6 1/2 Wochen nach Schlauchmagen-OP

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    • 6 1/2 Wochen nach Schlauchmagen-OP

      Hallo zusammen,

      ich verfolge euer Forum ja schon seit langem und habe nun endlich den Mut gefunden, mich anzumelden und etwas von mir zu schreiben. Ich habe zwar Menschen mit denen ich reden kann, allerdings glaube ich, dass das Verständnis von Gleichgesinnten ein ganz anderes ist.

      Ich wurde am 31.02 2016 mit einem Anfangsgewicht von 193 Kilo operiert. In der ersten Nacht auf Station bin ich am Bettrand gesessen, da ich vor lauter Schmerzen nicht schlafen konnte. Auf dem Rücken konnte ich auch nicht schlafen, da ich das Gefühlt hatte ersticken zu müssen. Ich habe geweint und mich verflucht. Warum habe ich diese blöde Operation (Schlauchmagen) machen lassen?

      Aber nach ein paar Tagen hatte sich die Sache ein wenig beruhigt. Ich konnte wieder auf der Seite schlafen und eine deutliche Gewichtsabnahme war zu erkennen. Allerdings hatte, bzw. habe ich immer noch panische Angst, beim Essen etwas falsch zu machen und zu riskieren, dass der Magen platzt. Wahrscheinlich ist das ein blöder Gedanke, aber ich hatte und habe bis jetzt noch keine Vertrauen in meinen Körper.

      Mittlerweile bin ich in der 7. Woche post OP und es geht mir immer noch so. Ich habe Momente, in denen ich das Essen fürchte. Essen selber entwickelt sich für mich immer mehr zu einer mehr als lästigen Notwendigkeit, bei der ich mich überhaupt nicht gut fühle.

      Ich habe auf die letzten 6,5 Wochen einen enormen Gewichtsverlust von 31,3 (Stand Heute) erreicht und meine Diabeteserkrankung hat sich scheinbar auch in Luft aufgelöst, über was ich mich ja auch total freue, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich habe keine Schmerzen mehr und kann auch wieder sehr gut schlafen, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass mich etwas belastet. Ich kann aber nicht sagen, was das ist. Geht es jemandem von euch auch so? Wie fühlt ihr euch denn so? Ich wäre echt dankbar für Feedback. Vielleicht spinne ich ja auch nur und bilde mir das ein. Vielleicht kommt das auch von den Veränderungen die mit mir passieren.

      So, das wars fürs erste. Würde mich über Feedback freuen. Bin übrigens aus dem Raum Passau falls es Leidensgenossen gibt, die das interessiert.

      VLG
      Andreas
    • Hallo Andreas,

      vielleicht hast du dieses Gefühl schon immer, aber zuvor mit essen unterdrückt, was ja nun nicht mehr geht, auf jeden Fall solltest du dem auf den Grund gehen, nicht das du irgendwann das Gefühl mit etwas anderem versuchst zu überspielen.

      Um eine Übersicht deiner essenmenge zu bekommen, wäre es vielleicht hilfreich auf zu schreiben und ab zu wiegen, nicht das du zu wenig isst und später starke Mängel bekommst um die Sicherheit zu verschaffen würde ich noch ein Experten drauf schauen lasse der dir dann bei Feinheiten helfen kann , du aber irgenwann ein richtiges Gefühl für essen bekommst.

      LG Nicole
    • Hallo Andreas, :)

      ich denke, Deine Psyche spielt Dir einen Streich. Vielleicht kommst Du auch schlecht damit klar, was jetzt mit Dir passiert. Es gibt Menschen, die sind so gestrickt, dass sie Angst vor Verbesserungen und/oder Veränderungen haben. Das wird sich bestimmt schon legen, denn wenn es etwas gravierendes körperliches wäre, würdest Du es anderweitig merken. Soweit meine Meinung ;)
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • Hallo Andreas,

      ich kann das bestens nachvollziehen, mir geht es sehr ähnlich wie dir.

      Ich hatte meine OP am 28.02. und mein Gefühlsleben spielt momentan auch total verrückt, auch bei mir ist die Abnahme ähnlich. Bis heute sind es 34 kg inkl. Eiweißphase.

      Du kannst mich auch gerne privat anschreiben wenn du magst.

      LG Sandra
      Vergib deinen Feinden, aber vergiss nie ihren Namen :saint:
    • Hallo Andreas,

      Willkommen!
      Ich sehe das wie Elocin und würde Dir eine psychologische Beratung empfehlen. Dort wird Dir geholfen, die Angst einzusortieren und Alternativen zum Essen zu finden.
      Und, ein Magen platzt nicht. Wenn Du Dich vollstopfst, dehnt er sich entweder Ober schiebt es oben wieder raus. Aber wir Adipösen haben ja ein Leben damit verbracht, die Signale des Körpers zu ignorieren, das musst Du jetzt halt langsam und Schritt für Schritt wieder lernen.
      Glückwunsch zur gut überstandenen OP und den ersten, gesundheitlichen Verbesserungen!
    • 6 1/2 Wochen nach Schlauchmagen-OP

      Hallo Andreas, ich bin noch vor der OP, habe aber Deinen Bericht mit Interesse gelesen, da es hier doch recht wenige Männer gibt, die mitschreiben (mein Eindruck). Ich habe eine Freundin, die Psychologin ist und mir bereits jetzt (vor OP) angeboten hat, dass ich die aufsuchen soll, sobald etwa gefühlt "verrutscht". Ich selbst bezeichne mich als "mitten im Leben" und sehr stabil. Allerdings glaube auch ich, dass einiges auf mich zukommen wird, was ich so noch nicht einschätzen kann. Von daher nutze die Möglichkeiten von psychologischer Unterstützung. Ich bin oft in den USA, dort ist der eigene Therapeut in der Mittelschicht eher die Regel als die Ausnahme. Wir Deutsche sind da vielleicht manchmal zu sensibel und denken gleich an die "Gummizelle". Alles Gute für Dich.


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    • Moin. moin Andreas. Denke auch du solltest dir Gedanken machen und dir klar machen, dass jetzt der Grundstein mit der OP gelegt wurde, zum Weg in ein neues Leben!
      Ein Psychologe kann dir dabei helfen. Glaube mir als Mann ist das irgendwie besonders schwierig, so vom Gefühl. So wie D2-Steher schon sagte, man hat das Gefühl "Ich brauch doch kein Geistesklempner, habe doch keinem am Dach!"... :S . Man muss sich klar werden und da kann ein guter Psychologe helfen, das jetzt große Veränderungen anstehen. :thumbsup:
      Und echt toll dein bisheriges Abnehmergeniss ! :daumenhoch:
      Sieh es mal so, bei den Mädels ist es oft die Freude über kleine Konfektionsgröße und schöne Klamotten u.s.w..
      Bei uns vielleicht doch eher viel fitter- in jeder Hinsicht zu sein. Und wenn du fit, schlanker und gut drauf bist, hey was für Chancen das auch auf dem Arbeitsmarkt dann für dich bedeutet!

      Du kannst dann auch mal Sachen machen die sonst nicht gehen mit dem Gewicht. Z.B. mit einem Moped oder Fahrrad im Sommer umhercruisen oder im Kajak schön padeln oder mit einem Pferd ausreiten?
      Naja und deine Frau / deine Freundin und du ...mmhmmm... wird auch glücklicher sein (versteh mich mal richtig!).
      All das wartet auf dich! :drueck: Also lass dich nicht von dem Gefühl der Angst bzw. Veränderung einlullen, sondern nehm das als Zeichen des Aufbruchs ! :yippieh:
    • 6 1/2 Wochen nach Schlauchmagen-OP

      Naja und deine Frau / deine Freundin und du ...mmhmmm... wird auch glücklicher sein (versteh mich mal richtig!).


      Wie meinst Du DAS jetzt ;o)




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    • Och das kann sein, dass sie sich über deine bessere Gesundheit und vielleicht sogar verschwundene zumindest bessere Nebenerkrankungen (z.B. Bluthochdruck oder Diabetes) freut. ^^
      Ja und ich meinte das mehr so zwischenmenschliche Gefühl. :whistling:
    • Ich rate dir, wie andere vor mir, zu einer Therapie.
      Angst vor dem Essen ist nicht gut - ich habe das zwischenzeitlich auch entwickelt.
      Ich musste in den letzten Wochen lernen, das der Grad zwischen Adipositas (Fettsucht) und der Tendenz zu einer komplexen Essstörung sehr, sehr klein ist.

      Folgende Anzeichen sind laut meiner Therapeutin eindeutige Anzeichen für eine komplexe Esstörung:
      • sich bei einer bestimmten Gewichtsgrenze nicht zu Essen erlauben können
      • das Essen immer weiter nach hinten in den Tag hinaus schieben
      • Komplette Mahlzeiten durch Kaffee mit Milch, Suppenbrühe oder Tee mit Milch ersetzten
      • wieder vermehrter Einsatz von Lightprodukten (und zwar nicht aus geschmacklichen Gründen oder weil ich Vollfett teilweise nicht verrtrage, sondern einzige und alleine um Kalorien zu sparen)
      • der dauernde und mehrmalige Gang am Tag auf die Waage, wenn ich eine bestimmte gesetzte Gewichtsgrenze erreicht habe und davon das Essen abhängig zu machen
      • bewusstes Erbrechen oder das bewusste Einnehmen von Abführmitteln
      • die Angst vor dem Essen
      • das Gedankenkreisen nur noch ums Essen


      Hier lautet mein Rat: lass es erst gar nicht so weit kommen, sondern hole dir vorher professionelle Hilfe!

      Ansonsten, weiterhin viel Spass auf den Weg in dein neues Leben. :friends:
    • Es könnten auch weniger dramatische Gründe haben.
      Du bist erstens geschwächt von der OP und der Abnahme und du erhälst nicht die gewohnte Energie durch Nahrung.

      Sei gut zu Dir, gönn Dir Ruhe und mach Dinge die Dir gut tun.

      Eine Therapie schadet nicht, sie kann sehr hilfreich sein.

      lg
      Bärbel
      Du selbst, genauso wie jeder andere im ganzen Universum,
      verdienst deine Liebe und Zuneigung
      (Buddha) :niceday: