OP trotz Lebensqualität?

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    • Nikolausi schrieb:

      Hallo Tonje,

      stumm mitgelesen habe ich den Thread. Du hast aber bedauert, dass sich niemand zu Wort meldet, der schon länger operiert ist und nicht Kalorien zählt und nicht irrsinnig sportlich geworden ist.

      Voila, da bin ich. :)

      Das wird zwar jetzt einigen sauer aufstoßen, aber jedes Essen abzuwiegen ist kein normales Essverhalten und wäre für mich eine echte Strafe. Essen ist notwendig, aber die Zeit der Diäten ist für mich endgültig vorbei. Ich bin jetzt ein schlanker Mensch, habe nicht die dauernde Angst im Hinterkopf wieder zuzunehmen (Angst ist der schlechteste Begleiter überhaupt), sondern habe es doch nach dem Gewichtsreset selber in der Hand, ob ich schlank bleibe oder nicht.

      Mein Gewicht halte ich mit +/- 2 Kilo sehr stabil seit über drei Jahren. Geht es darüber hinaus, steige ich auf die Bremse und nach einer Woche bin ich wieder dort, wo ich hin will. Der Druck,den man sich mit der ständigen Abwiegerei und Kalorienzählerei macht, ist in meinen Augen total kontraproduktiv. Kein schlanker Mensch käme auf die Idee seine Nahrung abzuwiegen (außer beim Kuchen backen ;)) Ich möchte aber auch anmerken, dass ich schon als Kind dick war und dass ich im Verlauf meines Lebens zum Frustesser wurde (beruflich bedingt), diesen Frust aber seit über acht Jahren nicht mehr habe. Eine andere Essstörung lag bei mir nie vor.

      Auch als dicke Frau hatte ich aber nie ein schlechtes Gewissen, wenn ich gegessen habe und das habe ich jetzt natürlich auch nicht. Vielleicht liegt da auch der Grund, warum ich ein sehr entspanntes Verhältnis zu Nahrung habe und mich damit nicht selber unter Druck setze. Ich habe auch seit der OP 2010 kein Hungergefühl mehr und das ist natürlich sehr nett. Manchmal zumindest, denn wenn ich sehr beschäftigt bin, vergesse ich darauf zu essen (und auch die Katzen zu füttern 8| )

      Du schreibst, statt drei Semmeln nur eine zu essen. Ja genau, so funktioniert es auch bei mir, wobei ich aber Weißmehlgebäck weniger gerne mag. Von einem Korngebäck esse ich so viel, bis ich satt bin. Manchmal geht eine Hälfte, manchmal mehr, manchmal weniger. Wieviel das wiegt, ist mir völlig egal, wenn ich davon satt bin.

      Für mich gibt es keine Nahrungsmittel, die ich nicht esse oder die tabu sind, die ich mir "gönnen" will oder die sündig sind. Essen ist notwendig, muss mir schmecken und mich satt machen. Durch den Bypass bin ich nach wie vor in der Menge eingeschränkt, aber mehr als satt geht ohnehin nicht.

      Tja Sport... nein, mache ich keinen. Ich bin genau so unsportlich, wie ich früher auch war. Durch einige Wehwehchen bin ich da auch etwas eingeschränkt. bzw. schmerzgeplagt.

      Wie ja in meinem Profil zu sehen ist, bin ich eine Nachbarin. ;) Da ich aber selber sehr viele Kontakte zu Operierten in A habe, da ich selber ein Forum betreibe, weiß ich, dass in Österreich in keinem AC-Zentrum Grammmengen vorgegeben werden, wie viel man pro Mahlzeit essen "darf". Auf genügend Eiweiß wird hingewiesen und sonst soll man essen, bis ein Sättigungsgefühl eintritt. So habe ich es auch in meiner Abnehmphase (zwei Jahre) gehalten und so führe ich mein Essensleben auch künftig weiter. So gut wie niemand in meinem Forum wiegt seine Nahrung ab, einige wenige führen weiterhin ihr Tagebuch bei FDDB, vor allem, weil sie ihren Eiweißkonsum überwachen wollen, aber mit Kalorien zählen hat kaum jemand was am Hut, außer einige wenige, die essgestört sind.

      Mit deinem Titel des Threads kann ich viel anfangen. Auch ich habe mein dickes Leben genossen und viel Lebensqualität gehabt. Die gesundheitlichen Probleme kommen dann halt peu a peu und man arrangiert sich damit, weil sie schleichend auftreten. Rückblickend muss ich aber schon sagen, dass mich die 50 Kilo mehr schon behindert , bzw. mir das Leben zum Teil buchstäblich schwer gemacht haben, obwohl ich sie damals nicht als Behinderung gesehen habe. Man hat schon ein ganz anderes Körpergefühl, wenn man nicht bei geringsten Anstrengungen keucht wie ein Walross und schwitzt wie ein Schwein (schwitzen Schweine überhaupt?). Meine Gesundheit hat sich drastisch verbessert und das sogar schon nach kurzer Zeit und relativ wenig Gewichtsverlust.

      So viel von mir zu deinen Fragen. :daumenhoch:
      Liebe Helga,

      das unterschreibe ich ... mehrmals!

      :danke1:
      Die Harmonie von Seele und Leib - wieviel das bedeutet!
      *Oscar Wilde
    • Ich kann das auch nur unterschreiben bin zwar noch in der Abnehmphase aber genauso halte ich es und es muss auch nicht rasend schnell gehen :thumbup:

      Mir hat auch letztens mein Psychologe gesagt dass man nur so wie du beschrieben hast zu einem normalem Essverhalten kommen kann
      Gute Lebensmittel geniessen sich verwöhnen und gut zu sich selber sein und zwar alles was einem schmeckt
      :danke1:
      Liebe Grüße Gitti
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      15.6.17 116,7kg, -6,4kg, 29.6.2017 OP mit 110,3kg 1. M. -4,7 / 2. M. -5,7 / 3.M. -2,9/ 4.M. - 3,1/ 5.M. - 3,0/ 6.M. -2,8/ 7. M. -2,0/ 8. M. +/-0 9. M. -0,8/ 10. M. -1,2/ 11.M - 1,3/12. M.+/-0, 13. M. -1,9/ 14. M. -1,4
    • Vielen Dank für diesen Thread und eure ganzen Meinungen!
      Start: 161,7 kg ~ Ziel: 80 kg ~ Aktuell: 97,x kg

      Start MMK * Juli 2018 - RouxY-Bypass * 04.02.2019
      Start WHO * Juni 2021
    • Hallo Milli, ja, ich fand den Faden auch sehr toll.
      Als ich mich damals 2015 im AC-Zentrum vorstellte hatte ich einen BMI von 44, durch das MMK hatte ich 12 Kilo runter und dann kam ja die Absage für mich und es hat bis Februar diesen Jahres gedauert, bis ich operiert worden bin. Da hatte ich aber auch die 12 Kilo längst wieder drauf, plus einige dazu und in den letzten Wochen vermehrt Knieschmerzen, also seit Erstellen dieses Fadens und der tatsächlichen OP ist nochmal einiges passiert.
      Aöso, ich hatte immer noch Lebensqualität, aber ich bin heute sehr, sehr froh, diesen Weg für mich dennoch gegangen zu sein