Wegen eines Problems mit meinen Eilleitern (EL) habe ich traurige 5 Jahre mit 3 Eilleiterschwangerschaften und 2 Spontanaborten hinter mir. Mein Übergewicht hat dabei wohl nie eine Rolle gespielt, denn Hormone etc waren immer ok. Aber es ist durch den Frust natürlich auch nicht weniger geworden. Nachdem meine EL nun beide entfernt werden mussten, haben wir uns für eine künstliche Befruchtung per IVF entschieden, die auch problemlos genehmigt wurde.
Tja und was passiert? Die Krankenkasse ruft an und sagt: herzlichen Glückwunsch, wir zahlen Ihnen die beantragte Schlauchmagen-OP. Da ich mit 168cm und jetzt 93 Kilo noch zu den "leichteren" Kandidaten gehöre (so O-Ton Arzt, ich sehe das natürlich etwas kritischer), hätte ich mit einer Zusage wirklich nicht gerechnet. Sie beruht auf einer Hirndruckerkrankung (Pseudotumor cerebri), die durch Übergewicht (auch in kleinerem Rahmen, 5 Kilo über normal kann da schon ausreichen), negativ beeinflusst wird. Bei mir hat sich das auch deutlich gezeigt, denn ich bin mit Normalgewicht beschwerdefrei, schaffe es aber seit Jahren nicht das Gewicht nach Diät dann auch zu halten und werde dadurch seit Jahren immer schwerer (Jo-Jo eben). Eine OP soll mir endlich aus dem jahrelangen Teufelskreis helfen, indem sie mich bei einer dauerhaften Ernährungsumstellung unterstützt.
Eigentlich hatten wir gesagt: erst die IVF und danach die OP, aber ich bin dann über Studien gestolpert die mir mal aufgezeigt haben, welche Risiken Übergewicht in der SS eigentlich mit sich bringt (deutlich höhere Rate Totgeburtrisiko, SS-Diabetes, Geburtskomplikationen etc). Das hat mich ziemlich geschockt, weil ich mich damit vorher nie beschäftigt hatte (klar geht in vielen Fällen auch alles gut - aber wenn man dieses Risiko abstellen könnte, sollte man das dann nicht erstmal tun?) Auf der anderen Seite spricht aber auch mein körperlichen Wohlbefinden für eine OP, denn die Gewichtszunahme durch eine SS kann meine Krankheit verschlimmern. Und dem Kind möchte ich auch schon im Bauch die bestmögliche Ernährung zukommen lassen, die ohne bariatrische OP nunmal schnell in ungesunden Fressgelagen enden wird ...
Und auch, wenn mir diese Eitelkeit etwas peinlich ist: ich habe auch Angst, dass mein Aussehen schwer unter einem Babybauch ontop leiden wird, denn ich habe jetzt schon Dehnungsstreifen am Bauch und will nicht wissen wie mein Körper mal aussieht, wenn der Bauch an Umfang noch zunimmt. Mal abgesehen davon, dass ich so gerne einen Babybauch hätte den man auch fühlt und sieht und nicht nur erahnen kann. Ich hätte es so gerne perfekt, versteht ihr das?
Gut, vielleicht sagt ihr jetzt: dann mach doch erst die OP? Tja, leider spielt die Zeit dann auch noch eine zu große Rolle. Man sagt ja ein bis anderthalb Jahre sollte man nach OP mit einer SS warten. Das ist aufgrund unserer (seelischen) Vorgeschichte und meines fortschreitenden Alters aber leider ganz klar keine Option. Mehr als 3, schlechtenstenfalls 4-5 Monate werde ich nicht warten.
Mein Chirurg sagt dazu, dass in meinem Fall 3 Monate ok seien. Er rät sogar ausdrücklich dazu, erst OP und dann die SS. Auch die Ernährungsberatung der Adipositasklinik meint, dass es bei mir wahrscheinlich wäre, dass die kritische Zeit des größten Gewichtsverlustes aufgrund meines relativ geringen Ausgangsgewichtes nach 3 Monaten schon um und eine SS dann nicht bedenklich wäre, wenn sich denn dann alles schon eingependelt haben sollte.
Tja, dagegen spricht natürlich das komplette WWW und die besorgten Frauenärzte. Denn wenn schon Diäten in der SS verpöhnt sind, ist das "nicht-einhalten " der 1-1,5 Jahre nach OP quasi schon fahrlässig, so bekommt man den Eindruck. Habe mich nun tagelang durch Studien gelesen und mir das Buch 'Adipositas und Schwangerschaft' zur Gemüte geführt, was wirklich viele gute fundierte Quellen aufweist. Als Quintessenz lese ich heraus, dass man vor allem deswegen von einer frühen SS abrät, weil es kaum Daten gibt von Frauen, die vor dieser Frist Kinder bekommen haben und es in dieser Datenmenge eben doch auch Einzelfälle gibt, bei denen eine Mangelernährung fatale Folgen hatte. Man geht also lieber auf Nummer sicher. So wie ich das sehe kann man aber doch alle wichtigen Mineralien, Vitamine und Eiweiße durch Nahrungsergänzung sublementieren, wenn man nicht auf normalem Wege darauf kommen sollte. Ich habe mir die Einzelfälle mit schlechtem Outcome angeschaut und komme zu dem Schluss, dass diese auf mich nicht übertragbar sind weil zB: 70% der Frauen ihre Nahrungsergänzungsmittel nur unregelmäßig genommen haben sollen (würde mir nicht passieren) und die meisten Fälle einen Bypass und keinen Schlauchmagen bekommen haben (ich glaube beim Bypass ist es ja wirklich eher schwer vorauszusagen, wie der Stoffwechsel dann noch funktioniert, während beim Sleeve darin ja nicht eingegriffen wird). Aber es bleibt aufgrund der geringen Datenmenge eben das Problem, dass man sich nicht wirklich sicher sein kann.... Dennoch gibt es viele Studienergebnisse die bei Einhaltung des empfohlenen Empfängniszeitpunktes post OP aussagen, dass das Risiko für Mutter und Kind deutlich geringer wird nach bariatrischen OPs im Vergleich zu den Übergewichtigen vor OP. Ferner gibt es m.E. Ja auch genug Frauen, die allein aufgrund der Schwangerschaftsübelkeit eine Mangelernährung in den ersten SSW haben und die werden dann noch nicht mal so gut überwacht wie die Frauen nach bariatrischen OPs ....
Tja, was also tun? Wie denkt ihr darüber?
Ich habe in einer Woche Termin zur Stimulation. ich habe nun eigentlich geplant, die gewonnenen Eier ohne Transfer einfrieren zu lassen, dann die OP machen zu lassen und nach 3 Monaten erst mit der KiWuBehandlung fortzusetzen. Aber sollte ich diese erste Transfermöglichkeit wirklich 'flöten' lassen? (Frischeitransfers haben mit 30-35% eine höhere SS-Rate als der spätere Transfer eingefrorener Eier mit 20-25%). Sollte ich die Natur entscheiden lassen: wenn der Transfer zur SS führt, dann ist es so trotz der ungesunden Ausgangslage und wenn nicht, kann man die OP angehen?
Ach Hilfe, es gibt soviel für und wieder.
Tja und was passiert? Die Krankenkasse ruft an und sagt: herzlichen Glückwunsch, wir zahlen Ihnen die beantragte Schlauchmagen-OP. Da ich mit 168cm und jetzt 93 Kilo noch zu den "leichteren" Kandidaten gehöre (so O-Ton Arzt, ich sehe das natürlich etwas kritischer), hätte ich mit einer Zusage wirklich nicht gerechnet. Sie beruht auf einer Hirndruckerkrankung (Pseudotumor cerebri), die durch Übergewicht (auch in kleinerem Rahmen, 5 Kilo über normal kann da schon ausreichen), negativ beeinflusst wird. Bei mir hat sich das auch deutlich gezeigt, denn ich bin mit Normalgewicht beschwerdefrei, schaffe es aber seit Jahren nicht das Gewicht nach Diät dann auch zu halten und werde dadurch seit Jahren immer schwerer (Jo-Jo eben). Eine OP soll mir endlich aus dem jahrelangen Teufelskreis helfen, indem sie mich bei einer dauerhaften Ernährungsumstellung unterstützt.
Eigentlich hatten wir gesagt: erst die IVF und danach die OP, aber ich bin dann über Studien gestolpert die mir mal aufgezeigt haben, welche Risiken Übergewicht in der SS eigentlich mit sich bringt (deutlich höhere Rate Totgeburtrisiko, SS-Diabetes, Geburtskomplikationen etc). Das hat mich ziemlich geschockt, weil ich mich damit vorher nie beschäftigt hatte (klar geht in vielen Fällen auch alles gut - aber wenn man dieses Risiko abstellen könnte, sollte man das dann nicht erstmal tun?) Auf der anderen Seite spricht aber auch mein körperlichen Wohlbefinden für eine OP, denn die Gewichtszunahme durch eine SS kann meine Krankheit verschlimmern. Und dem Kind möchte ich auch schon im Bauch die bestmögliche Ernährung zukommen lassen, die ohne bariatrische OP nunmal schnell in ungesunden Fressgelagen enden wird ...
Und auch, wenn mir diese Eitelkeit etwas peinlich ist: ich habe auch Angst, dass mein Aussehen schwer unter einem Babybauch ontop leiden wird, denn ich habe jetzt schon Dehnungsstreifen am Bauch und will nicht wissen wie mein Körper mal aussieht, wenn der Bauch an Umfang noch zunimmt. Mal abgesehen davon, dass ich so gerne einen Babybauch hätte den man auch fühlt und sieht und nicht nur erahnen kann. Ich hätte es so gerne perfekt, versteht ihr das?
Gut, vielleicht sagt ihr jetzt: dann mach doch erst die OP? Tja, leider spielt die Zeit dann auch noch eine zu große Rolle. Man sagt ja ein bis anderthalb Jahre sollte man nach OP mit einer SS warten. Das ist aufgrund unserer (seelischen) Vorgeschichte und meines fortschreitenden Alters aber leider ganz klar keine Option. Mehr als 3, schlechtenstenfalls 4-5 Monate werde ich nicht warten.
Mein Chirurg sagt dazu, dass in meinem Fall 3 Monate ok seien. Er rät sogar ausdrücklich dazu, erst OP und dann die SS. Auch die Ernährungsberatung der Adipositasklinik meint, dass es bei mir wahrscheinlich wäre, dass die kritische Zeit des größten Gewichtsverlustes aufgrund meines relativ geringen Ausgangsgewichtes nach 3 Monaten schon um und eine SS dann nicht bedenklich wäre, wenn sich denn dann alles schon eingependelt haben sollte.
Tja, dagegen spricht natürlich das komplette WWW und die besorgten Frauenärzte. Denn wenn schon Diäten in der SS verpöhnt sind, ist das "nicht-einhalten " der 1-1,5 Jahre nach OP quasi schon fahrlässig, so bekommt man den Eindruck. Habe mich nun tagelang durch Studien gelesen und mir das Buch 'Adipositas und Schwangerschaft' zur Gemüte geführt, was wirklich viele gute fundierte Quellen aufweist. Als Quintessenz lese ich heraus, dass man vor allem deswegen von einer frühen SS abrät, weil es kaum Daten gibt von Frauen, die vor dieser Frist Kinder bekommen haben und es in dieser Datenmenge eben doch auch Einzelfälle gibt, bei denen eine Mangelernährung fatale Folgen hatte. Man geht also lieber auf Nummer sicher. So wie ich das sehe kann man aber doch alle wichtigen Mineralien, Vitamine und Eiweiße durch Nahrungsergänzung sublementieren, wenn man nicht auf normalem Wege darauf kommen sollte. Ich habe mir die Einzelfälle mit schlechtem Outcome angeschaut und komme zu dem Schluss, dass diese auf mich nicht übertragbar sind weil zB: 70% der Frauen ihre Nahrungsergänzungsmittel nur unregelmäßig genommen haben sollen (würde mir nicht passieren) und die meisten Fälle einen Bypass und keinen Schlauchmagen bekommen haben (ich glaube beim Bypass ist es ja wirklich eher schwer vorauszusagen, wie der Stoffwechsel dann noch funktioniert, während beim Sleeve darin ja nicht eingegriffen wird). Aber es bleibt aufgrund der geringen Datenmenge eben das Problem, dass man sich nicht wirklich sicher sein kann.... Dennoch gibt es viele Studienergebnisse die bei Einhaltung des empfohlenen Empfängniszeitpunktes post OP aussagen, dass das Risiko für Mutter und Kind deutlich geringer wird nach bariatrischen OPs im Vergleich zu den Übergewichtigen vor OP. Ferner gibt es m.E. Ja auch genug Frauen, die allein aufgrund der Schwangerschaftsübelkeit eine Mangelernährung in den ersten SSW haben und die werden dann noch nicht mal so gut überwacht wie die Frauen nach bariatrischen OPs ....
Tja, was also tun? Wie denkt ihr darüber?
Ich habe in einer Woche Termin zur Stimulation. ich habe nun eigentlich geplant, die gewonnenen Eier ohne Transfer einfrieren zu lassen, dann die OP machen zu lassen und nach 3 Monaten erst mit der KiWuBehandlung fortzusetzen. Aber sollte ich diese erste Transfermöglichkeit wirklich 'flöten' lassen? (Frischeitransfers haben mit 30-35% eine höhere SS-Rate als der spätere Transfer eingefrorener Eier mit 20-25%). Sollte ich die Natur entscheiden lassen: wenn der Transfer zur SS führt, dann ist es so trotz der ungesunden Ausgangslage und wenn nicht, kann man die OP angehen?
Ach Hilfe, es gibt soviel für und wieder.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von jennyli ()