Verschiedene "Ess-Typen" an einen Tisch kriegen

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    • Verschiedene "Ess-Typen" an einen Tisch kriegen

      Huhu!

      Ich brauche einen Rat von euch.
      Mein Mann und ich sind total unterschiedliche "Ess-Typen". Er isst am liebsten sowas wie Pommes, Kroketten, und alles was irgendwie ungesund und fettig ist. Er isst keine Kartoffeln (in normaler Form), seltenst Reis oder Nudeln. Gesunde Ernährung ist für ihn kein Thema.
      Ich dagegen liebe es frisch zu kochen, neues auszuprobieren und abwechslung rein zu bringen.
      Sein Motto ist "Wenn ich heute keinen Hunger darauf habe, esse ich es auch nicht." Anfangs haben wir einen Ernährungsplan für 3-5 Tage geschrieben, damit wir auf einen Nenner kommen. aber das klappt leider nicht, da er eben nur das isst, worauf er jetzt gerade Hunger hat. X/ Mein Antrag auf einen Magen-Bypass ist raus.
      Ich habe aber nicht vor doppelt zu kochen. :thumbdown:

      geht es noch wem so? und wie regelt ihr das??

      lg :hallo:
      OP-Gewicht: 129,7 kg (BMI 48) - 03.03.2016

      Aktuelles Gewicht: 59,5 kg - 10.09.2018

      :hund :hund :hund
    • Ich verstehe dein Problem und ich hoff du bist mir ned böse, aber wenn er nur isst worauf er Lust hat, kann er es ja selber zubereiten? Wenn es "nur" um euch beide geht. Ansonsten würde ich vielleicht nochmal nach Kompromissen schauen, spätestens mit bypass kannst du ja erstmal denk ivh nicht zu fettig und Kohlenhydrat lastig essen...
      Hoff ihr findet einen weg
      Lg Schooferl
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      Wir sind verantwortlich für das, was wir tun, aber auch für das, was wir nicht tun. – Voltaire ...und genau darum muss ich jetzt was tun :waage:
    • Wird wohl nicht ausbleiben, das du öfters mit zwei unterschiedlichen Kochtöpfen werkeln muss, wenn er so uneinsichtig ist.
      Beim ein oder anderen kann man aber gut Kompromisse eingehen, ohen viel Aufwand.
      Mein Freund und seine Tochter essen sehr gerne mit Käse überbacken. Ich bekomme das Gleiche, nur das meine Seite zum Beispiel Käsefrei bleibt.

      Manchmal wiederum mag oder vertrage ich nur einen bestimmten Teil der Speisen nicht. Den lasse ich dann einfach weg oder koche mir dafür extra was. Z.B. wenn es Bratkartoffeln als Beilage gibt. Da werfe ich mir dann einfach eine Kartoffel ins Wasser und mache mir eine Pellkartoffel dazu.

      Aber vielleicht solltest du mit deinem Mann auch noch mal vorsichtig ein Gespräch suchen. Ich vertrage seit der OP z.B. nichts mehr was in Fett gebraten oder frittiert wurde. Dein Mann möchte doch sicherlich auch, das du mit dem Gewichtsverlust gesund wirst. Vielleicht ist das ein kleiner Ansatzpunkt für ihn. Das heißt ja nicht, das er auf alles ständig verzichten musst. Aber du solltest eben auch nicht auf deine Sachen verzichten müssen.
    • Es ist nun mal so, dass sich der Geschmack/die Verträglichkeit bei den anderen nicht verändert, wie bei uns Operierten. Wir erwarten, dass man uns nicht belächelt, wenn wir fast nur noch leichte Kost zu uns nehmen ... die anderen erwarten, nicht "bekehrt" zu werden.

      Bei unseren Kindern haben wir noch Einfluss und können eher bewirken, dass sie so ähnlich wie wir essen ... aber Partner sind Erwachsene, die selbst entscheiden wollen und dürfen ;)

      Selbstverständlich kann er für sich kochen, wenn er ganz anders isst als du. Für mich persönlich ist es einfacher, manchmal 2-3 verschiedene Gerichte zu kochen ... erstens, weil kein Platz in der Küche für 2 Personen ist, die dort hantieren sollen und man will doch zusammen essen ... und zweitens mag ich es nicht, wenn die Küche danach wie ein Schlachtfeld aussieht (wie es oft der Fall ist, wenn die Männerwelt verschiedene Kochkünste ausprobiert ... das war meine Erfahrung bisher :D ).

      Was bei uns zu Hause ganz gut klappt, sind verschiedene Eintöpfe oder Suppen ... davon essen wir alle ... und die anderen merken gar nicht, dass sie fettarm zubereitet sind, wenn man genug Gewürze oder Kräuter benutzt :zwinker: . Auch bei Saucen nehme ich Milch oder Joghurt statt Sahne und keiner hat den Unterschied gemerkt.

      Direkt nach der OP kannst du eh nur Sachen essen, die man keinem Nichtoperierten zumuten kann (Flüssig- und Breiphase) und schon da muss unterschiedlich gekocht werden. Ob du nun extra für ihn kochst, musst du entscheiden. Sonst steht es ihm frei, selbst für sich zu kochen oder belegte Brote zu essen :] .

      In meiner Umgebung habe ich festgestellt, dass manche Männer sich schon fast entmannt fühlen, wenn man sie zu gesundem Essen "bekehren" will :grinsen: und dann kommen manche Sprüche wie: "Ich befürchte, mir wachsen lange Ohren wie bei den Hasen, wenn du mir noch viele Salate oder viel Gemüse vorsetzt" :hase: . Erst bei :pommes: und :alles: stellt sich die Zufriedenheit wieder ein. Das wird auch vorgesetzt, aber immer seltener ;)
      abnehmen = neues Leben ?

      Mai 2007: Schlauchmagen - von 157 auf 134 kg abgenommen, danach wieder zugenommen bis auf 168 kg, bei Eintritt des Diabetes mit etwas Diät auf 154 kg runter, danach wieder 161 kg

      Febr. 2015: Umbau zum Omega-Loop-Bypass (Mini-Bypass) mit 157 kg nach Eiweißphase (vorher 161 kg)


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    • Ich habe meinen Mann im Regen stehen lassen und ihm frei gestellt das er sich sein Essen gerne selber zubereiten kann. Auf einer Seite war natürlich auch von ihm der Wunsch das ich mein Gewicht wieder reduziere aber gesunde Ernährung musste ja nun auch nicht sein. Ich habe allerdings nicht erst damit begonnen gesund zu kochen nachdem ich operiert war sondern lange Zeit vorher.

      Also habe ich langsam angefangen mich mit gesunder Ernährung zu befassen und langsam umgestellt. Da wurde gemäkelt und ich habe ihm die Wahl gelassen sich gerne selber was zu kochen. Das hat er genau 3 mal gemacht und hat es dann vor gezogen lieber den gesunden Kram von mir zu essen. Ein paar Monate später hat er mir dann gesagt, das die gesunden Gerichte genau so lecker sind.
      Und wenn wir mal Bock auf Fast Food haben ja dann wird es halt gegessen.

      Inzwischen belehrt er sogar einen Freund von uns, den es vor ein paar Monaten hart mit dem Herzen erwischt hat. Und erzählt ihm das es eine reine Kopfgeschichte ist mit dem Essen - schmecken kann gesund genau so gut.

      Richtig klick gemacht hat es jetzt bei ihm wo ich wieder alles esse aber halt nur sehr wenig wegen Minimagen - da kam jetzt die Äußerung es ist unglaublich was man sich alles so an Nahrung in den Kopf schiebt und es gar nicht braucht, weil du verhungerst ja nun auch nicht und du ißt so viel wie ein Baby.
      Diese Erkenntnis kam obwohl er zwar futtert wie ein Müllschlucker aber keine Gewichtsprobleme hat.
      Gruß Schnarchlotte [Blockierte Grafik: http://www.smilies.4-user.de/include/Flaggen/smilie_flag_264.gif]


      Man sollte immer wissen, was man sagt, aber nicht immer sagen, was man weiß.

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      OP-Bericht
    • Es kommt immer darauf an, wie weit ihr euch einig seid, wie eure Absprachen sind und wie gut euer beider Kompromissfähigkeit ist. Von "koch Dir Deinen Frass halt selbst" bis hin zu "ich ess was gesundes zusätzlich zu unserem gemeinsamen, ungesunden Essen" stehen Dir alle Möglichkeiten offen.
      Wenn es sich nur um die Beilagen dreht, dann kann er doch da essen was er möchte - Stärkebeilagen stehen für Dich nach der OP sowieso an letzter Stelle und da würde ich ganz ketzerisch mutmassen, dass es bei 10-30g auch noch relativ egal ist, ob Du eine Krokette isst oder eine halbe kleine Kartoffel. Schwieriger wird es dann schon, wenn Dein Freund kein Gemüse und Obst isst - bei unseren Portionen ist es ein Krampf, da für eine Person zu kochen. Dann bleibt eben Rohkost oder zur Not auch TK-Gemüse. Bei Fleisch und Fisch sehe ich die Probleme mit gesund/ungesund nicht so wirklich. Selbst ein durchwachsenes Steak kommt selten über 250kcal/100g und wird eigentlich von allen Männern geliebt und vergöttert. Gleichzeitig kannst Du Dir selbst den mageren Teil rausnehmen. Problematisch sind also eigentlich nur die verarbeiteten Lebensmittel wie Fleischwurst - hier kommt man ja gerne schon mal an die 400kcal ran - ebenso bei Fleischkäse, Leberwurst, Salami, Bratwürstchen etc.pp.
      Da kannst Du beim Einkauf aber schon einiges rausholen: Ich habe die Tage grobe Leberwurst eingekauft und da geht bei den normalen (nicht Diät) Produkten die Spanne von 240-410kcal je 100g - mein Mann hat sich neulich Chorizo gekauft, da war die Spanne an Fett in der Wurst bei deutlich unter 30g bis hin zu über 50g je 100g Wurst. Gehärtete Chorizo ist ewig haltbar und warum soll ich ihm nicht davon 2 Scheiben (á 10g etwa) in der Pfanne auslassen, bevor ich ihm das Rührei drin brate? Dafür spar ich es mir dann, die Pfanne anderweitig einzufetten.
      Ansonsten stellt sich bei uns ganz oft die Frage nicht, ob gesund oder ungesund - es wird gegessen, was schmeckt. Gestern hab ich ein Winter-Chilli á la Jamie Oliver gekocht - das ist eine wahre Geschmacksexplosion und dabei ist mir dann auch völlig egal, dass da durchwachsenes Schweinefleisch und karamellisisierte Zwiebeln drin sind. Denn ansonsten sind da mageres Rind, Kürbis, Tomaten, Paprika, Steinpilze und Kichererbsen die Hauptzutaten. Ich hab es nicht aufs Gramm genau ausgerechnet, aber grob überschlagen komm ich am Ende auf 120kcal/100g bei 10g Eiweiss - was will ich mehr?
      Ich kann auch eine Hühnerbrust mit Mozzarella und Basilikum und/oder Tomate füllen und sie dann schon anbraten und mit etwas Pesto servieren. Das Pesto bietet mir hochwertige Fette, der Mozzarella reichlich Eiweiss und die Hühnerbrust auch - und es hat auch nicht per se dieses Gesund-Stigmata. Oder ein Schweinefilet in Bacon-Kruste, das dann auch noch mit Käse gefüllt sein kann. Schmeckt saulecker und ist auch für uns post-OP gut zu essen... gleichzeitig ist es aber nicht ungesund. Für den Bacon nehm ich mageren Schinken, davon meist 100g á 200kcal, das Filet selbst liegt meist bei 500g, quasi fettfrei bei 120kcal, vom Käse wird es schwer, mehr als 60g in dem Filet unterzubringen - macht nochmal 200kcal zusätzlich. Insgesamt hat das Filet mit 650g Gewicht nachher also 1.000kcal bei 35g Fett und 150g Eiweiss... also mir hat das noch niemand als Diät-Frass vom Teller gestossen.

      Und ja, mein Mann -der ja seit gut 2 Monaten operiert ist- möchte auch jetzt hin und wieder was paniertes, ein Schnitzel oder Cordon Bleu. Das darf er auch gerne und mit Wonne essen, kleine Sünden müssen erlaubt sein, solange sie eben wirklich die Minderheit und nicht die Regel darstellen.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?