Stationäre Reha

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    • Stationäre Reha

      Hallo, ich bin neu hier, 52 Jahre, 1, 86 m und war vor kurzem ca. 150 kg schwer, habe Bluthochdruck (Spitzenwert war ca. 230 / 120, Durchschnitt nach medikamentöser Einstellung ca. 160 - 100) und Lymphödem. Mein Gewicht ist in meinem Leben schon mehrfach hoch und runter gegangen, das niedrigste war 87 kg, dann mal wieder 115 kg. Aber so schwer wie vor kurzen war ich noch nie. Den "letzten Rest" bei Zunehmen hat wohl die Rauchentwöhnung gebracht, als ich vor etwa einem Jahr aufgehört habe.
      Ich habe in meinem Leben noch nie eine Diät gemacht, und will auch keine Diät im eigentlichen Sinne machen.
      Da es mir zunehmend schlechter ging, will ich nun abnehmen.
      Das eigenartige: Ich war bei mehreren Ärzten (Hausärztin, Kardiologe, Hautärztin), aber niemand hat sich an meinem Gewicht gestört. Und als ich gesagt habe, dass ich abnehmen will, kam nur die Antwort: "ja, sollten Sie vielleicht, aber immer mit der Ruhe".
      Zuerst habe ich im Adipositaszentrum Dresden Neustadt angerufen. Aber da hat man zuerst enttäuscht reagiert, als ich gesagt habe, dass ich auf konservative Art abnehmen will. Auch ein MMK könne man mit mir nicht machen, da ich in der falschen Krankenkasse bin (gut ja, ich sollte vielleicht die Kasse wechseln, aber das geht nicht von heut auf morgen). Man könne mich körperlich und endokrinologisch untersuchen, und mir Adressen für Psychotherapie und Ernährungsberatung geben, mehr könne man nicht für mich tun. Eine stationäre Reha lehnt man ab wegen dem Jojo-Efekt nach Entlassung.
      Also wandte ich mich an meine Hausärztin: Sie war sofort begeistert von der Idee einer stationären Reha, und hat auch den Befundbogen recht schnell ausgefüllt. Laut dem, was da drin steht, müsste es für eine Reha reichen (Laut Leitlinien der Deutschen Adipositas-Gesellschaft sind die Voraussetzungen ähnlich wie für eine OP: BMI > 35 mit Folgeerkrankungen oder BMI > 40, jedoch sind die Anforderungen an vorangegangene Maßnahmen nicht so streng).
      Ich habe schon eine Reha-Klinik in meiner Nähe angesehen, und gefragt, wie es abläuft, und meine Hausärztin hat es auch aufgeschrieben:
      Psychotherapie in Einzel- und Gruppensitzungen, theoretische Ernährungsberatung, praktische Ernährungsberatung am Buffet und in Lehrküche, Bewegungstherpie und Sport. Es wird jedoch einem nicht das Essen vorgezählt, sondern man muss nach Ernährungsberatung schon selbst wissen, was und wieviel man isst. Und beim Sport ist auch teilweise Eigeninitiative erforderlich, aber Fitnessraum und Schwimmbad ist fast ständig geöffnet.
      Zur Überbrückung der Reha habe ich schon mal angefangen, bissel abzunehmen, und hab ca. 7 kg schon geschafft.

      Nun meine Fragen in die Runde:
      Wer hat so eine Reha schon mal gemacht, und wenn ja, mit welchem Ergebnis.
      Wie hat es mit der Genemigung durch die Rentenversicherung geklappt? Erst nach Widerspruch?
      Und wie sah es hinterher aus? Weiter abegnommen? Oder wieder zugenommen?
      Besteht die Gefahr, dass ich weggeschickt werde, wenn ich vorher schon einiges abgenommen habe?

      Viele Grüße, Karsten
    • Hallo Karsten
      Ich wollte auch vor drei Jahren eine Reha
      unteranderem wegen meinem gewicht.
      Die Rentenversicherung hat mir der Begründung abgelehnt kann alles ambulant gemacht werden.
      Auch nach dem Widerspruch wurde der Antrag abgelehnt.
      Meine Hausärztin hat mich dann an die psychosomatische Ambulanz der Uni Freiburg überwiesen und die hat mir dann geraten über eine Krankenhaus Einweisung in eine psychosomatische Klinik zu gehen. Das hab ich auch gemacht. War 12 Wochen dort trotz Ernährungsumstellung und sport so viel es ging hab ich in dieser Zeit Gerade mal 4 Kilo verloren.
      Dort hab ich dann auch den Entschluss gefasst mich mit der Möglichkeit einer op zu befassen.
      Jetzt bin ich gerade im Antrags verfahren.
      LG nane
    • Hallo Karsten,

      erstmal: schön, dass du dich entschlossen hast dein Gewicht zu verringern! Der erste wichtige Schritt. Einige Reha´s hab ich bereits hinter mir. Vor der Bypass-OP und auch danach. Ich kann nur soviel sagen: Eine Reha hat bei mir nur kurzfristige Erfolge im Hinblick auf eine Gewichtsabnahme. In jeder Reha wurde Sport gemacht, EB angeboten, Buffettessen, Lehrküche usw. Hab sogar einmal innerhalb von 3 Wochen Reha 10 kg abgenommen (und hinterher nach 4 Monaten auch wieder zugenommen.... :( ) Also wirklich geholfen hat bei mir nur die Bypass-OP. Und trotzdem ist es jeden Tag wieder ein neuer Kampf gegen die Pfunde. Zwar vieeeeel leichter als vorher, aber meine Esssucht ist immer noch da. Bisher habe ich es zwar geschafft, aber einfach ist es nicht...

      wünsch dir alles Gute!
      LG
      hosta
      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/pic/weight_loss/97712/.png]

      Dez. 2010: 130,1 kg
      OP-Gewicht am 24.08.2011: 121 kg
      leben und leben lassen.....
    • Hallo,

      nun nehmt mir doch bitte nicht den Mut.
      Wie die Rentenversicherung reagiert, werde ich sehen, soll ja überall etwas anders laufen. Manche bekommen die Reho problemlos, manche erst nach Widerspruch, und manche eben gar nicht. Bei einer Ablehnung werde ich jedenfalls denen das hier unter die Nase reiben: adipositas-gesellschaft.de/fil…Leitlinien-2005-10-09.pdf
      Ich habe jedenfalls einen BMI von über 40 und habe mit Bluthochdruck und Lyphödem auch schon Folgeerscheinungen...
      Nö, Krankenhaus muss nicht unbedingt sein.
      Ist ja schade, dass es bei euch nicht geholfen hat. Aber ich denke mal, dass ich nicht an Esssucht leide, sondern bisher einfach falsche Ess- und Lebensgewohnheiten hatte. Daher sehe ich die Reha als Anstoß für eine nachhaltige Ernährungs- und Lebensumstellung.
      Meine Probleme sind: Ich bin Angstesser, Langeweile-Esser, "Allesfresser" und "Müllschlucker", und bin aus Überzeugung faul. Und einen Teil davon kann ich durch die Reha ja bestimmt überwinden...
      LG
    • Lass es doch einfach auf dich zukommen Faulkater.
      Hier haben es ja doch einige ohne OP geschafft und halten schon ganz viele Jahre. Von daher glaube ich auf alle Fälle, das eine Ernährungsumstellung dauerhaft möglich ist.

      Ist ja nicht anders wie mit einer OP. Klar gibt es bei uns die Mengenbarriere, aber ansonsten müssen wir uns auch alle deftig umstellen. Was nützt mir der schönste Schlauchmagen, wenn die Schoki nur so durchflutscht und McDoof Milchshake meine beste Freundin ist. :D

      Und wie soll ich meine Abnahme halten, wenn ich mich weiterhin so wenig bewege, wie zu meinen dicken Zeiten.

      Jetzt guck einfach mal Faultier, das du als erstes die REHA genehmigt bekommst. Und dann gehst du Schritt für Schritt voran.
      Was am Ende der Reise steht, das weißt du erst, wenn du dort angekommen bist. Ist uns ja nicht anders gegangen. :positiv:

      Viel Erfolg!
    • Was sind denn falsche Essgewohnheiten? Wenn Du aus Angst und Langeweile isst, mag das zwar keine klassische Essstörung sein. Aber irgendwo hast Du mal gelernt, mit Essen andere Bedürfnisse zu kompensieren. Da wird die wenig helfen, Schokolade oder Riesenportionen gegen Gemüsesticks auszutauschen. Wichtiger ist es, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu lernen, sie anders als mit Essen zu bedienen. Das geht in einer Reha als Einstieg genauso wie in einer ambulanten Psychotherapie. Aber die Erwartung, dass Du nach ein paar Wochen Reha neu gepolt bist und ab da alles gut wird, darfst Du nicht haben. Das kann nur eine Auszeit sein, in der Du Deine Probleme und Prioritäten sortierst, erste Lösungsansätze kennenlernst und einen Schlachtplan für die Zeit danach entwirfst.
      Ich will Dich nicht entmutigen, sondern Dich ermutigen, Dich nicht von der Genehmigung abhängig zu machen und bis dahin abzuwarten. Denn nicht das Abnehmen, sondern das halten ist das Problem. Sozusagen die Langstrecke.
      Gruß
      Schnutzelchen
    • Ganz aktuell im nächsten Verwandtenkreis mitbekommen: BMI über 40, dazu noch Therapiebedarf wg. Depression - stationäre Behandlung abgelehnt.
      Das geht heute nur noch wenn alle ambulanten Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
      Allerdings kannst Du natürlich auch ambulant eine Psychotherapie beginnen, unter F50.9 "Essstörung nicht näher benannt" sollten mal mindestens 25h drin sein, Ernährungstherapie wird von der Kasse stark bezuschusst und den Sport kannst Du in Eigenregie machen, bzw. im Verein, als Rehasport oder im Studio. Das alles zusammen ist dann übrigens das sagenumwobene multimodale Konzept - für das man keine Klinik braucht, sondern es auch ganz individuell machen kann.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • Caprese schrieb:

      Ganz aktuell im nächsten Verwandtenkreis mitbekommen: BMI über 40, dazu noch Therapiebedarf wg. Depression - stationäre Behandlung abgelehnt.
      Das geht heute nur noch wenn alle ambulanten Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
      Allerdings kannst Du natürlich auch ambulant eine Psychotherapie beginnen, unter F50.9 "Essstörung nicht näher benannt" sollten mal mindestens 25h drin sein, Ernährungstherapie wird von der Kasse stark bezuschusst und den Sport kannst Du in Eigenregie machen, bzw. im Verein, als Rehasport oder im Studio. Das alles zusammen ist dann übrigens das sagenumwobene multimodale Konzept - für das man keine Klinik braucht, sondern es auch ganz individuell machen kann.
      mit F50.9 wäre ich vorsichtig, falls evtl. eine bariatrische OP im Anschluss eine Option sein könnte. Kenne Fälle, da wurde abgelehnt. Begründung: es liegt eine Eßstörung zugrunde, die kann man nicht operieren. Macht keinen Sinn, ich weiss, kommt aber gerne mal vor. Dann lieber Anpassungsstörung, Erschöpfung, Depression o.ä., das schließt eine OP im Anschluss nicht aus.
    • Schnutzelchen schrieb:

      Begründung: es liegt eine Eßstörung zugrunde, die kann man nicht operieren. Macht keinen Sinn, ich weiss, kommt aber gerne mal vor.
      Das sind dann aber dieselben MDKs, die Nicht-Abnahme, Abnahme oder Stagnation im MMK mit entsprechender Argumentation jeweils als Ablehnungsgrund aufzählen, oder ein Duplo in 6 Wochen Ernährungsprotokoll, oder eine vor 15 Jahren mal aufgetretene Schilddrüsen-Erkrankung. Offiziell, also lt. Leitlinien, ist jede Esstörung außer Bulimie KEIN Ablehnungsgrund, sofern die Esstörung entsprechend behandelt wurde. Problematisch ist natürlich, wenn jemand am Anfang der Therapie oder vor einer Therapie direkt eine OP beantragt - eine unbehandelte Essstörung ist natürlich suboptimal und führt u.a. zu der 10x höheren Suizidrate nach OP.
      Jeder sollte schon im eigenen Interesse die OP als i-Tüpfelchen sehen, nachdem man seine Esstörung im Griff hat.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • Mag sein, dass der MDK immer einen Grund findet. Ich will nur sagen, man sollte vorausschauend handeln und dem MDK möglichst wenig Spielraum lassen. Die 50.9 war ein Vorschlag von Dir, niemand außer Faulkater selbst weiss, ob eine Eßstörung oder eine Depression oder oder oder hinter allem steckt. Wieso sollte er dann mit einer Vordiagnose zum PT gehen, wenn diese ihm vielleicht später zum Nachteil gereichen könnte?
      Damit klinke ich mich aus dem Thema aus.
    • Schnutzelchen schrieb:

      Ich will nur sagen, man sollte vorausschauend handeln und dem MDK möglichst wenig Spielraum lassen. Die 50.9 war ein Vorschlag von Dir, niemand außer Faulkater selbst weiss, ob eine Eßstörung oder eine Depression oder oder oder hinter allem steckt.
      Das sind dann wohl die regionalen Unterschiede, bei uns gab es mehrmals Ärger mit Leuten die z.B. wegen der klassischen Depression in Behandlung waren - da hat der MDK dann moniert, dass die Therapeuten ja gar nichts über die Gewichtsproblematik sagen könnten und das natürlich auch keine Verhaltenstherapie im Sinne des MMK wäre, bezahlt würde der Therapeut schliesslich zur Behandlung einer Depression.
      Und dann hatten wir eben auch mehrfach die Problematik dass Therapeuten meinten, über Adipositas könnten sie nix abrechnen - klar, wie auch, ist ja nicht mal eine F-Diagnose... und bzgl. der F50.9 gab es bei uns in der Region bisher immer problemlos 25 Stunden genehmigt.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • So, ich habe die Ablehnung von der Rentenversicherung bekommen, aber mein Widerspruch ist schon unterwegs. Mal sehen, was nun wird? Wenn das bei der DRV Prinzip ist, erst mal alle Anträge abzulehnen, dann kann ich ja mit meinem Widerspruch Glück haben? Aber was, wenn ich zu einem Gutachter-Arzt muss? Ich bin nämlich inzwischen bei BMI 39,8 angelangt. Nicht, dass man sagt, dass es ja auch so geht? Aber was dann? Klagen? Mich im normalen Alltagsleben weiter herumquälen, mit Schichtarbeit, wenig Essen, dann nicht richtig schlafen können, und kaum Zeit für Sport? Oder meine Hausärztin bitten, dass sie mich auf irgendwas krank schreibt (meinethalben auch auf Essstörungen), und in der gewonnenen Zeit viel Sport machen und versuchen, irgendwo zur Ernährungsberatung gehen.
      Ja, die DRV hat geschrieben, dass eine "Krankenbehandlung im Rahmen der Krankenversicherung" ausreichend ist.

      Wie lange hat die DRV denn Zeit, den Widerspruch zu bearbeiten? Wenn das stimmt mit 3 Monaten, na dann kann ich ja lange warten...

      Achso, Caprese, dien Spruch ist gut: Umbringen kann man sich immer noch... Und da bei mir noch nichts operiert wurde, kann ich sogar noch "Selbstmord mit Messer und Gabel" begehen...
    • Hallo Faulkater,

      ich glaube schon, dass es ein beliebtes Spiel ist, die Leute zwischen Krankenversicherung und Rentenversicherung hin- und herzuschieben. Oft genug haben Patienten Themen, die man sowohl als akute Krankheit als auch drohende Erwerbsunfähigkeit sehen kann. Wenn Du zur Begutachtung musst, ist es zwar unangenehm, aber sieh es als Chance, Deinen Standpunkt klarzumachen. Immerhin hast Du schon oft ab- und wieder zugenommen, das zeigt ja, dass irgendwie mehr dahintersteckt. Und sollte es bei der RV nicht klappen, ist halt die Krankenkasse gefordert. Mit Kur, Therapie, EB, bariatrischer OP oder was auch immer Dir dann helfen kann.
      Atteste, dass eine Nicht-Behandlung Deine langfristige akut Erwerbsfähigkeit gefährdet, ist sicher auch hilfreich.

      Das Thema mit der falschen Krankenkasse verstehe ich nicht ganz - arbeitet Dresden nur mit bestimmten KK zusammen? Das MMK kannst Du theoretisch auch ohne AC-Zentrum machen, wenn es kein anders gibt.
    • Das Problem ist: die Krankenkassen dürfen dem Gesetz nach nur dann Reha-Kuren bezahlen, wenn es sich entweder um Personen handelt, welche noch nie in die Rentenversicherung eingezahlt haben (z.B. Kinder und Jugendliche), oder wenn bei Personen, welche bereits aus anderen Gründen Rente beziehen (z.B. Altersrentner, Leute, die wegen anderer Krankheiten Erwerbsminderungsrente beziehen) eine Pflegebedürftigkeit droht. Um eine Reha von der Rentenversicherung zu bekommen, muss allerdings die Verrentung auf Grund von Erwerbsminderung drohen. Aber die Rentenkasse ist wohl der Meinung, dass bei Folgekrankheiten mit Symptomen, welche keine Arbeitsunfähigkeit bewirken (wie eben Hypertonie und Lymphödem, aber wahrscheinlich auch Diabetes) keine Bedrohung der Erwerbsfähigkeit besteht.
      Daher ist es eigenartigerweise derzeit in Deutschland so, dass eine bariatrische OP einfacher zu bekommen ist als eine stationäre Adipositas-Reha, obwohl die Gesamtkosten bei der Reha, zu mindest wenn die Bezüge in der Zeit über die Lohnfortzahlung laufen, wohl geringer sind.
      Aber was gibts denn noch von der Krankenkasse? Reha gibts nicht, OP will ich nicht, Ernährungsberatung gibts nur drei theoretische Sitzungen (und da ist auch noch ein erheblicher Eigenanteil zu leisten, und praktische EB in Lehrküche gibts nicht), Sportprogramme gibts zwar, ist aber meist an Orten, wo ich erst noch weit fahren muss, und da ist regelmäßige Teilnahme gefragt, wie soll ich das machen bei Schichtarbeit). Evtl. gibts Psychotherapie, aber das verschreiben die Ärzte auch nicht so gern... und dann ein paar wenige Sitzungen in größeren Abständen... ob mir das was bringt.
      In den Leitlinien (Link siehe oben) steht ja was drin von langfristiger Gefährdung der Erwerbsfähigkeit. Das habe ich auch ausgedruckt und meinem Widerspruch beigefügt.

      Ja, das Adipositaszentrum Dresden Neustadt arbeitet mit der AOK zusammen. Wie das genau läuft, weiß ich auch nicht. Wer bei einer anderen Kasse ist, bekommt von da zwar ein paar Adressen, muss sich aber um alles, auch um die Bezahlung durch die Kasse, selbst kümmern. Aber ich habe inzwischen auch schon an anderen Stellen gehört, dass die früher hochgelobten Ersatzkassen, Betriebs- und Innungskrankenkassen gar nicht mehr so gut sein sollen, und die früher als Kasse der Arbeitslosen und Rentner verrufenen AOK soll inzwischen recht gut, und auch kulant sein.
    • Faulkater schrieb:

      Ernährungsberatung gibts nur drei theoretische Sitzungen (und da ist auch noch ein erheblicher Eigenanteil zu leisten, und praktische EB in Lehrküche gibts nicht),
      Im Rahmen der Adipositas Grad II oder III hast Du Anspruch auf eine Präventionsmaßnahme pro Jahr, i.d.R. sind das 5-6 Termine bei einer Eigenleistung von 30-60€ insgesamt. Lehrküchen gibt es auch noch, meist bei eigenen Programmen der Krankenkasse. Uns wurde aber schon vor 8 Jahren in der stationären Reha erzählt, dass Lehrküchen definitiv "aussterben". Kochen lernen ist nicht Teil der Ernährungsberatung. Adipöse können oftmals sogar gut kochen und es ist heutzutage wirklich kein Problem, gesund und kalorienreduziert zu kochen, wenn man genug theoretisches Wissen angehäuft hat oder weiss, wo man schauen muss. Falls Du wirklich nicht kochen kannst, ist es an Dir, das zu erlernen. An der VHS, mit Freunden und Verwandten oder auch durch Youtube-Tutorials.

      Faulkater schrieb:

      Sportprogramme gibts zwar, ist aber meist an Orten, wo ich erst noch weit fahren muss, und da ist regelmäßige Teilnahme gefragt,
      Die stationäre Maßnahme ist nur ein "Intensivkurs", eine Insel im Alltag. Danach hast Du weiterhin die Problematik, die Du jetzt auch hast. Es wäre also wirklich sinnig, dafür jetzt schon Lösungen zu finden - wie Sport in Eigenregie, Online-Programme, Sportvereine vor Ort etc.pp.

      Faulkater schrieb:

      vtl. gibts Psychotherapie, aber das verschreiben die Ärzte auch nicht so gern
      Das muss Dir niemand verschreiben, Du vereinbarst einen Termin mit einem Therapeuten, dort kannst Du bis zu 5 probatorische Sitzungen machen und spätestens dann stellt der eine Diagnose und beantragt entsprechend X Stunden bei Deiner Krankenkasse. Schwierig ist dabei nur, einen Termin zu bekommen, aber auch das ist möglich mit einigen Wochen Vorlauf.


      Ohne das nachweisen ambulanter Bemühungen die entweder erfolglos waren oder sogar zu einer Verschlechterung geführt haben, ist eine stationäre Maßnahme kaum noch zu erreichen. Wichtig ist ja auch, dass Du danach das Erlernte umsetzen kannst.


      Faulkater schrieb:

      Daher ist es eigenartigerweise derzeit in Deutschland so, dass eine bariatrische OP einfacher zu bekommen ist als eine stationäre Adipositas-Reha,
      2008 war ich für 8 Wochen in Reha/stationärer psychosomatischen Behandlung. Das hat meine Krankenkasse über 12.000€ Euro gekostet, die ambulante Zusatzversicherung hat nochmal fast 20.000€ löhnen dürfen/müssen. Meine AC letztes Jahr hat eine Fallpauschale von knapp 8.000€ - und da zeitlgleich noch die Gallenblase entfernt wurde, wurde es noch günstiger.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • Meine Krankenkasse zahlt 90% bei Ernährungsberatungen bis 80€ Kosten und arbeitet mit dem "Richtig Essen Institut" zusammen. Da gibts zwar eine selbständige Beraterin die für dieses Institut arbeitet, in meiner Nähe, aber da muss erst mal ein Kurs zusammenkommen, ansonsten gibts Einzelberatung, und da sind die 80e nach 3 Sitzungen verbraucht, alles weitere müsste ich aus eigener Tasche bezahlen. Und das ist nur theoretische Beratung, Lehrküche müsste ich ebenfalls extra bezahlen.
      Bei der Reha gibts aber immer ausreichend Adipositas-Patienten, damit sich dort ein Kurs lohnt.
      In allen Reha-Kliniken in meiner Nähe gibts Lehrküchen, die auch reichlich genutzt werden. Dass dies "ausstirbt", ist mir nicht bekannt.
      Über die Notwendigkeit von Lehrküchen kann man diskutieren. Ein erheblicher Teil der adipösen Personen sind "Feinschmecker", also Leute, bei denen wohlschmeckendes Essen zum Lebensgefühl gehört, und die auf Grund dessen sozusagen süchtig nach gutem Geschmack sind. Diese Leute kochen oft gern und gut. Bei diesen Leuten gibts aber auch jede Menge Speisen, die sie regelrecht verabscheuen. Und dazu gehören oftmals auch gesunde Speisen. Da aber ein Abnehmen mit rein "FDH" nicht funktionieren wird (weil einerseits Hungergefühl wegen zu geringer Magenfüllung, anderseits Mangelerscheinungen), ist eine Ernährungsumstellung unumgänglich. Und hier kann eine Lehrküche ansetzen, den Leuten zu zeigen, dass gesunde Speisen und guter Geschmack sich nicht unbedingt ausschließen.
      Bei mir hingegen ist es noch anders: Bei mir ist Kochen eher ein notwendiges Übel, was ich zu vermeiden suche. Wenn es möglich ist, lasse ich mich lieber bekochen (und spendiere die Zutaten) oder gehe essen. Wenn ich die Wahl hätte zwischen gesundem und schmackhaften Essen, was ich mir aber slbst zubereiten müsste, oder ungesundem, und auch nur mäßig schmackhaftem Essen, was ich aber ohne Aufwand verspeisen könnte, würde ich mich wohl für zweiteres entscheiden. Von einer Lehrküche erhoffe ich, dass ich zukünftig der Zubereitung von Speisen etwas Freude abgewinnen kann. Um Wissen um die Zubereitung gehts mir weniger, da gibts ja das große weite Netz...

      Ja, die stationäre Maßnahme ist nur ein Intensivkurs, wäre für mich aber ein Einstieg.
      Beim Abnehmen geht es bei Bewegung und Sport um zwei verschiedene Dinge: Einerseits ist mehr Bewegung (letztlich Ausdauersport) notwendig, um den Energieumsatz zu erhöhen, damit eine Gewichtsreduktion erreicht wird, ohne beim Essen zu sehr hungern und darben zu müssen. Anderseits ist, um Abbau der Muskelmasse zu vermeiden, ein gewisser Kraftsport notwenig.
      Ersteres ist eigentlich ohne große Anleitung möglich. Das geht schon im Alltag, einfach mal mehr zu Fuß oder mit Fahrrad anstelle mit Auto oder Bus, oder Treppe statt Aufzug. Und dann eben gezielter Ausdauersport wie Schwimmen, Radfahren oder "schonende Fortbewegung auf zwei Beinen" wie Wandern, Walking. Zweites ist für ungeübte schon schwieriger. Da muss man schon ein gutes Fitnessstudio finden, mit guten Trainern. In den meisten Studios will man aber nur Laufzeitverträge abschließen, überlässt aber sonst die Leute sich selbst (was bei den meisten Leuten auch möglich ist, nicht aber bei adipösen Sport-Neulingen). In fast jeder Reha-Klinik gibts aber ein Fitnessraum, meist auch mit einem guten Trainer.
      Wenn man dann erst mal ein Stück abgenommen hat, ist es mit dem Sport meist wesendlich einfacher.

      Ich war vor einigen Jahren mal bei einer Psychotherapie. Damals brauchte ich einen Schein vom Arzt. Ich weiß aber nicht mehr, was das für ein Schein war? Überweisung? Verordnung? Wenn es auch so geht, werde ich es mal probieren. Aber wie finde ich eine Therapeutin / einen Therapeuten, die/der sich bei Adipositas und falschen Ernährungsgewohnheiten bzw. Essstörungen auskennt?

      Die DRV wollte von der Krankenkasse nur wissen, warum und wie lange ich in der letzten Zeit AU geschrieben und im Krankenhaus war, mehr wurde nicht gefragt. Und meine Hausärztin hat ja ihren Befund so ausgefüllt wie "ambulant keine Chance". Aber das war ja nicht der Ablehnungsgrund. Die Reha wurde ja abgelehnt, weil man keine keine Gefahr sieht, dass ich in absehbarer Zeit so krank werden könnte, dass ich Anspruch auf Erwerbsminderungsrente haben könnte.
      Da müsste ich wohl erst einen Herzinfarkt oder Schlaganfall bekommen, damit man dann versucht, mich durch eine Reha wieder arbeitsfähig zu therapieren?

      Ach weht daher der Wind? Sind bariatrische OPs in Summe kostengünstiger als konservative Therapieprogramme. Dann wäre das ja fast sowas wie Beihilfe zur vorsätzlichen Körperverletzung?
      Soll ich jetzt etwa so lange dick bleiben, und weichgekocht werden, bis ich meine Hoffnungen auf konservative Therapie aufgebe und mich um eine OP bemühe?
    • Faulkater schrieb:


      Aber ich denke mal, dass ich nicht an Esssucht leide, sondern bisher einfach falsche Ess- und Lebensgewohnheiten hatte. Daher sehe ich die Reha als Anstoß für eine nachhaltige Ernährungs- und Lebensumstellung.
      Meine Probleme sind: Ich bin Angstesser, Langeweile-Esser, "Allesfresser" und "Müllschlucker", und bin aus Überzeugung faul. Und einen Teil davon kann ich durch die Reha ja bestimmt überwinden...
      LG


      Hallo Faulkater,

      in der Reha selbst sind die Anstöße von außen vorhanden und es besteht ja auch eine gewisse Zwangssituation, die einen motiviert.

      Dies ist aber nach der Reha nicht mehr gegeben und vermutlich vergehen dann nur wenige Wochen und sämtliche ungünstigen Verhaltensweisen haben wieder die Oberhand.



      Daher warte nicht erst lange auf Hilfe von außen sondern fange selber an!

      So bepflanze Deinen eigenen Garten und bewässere Deine eigene Seele,
      statt auf jemanden zu warten, der Dir Blumen bringt.
      Und Du bist wirklich stark!
      Und Du bist wirklich wertvoll!

      Wenn Du nicht an Esssucht leidest ist es doch umso besser. Du kaufst einfach den ganzen Sch......
      nicht mehr ein, denn Du Dir so zusätzlich rein pfeifst. Denn nicht gekauft heißt nicht gegessen.
    • Hallo Daaja1, diese Argumentation habe ich schon mehrfach gehört, unter anderem auch vom Adipositaszentrum Dresden Neustadt. Dort argumentiert man in etwa so: Entweder das MMK im Alltag (also auch mit voller Berufstätigkeit) durchziehen, oder sich gleich dazu entschließen, sich unters Messer zu begeben. Angeblich sind dort so einige Leute, die mal zur Reha waren, das aber nicht dauerhaft geholfen hat, und die sich nun letztlich operieren lassen.
      Und in meinem Umfeld sind auch Menschen, die beabsichtigen, sich operieren zu lassen (die eine ist Anfang April dran). Und die sind auch öfter dabei, mir meinen konservativen Weg auszureden, z,B. mit "du machst es zum ersten mal, andere haben es schon so oft versucht, und auch nicht geschafft" und "ja, am Anfang gehts erst mal schnell, aber irgendwann stagnierts, und dann wirst du den Mut verlieren"...

      Aber ich hab ja vor einem Jahr auch geschafft, mir das Rauchen abzugewöhnen (na gut, da hatte ich auch ein Hilfsmittelchen). Da schaffe ich das auch (inzwischen ca. 12 kg).

      Ja, das Kaufen habe ich mir schon weitgehend abgewöhnt... Aber ganz ohne ein paar Vorräte gehts nicht (und außerdem bin ich gelernter Ossi...) Aber wenn mir jemand was leckeres vorsetzt, habe ich immer noch Probleme... Da ja noch in mir drin steckt, den Teller leer zu essen...
      Aber mein größeres Problem ist: ich müsste mich mehr bewegen. Ich freu mich schon auf schöneres Wetter... mit dem Rad durch Feld, Wald und Wiese... und irgendwann im See schwimmen... Und auch noch viel machen in Haus, Hof und Garten...
      Denn Muckibude ist nicht mein Ding, jedenfalls nicht die, wo die ganzen Kraftprotze und Supersportis hingehen...
    • Hallo Faulkater,

      ehrlich gesagt, verstehe ich nicht mehr, was genau Du von uns möchtest? Mir scheint, dass Du momentan unsere Impulse eher zurückweist. Vielleicht musst Du erst mal für Dich selber rausfinden, was Dir hilft.
      Viel Glück dabei.
    • So, Reha-Antrag ist abgelehnt, Widersruch ebenfalls, klagen lohnt wohl nicht? Begründung: es droht keine Minderung der Erwerbsfähigkeit, daher ist die Rentenkasse nicht zuständig. Eine von der Krankenkasse bezahlte "Krankenbehandlung" (was auch immer man darunter versteht) wäre ausreichend, ich solle mich mit meiner Hausärztin beraten und mich evtl. an ein Adipositaszentrum wenden.

      Wie gesagt: Klagen lohnt wahrscheinlich nicht, denn ich habe inzwischen, ohne fremde Hilfe, bereits ca. 26 kg abgenommen. Da wird man bei einer Begutachtung sagen: "Na der schaffts doch alleine".
      Meine Hausärztin werde ich diese Woche noch aufsuchen, mal sehen was sie sagt???