Mein Weg - OP Mittel zum Zweck

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    • Mein Weg - OP Mittel zum Zweck

      Hallo. Ich möchte mich einmal vorstellen und von meiner bisherigen Lebensgeschichte und meiner jetzigen Lage erzählen. Ich würde mich wahnsinnig freuen wenn das hier jemand durchliest und auch seinen Senf dazu abgibt. Ich muss dazu sagen, dass es mir schwer fällt dies alles zu schreiben, da ich diese Informationen sonst nicht so locker preisgebe.

      Ich heiße Elisabeth, bin 28 Jahre alt und leide seit rund 10 Jahren an einer bisher unheilbaren Blasenerkrankung. Vorstellen kann man es sich wie eine dauerhafte Blasenentzündung, interstitielle Zystitis, ständige Blasenkrämpfe und Schmerzen und unwillkürlicher Urinverlust, seit ca. 5 Jahren harninkontinent. Ich bin ca. 10 mal operiert worden, inkl. der Implantation eines Blasenschrittmachers im Rücken. Jedoch gab es nie eine Verbesserung des Zustandes. Die Ursache dieser Funktionsstörung konnte, auch nach unzähligen Untersuchungen und Klinikaufenthalten, nie abgeklärt werden.

      Was hat das alles mit Adipositas zu tun? Ich bin seit meiner Jugend fettleibig. Fing ganz langsam an (als Kind war ich immer schlank) und wiege nun bei 1.73 Körpergröße 116 kg.

      Die Ärzte fanden eine Lösung, mir die Schmerzen in der Blase zu nehmen und durch das Wegfallen der Krämpfe wurden die Nieren wieder entlastet. Ein echter Lichtblick!! Sie injezieren mir alle 9 Monate ca. Xeomin (Botox) in die Blasenwand und lähmen sie somit. Dann kann ich zwar gar nicht mehr selbstständig auf Klo aber dafür habe ich gelernt mich alle paar Stunden zu katheterisieren mit kleinen Einmalkathetern. Hört sich bescheiden an, aber ich war froh!!
      Ich habe die letzten Jahre leider enorm zugelegt und schaffe es nun körperlich (ja, man muss sich ganz schön verrenken) nicht mehr mich zu katheterisieren. Folge: sie operieren mich nicht mehr, ich bekomme das Xeomin nicht.

      Ich muss ganz dringend abnehmen. Meine Schmerzen sind schon wieder sehr stark. Aufgrund dessen habe ich mich in dem letztem Jahr intensiv mit einer OP beschäftigt, da ich sehr viele erfolglose Gruppen-diäten und Kurse hinter mir habe.

      Also seit letztem Jahr alle Berichte gesammelt. Ganz vorrangig natürlich den vom Urologen aus der Uniklinik. Dann Orthopädie, Gynäkologe, Psychologie, Schilddrüsentest, Adipositas - Chirurg, ...
      Alles an WeightWatchers Nachweise, MyLine Kurse usw. beigefügt. Fotos und Ernährungstagebücher usw.
      Laut Chirurg wäre eine Schlauchmagenbildung am sinnvollsten.

      Seit dem 16.06. ist der Antrag abgesendet und laut KK (Barmer GEK) befindet er sich beim MDK.
      Ist das ein gutes Zeichen? Muss so ein Antrag immer zwingend zum MDK?

      Ich bin so verunsichert, und die Zeit rennt mir auch davon.
      Wie schätzt ihr meine Situation ein? Ich brauche Rat.

      Sorry, für das lange Geschreibe. Vielleicht hat ja jemand Lust meinen Roman durchzulesen.

      Ich wünsche mir so sehr, Gewicht zu verlieren. Es wird mein Leben im wahrsten Sinne "leichter" machen.

      Liebe Grüße!
      Elisabeth :o

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    • Hallo Elisabeth,

      Du hast wirklich eine Leidensgeschichte hinter Dir.

      Mit dem MDK mach Die keine Sorgen, diese Anträge werden fast immer dorthin weitergeleitet, da dort Ärzte sind, die alles Begutachten. Bei der Krankenkasse sind es "nur " Sachbearbeiter inwieweit da ein medizinisches Grundwissen vorliegt ist schwer zu beurteilen.

      Ich drücke Dir fest die Daumen, dass Du bald eine positive Antwort von Deiner KK erhälst.

      Viele Grüße
      Anja

      :wird gut:
    • Hallo Elisabeth,

      kennst Du die Spiegel zu Kathetern, die man an die Oberschenkel machen kann? Ich hatte zwischendurch mehr gewogen und konnte mit denen dennoch kathetern... Weil jetzt noch viele Monate ohne Botox, ist doch eigentlich auch keine Lösung...

      Wünsche Dir viel Glück, und ja, die Weiterleitung an den MdK ist normal.

      Lg Wheelie
    • Vielen lieben Dank an @Blaugolfer0815 und @wheelie

      Diese Hilfsmittel wie Spiegel und diverse Katheter habe ich alles ausprobiert. Es ist sehr mühsam, da ich anatomisch so gebaut bin, dass die Harnröhre sehr weit hinten liegt.

      Mir geht es ja auch um das Gewicht. Ich muss und will den letzten Versuch starten. Ich habe so Angst, dass die OP nicht bewilligt wird, weil mein BMI einfach nicht "sooo" hoch ist, dass ich es nicht allein schaffen könnte. Ich weiß aber, dass ich es nicht allein schaffe.
      Desweiteren habe ich kein MMK gemacht und habe Angst, dadurch benachteiligt zu werden.

      Hier im Forum sind so tolle Berichte von Menschen die es geschafft haben - ich will eine davon sein.

      Bitte drückt mir die Daumen, dass ich einen positiven Bescheid bekomme.

      Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk
    • Moin,

      schon eine richtig gute Inko- Beratung gehabt, evtl auch von jemandem, der mit Rollstuhlfahrerinnen Erfahrung hat? Ich weiß, dass rehability auf dem Gebiet sehr gut ist, und evtl kann auch die Manfred- Sauer- Stiftung weiter helfen. Einfach nur als Gedanken, um evtl. in der Wartezeit zur OP nicht unnötig leiden zu müssen.

      Lg wheelie
    • Hi,
      Das ist wirklich eine unschöne Leidensgeschichte .
      Schön , dass du sie aufgeschrieben hast.

      Dass dein Antrag beim MDK liegt , ist ganz normal, dieser sollte innerhalb von 5 Wochen antworten , dich evtl einladen . Da gibt es diese 5 Wochenfrist , hast du dazu schon alles hier gelesen ?

      Ich drücke dir die Daumen , dass du geholfen bekommst ! LG
    • Das mit dem "niedrigen" BMI könnte schon ein Problem sein.
      Da brauchst Du schon noch andere Begleiterkrankungen...

      Vielleicht hast Du ja aber mal Glück und der Mensch beim MDK ist willig und gibt die Empfehlung für die OP an Deine KK weiter.
      In aller Regel kommen die KK den Empfehlungen des MDK nach.

      Viel Erfolg

      Petra
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      Pouchrevision,Neuanlage Gastroenterostomie,sowie Minimizer Gr.2 am 26.1.16 Uni Freiburg Prof.Dr.Marjanovic
    • Frag bei der Krankenkasse an,ob sie Dir das Gutachten des MDK zukommen lassen.
      Wenn sie das nicht machen,muss es Dein Hausarzt oder AC anfordern.
      Da darf es die KK nicht verweigern.
      Dann kannst Du erst mal im Gutachten sehen,aufgrund was Dein Antrag abgelehnt wurde.

      Um Widerspruch einzulegen hast Du 1 Monat Zeit.

      Kannst Du selber machen oder Dein Arzt.

      Ein einfaches Schreiben reicht : Hiermit lege ich Widerspruch ein .....usw.

      Dann wird Dein Antrag erneut geprüft von jemandem anderen beim MDK.
      Vermutlich bekommst Du dann auch einen Termin,daß Du persönlich kommen musst.
      War bei mir auch so.

      Um Widerspruch einzulegen ,brauchst Du keinen Anwalt.

      LG Petra
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      Pouchrevision,Neuanlage Gastroenterostomie,sowie Minimizer Gr.2 am 26.1.16 Uni Freiburg Prof.Dr.Marjanovic
    • Die Gründe standen im Schreiben.

      - Meine Ernährungsberatung ist zu lange her (2012) und es steht dort,

      - dass ich laut Ernährungstagebuch deutlich zu viel esse (so nach dem Motto: kein Wunder, dass Sie so dick sind) aber genau das ist ja mein Problem: ich esse zu viel.

      - Desweiteren soll ich eine BEGINNENDE Schilddrüsenunterfunktion behandeln lassen. :-(

      Ich mach dann wohl mal einen Termin beim AC. Vielleicht hilft er mir bei dem Widerspruch. Oder meint ihr, es ist aussichtslos?
      Es stand auch noch drin, dass niemand meinen Sport den ich mache (schwimmen und walken) bezeugen kann (kein Nachweis)

      :-(
    • Hallo,

      die in der Absage genannten Probleme sind beherrschbar. EB lässt sich neu machen, Sport dokumentieren etc.

      Bitte suche DIr ein gutes AC, die Deinen Widerspruch begleiten und die besondere Situation Gewicht/Behandlung der Blasnerkrankung herausstellen können.
      Formal musst Du nur schriftlich erstmal Widerspruch einlegen, und Dich dann mit dem AC zusammensetzen.

      Du kannst auch mal die S3 Leitlinie bariatrische Chirurgie googeln, da steht z.B, dass den sportlichen Aktivitäten Glauben zu schenken ist.
    • Elisabeth88
      warum so schnell aufgeben?
      Du hast also kein MMK gemacht, dann wirst du fast immer abgelehnt.

      Ernährungsberaterin suchen.
      Deinen Sport bezeugen lassen und besser dokumentieren nicht ich gehe 2 Mal die Woche schwimmen
      sondern mit Datum und Uhrzeit, Eintrittskarten.

      Und dann stellst du den Antrag in 6 Monaten nochmal.
      Ich habe der Krankenkasse kein Ernährungstagebuch geschickt das hat nur die Ernährungsberaterin gesehen
      und diese hat dann bestätigt das Sie die OP befürwortet. Ich bin 6 Monate zu der gegangen.

      Und in der Zeit vom MMK habe ich schon richtig versucht gesund zu Essen. Die Menge war einfach zu viel.
    • Hallo Elisabeth,

      wo wohnst du denn? Gibt's da eine Adipositas-Klinik oder ein -Zentrum? Ich habe mich an die AMC Wolfahrtklinik in Gräfelfing/Bayern gewandt. Da wird einem rundum geholfen: Ernährungs,- Bewegungs-, Verhaltenstherapie, SHG, Hilfe bei allen Anträgen und Widersprüchen, engste Zusammenarbeit mit Psychologen und plastischen Chirurgen (für die spätere WHO), man kann jederzeit mit seinen Problemen kommen.
      Such dir nach Möglichkeit so etwas, dann wird das auch sicherlich klappen mit der Antragsgenehmigung. Im übrigen ist bei deiner Vorerkrankung eine AC durchaus indiziert und auch die beginnenden Schilddrüsengeschichten etc. können durch dein Adipositas entstanden sein und somit hast du wieder eine medizinsche Indikation zur OP.
      Lass dich nicht unterkriegen, ich habe schon gemerkt, dass der Weg sehr, sehr steinig sein wird, aber es lohnt sich allemal!!!
      Beginn 6-monatiges MMK: 11.08.2016, 132,4 kg
      Beginn 3-monatiges MMK: 13.02.2017, 133,0 kg
      Beginn der Eiweißphase: 04.05.2017, 123,3 kg
      Gewicht am OP-Vor-Tag: 17.05.2017, 119,5 kg
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      Wer mich dick nicht will, hat mich schlank nicht verdient!
      Dort, wo man nicht segeln kann, muss man wohl oder übel rudern...