, so wie beim Alkoholiker der Alkohol, beim Raucher die Zigarette oder beim Ritzer das Ritzen. Es entspannt, es nimmt den Druck, es geht besser.

      Nur dummerweise kann der Ess-Süchtige halt nicht komplett mit dem Essen aufhören, anders als der Raucher und all die anderen mit ihrer Sucht.

      Ich habe mal gelesen, dass Ess- und Kaufsucht die gemeinsten Süchte sind, eben weil man da keinen 100%igen Cut machen kann und sagen: ich mache das überhaupt nicht mehr und blende es komplett aus. Bei Optifast geht man ja in den 12 Wochen der Formula-Diät so halbwegs diesen Weg, also dass Essen ausgeblendet wird und der Körper nur noch mit dem Nötigsten versorgt wird, ohne aber dass es großartig schmeckt.

      Hat bei mir aber leider auch nicht wirklich funktioniert.

      Das Unterbewusstsein bestimmt so vieles von unserem Tun, im Positiven, sowie aber auch im Negativen. Das trifft auch auf den Griff zur Zigarette zu.

      Seid ihr euch dessen erstmal bewusst, achtet genau darauf und erkennt die Muster, steht ein langer Weg der Umgewöhnung des Unterbewusstseins vor euch.Das braucht Zeit, Geduld, Disziplin und viel Kraft. Und vor allem dem Willen was zu ändern. Dauerhaft.


      Und das ist ja genau meine Frage: WIE lerne ich das? Wer (als Therapeut? Arzt?) unterstützt mich da, wenn ich schon keinen Personal Trainer habe?

      Denn die zugrunde liegenden Mechanismen sind mir schon klar. Essen bedeutet in vielen Fällen nicht Nahrungsaufnahme (was ja ok wäre), sondern ganz was anderes. Und oftmals lässt sich dieses "ganz was anderes" schlicht und ergreifend nicht realisieren (wie z.B. die Umarmung eines Menschen oder auch "das, was man im Bett machen könnte, wenn man nicht alleine schlafen müsste" *flöt*). Also ist Essen einfacher, weil immer verfügbar. Essen hält alle Verabredungen ein, es zickt nicht rum, hat keine Migräne; es muss kein Auto reparieren und betrügt einen auch nicht mit der besten Freundin (und all so was).

      Sprich: wie kann ich lernen, was ich eigentlich bräuchte, wenn ich Essen als Ausweg nutze und wie lenke ich das in andere Bahnen, wenn das, was ich bräuchte, auch nicht zu haben ist?!? Ich bräuchte da wirklich ganz viel Unterstützung, weiß aber einfach nicht wo.


      Und ich bin überzeugt, dass wenn ich das lernen könnte (und ich versuche es ja seit über 35 Jahren), dann bräuchte ich auch keine OP mehr. Umgekehrt wird die Op wahrscheinlich scheitern, weil ich genau das ja nicht im Griff habe.



      Ach Menno :(. Warum kann ich nicht süchtig sein nach Karottenschnitzen, Mineralwasser, Magerquark und 10km-Läufen ;(
      07.02.2018 Beginn Eiweißphase 163kg
      22.02.2018 Op-Gewicht 156,3kg
      15.05.2018 123,9kg -> BMI 39,5, ich habe "nur" noch Adipositas Grad 2
      30.09.2018 102,2kg macht -60kg!!!
      07.11.2018 Der Uhu ist gelandet - nur noch 98kg!
      23.07.2019 jetzt bei 87,5kg - BMI unter 28 YEAH!!!
    • @LadyVenus


      Von daher ist dieser Ansatz für mich eher kontraproduktiv...


      Dann ist man im Kopf noch nicht soweit wenn man sich immer noch falsch gesättigt wohl fühlt. Also Seelenhunger mit Nahrung kompensiert und weil man die Seele eben nicht durch den Magen sättigen kann , wird man auch nie satt werden. Wie lange hast du dieses Gefühl: "Boah, das war lecker und jetzt geht's mir gut. Hat sich doch gelohnt." ? Es kommt wieder und wieder oder ? Man lügt sich damit eben nur selber an und das muss man sich eben ehrlich zugeben und das tun eben Viele einfach dementieren :)
      12x im Jahr weniger fressen wird sich leider nicht signifikant auswirken...

      Ne, umgedreht, lies bitte nochmal ;) Ich schrieb:Überlegt mal was wir geleistet haben, wenn wir es geschafft haben von 365. mal Emotionen zu futtern, es nur noch 12-24 mal im Jahr tun ?

      Füttere dein Unterbewusstsein mit Neuem
      Wie meinst Du das?


      Neuen Handlungen in bestimmten emotionalen Situationen, anstatt sie eben zu zu futtern...und dazu gehört auch zb Langeweile.

      Hat bei mir aber leider auch nicht wirklich funktioniert.


      Wichtig ist nicht das abnehmen. Wichtig ist das Halten.Es ist ganz egal wie du abgenommen hast, wichtig ist was man sich währenddessen selber bei gebracht hat, bearbeitet hat, natürlich gehört auch viel Disziplin dazu, und zwar das ganze Leben lang, wie bei jedem Menschen. Jeder Mensch würde dick werden, würde er dauerhaft undiszipliniert mit Nahrung sein.Und es gibt eben Hilfestellungen um diese Disziplin so gut wie möglich zu halten d.h. eben nicht mehr dauerhaft "Völlerei" zu treiben. Genügsamer werden und mehr die Seele füttern, sich selber zu finden, sich von Dingen zu trennen die einem nicht gut tun und auch die Stärke zu finden nein zu sagen wenn man nein sagen will, die Stärke los zu lassen. Und die Stärke es nicht mehr allen recht machen zu wollen nur um geleibt zu werden. und auch die Stärke zu verzeihen. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden, aber am AnFang steht die Ehrlichkeit. Denn Fakt ist, dieser Hunger, diese unbändige Lust zu essen auch wenn man satt ist, kommt nicht vom Magen, nicht vom körperlichem Hunger..denn, auch wenn du operiert bist ist er ja da, man bekommts nur nicht rein..und wenn es dann wieder rein passt und nicht gelernt hat seine Seele anders zu "sättigen" dann sind sie wieder da, die alten Muster....

      Sprich: wie kann ich lernen, was ich eigentlich bräuchte, wenn ich Essen als Ausweg nutze und wie lenke ich das in andere Bahnen, wenn das, was ich bräuchte, auch nicht zu haben ist?!? Ich bräuchte da wirklich ganz viel Unterstützung, weiß aber einfach nicht wo.


      Da ich das ganz alleine getan habe und durch die Hölle bin um auf einem anderen Lebensniveau raus zu kommen weiß ich das leider nicht, ich hab gekämpft, geflucht, geweint auf meiner Reise in mein Ich, und diese Reise muss leider jeder selber gehen für sich, mit oder ohne Therapeut, mit oder ohne OP..wir wissen alle wie man abnimmt im Grunde, aber das Problem der ESSSucht ist nicht die Abnahme, sondern das Halten, also ist eine Diät oder eine Magen OP nicht die Lösung zur Kontrolle der eigentlichen Sucht.


      Und ich bin überzeugt, dass wenn ich das lernen könnte (und ich versuche es ja seit über 35 Jahren), dann bräuchte ich auch keine OP mehr. Umgekehrt wird die Op wahrscheinlich scheitern, weil ich genau das ja nicht im Griff habe.


      Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest :) Du kannst das lernen, jeder kann das.Aber es kann furchtbar weh tun, und für diesen Schmerz muss man bereit sein...Ich hatte die Wahl, sterben oder kämpfen....
    • Hallo LadyVenus

      deine Zeilen könnten von mir sein! Es wurde schon viel zu dem Thema geschrieben und ich kenne dich nicht gut genug, um zu wissen, was davon für dich richtig sein könnte, also ist dies ausschließlich subjektiv zu verstehen.

      Mir gings auch immer relativ gut, bis ich Anfang 50 war, da machte das Kreuz nicht mehr mit und dann kam auch noch so'n fieser Diabetes daher. Konnte kaum noch 200m am Stück gehen und gehen und sprechen zugleich war schon gar nicht mehr drin, mein Körper war in der Kernschmelze und es ging mir auf einmal schlecht.

      Stimmt schon, dein Essverhalten kann die OP nicht korrigieren, aber du kannst dir verdammt noch mal besser Startbedingungen schaffen als ohne. Will sagen: es ist schon ein Riesenunterschied, ob du mit 130kg anfängst, dein Leben umzukrempeln oder mit wesentlich weniger.

      Ich bin kein Therapie-Fanatiker, eher Pragmatiker und das ganze Psycho-Geseier geht mir persönlich eher auf den Keks. Ich bin der Meinung, dass heute die Auffassung vertreten wird, jeder Furz und Knall muss unbedingt gnadenlos therapiert werden, auf Teufel komm raus. Die Menschen mit richtigen Traumata gehen dabei irgendwie unter, mir ist das zu inflationär, ein bisschen wie in den USA: da hat man einen Psychiater, das gehört einfach zur Grundausstattung dazu. Therapie ist sicher gut und wichtig, aber immer und überall? Nein, das glaube ich nicht. Lorenzia hat das richtige Stichwort genannt: Compliance.

      Bei mir kam noch erschwerend hinzu, dass mein Bypass eigentlich seinen Job von Anfang an nicht wirklich gemacht hat, keinen Hunger, Lebensmittel nicht vertragen - kenn ich alles nicht. Selbst der AC hat mir bescheinigt, dass nicht er, sondern ich das geschafft habe und darauf bin ich sowas von stolz, das geb ich nicht kampflos wieder her! DAS und nur das ist meine Motivation, weiterzukämpfen und das tue ich, sein inzwischen fast 2 Jahren. Aufgeben? No way! Rückschläge? Ja, passiert und in letzter Zeit auch etwas zu oft. Aber ohne OP hätte ich wahrscheinlich jetzt 150kg auf der Waage, 'ne Rücken-OP und meine Lebensqualität wohl eher gegen Null, wenn ich nicht vielleicht sogar schon den Löffel abgegeben hätte.

      Ich sehe mein Gewichtsmanagement ein bisschen wie meinen Job: da ist auch vieles eher suboptimal; trotzdem muss ich es akzeptieren und kann nicht wegen jeder Kleinigkeit 'ne Riesenwelle machen; gewissen Sachzwängen kann man sich nun mal nicht einfach entziehen.

      Mein Pragmatismus hilft mir auch ehrlich zu sein zu mir selbst, d.h. ich führe nach wie vor ein Ernährungstagebuch, alle Sünden werden gnadenlos dokumentiert, ich muss mir den Spiegel vorhalten und finde mich manchmal richtig Sch.............. Aber auch das ist eine Facette von mir, mit der ich klarkommen muss - das kann kein Therapeut der Welt für mich übernehmen!

      Auch wenn ich irgendwie nur einen Placebo-Bypass habe, kann ich eines mit 100%iger Sicherheit sagen: Ohne OP hätte ich es niemals so weit gebracht und deshalb habe ich sie auch keine Sekunde bereut.

      Lass dich nochmal an anderer Stelle vernünftig beraten, ein gutes Netzwerk (privat und professionell) ist unbezahlbar.

      Vielleicht schaffst du es ja auch ohne OP - wie auch immer, Hauptsache du kommst deinem Ziel näher und bist körperlich wieder in besserer Form.

      Toi Toi Toi!

      Chi
      +++
    • Hallo,

      ich hab jetzt nicht alles durch gelesen, aber überfolgen und es sind einige wichtige Dinge dabei.

      Ich selber bin auch einer der eher bisher die Süchte nur verschoben hat, als beseitigt. Als Borderliner habe ich geritzt, das hab ich dann geschafft aufzuhören, hab mit dem rauchen angefangen, da hab ich dann aufgehört und hab noch mehr gegessen usw. Ich kenn das leider zu gut. Mir hat wirklich nur die jahrelange Therapie geholfen um damit meistens klar zu kommen. Ich bin sowieso schon ewig in Dauertherapie, aber seit 5 Jahren bei meinem jetzigen und er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er macht überwiegend Verhaltenstherapie gepaart eben auch mit (ich weiß das Fachwort nicht) auch die Hintergründe zu ergründen.

      Dort bin ich auch in der Gruppentherapie DBT (was eigentlich für Borderliner entwickelt ist, aber mittlerweile in mehreren Bereichen angewendet wird teilweise). Da erarbeitet man sich neue Wege und lernt sich besser kennen. Vielleicht könnte dir sowas in der Art helfen. Bei einer Therapie muss es eben auch der passende Therapeut sein. Hatte genug "Vollpfosten" wo es mir danach fast noch schlechter ging wie vorher. Ich denke bei einer Sucht ist eine Therapie unumgänglich. Vorallem da du das Suchtmittel nicht einfach weg lassen kannst, sondern lernen musst in Maßen damit umzugehen.

      Ich hab mein Essen als Belohnung, Bestrafung (ja auch das gibts) usw soweit im Griff, aber trotzallem immer wieder zu kämpfen. Da hilft mir aber auch das Gelernte von der Therapie. Ich weiß ja nicht wie es bei dir dazu kam, ich weiß meine Hintergründe mittlerweile halbwegs (ganz zu erforschen ist ein sehr anstrengender WEg) und kann oft schon vorab gegensteuern. Da bin ich gerade dabei das wieder mehr in den Griff zu bekommen.

      Ich hoffe du findest deinen Weg mit einer guten Begleitung.

      LG Elona
      [Blockierte Grafik: http://www.diaetticker.de/T_076c35bee48b133bd1162b4dca24b601.png]

      Gewichtshöhepunkt Januar 2014 - 156kg ;( BMI 60,9

      Erstgespräch AC 17.02.2014 - 148,9kg BMI 58,2, Antragsabgabe 6.6.14, MDK Weiterleitung 11.6.14, Kostenzusage 18.6.14, OP Termin 15.7.14, OP Gewicht 143,9kg, Gewichtanstieg im KH auf 147,3kg :panik:, KH-Entlassung 24.07.14 - 139,3kg,
      10 Monate Post-OP 96kg (juhu Minus 60kg)
    • hi,
      ich kann es genau nachvollziehen und leider habe ich keine dauerlösung. ich kenne leute die es schaffen und wünsche dir viel kraft.
      lg
      susu
      139 kg 28.10.2005 Gastroplastik OP nach Eckhoud
      89 kg mal erreicht...
      aktuell Kampf wieder ein UHU zu werden...
    • Hallo LadyVenus,
      ich war ein Leben lang übergewichtig. Habe mit allen mögliche Diäten Gewicht ab aber auch wieder zugenommen.
      Dann bin ich in München zum AdipositasZentrum gegangen und habe ich mit 63 Jahren zu eine OP entschieden.
      Es war die richtige Entscheidung. Von 198 Kg. auf nun mehr 98 Kg. Das ist zwar immer noch zu viel aber ein BMI von 27 darf in meinem Alter ruhig sein. Den BMI halte ich nun seit 3 Jahren konstant. Man muss nicht immer wieder zunehmen.
      Pietro

      Wenn du den Geschmack eines Apfel erkennen willst, musst du hineinbeißen
    • Ich möchte Dir mal ganz kurz meinen Weg umreissen:
      Ich bin essgestört/esssüchtig seit meiner frühesten Pupertät, also mit 10/11 ging es wohl los. Mein Partner hat mich dann dazu gebracht, mich meiner Esstörung zu stellen, mit 24 hab ich eine Verhaltenstherapie begonnen, die leider gar nix besser sondern eher Dinge schlechter gemacht hat, weil plötzlich soviel aufgedeckt wurde was ich vorher gar nicht in Frage gestellt habe, bzw. wo ich einfach aktiv weggesehen habe.
      Ich bin dann in die Schön-Klinik nach Bad Bramstedt gegangen - eine von vielleicht drei oder vier Kliniken in Deutschland die sich mit adipös Essgestörten auskennt und sogar eine eigene Station für selbige hat. Ich war dort 8 Wochen und habe immense Fortschritte gemacht - es war -wie erwartet- kein Spaziergang, aber am Ende hatte das Essen seinen "Zauber" für mich verloren - seitdem kann es mich zwar immer noch beschäftigen, nicht aber belohnen oder emotional regulieren. Erst nach dem Klinikaufenthalt habe ich begonnen, mir ein normales Essverhalten zu erarbeiten und zu festigen - vor einer OP hatte ich riesigen Schiss. Nach einem Jahr (mit 26/27) habe ich nochmal eine ambulante Therapie begonnen, um Hilfe zu haben beim festigen des neuen Verhaltens und um gegen die aufkommende Depression zu kämpfen... Ohne Essen als Betäubungsmittel kam da einiges an die Oberfläche.
      Danach hat es nochmal zwei Jahre gedauert, ehe ich in meinem normalen Essverhalten soweit gefestigt war, dass ich mich getraut habe, einen Abnahmeversuch zu starten - das war Anfang 2013, da war ich schon hier im Forum und habe von 151 auf 120kg abgenommen - leider haben meine Knochen überhaupt nicht mitgespielt und ich habe auch gemerkt, dass mir starkes Hungern nicht gut tut. Ergo habe ich dann alles in die Wege geleitet um operiert zu werden. Operiert wurde ich im Februar mit 30 Jahren. Also von erster Therapie bis OP 6 Jahre. Aber mir geht es jetzt gut, ich habe in den Jahren gelernt, Alternativen statt Essen zu nutzen, ich bin stabil in meinen Strategien und ich bin nicht mehr auf Kriegsfuss mit Essen. Es passiert mir immer noch, dass ich zur Ablenkung oder bei grossen Schmerzen esse, aber das hält sich echt in Grenzen und selbst wenn ich es tue - ich bin auch da mit 150g satt und achte gut darauf, nicht zuviel schädliches im Haus zu haben.

      Für mich war der Weg auch wenn er so lange war, genau der richtige und ich bin mir sehr sicher dass ich so auch langfristigen Erfolg haben werde. Und ich bin mir auch relativ sicher, dass eine OP ohne die Vorarbeit nicht den Erfolg hätte haben können bzw. mich in grosse seelische Nöte gebracht hätte.

      Dir für Deinen Weg alles Gute!
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?