Hallo,
ich habe mich erst kürzlich in diesem Forum angemeldet und würde gerne von "erfahrenen" Usern mit ähnlichen Voraussetzungen wissen, wie meine Chancen auf Kostenübernahme für einen Magenbypass stehen.
Zu mir:
Ich bin 33 (ab Mai 34) Jahre alt, bin 1,95m groß und habe einen BMI von 47.
Ausführlich und detailliert befasst habe ich mich mit dem Thema Magenbypass und Adipositas-Chirurgie seit etwa einem guten halben Jahr. Mein Übergewicht schleppe ich bereits seit dem Grundschulalter mit mir herum, konnte es aber als Teenager bis zum Abi einigermaßen im Griff halten. Das mag damit zusammenhängen, dass ich seinerzeit extrem viel Sport betrieben habe (Handball als Leistungssport und Tischtennis).
Über die Jahre stetig nach oben ging es mit dem Gewicht dann mit dem Einstieg ins Berufsleben (Büro-Job). Parallel dazu habe ich mit dem Handball aufgehört. Ich hatte kurz vor dem Sprung aus dem Jugend- in den Erwachsenenbereich einen Kreuzbandriss und kam danach nie wieder ansatzweise an mein früheres Niveau heran. Bis heute spiele ich nur noch Tischtennis auf Vereinsebene (mind. 3x wöchentlich), auch deshalb, weil meine Füße und Knie heutzutage einen intensiveren Ballsport, an dem generell mein Herz hängt (bin begeisterter Sportanhänger, aktiv als auch vom allgemeinen Interesse her), nicht mehr zulassen. Ansonsten gehe ich etwa alle zwei Wochen schwimmen und fahre vor allem in der warmen Jahreshälfte oft Fahrrad.
Mein Übergewicht verdanke ich zwar zum Teil auch meiner ebenfalls adipösen Mutter, aber natürlich auch meiner jahrelangen ungünstigen Ernährung. Keine Frage. Ich habe über die Jahre viele verschiedene Diät-Anläufe versucht, habe auch schon zwei- oder dreimal geschafft, ca. 10 kg abzunehmen. Jedoch wurde ich immer wieder Opfer des Jo-Jo-Effekts.
Ich wohne im Rhein-Main-Gebiet (Hessen), bin bei der Barmer GEK krankenversichert und hatte im November mein Erstgespräch im Klinikum Offenbach. Abgesehen davon, dass ich aufgeklärt wurde, was an Unterlagen nötig ist, um bei der KK Antrag auf Kostenübernahme stellen zu können, war der Termin nicht sehr positiv. Der Ablauf hatte was von fließbandmäßiger Patientenabfertigung. Das ganze war sehr unpersönlich und ich fühlte mich einfach nur abgefertigt.
Immerhin wusste ich jetzt aber, was ich alles an Belegen und Unterlagen brauchte.
Daraufhin habe ich im Dezember erneut eine Ernährungsberatung angefangen. Die sechs Monate, die die KK verlangt, habe ich also im Mai voll. Ein kleine Gewichtsabnahme habe ich auch dadurch erreichen können. Aber jetzt, nach ca. 5kg gerät das ganze schon wieder ins Stocken und ich schaffe es zwar, nicht wieder zuzulegen, aber nach unten rührt sich im Moment auch nichts mehr.
Anfang dieser Woche hatte ich auch meinen Termin beim Psychiater. Sein positives Attest ("Keine Anzeichen für eine psychische bzw. psychiatrische Grunderkrankung") hatte ich bereits nach zwei Tagen im Briefkasten.
Von meinem Sportverein habe ich mir eine gestempelte Bestätigung zukommen lassen, dass ich langjährig am aktiven Spielbetrieb teilnehme. Meine anderen sportlichen Aktivitäten kann ich leider nicht schriftlich nachweisen.
Im März habe ich erneut Termin beim Endokrinologen, um mir einen aktuellen Befund zu besorgen. Ich habe zwar bereits einen Befund, der eine hormonelle Ursache für die Adipositas ausschließt. Jedoch sei dieser der KK wohl zu alt. Sie bestehe auf einen Befund, der maximal ein Jahr alt ist.
Vor etwa zwei Wochen hatte ich ein weiteres Erstgespräch, diesmal im Klinikum Sachsenhausen in Frankfurt bei Chefarzt Dr. Staikov. Dieser Termin stellte einen völligen Kontrast zu meinem Kurzauftritt in Offenbach dar. Nach der obligatorischen Vermessung nahm sich Dr. Staikov für mich ca. 70 Minuten Zeit und erläuterte mir alle zunächst wichtigen Informationen und beantwortete bereitwillig alle Fragen. Er befürwortete definitiv die Notwendigkeit eines chirurgischen Eingriffs. Wir sind uns darüber einig, das der Bypass in meinem Fall die sinnvollste Lösung ist. Ein entsprechendes Gutachten durch ihn müsste ich in 1-2 Wochen erhalten. Der Arzt sowie die Gegebenheiten vor Ort haben mich überzeugt, einen möglichen Eingriff in Sachsenhausen durchführen zu lassen.
Falls die Kostenübernahme klappt, wäre es natürlich auch mein Ziel nach einer Gewichtsreduktion, meine sportliche Aktivität wieder zu erhöhen....ganz einfach, weil ich Spaß daran habe.
Im Mai werde ich also höchstwahrscheinlich folgendes zusammengetragen haben:
-Gutachten/Empfehlung des Chirurgen
-Empfehlung durch meinen Hausarzt
-Bericht der Ernährungsberaterin (Dipl.-Oecotrophologin) über 6 Monate inkl. eines ca. dreiwöchigen Ernährungsprotokolls
-positives Attest durch den Psychiater
-endokrinologischer Befund (Ausschluss hormoneller Ursachen)
-schriftlicher Nachweis über sportliche Betätigung durch Sportverein
Alles in allem fühle ich mich zwar, im Gegensatz zu vielen anderen Leidensgenossen psychisch (noch) relativ stabil, jedoch lassen sich die ersten Auswirkungen der Adipositas nicht mehr wegreden. Ich habe erhöhten Blutdruck, mein Zuckerwert befindet sich (noch) im oberen Normbereich, ist aber wohl nur noch eine Frage der Zeit. Ich habe eine chronische schubweise Akne (vor allem unter dem Bauch und am Gesäß), Lipödeme an den Unterschenkeln mit Hautverfärbungen und schlechter Wundheilung. Meine Füße, Knie und immer öfter der Rücken bereiten mir Schmerzen, vielleicht auch durch die Kombination hohes Gewicht/gelenkbelastender Sport.
Ansonsten wäre zu sagen, dass wir einen siebenjährigen Sohn haben. Was ich heutzutage bereits schon alles nicht oder nicht mehr mit ihm unternehmen kann, ist das, was mir abseits der körperlichen Probleme am meisten zu schaffen macht. Mehr noch als das Schamgefühl, meinen üppigen Körper außerhalb unserer vier Wände zu präsentieren, sei es beim duschen nach dem Sport (das verschiebe ich schon lange auf zu Hause), beim Auftritt im Schwimmbad oder auch meine elende Schwitzerei bei allem möglichen, wenn es draußen nicht grade Stein und Bein friert.
So, jetzt habe ich, glaube ich, so ziemlich alles von mir preisgegeben, was ihr wissen müsst.
Ich bitte euch jetzt um eure Einschätzungen, wie meine Chancen stehen, die OP genehmigt zu bekommen.
Bei einem Besuch bei einer SHG in Sachsenhausen habe ich erfahren, dass es enorm auf das Bundesland (in meinem Fall Hessen) ankommt als auch natürlich auf die persönliche Historie.
Ich weiß, es war bisher viel Text. Ich dachte aber, dass es notwendig ist, euch möglichst ausführlich über meinen Fall zu informieren.
Und jetzt... Feuer frei für eure Antworten.
Vielen Dank schon jetzt...
Liebe Grüße
Blockwart
ich habe mich erst kürzlich in diesem Forum angemeldet und würde gerne von "erfahrenen" Usern mit ähnlichen Voraussetzungen wissen, wie meine Chancen auf Kostenübernahme für einen Magenbypass stehen.
Zu mir:
Ich bin 33 (ab Mai 34) Jahre alt, bin 1,95m groß und habe einen BMI von 47.
Ausführlich und detailliert befasst habe ich mich mit dem Thema Magenbypass und Adipositas-Chirurgie seit etwa einem guten halben Jahr. Mein Übergewicht schleppe ich bereits seit dem Grundschulalter mit mir herum, konnte es aber als Teenager bis zum Abi einigermaßen im Griff halten. Das mag damit zusammenhängen, dass ich seinerzeit extrem viel Sport betrieben habe (Handball als Leistungssport und Tischtennis).
Über die Jahre stetig nach oben ging es mit dem Gewicht dann mit dem Einstieg ins Berufsleben (Büro-Job). Parallel dazu habe ich mit dem Handball aufgehört. Ich hatte kurz vor dem Sprung aus dem Jugend- in den Erwachsenenbereich einen Kreuzbandriss und kam danach nie wieder ansatzweise an mein früheres Niveau heran. Bis heute spiele ich nur noch Tischtennis auf Vereinsebene (mind. 3x wöchentlich), auch deshalb, weil meine Füße und Knie heutzutage einen intensiveren Ballsport, an dem generell mein Herz hängt (bin begeisterter Sportanhänger, aktiv als auch vom allgemeinen Interesse her), nicht mehr zulassen. Ansonsten gehe ich etwa alle zwei Wochen schwimmen und fahre vor allem in der warmen Jahreshälfte oft Fahrrad.
Mein Übergewicht verdanke ich zwar zum Teil auch meiner ebenfalls adipösen Mutter, aber natürlich auch meiner jahrelangen ungünstigen Ernährung. Keine Frage. Ich habe über die Jahre viele verschiedene Diät-Anläufe versucht, habe auch schon zwei- oder dreimal geschafft, ca. 10 kg abzunehmen. Jedoch wurde ich immer wieder Opfer des Jo-Jo-Effekts.
Ich wohne im Rhein-Main-Gebiet (Hessen), bin bei der Barmer GEK krankenversichert und hatte im November mein Erstgespräch im Klinikum Offenbach. Abgesehen davon, dass ich aufgeklärt wurde, was an Unterlagen nötig ist, um bei der KK Antrag auf Kostenübernahme stellen zu können, war der Termin nicht sehr positiv. Der Ablauf hatte was von fließbandmäßiger Patientenabfertigung. Das ganze war sehr unpersönlich und ich fühlte mich einfach nur abgefertigt.
Immerhin wusste ich jetzt aber, was ich alles an Belegen und Unterlagen brauchte.
Daraufhin habe ich im Dezember erneut eine Ernährungsberatung angefangen. Die sechs Monate, die die KK verlangt, habe ich also im Mai voll. Ein kleine Gewichtsabnahme habe ich auch dadurch erreichen können. Aber jetzt, nach ca. 5kg gerät das ganze schon wieder ins Stocken und ich schaffe es zwar, nicht wieder zuzulegen, aber nach unten rührt sich im Moment auch nichts mehr.
Anfang dieser Woche hatte ich auch meinen Termin beim Psychiater. Sein positives Attest ("Keine Anzeichen für eine psychische bzw. psychiatrische Grunderkrankung") hatte ich bereits nach zwei Tagen im Briefkasten.
Von meinem Sportverein habe ich mir eine gestempelte Bestätigung zukommen lassen, dass ich langjährig am aktiven Spielbetrieb teilnehme. Meine anderen sportlichen Aktivitäten kann ich leider nicht schriftlich nachweisen.
Im März habe ich erneut Termin beim Endokrinologen, um mir einen aktuellen Befund zu besorgen. Ich habe zwar bereits einen Befund, der eine hormonelle Ursache für die Adipositas ausschließt. Jedoch sei dieser der KK wohl zu alt. Sie bestehe auf einen Befund, der maximal ein Jahr alt ist.
Vor etwa zwei Wochen hatte ich ein weiteres Erstgespräch, diesmal im Klinikum Sachsenhausen in Frankfurt bei Chefarzt Dr. Staikov. Dieser Termin stellte einen völligen Kontrast zu meinem Kurzauftritt in Offenbach dar. Nach der obligatorischen Vermessung nahm sich Dr. Staikov für mich ca. 70 Minuten Zeit und erläuterte mir alle zunächst wichtigen Informationen und beantwortete bereitwillig alle Fragen. Er befürwortete definitiv die Notwendigkeit eines chirurgischen Eingriffs. Wir sind uns darüber einig, das der Bypass in meinem Fall die sinnvollste Lösung ist. Ein entsprechendes Gutachten durch ihn müsste ich in 1-2 Wochen erhalten. Der Arzt sowie die Gegebenheiten vor Ort haben mich überzeugt, einen möglichen Eingriff in Sachsenhausen durchführen zu lassen.
Falls die Kostenübernahme klappt, wäre es natürlich auch mein Ziel nach einer Gewichtsreduktion, meine sportliche Aktivität wieder zu erhöhen....ganz einfach, weil ich Spaß daran habe.
Im Mai werde ich also höchstwahrscheinlich folgendes zusammengetragen haben:
-Gutachten/Empfehlung des Chirurgen
-Empfehlung durch meinen Hausarzt
-Bericht der Ernährungsberaterin (Dipl.-Oecotrophologin) über 6 Monate inkl. eines ca. dreiwöchigen Ernährungsprotokolls
-positives Attest durch den Psychiater
-endokrinologischer Befund (Ausschluss hormoneller Ursachen)
-schriftlicher Nachweis über sportliche Betätigung durch Sportverein
Alles in allem fühle ich mich zwar, im Gegensatz zu vielen anderen Leidensgenossen psychisch (noch) relativ stabil, jedoch lassen sich die ersten Auswirkungen der Adipositas nicht mehr wegreden. Ich habe erhöhten Blutdruck, mein Zuckerwert befindet sich (noch) im oberen Normbereich, ist aber wohl nur noch eine Frage der Zeit. Ich habe eine chronische schubweise Akne (vor allem unter dem Bauch und am Gesäß), Lipödeme an den Unterschenkeln mit Hautverfärbungen und schlechter Wundheilung. Meine Füße, Knie und immer öfter der Rücken bereiten mir Schmerzen, vielleicht auch durch die Kombination hohes Gewicht/gelenkbelastender Sport.
Ansonsten wäre zu sagen, dass wir einen siebenjährigen Sohn haben. Was ich heutzutage bereits schon alles nicht oder nicht mehr mit ihm unternehmen kann, ist das, was mir abseits der körperlichen Probleme am meisten zu schaffen macht. Mehr noch als das Schamgefühl, meinen üppigen Körper außerhalb unserer vier Wände zu präsentieren, sei es beim duschen nach dem Sport (das verschiebe ich schon lange auf zu Hause), beim Auftritt im Schwimmbad oder auch meine elende Schwitzerei bei allem möglichen, wenn es draußen nicht grade Stein und Bein friert.
So, jetzt habe ich, glaube ich, so ziemlich alles von mir preisgegeben, was ihr wissen müsst.
Ich bitte euch jetzt um eure Einschätzungen, wie meine Chancen stehen, die OP genehmigt zu bekommen.
Bei einem Besuch bei einer SHG in Sachsenhausen habe ich erfahren, dass es enorm auf das Bundesland (in meinem Fall Hessen) ankommt als auch natürlich auf die persönliche Historie.
Ich weiß, es war bisher viel Text. Ich dachte aber, dass es notwendig ist, euch möglichst ausführlich über meinen Fall zu informieren.
Und jetzt... Feuer frei für eure Antworten.
Vielen Dank schon jetzt...
Liebe Grüße
Blockwart
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